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Eigentlich hatten wir geplant, den Feier- und den Brückentag in Garmisch Partenkirchen zu verbringen. Hotel war gebucht, Thomas hatte am Freitagvormittag nur ein paar dienstliche Termine wahrnehmen, ansonsten wollten wir diese 2 Tage mit Wandern, Sauna und Faulenzen verbringen. Doch leider – die überaus ungemütlichen Wetterprognosen für diese wunderschöne Wandergegend jagten uns eher Schauer über den Rücken statt Wanderlust ins Herz. Thomas stornierte das Hotel, und ich entschied mich für die Vernunft – die Steuererklärung wartete.

Wie so oft meldete sich dann doch mein Wanderherz zu Wort. Für den Donnerstag sah es doch gar nicht so schlecht aus, zumindest hier im Vorland der Schwäbischen Alb. Und auch hier gibt es zahlreiche Touren, die sich wirklich sehen und laufen lassen können. Wie immer – ein Anruf bei Thomas am Donnerstagmorgen: Hast du Lust? Na klar!! Auch er hatte sich nur notgedrungen auf „spannende“ Dinge wie Spesenabrechnungen eingestellt, ließ sich aber gern von seinen Plänen abbringen mit einem verlockenden Wanderangebot.

Vor ein paar Wochen wollten wir gemeinsam mit meinen Freunden Marlies und Bernd den Jusi erkunden. Der Jusiberg ist der höchste von über 350 Vulkanschloten des Schwäbischen Vulkans, und man soll von ihm aus einen wundervollen Blick aufs Albvorland, den Albtrauf und Richtung Süden bis zum Schwarzwald haben. Damals hatten wir aber keinen Parkplatz gefunden und waren auf den benachbarten „Florian“ ausgewichen. Heute wollte ich nochmals eine Wanderung über den Jusi angehen. Tourenvorschläge gibt es reichlich im Internet und meinen Wanderführern Schwäbische Alb. Wir entschieden uns für die Tour 26 aus meinem Wanderführer „Wanderziel Westliche Alb“ von Dieter Buck (Bücherei):

Neuffen – Kohlberg – Jusi – Sattelbogen – Hörnle – Schillingskreuz – Neuffen

Auf gpsies.com fand ich gleich mehrere ähnliche Tracks zu dieser Tour, so dass wir uns ganz entspannt auf den Weg machen konnten. Für etwas Anspannung sorgte jedoch kurz vor Abfahrt ein nochmaliger Blick auf die Wanderbeschreibung von Dieter Buck. Er gab den zu bewältigenden Höhenunterschied mit 950 Metern an! Wir entschieden, dass das ein Fehler sein muss und starteten mutig unsere Tour am Rand von Neuffen, im Gaisweg, direkt an der Route.

Zunächst ging es gemütlich zwischen herrlich blühenden Wiesen entlang Richtung Kohlberg, dem Ort am Fuße des Jusibergs. Auf geteerten Wegen, aber das störte uns nicht. Es war herrlich hier, es blühte um uns herum in allen Farben. Mit uns spazierten einige wenige andere Feiertagsbummler.

Zwischen Neuffen und Kohlberg durch blühnde Wiesen

So trödelten wir vor uns hin… Bis uns die ersten Schauer erwischten. Sollen wir die Regenjacke aus dem Rucksack holen oder uns unterstellen?

Erstes Unterstellen

 

Wir entschieden uns fürs Unterstellen, da wir nicht gleich zu Beginn unserer Tour mit nassen Hosen weiter laufen wollten.

Außerdem hatten wir Zeit und von unserem Dach aus einen schönen Blick zurück auf den  Hohenneuffen mit seiner Burg.

 

Blick auf den Hohenneuffen

Es dauerte auch nicht lang, bis wir weiter laufen konnten. Und zwar weiterhin in unserem gewohnt gemächlichen Tempo. Der Himmel sah nach wie vor nicht besonders freundlich aus, doch ließ uns ab nun in Ruhe.

Weg durch die Wiesen

Etwas später tauchte rechter Hand das Hörnle auf, ein lang gezogener Berg, der sich dem Jusi anschließt. Auf seinen Höhen würden wir nachher zurück nach Neuffen gelangen.

Hörnle

Nicht zu übersehen der Steinbruch an seiner Nordflanke. Hier wurde lange Zeit Kalkstein für die Zementherstellung abgebaut, und es konnte wohl gerade noch verhindert werden, dass der Berg vollständig abgetragen wurde.

Inzwischen gab der Blick zurück weitere uns bekannte Erhebungen am Albtrauf frei:

Hohenneuffen, Bassgeige und Burg Teck

Im Vordergrund wieder der Hohenneuffen mit seiner stolzen Burg, dahinter der Beurener Fels der Bassgeige, und hinter der Bassgeige konnten wir die Burg Teck erkennen. Auf der Bassgeige waren wir Anfang April durch den letzten Schnee gewatscht und hatten auf die Burg Teck, die Hohenneuffen und bis zum Jusi geschaut – Durch Schnee und Matsch und über die Bassgeige.

Nun tauchte vor uns auch der Jusiberg auf, den wir gleich bezwingen wollten.

Vor uns der Jusiberg

Immerhin über 250 Höhenmeter auf kurzer Distanz. Das ist nicht schrecklich viel, aber mit leerem Magen geht das gar nicht. Rastplatz bei Kohlberg

Kurz vor dem Ort Kohlberg (von wo aus man die Wanderung natürlich auch starten kann) fanden wir dann auch einen gemütlichen Rastplatz und erleichterten erst einmal unsere Rucksäcke von Broten, Radieschen, Schokolade und Wasser. So lässt es sich doch viel leichter wandern.

 

 

 

So gestärkt starteten wir zum Wanderparkplatz am Jusi, (auf welchem wir damals nicht mehr untergekommen waren). Dieser befindet sich kurz hinter Kohlberg an der Landstraße nach Metzingen. Bis dahin führte uns der Weg durch wunderschöne Sträßchen am Rand von Kohlberg, vorbei an hübschen Häuschen und Gärten, wo wir uns natürlich auch wieder nur ziemlich langsam vorwärts bewegen konnten. Denn wir mussten ständig stehen bleiben, die vielen Blümchen, Sträucher, Bodendecker in den Vorgärten bewundern. Ich gab entschlossen kund, dass ich unbedingt wieder einen eigenen Garten brauche, was von Thomas mit einem erfreuten Schmunzeln quittiert wurde.   🙂

Wegweiser Die Blaue MauerBegleitet wurden wir übrigens die ganze Zeit von einem Schild „Die blaue Mauer“, welches mir nichts sagte.

Thomas hatte selbstverständlich die passende App  zum Lesen des QR-Codes dabei und gelangte mit seinem Smartphone auf die entsprechende Homepage. So funktioniert das Wandern heute!

Hier wurde demnach ein Wanderweg Entlang der Blauen Mauer eingerichtet. Die „Blaue Mauer“ ist eine Bezeichnung für den Albtrauf, der bei entsprechender Lichteinwirkung sich bläulich schimmernd wie eine Mauer übers Albvorland erhebt. Dieser Wanderweg von Owen über Beuren und Neuffen bis Kohlberg immer am Albtrauf entlang ist bestimmt wunderschön und könnte in 2 Tagen gut zu schaffen sein.

Auf dem Wanderparkplatz am Jusi

 

Nach langer langer Zeit kamen wir endlich am Parkplatz beim Jusi an.

Nun war es vorbei mit gemütlich, denn es ging nun steil hinauf. Wir stiegen mutig nach oben – auf 672 Meter Höhe.

 

 

 

 

 

 

Hoch auf den Jusi

Und das immer mit wunderschönen Aussichten. Hier hinüber zum Florianberg, einem anderen Vulkanberg, den wir unlängst mit Marlies und Bernd bestiegen hatten.

Blick auf den Florian

Und weiter ging es hoch.

Weiter hoch

Oben gab es nun richtig schöne Aussichten. Das ganze Albvorland breitete sich vor uns aus. Nicht weniger spannend war, was da direkt vor uns auf die Landschaft runter kam.

Blick vom Jusi ins Albvorland

Dicke Regenschauer! Sie kamen sichtbar näher! Sollten wir schnell weiter? Aber so schnell würden wir sicher nicht laufen können. Also blieben wir und bestaunten weiter die Welt von oben.

Weiter ging es nach oben, ziemlich felsig.

Felsiger Aufstieg

Wieder eine prachtvolle Sicht an den Wacholderheiden des Jusi vorbei auf die Hohenneuffen, die Bassgeige, die Burg Teck. Links daneben in weiterer Ferne die drei „zarten Hügelchen“, das sind die Göppinger Vulkanberge Staufen, Rechberg und Stuifen, genannt die Drei Kaiserberge.

Blick zu den Drei Kaiserbergen

Das Unwetter ließ nicht nach, kam näher, stoppte aber irgendwann vor uns.

Unwetter!

Wir gönnten uns eine kurze Verschnaufpause.

Pause

Auf diesem Bänkchen mit Aussicht könnte es so gemütlich sein… wenn es hier oben nicht so grausam frisch wehen würde! Wir waren ganz schön durchgeschwitzt vom Aufstieg und liefen lieber weiter. Über eine idyllische Wiese mit Schutzhütte und Grillplatz führte der Weg schließlich in den Jusi-Wald hinein.

Wiese mit Grillplatz auf dem Jusi

Ab nun waren unsere Wanderstöcke unentbehrlich. Wir watschten jetzt nur noch auf Schlammwegen. Hier hatte der Regen der letzten Tage tatsächlich alles aufgeweicht. Wir rutschten quasi über den Jusi.  😀

Matsch, Matsch, Matsch...

Schmierige felsige Wege erforderten unsere ganze Konzentration, zumal es weiterhin immer wieder mehr oder weniger steil auf und ab ging. Wir suchten Nebenwege im Wald, hielten uns an Baumstämmen fest, es war abenteuerlich.

Bärlauch in Blüte

Und dabei duftete es lecker nach Bärlauch, der gerade in voller Blüte stand.

Die Sonne war heraus gekommen, doch wir bekamen es kaum mit, denn wir liefen die ganze Zeit im schattigen Wald. Links gab der Wald immer mal einen kleinen Blick auf die Hohenneuffen frei und das Hörnle, auf das wir zusteuerten.

Blcik auf das Hörnle

Der Weg forderte uns tatsächlich, wir kamen nur langsam voran. Richtig abenteuerlich wurde es am Sattelbogen, dem Übergang zum Hörnle, wo sich mehrere total aufgeweichte und rutschig-steile Wege kreuzten. Augen zu und durch, wollten wir schon sagen, aber wir suchten verzweifelt nach Stellen, auf die wir unsere Füße setzen konnten, ohne uns in den Matsch zu packen. Teilweise zogen wir uns an Bäumen weiter. Schließlich waren wir auf dem Hörnle. Es ging wieder teilweise recht steil nach oben bis auf über 700 m Höhe.

Felsige matschige Wege

Wir redeten nicht mehr viel.

Orchideen am Wegesrand

 

Und tatsächlich entdeckte Thomas Orchideen, die ich zwar weit vor ihm im Vorbeilaufen registriert, jedoch nicht als Orchideen erkannt hatte (leider ist mein Foto unscharf geraten).

 

Schöööön.

 

 

 

 

 

 

Doch irgendwie hatten wir die Nase voll. Es war frisch hier oben, nass und weich unter uns, und außerhalb des Waldes schien schon die Sonne. Ich könnte eine Bank gebrauchen, denn der Weg strengte an. Am einzigen Aussichtspunkt in südlicher Richtung mit einem schönen Blick auf Metzingen und die Weinberge dahinter hatten sich 2 Familien mit 4 kleinen Jungs ausgebreitet. Das heißt, die Jungs hatten die Bank belegt, die Eltern standen daneben und staunten ins Tal. Die Jungs fanden die Aussicht natürlich nicht so prickelnd, wieso auch. Sie machten sich, wie Jungs in dem Alter so sind, den gemeinsamen Wanderausflug auf ihre Art spannend – mit kraftvollen, nicht ganz so appetitlichen Witzen und Sprüchen, die mir als Mutter zweier Söhne natürlich sehr bekannt waren und Thomas total belustigten. Klar, schließlich ist er ja auch ein Junge.    😀

Am höchsten Punkt des Hörnle fanden wir dann aber auch eine Bank. Auch hier war es schattig und ganz schön zugig frisch. Doch eine Pause musste sein. Wir zogen eine weitere Jacke über und verspeisten unsere restlichen Brote und die restliche Schokolade. Mussten aber aufpassen, dass uns hier oben nicht zu kalt wurde und brachen deshalb bald wieder auf. Etwas erschreckt stellten wir fest, dass wir gerade mal 6,3 von über 12 km unserer geplanten Runde geschafft hatten. Wir wollten ja nun noch übers Schillingskreuz nach Neuffen zurück laufen. Nochmals etwas ab und wieder hoch und dann wieder ganz hinunter. Ok, wir hatten anfangs ganz schön gebummelt. Jedoch kosteten die steilen matschigen Wege auch ziemlich viel Zeit und Kraft.

Abkürzung nach Neuffen

Als wir eine vorzeitige Abkürzung nach Neuffen fanden, bogen wir ohne langes Überlegen ab. Schließlich sind wir keine ehrgeizigen Sport-, sondern bekennende Genusswanderer.

Nun ging es ziemlich flott nach unten, wo uns herrlich wärmende Sonnenstrahlen empfingen, was offensichtlich nicht nur wir genossen.

Wieder unten in der Sonne

Auf denselben herrlichen Wiesenwegen, auf denen wir gestartet waren, gelangten wir zum Auto zurück. Da wir nun noch Zeit hatten, beschlossen wir, noch einen Bummel durch Neuffen mit seinen hübschen Fachwerkhäusern zu machen und dort den Tag in einem Straßencafé ausklingen zu lassen.

Rathaus Neuffen

NeuffenNeuffen

Eine wirklich sehr schöne Tour, die wir bei trockenerem Wetter gern wiederholen. Dann auch, wie geplant, übers Schillingskreuz, einer weiteren Erhebung im Anschluss an das Hörnle. Und wenn man noch nicht genug hat, kann man die Runde natürlich auch noch über die Burg Hohenneuffen ausdehnen, dann käme man auf über 17 km.

Länge: 9 km, 420 Höhenmeter

Und hier ist mein Track:


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So ist es! Auch ich konnte es nicht vermeiden. Im letzten Monat wurde ich

Meine 49

Ja, und wie das für eine Wandersfrau gehört, hatte ich meine UHU-Feier in einer wunderschönen Wandergegend geplant.

Zur Erklärung: UHU = Unter Hundert.

Für mich stand gleich fest: Meinen besonderen Tag möchte ich mit wenigen lieben Gästen und gutem Essen in wunderschöner Wandernatur genießen. Da kam eigentlich nur ein Gasthof der Familie Tress in Frage.

Schon sehr oft habe ich in deren Gasthof Rose, dem ersten Bio-Restaurant und -Hotel auf der Schwäbischen Alb gespeist. In wunderschöner Umgebung  kann man hier richtig gut speisen und die Seele baumeln lassen.

In Wimsen bei Hayingen, auf der Schwäbischen Alb gibt es den Gasthof Friedrichshöhle, direkt neben der Wimsener Höhle und Wimsener Mühle.

Gasthof Friedrichshöhle

Der Gasthof wird ebenfalls von der Familie Tress betrieben, was für eine hohe Quailtät biologisch-vollwertigen Essens und der Gastfreundschaft spricht. Hier plante ich meine Feier mit Frühstück, Mittagessen und Kaffee und Kuchen, lud meine kleine Familie ein, also den kleinen Teil, der hier wohnt und einige wenige liebe Freunde. Eine gemütliche kleine Runde. Die Freude auf den Tag war riesengroß, und die Freude darauf, dieses schöne Alter mit der bewussten  runden Zahl erreicht zu haben… Hihi, die 70-jährigen werden jetzt schmunzeln…   😀

In der Nacht vor dem großen Tag konnte ich beim besten Willen nicht schlafen. Ich kann euch sagen… Mein ganzes Leben ging mir durch den Kopf! Und der Spruch von Einstein:

 

Die ersten hundert Jahre sind bekanntlich die schwersten.

 

Es besteht also Hoffnung. Die Hälfte hätte ich geschafft.

Doch die Bilanz fiel positiv aus. Jawoll! Sehr sogar. Ich habe wirklich viel erreicht, finde ich. Ich habe unglaublich schwere Zeiten erlebt und bin durch tiefste Täler hindurch – nein, nicht gewandert, auch nicht geschlendert, sondern oft gekrochen.  Ich habe mich immer wieder aufgerappelt und mir dabei meine Lebensfreude, meinen Humor, mein Vertrauen und nicht zuletzt auch meinen eigenen Lebensunterhalt erhalten. Ich habe 2 super klasse junge Männer groß gezogen – und glaubt mir, ich habe nicht immer daran geglaubt, dass mir das gelingen würde! Ich bin jedenfalls (zumindest meistens) zufrieden. Und ja, auch stolz.

UHU

 

Trotz der positiven Lebensbilanz litt ich leider den ganzen Tag unter Schlafmangel. Die Aufregung ließ ebenso kaum nach.

Aber so ist das wohl als frischgebackener UHU?

 

 

 

Als mich Ilona (meine liebe Freundin aus dem Vogtland, die schon 2 Tage vorher angereist war) gegen 6 Uhr weckte, hatte ich gerade mal 2 oder 3 Stunden geschlafen, wenn man das so nennen kann. Egal, ein schöner Tag wartete auf mich! Gegen 8 Uhr trafen Thomas und mein älterer Sohn Felix ein, laaaaaaanges Geknuddel und Gedrücke. Ach wie schön, heute wurde ich mal so richtig gefeiert von meinen Lieben! Felix fuhr dann mit meinem Auto nach Reutlingen, um seinen jüngeren Bruder Axel einzusammeln. Thomas hatte den Fahrdienst für uns alle anderen übernommen, und so warteten wir noch auf meine Freunde Marlies und Bernd, die gegen 8:30 klingelten. Wieder große Freude und Geknuddel. Und meine Marlies hatte sich so richtig hübsch gemacht. Als ich ihr ein Kompliment machte, fiel ihr ein, was sie vergessen hatte: Ihre Wanderhose! Es stand ja auch eine kleine Wanderung auf dem Plan… Und ich hatte in meiner Einladung nur um das Mitbringen von WanderSCHUHEN gebeten.  😀

Also durchsuchte ich meinen Schrank nach einer für sie passenden Wanderhose.  Kein Problem. Endlich konnten wir abfahren. Nach langen Staus und Umleitungen kamen wir endlich kurz nach 10 Uhr am Gasthof Friedrichshöhle an. Am Eingang wurden wir nett begrüßt:

Begrüßung am Eingang

Die Feier konnte starten… nur die meisten Gäste fehlten noch. Sie quälten sich wohl gerade durch dieselben Umleitungen hindurch. Nach und nach trafen sie ein – meine Mama, ihr Mann Horst, beide wurden gefahren von meinem Bruder. Dann traf endlich auch mein Wanderblog-Freund Frieder ein… wieder herzhaftes Drücken! Und dann endlich meine Jungs. Hunger!! Endlich konnten wir das leckere Frühstücksbuffet stürmen. Es gab alles, was das Herz begehrte: Brot, Brötchen, Obst, hausgemachtes Frischkorn-Müsli , Käse, Wurst, geräucherte Forelle (aus dem Bächlein vorm Haus), Weißwürste, selbstgemachte Brotaufstriche und Marmeladen…

Das leckere Frühstücksbuffet

Alles seeeeehr lecker. Allerdings viel zu viel, wir haben nur einen Teil verspeisen können.

Nach dem Frühstück bekam ich ein wunderschönes Geburtstagsständchen von Marlies. Sie hatte für mich gedichtet und ihre Gitarre dabei. Alle sangen für mich…

Marlies gab ein Ständchen

… und ich bekam zum ersten Mal an diesem Tag feuchte Augen…   😀

Für den Vormittag hatte ich eine kleine Wanderung geplant. Ich hatte einen Track gebastelt, der am Schloss Ehrenfels vorbei ins Glastal führte, einem der schönsten und romantischsten Täler auf der Alb.

Startpunkt der Wanderung

Über den Lämmerstein wollte ich zurück laufen. Wir wechselten also unser schickes Schuhwerk gegen Wanderschuhe, Marlies zog meine Wanderhose über, und wir starteten…. Jedoch leider ohne GPS, denn im Tal gab es weder Handy- (sehr schön!), noch GPS-Empfang (buhhh). Ich bemühte mich verzweifelt, auf dem Garmin meine Position angezeigt zu bekommen, aber ohne Erfolg.

Wanderung ohne GPS

Also liefen wir erst einmal Richtung Glastal und Schloss Ehrenfels, das war noch ausgeschildert. Zunächst kamen wir an den Wimsener Wasserfällen vorbei. Eine besonders schöne Stelle…

Wimsener Wasserfälle

Hier befindet sich auch der Parkplatz für die Wimsener Höhle und den Gasthof Friedrichshöhle.

Ein paar Fotos mussten natürlich gemacht werden.  🙂

An den Wasserfällen

Da ich meinen vorbereiteten Track nun wirklich vergessen konnte, liefen wir weiter nach der Ausschilderung…

Wanderung

Bernd war wie oft vorneweg und wartete dann gemütlich auf den Bummelrest.

Bernd wartet

Wir kamen bis zum Schloss Ehrenfels.

Schloss Ehrenfels

Schön wars hier. Hier kann man sicher auch schön Feste feiern.  🙂

Nun war guter Rat teuer. Ich hatte keine Ahnung, wie weiter… Also folgten wir dem Schild Richtung Hayingen. Nach kurzer Zeit war klar, dass wir nicht mehr auf der geplanten Tour waren. Wir beschlossen, dass dies trotzdem eine schöne kleine Wanderung ist und wir nun einfach der Nase nach laufen wollen. Das Wetter zeigte sich ja schließlich auch von seiner sonnigen Seite, wie ausnahmslos jedes Jahr an meinem Geburtstag.

Später stellte ich dann fest, dass wir am Schloss Ehrenfels in die entgegengesetzte Richtung abgebogen waren. So ist das eben als frisch gebackener Uhu, man steht einfach mal ne Weile neben sich.

Das Mittagessen war köstlich – Fleisch-, Fisch- und vegetarische Gerichte vom Feinsten. Ausnahmslos alle lobten ihre Speisen. Auch hier also wieder – absolute Empfehlung.

Nun hatte ich ein weiteres Highlight geplant – die Wimsener Höhle.

Wimsener Höhle

Dies ist eine Wasserhöhle, übrigens die einzige in Deutschland, in die man als Besucher hinein gefahren wird. Da sich der Gasthof Friedrichshöhle direkt neben der Höhle befindet, hatten wir unsere vollgefutterten Bäuche nicht allzu weit zu schleppen. Nur ein paar Meter, und wir wurden von einem freundlichen und witzigen Höhlenführer empfangen, der uns anwies, in einen Kahn zu klettern und uns bei der Einfahrt in die Höhle gaaaanz tief nach unten zu beugen, da der Wasserstand immer noch sehr hoch sei. Und in der Tat – der Eingang sah wirklich recht eng aus, und man tat gut daran, den Anweisungen zu folgen… es sei denn, man mag ein kostenloses Andenken mitnehmen, was er uns ebenso großzügig anbot – eine Wimsener Höhlenbeule.   😀

Und hinein ging es ins Dunkel…

In der Höhle

Ca. 70 m weit fährt der Kahn ins Innere der Höhle. Dann geht’s nicht weiter. Ganz hinten ist es aber so eng, dass er nicht wenden kann. Somit mussten alle Besucher kurz aufstehen, sich umdrehen und auf die Nebenbank setzen. Glücklicherweise ist niemand dabei ins Wasser geplumpst.   😀

Höhlenführer

 

Die Fahrt war kurzweilig, informativ und lustig, nicht zuletzt durch die witzige Art des sympatischen Höhlenführers. Und unsere Reaktionen. Immer wieder mussten wir abtauchen und den Felsen über oder neben uns ausweichen. Es war ein Spaß. Das kostenlose Geschenk wollte aber dann doch niemand gern haben.

 

Nach ca. 10 Minuten fuhren wir auch schon wieder hinaus. Nun hatten wir alle Appetit auf einen Kaffee. Und der war ebenso köstlich wie das Essen bisher. Und wie der Kuchen, der nicht zu übersehen gleich am Eingang in einer Glastheke ausgestellt war. Da kommt man einfach nicht vorbei…

Mit meiner Freundin Ilona

 

Zuletzt gab es noch ein paar Fotos. U.a. mit meiner lieben Freundin Ilona…

… die sich als Vogtländerin natürlich bestens mit dem Vogtländer Frieder versteht.

 

 

 

 

 

So wie auch ich:    🙂

Und wie man sehen kann, hatte sich auch Frieder heute richtig schick gemacht für mich.  🙂

Und hier mit Frieder

Fieder und Horst stellten fest, dass sie vor vielen Jahren einmal am selben ort im Erzgebirge gearbeitet hatten. Die Welt ist klein!   😀

Tja, irgendwann geht jeder schöne Tag zu Ende. Meine Aufregung ließ jedoch nicht so schnell nach. Was las ich später in meinem „Gelassenheit“-Kalender? Ausgerechnet auf dem Blatt meines Geburtstages  lacht mich dieser Spruch von Ralph Waldo Emerson an:

 

Bleib ruhig: In hundert Jahren ist alles vorbei.

 

Ob der mich kannte?? Das hätte ich mal früher lesen sollen!!   😀

Was wurde mir von allen meinen Lieben an erster Stelle gewünscht? GESUNDHEIT! Früher war ich gesund. Doch ich hatte Probleme ohne Ende – mal hatte ich keinen Job, dann wieder keinen Mann. Und immer wieder kein Geld. Die Jungs wollten auch nicht immer so, wie ich… Na wer kennt das nicht?!

Heute ist alles umgekehrt. Die Jungs sind bestens „gelungen“. Und wer meinen Blog verfolgt, dem wird aufgefallen sein, dass ich seit Jahresbeginn auf meinen Wanderungen von einem Schatz begleitet werde. Nur gesund bin ich nicht mehr. Und trotzdem: glücklich und zufrieden! Naja… meistens jedenfalls.

Nach meiner Erfahrung ist also Gesundheit nicht unbedingt das wichtigste. Auf alle Fälle kann ich immer wieder sagen: Familie tut gut, Freundschaft tut gut, Liebe tut gut. Und: Wandern tut gut!


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Die Wetterprognosen fürs Pfingstwochenende waren alles andere als erfreulich. Lediglich für Samstag versprach meine Wetter App noch ziemlich viel Sonne mit bis zu 20°C, und das sogar auch für die Schwäbische Alb. Wir hatten Lust, einmal wieder einen der Traufgänge zu erwandern. Zwei der Premium-Wanderwege rund um Albstadt hatte ich vor 2 Jahren erkundet, die  Ochensbergtour und die Wiesenrunde. Da Thomas am Samstagmorgen noch einen Termin hatte und wir nach einer reichlichen Stunde Anfahrt erst gegen Mittag würden starten können, entschieden wir uns für eine der kürzeren Runden, die Wacholderhöhe.

AusschilderungIch wusste noch von meinen ersten Traufgang-Wanderungen, dass die Ausschilderung mehr als perfekt ist, so dass keine Karte und kein GPS-Track vorzubereiten war.
Die Fahrt selbst ist ja schon mal ein Erlebnis, vor allem, wenn man im Zollernalbkreis auf die stolze Burg Hohenzollern zufährt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Albstadt empfing uns mit strahlendem Frühsommerwetter und einem Bilderbuchhimmel – leuchtend blau! Die gelben Löwenzahnwiesen ringsum bildeten einen herrlichen Kontrast dazu.

Blühende Wiesen

Der Wanderparkplatz am Schafhaus war schnell gefunden, und wir konnten es kaum erwarten, uns bei diesem Strahlewetter und nach der langen Fahrt endlich in Bewegung zu setzen. Schnell noch eine Kopfbedeckung, denn die Sonne heizte ganz schön von oben, und los ging es – in entgegengesetzter Richtung als empfohlen, zunächst ein kurzes Stück auf asphaltiertem Weg…

Weg am Start

… dann rechts in die Wiesen hinein.

Wacholderwiesen

Wow, hier wars schööööön. Unsere Stimmung stieg mit jedem Schritt beim Anblick der blühenden Wiesen, Wacholdersträuche, Kiefern…

Wacholderwiesen

Wacholderbeeren

Die Wacholdersträucher waren prall voll, und ein erneuter Besuch zur Erntezeit würde sich lohnen, stellten wir fest.

 

 

 

 

 

 

Leider wurde die Idylle einmal wieder eindringlich gestört. Schon auf meinem ersten Traufgang hatte ich festgestellt, wie laut es oberhalb von Albstadt sein kann. Heute waren es wieder die Sportflugzeuge – der Flugplatz Degerfeld war nicht weit, und die Sportflieger nutzten das schöne Wetter reichlich. Es dröhnte über uns, und wir freuten uns, zwischen einem Flieger und dem nächsten wieder einmal ein paar Vögelchen zwitschern zu hören. Tja, den Flugplatz hatte ich bei meiner Planung übersehen, aber er hatte mich auf der Ochsenbergtour schon kräftig genervt, als gerade am Tag meiner Wanderung dort eine Flugshow stattgefunden hatte. Es gibt wahrhaft egoistische Sportarten.

Aber wir versuchten, uns auf die schöne Landschaft hier zu konzentrieren. Und die ist  in der Tat einzigartig schön. Nachdem wir so ein Stück über die Wacholderwiesen gewandert waren, ging es in den Wald hinein.

Waldweg

Bald kamen wir auch schon am ersten Aussichtspunkt an, dem Schönhaldenfelsen. Wunderschöne Blicke ins Tal…

Aussicht vom Schönhaldenfelsen

… auf Truchtelfingen.

Blick auf Truchtelfingen

Den Fluglärm hatten wir hinter uns gelassen. Dafür hallte nun eine hektisch anfeuernde Lautsprecherstimme in unsere ruhebedürftigen Ohren. Es klang nach einem Sportereignis größeren Ausmaßes. Der UCI Mountainbike Worldcup Albstadt fand dieser Tage statt, wie ich später las. Tatsächlich kamen uns später immer wieder Biker mit Startnummern auf der Brust entgegen, und später entdeckten wir auch von einem der Aussichtsfelsen im Tal einen Teil der Strecke.

Aber so schnell konnte uns nichts die Stimmung verderben. Nö!! An der Wandergaststätte Zum Schönhaldenfelsen (die übrigens einen sehr gemütlichen Eindruck machte) ging es links wieder in den Wald hinein.

Wandergaststätte

Herrlich blühende stille Wiesen…

Über herrlich blühende Wiesen

… bäuerliche Idylle.

Bäuerliche Idylle

Ein ganz kurzes Stück an der Straße entlang, wieder in den Wald hinein, und bald standen wir am nächsten Aussichtspunkt, dem Strichfelsen. Auch hier schauten wir aus luftiger Höhe ins Tal und in die Ferne.

Auf dem Strichfelsen

Und wieder ein Stück durch den Wald, am Leimenfelsen wieder ein super Blick ins Tal… Und noch ein Aussichtsfelsen – der Schlossfelsen am Tailfinger Schloss.

Weg zum Schlossfelsen

Aus über 930 m Höhe stürzen hier die Felsen senkrecht hinab.

Schlossfelsen

Hier, auf 937 m Höhe hat einmal die Burg Tailfingen getront.

Schlossfelsen

Bank

 

Wir bevorzugten dann doch lieber eine Bank in sicherer Entfernung zur Absturzkante zum Verschnaufen und Durstlöschen.
Doch der Lärm des Mountainbike Rennens, der aus dem Tal hinauf hallte, vertrieb uns auch von diesem schönen Platz. Wir zogen uns wieder auf die stilleren Waldpfade zurück…

Stiller Waldpfad

… versuchten, mit unserem Botanik-Halbwissen ein paar Kräuter und Blümchen beim Namen zu nennen, womit wir rasch am Ende waren, beobachteten einen Schmetterling… names „Schmetterling“…   😀

Schmetterling

Ein Ei

… und die Spuren eines geschlüpften Vögelchens.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bikepark

 

Mountainbiker kreuzten immer wieder unseren Weg.

 

 

 

 

 

 

Oberhalb von Truchtelfingen ist der Bikepark Albstadt angelegt…

Bikepark Albstadt

… weswegen auch im Sommer der Skilift Albstadt in Betrieb ist. Doch Wanderer und Biker kommen sich nicht in die Quere. Die Downhill-Strecken sind sorgsam abgesperrt und die Absperrungen mit Warnschildern versehen, und an einer Stelle führt der Wanderweg unter der Bikerstrecke hindurch. Eine klasse Lösung – so können sich beide Fortbewegungsarten voneinander ungestört austoben.

Brücke für die Biker

Kurz vorm Schützenhaus stießen wir auf das Heim des Hundevereins Albstadt. In dessen sonnigem Garten luden uns Tische und Bänke zu einer Kaffeepause ein, und eine freundliche Hundemama schwärmte von dem guten Kuchen.

Ein Stück Sahnetorte bitte

 

Dies ließ sich Thomas natürlich nicht zweimal sagen. (Man beachte bitte auch den Aufdruck auf seinem T-Shirt!!)   😀

 

 

 

 

 

Wir saßen hier lange in der Sonne und beobachteten die Hunde und ihre Besitzer, die nach und nach vom Trainingsplatz kamen, sich über die Krankheiten ihrer Hunde austauschten oder ihre Schützlinge immer wieder davon abhalten mussten, sich gegenseitig anzukläffen.
Inzwischen war es Nachmittag geworden, aber die Sonne prallte auf uns hinab. Der frische Wind dagegen war angenehm. Wir passierten das Schützenhaus und liefen rechts wieder in den Wald hinein. Wir waren nun auf dem Rückweg zu unserem Parkplatz. Hier ist über mehrere hundert Meter ein Nordic-Walking-Parcours eingerichtet. Der Waldboden wurde mit weichem Holzmaterial eingedeckt, worauf es sich aber nicht so angenehm lief, wie wir fanden.

Nordic Walking Strecke

Angenehm fürs Auge waren dagegen die herrlichen Blicke über die Wiesen, Wacholderheiden und Schafweiden ringsum.

Wiesen und Wacholderheiden

LockerungsübungSchilder mit Anregungen für Lockerungs- und anderen Körperübungen inspirierten Thomas zum Nachmachen.  😀

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Ferne beobachteten wir, wie ein Schäferhund immer wieder seine Herde zusammen trieb.

Schafherde

Wir genossen die friedliche Abendstimmung hier… bis erneut ein Flieger, der vom nun wieder nahen Flugplatz Degerfeld kam, immer wieder über uns kreiste. Offensichtlich mit Flugübungen beschäftigt… Nein, das war kein Genuss. Nur weg hier!  🙁

Der letzte Abschnitt war dann noch mal richtig schön.

Über Wiesenwege zurück

Eine Wacholderheide…

Wacholder und Kiefern

… urwüchsige Kiefern und eine herrliche Aussicht von einer Liegebank aus, auf der wir es uns noch eine Weile gemütlich machten.

Blick über die Wiesen

Und wer oder was störte die Ruhe auch hier? Drei Motor-Biker kamen direkt neben uns die Wiese hinunter geknattert und hinterließen ihren Gestank. Noch so eine egoistische Sportart. Es könnte so friedlich sein auf der Alb!

Die Tour war wirklich sehr schön – was den optischen Genuss betrifft. Wie die anderen Traufgänge, die ich zuvor gelaufen war, auch. Nur der Zivilisations- und Sportlärm hat für mich bzw. uns den akustischen Wandergenuss einmal mehr ganz schön beeinträchtigt. So dass ich mir überlegen würde, einen weiteren Traufgang in Angriff zu nehmen. Nur wenn mir jemand sagt, dass es auf dem Traufgang, den er gewandert ist, total ruhig war!

Alle Traufgänge bei www.traufgaenge.de

Hier sind alle Fotos.


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„Auch der Mai tut weh…“… stellt Erich Kästner in seinem Gedicht „Der Mai“ fest (aus Die 13 Monate). Damit meint er wohl seine Wehmut, wenn er beobachtet, dass die lang ersehnte herrliche Blütenpracht des Wonnemonats dann doch immer wieder allzuschnell vorbei ist. Die Wonne währt oft nur wenige Wochen. Im Moment jedoch ist sie groß – wo man auch hinschaut – Bäume, Sträucher und Wiesen schmücken sich geradezu verschwenderisch in den prachtvollsten Farben und Formen und werden jeden Tag bunter. Allerorts dringen süße Düfte in die Nase, sogar auf dem Werksgelände.

„Freude und MelanchoIie sind wohl Schwestern…“ schreibt Kästner aber auch. Im Moment gibt es für Melancholie vorerst nur einen Grund: Der Blick aus dem Fenster vermittelt weniger Mai-, stattdessen eher Novemberstimmung. Die Fliederblüten vor meinem Balkon hängen nass herab, und ihr Duft bleibt mir verborgen, weil die Balkontür verschlossen. Es ist kaaaaalt!!

Eine gute Gelegenheit, ein paar Fotos zu genießen und zu verbreiten, die Thomas Anfang Mai auf unserem Spaziergang im Lehr- und Versuchsgarten Tachenhausen geschossen hat.

Apfelblüte

Der Garten am Tachenhäuser Hof Oberboihingen ist eine Anlage der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen und in jedem Fall immer einen Besuch wert. Anfang Mai blüten die Apfelbäume, der Ranunkelstrauch und Kirschlorbeer in voller Pracht.

Ranunkelstrauch

Kirschlorbeer in Blüte

Die Pfingstrosen zeigten erste zarte Blüten. Unglaublich, wie viele Sorten es davon gibt!

Pfingstrosen

Wenn das erst alles aufgeblüht ist!   🙂

Apfelblüte

 

Apfelblüten

Ich war in der Zeit, in der ich in Oberboihingen gelebt habe, mehrmals da. Der Garten ist zu jeder Jahreszeit wunderschön. Auf weichen Rasenwegen läuft man zwischen liebevoll gepflegten Beeten mit Bäumen, Stauden, Blumen, Gräsern, Kräutern…. in unglaublicher Vielfalt entlang, kann sich informieren, Ideen für den eigenen Garten oder Balkon holen und einfach genießen.

Auf weichen Wegen

Hoffentlich bei etwas wärmerem und sonnigerem Wetter als heute!!

Blüte

Tut der Mai nun weh? Erich Kästner macht mir Mut: Der Mai kommt ja wieder.    😀

Der Mai

Im Galarock des heiteren Verschwenders,
ein Blumenzepter in der schmalen Hand,
fährt nun der Mai, der Mozart des Kalenders,
aus seiner Kutsche grüßend, über Land.

Es überblüht sich, er braucht nur zu winken.
Er winkt! Und rollt durch einen Farbenhain.
Blaumeisen flattern ihm voraus und Finken.
Und Pfauenaugen flügeln hinterdrein.

Die Apfelbäume hinterm Zaun erröten.
Die Birken machen einen grünen Knicks.
Die Drosseln spielen, auf ganz kleinen Flöten,
das Scherzo aus der Symphonie des Glücks.

Die Kutsche rollt durch atmende Pastelle.
Wir ziehn den Hut. Die Kutsche rollt vorbei.
Die Zeit versinkt in einer Fliederwelle.
O, gäb es doch ein Jahr aus lauter Mai!

Melancholie und Freude sind wohl Schwestern.
Und aus den Zweigen fällt verblühter Schnee.
Mit jedem Pulsschlag wird aus Heute Gestern.
Auch Glück kann weh tun. Auch der Mai tut weh.

Er nickt uns zu und ruft: „Ich komm ja wieder!“
Aus Himmelblau wird langsam Abendgold.
Er grüßt die Hügel, und er winkt dem Flieder.
Er lächelt. Lächelt. Und die Kutsche rollt.

Blütenpracht

s. auch

Das Jahr ist klein

Der Regen klimpert: Frohe Ostern


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Thomas hatte Geburtstag und wir uns frei genommen. Gelegenheit, mitten in der Woche eine schöne Tour zu wandern. Da bietet sich eine Gegend an, die am Wochenende ziemlich überlaufen ist. Na weil es da eben so schön ist: Am Randecker Maar.

Ich bin dort schon oft gewandert, zuletzt im goldenen Oktober 2012. Die Fotos, die ich von dieser Tour mitgebracht hatte, gehören zu meinen Lieblingswanderfotos:

Herbst am Randecker Maar

Im letzten Herbst schillerte die Natur am Albtrauf in warmen Rot- und Goldtönen. In diesen Tagen blühen die Bäume und Wiesen, ein total anderes Bild, aber traumhaft schön.

Diese Runde über den Aussichtsfelsen Breitenstein, das Randecker Maar und das Schopflocher Moor habe ich hier ausführlich beschrieben: Am Schwäbischen Vulkan vorbei. Unter o.g. Link habe ich den GPS-Track eingebunden. Die Tour ist nicht allzu lang, etwas über 8 km. Wir fuhren gegen Mittag los und parkten wie immer am Parkplatz Breitenstein kurz vor Ochsenwang.

Am Breitenstein hatten wir auch heute wieder eine traumhafte Fernsicht.

Aussicht vom Breitenstein

Vor allem aber hatten wir den Breitenstein ganz für uns allein. Sonntags herrscht hier Familien-Hochbetrieb! Heute konnten wir uns einmal in Ruhe umsehen und die Ortschaften und Hügel ringsum zuordnen. Die Rapsfelder waren bereits am Blühen, leuchtend gelb. Ein schöner Platz für die Vesperpause.

Am Randecker Maar war es heute auch recht ruhig. Anders als am Wochenende kamen uns nur vereinzelt Wanderer oder Spaziergänger entgegen.

Blick ins Randecker Maar

Thomas war zum ersten Mal hier und informierte sich auf den Schautafeln über die Enstehung und Flora und Fauna des Vulkanschlots.Und ich fand den Baum, der mich im Herbst wegen seiner leuchtend roten Blattfärbung begeistert hatte, wieder – heute in leuchtend weißer Blüte:

CIMG0024

Baum im Herbst

So präsentierte sich dieses Schmuckstück im Oktober:

 

 

 

 

 

 

 

 

Leider wurde die Stille immer wieder unterbrochen. Anscheinend läuteten die ersten Herren bereits Christi Himmelfahrt ein. Ständig kam ein Motorrad oder Quad angebrettert und raste und dröhnte unglaublich laut durchs friedliche Maar. Ebenso über die Landstraße oberhalb des Maars. Ärgerlich!! Das störte wirklich. Unverständlich, dass dies nicht durch Geschwindigkeitsbegrenzungen unterbunden wird. Vor allem wenn man bedenkt, welche Bedeutung das Naturschutzgebiet Randecker Maar für den Vogelzug und die Vogelbeobachtung bzw. -forschung hat.

Wir versuchten, uns nicht die Stimmung verderben zu lassen, was uns bei diesen schönen Aussichten auch ganz gut gelang. Hier der Blick zu den Drei Kaiserbergen, den Göppinger Hausbergen Staufen, Rechberg und Stuifen. Dort wollen wir demnächst auch mal wandern.

Drei Kaiserberge

In der Nähe der Ziegelhütte hat man einen schönen Blick durch die Zipfelbachschlucht hindurch auf die Limburg.

Blick auf die Limburg

Der Einschnitt, den der Zipfelbach in Millionen Jahren in den Albtrauf geschnitten hat, wird von Vögeln genutzt, um den Höhenunterschied hinauf auf die Albhochfläche zu überwinden. In der Nähe der Ziegelhütte gibt es wieder eine größere Schautafel. Leider gab es auch geschlossene Türen – die Maarstube der Ziegelhütte, der Bio-Bauernhof am Randecker Maar mit eigener Käserei hat nur am Wochenende und an Feiertagen geöffnet. Leider ist sie dann auch oft hoffnungslos überfüllt. Ich habe hier schon öfters keinen Platz mehr bekommen oder musste für ein Käsebrot oder ein Stück Kuchen (beides seeeehr lecker) lange anstehen.

Ok, es gab heute also kein Käsebrot und keinen Kaffee. Dafür freute sich ein Kälbchen über unseren Besuch und ein paar Streicheleinheiten.

Kälbchen

Wir beide verstanden uns bestens!  😀

Den Kaffee tranken wir heute im gemütlichen Biergarten des Otto-Hofmeister-Hauses.

Otto-Hofmeister-Haus

Dann waren wir auch schon im Schopflocher Moor. Auch hier hatte ich es schon sehr sehr voll erlebt. Heute wars einfach schön – friedlich und still.

Und hier der Weg durchs Moor:

Weg durchs Moor

Weg durchs Moor

Weg durchs Moor

Links und rechts des Weges sah es ziemlich feucht aus…

Moorgebiet

Und ein Teppich aus Sumpfdotterblumen…   Sumpfdotterblumen

Gras

Dieser kleine Teich ist künstlich angelegt als Laichplatz für Kröten und Frösche.

Teich

Teich

Inzwischen war es Abend geworden. Zeit, nach Ochsenwang zurück zu laufen.

Gräser

Schöne abwechslungsreiche Halbtagestour, die man immer mal wieder laufen kann. Am besten in der Woche oder, wenn man gern in die Ziegelhütte einkehren möchte, lieber am Samstag, statt am Sonntag.


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In silva salus. Im Wald liegt das Heil…

Oft erfahre ich das. Heute war es einmal wieder so. Gegen 17 Uhr zog es mich noch einmal raus. Ich stieg in meine Laufschuhe, zog meine Nordic-Walking-Stöcke fest und stiefelte los – ins Schaichtal. Das brauchte ich jetzt – seit Tagen fühle ich mich total müde, gestresst, niedergeschlagen, frustriert…

Das Schaichtal empfing mich mit saftigen blühenden Wiesen, blühenden Bäumen, riesigen Pfützen und einer rauschenden Schaich…

Blüte im Schaichtal

Es duftete herrlich… würzig, süßlich, feucht… zig Piepmätze zwitscherten und trällerten… Links von mir plätscherte und rauschte die Schaich, rechts von mir plätscherte das Regenwasser der letzten Tage in Bächen und kleinen Wasserfällen den Hang hinab ins Tal.

Wie auf Knopfdruck fiel alles Schwere von mir ab. Ich lief und lief und lief… und blieb immer wieder stehen, wenn ich wieder ein schönes Detail entdeckt hatte… Blümchen, Kräuter, Käfer, Steine… Auf einer Lichtung saß ein Graureiher. Als ich stehen blieb, hob er ab und schwebte davon.

Ich kam zum Schlüsselsee, an dem ich schon so oft auftanken konnte. Ich setzte mich auf die Bank und schaute einfach nur aufs Wasser.

Schlüsselsee

Ich kann beim Yoga nie wirklich entspannen. Meditieren kann ich auch nicht. Am Schlüsselsee komme ich zur Ruhe.

Am Schlüsselsee

Eine Blesshuhnfamilie zog friedliche Runden. Die ersten Teichmummeln bildeten einen losen Teppich. Rotfedern schnappten von unten nach den Blättern. Es blubberte hier und schwabbte da. Ansonsten – Stille. Ich blieb lange lange sitzen. Ach wie schööööööön.

Aber ich konnte ja hier nicht übernachten… Natürlich zog sich auch der Heimweg in die Länge…

HäfnerbrunnenAm Häfnerbrunnen, dem Heilbrunnen, füllte ich wie immer meine Wasserflasche auf. „Kühler Trunk labt Herz und Mund“, lautet die Inschrift. So ist es!    🙂

Sumpfdotterblumen

Meiner Freundin Ilona schickte ich ein Sträuschen Sumpfdotterblumen. Wie kleine Sonnen leuchteten sie im saftigen Grün. Mögen sie ihr Kraft und Zuversicht schenken.

Das Nacktschneckchen auf dem Blatt habe ich aber erst jetzt entdeckt.  😀

Saftige Wiesen

Irgendwann hatte ich links am Wegesrand einmal diesen Stein entdeckt:

In silva salus

In silva salus – Im Wald liegt das Heil. Nach 3 Stunden im Wald war ich wieder bei mir angekommen. Mir gehts wieder gut. Geheilt.


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Ist das nicht herrlich – die Blütenpracht überall? In den Vorgärten blüht es mehrfarbig, und wenn ich durchs Aichtal fahre, leuchten mich blühende Bäume an. Die Wanderblogs füllen sich mit Touren durch blühende Täler oder Obstwiesen.

Blüten bei Mönchberg

In meinem Blog gibt es wieder ein Gedicht – eines der schönsten Frühlingsgedichte, die ich kenne. Es ist einfach zum Herzerfreuen. Ich hoffe, für euch auch.   🙂

Frühlingsglaube

Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muss sich alles, alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun, armes Herz, vergiss der Qual!
Nun muss sich alles, alles wenden.

Ludwig Uhland


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Es ist wieder Bärlauchzeit! Jedes Jahr um diese Zeit achte ich sorgsam darauf, dass ich sie nicht verpasse. Nun ist sie schon fast wieder vorbei. Bereits vor 1 Woche schrieb mir mein Sohn Axel, dass es gerade jede Menge Bärlauch gäbe. Es wird also höchste Zeit, mir meine Frühjahrs-Lieblingsleckerei aus dem Wald zu holen.

Meist tu ich das im Siebenmühlental. Da ich heute eh einmal wieder ziemlich müde und duselig im Kopf bin, verabschiedete ich mich gegen 14 Uhr von meinen Kollegen (übrigens in den Urlaub!!!). Auf der Heimfahrt komme ich an der Burkhardtsmühle vorbei. Ich parkte wie immer auf dem Wanderparkplatz am Café Waldmeister und lief durchs Sägewerk ins Siebenmühlental hinein. Ich habe diesen Weg das letzte mal im grauen Januar beschrieben – Winter, du zwingst mich zum Träumen. Damals haben wir uns alle nach dem richtigen Winter -so einem mit viel Schnee, gesehnt. In den letzten Wochen haben wir dagegen sehnlich darauf gewartet, dass der Schnee endlich geht und der Fühling kommt. Nun haben wir ihn, mit etwas Verspätung. Von daher dachte ich, der Bärlauch würde sich auch verspäten, aber nein, beinahe hätte ich ihn verpasst!

Es grünt und blühlt im Siebenmühlental

Ok, nun sind die Temperaturen gerade mal wieder etwas abgesunken, die Sonne ist verschwunden, und am Himmel ziehen verdächtlich dunkle Wolken auf. Doch die Frühlingsboten sind nicht zu übersehen. Die Wiesen werden langsam wieder saftig grün, die Bäume und Sträucher sind mit einem zarten Grün überzogen, an manchen Bäumen und am Wegesrand blüht es bereits mehrfarbig.

Es grünt im Siebenmühlental

Herrlich still wars, die Vögelchen zwitscherten und trällerten um die Wette. Nach wenigen Minuten kam ich an eine mir bekannte Stelle, an der direkt am Reichenbach reichlich Bärlauch wächst.

Bärlauch

Bärlauch

Ich pflückte meine Tüte voll und lief weiter. Herrlich wars, ich genoss die Stille, die frische Luft, die vielen einzelnen Knospen und zarten Blatttriebe…
Frühling

… und überhaupt das sanfte friedliche Siebenmühlental. An der Kochenmühle überquerte ich den Reichenbach.

An der Kochenmühle

Rinder an der Kochenmühle

Auf der anderen Seite lief ich zurück.

Obere Kleinmichelsmühle

Und dann wurde ich auf dem letzten halben Kilometer doch noch ein klein wenig nass. Meine Finger duften nun lecker nach Bärlauch (naja, ist Geschmackssache… 😀 ), und mein Auto auch. Macht nichts, die Runde tat gut im Kopf, und meinem Gaumen werde ich ebenfalls gleich eine große Freude bereiten – mit frischen Bärlauch. Ähm… ich habe ja nun ein paar Tage Urlaub, da kann ich so viel essen, wie ich mag, ohne dass jemand die Nase rümpfen wird!


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Heute möchte ich ein schönes Buch vorstellen und empfehlen:

Rheinhessische Spazier-Gänge. Kochen, Wandern, Genießen

Es ist, wie der Titel vermuten lässt, eine gelungene Kombination aus rheinhessischen Wandertouren, leckeren Rezepten und wunderschönen Fotos – und das alles zum Genießen.

Schöpfer dieses Büchleins sind meine virtuelle Wanderfreundin Heike Tharun, Wanderleiterin, Wege- und Pfadfinderin, s. Tharun Touren, und die kreative Köchin Katja Mailahn. Auf über 60 liebevoll gestalteten farbenfrohen Seiten stellen die beiden Autorinnen 5 Wandertouren durchs Land der 1000 Hügel, wie Rheinhessen genannt wird, vor. Für jede der Wanderungen erhält der Leser jeweils ein Menü, bestehend aus 3 leckeren Rezeptvorschlägen fürs Wandervesper. Natürlich jedes mit einem äußerst appetitanregenden Foto. Dabei bewegen sich die beiden sowohl wandernd, als auch kulinarisch dazu passend durch alle 4 Jahreszeiten, was ich besonders praktisch finde. Denn mir persönlich liegt immer viel daran, der Jahreszeit entsprechende frische Zutaten zu verwenden.

Zu jeder Wandertour gibt es außer einer ausführlichen Wegbeschreibung eine Karte mit eingezeichnetem Tourenverlauf und zusätzliche Angaben wie Schwierigkeitsgrad, Streckenlänge, Höhenmeter, Einkehrmöglichkeiten, Karte und Internetadressen für weitere Informationen. Und natürlich immer mehrere traumhafte Fotos, die sicher jedem Leser Lust darauf machen, sofort den Rucksack zu packen und loszulaufen. Die Rezepte sind allesamt lecker und für unterwegs geeignet. Dazu gibt es hier und da einen Tipp, wie man die Kreationen praktisch für den Wanderrucksack geeignet verpacken bzw. aufbewahren kann.

Mein kulinarischer Favorit ist eindeutig das Gartenkräuter-Pesto mit Focaccia mit jeder Menge frischer Kräuter. Das Auberginenpüree mit Nüssen klingt aber auch richtig lecker. Oder das Haselnuss-Krustenbrot… Unter den Touren ist es die Tour 5: Auf dem Rheinburgenweg von St. Goar nach Oberwesel. Diese Tour bin ich nämlich schon gelaufen, und sie ist wirklich sehr sehr schön. Die anderen Touren sind es sicher nicht weniger.

Mit besonders großer Freude habe ich den Namen meiner lieben Internet-Wanderfreundin Elke Bitzer, s. Fotografische Reisen und Wanderungen, unter den FotografInnen entdeckt, deren Fotos ja immer ein besonderes Erlebnis sind.

Herzlichen Glückwunsch, an dich, liebe Heike und an alle anderen Beteiligten – da habt ihr etwas geschaffen, das mir ganz viel Freude macht und sicher nicht nur mir!

Hier noch einmal die Vorstellung des Buches bei Tharun Touren. Auf dieser Seite kann man es auch bestellen.

Und nun wandert das Buch sogleich in meine Bücherei.


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Es ist soweit – meine erste Mehrtageswanderung auf einem von Deutschlands Weitwanderwegen ist in Planung. Und zwar MIT Gepäck. Und was ist eines der wichtigsten Anschaffungen? Ein Wander-, oder wie es auch sportlicher genannt wird: Trekking-Rucksack. Zunächst informierte ich mich ein wenig über Marken und vor allem das nötige bzw. höchst (er)tragbare Volumen. Ein Fachverkäufer in einem Sportgeschäft riet mir, nicht mehr als 10% meines Körpergewichts mit mir wandern zu führen. Ok… dann darf mein Rucksack einschließlich seines Eigengewichts nicht einmal 6 kg wiegen (??). Mmmm…

Erstes Kriterium war also: Der Rucksack selbst sollte also schon einmal recht leicht sein. Als Volumen sollten ca. 35 l genügen, wie erfahrene Weitwanderer in einschlägigen Wanderforen berichteten.

Ich schaute mich im Onlineshop campz.de um, welcher eine reiche Auswahl an Rücksäcken und Taschen anbietet. Bald fiel meine Wahl auf 2 Rucksäcke der Marke Osprey, zwischen denen ich mich jedoch zunächst einfach nicht entscheiden konnte:

Osprey Kestrel 38 Gr. S/M

Und da ich unsicher war, welche spürbaren Vorteile ein Frauenrucksack haben könnte, auch noch den

Osprey Kyte 46 Women’s Gr. S/M

Auf meine Nachfrage hin, ob ich das Modell Kyte auch in der Größe 38 haben könne, welche ich über das Kontaktformular von campz.de versandte, bekam ich prompt und sehr freundlich Antwort. Leider abschlägig. Das Angebot würde jedoch ständig erweitert. Und tatsächlich, inzwischen gibt es den Rucksack, für den ich mich letzten Endes entschieden hatte, sogar in einer anderen Farbe.

In Rekordgeschwindigkeit hatte ich die Rucksäcke. Nun war eine Entscheidung fällig. Oje.. Ich und entscheiden…

Der erste optische und Befühl-Eindruck war schon einmal sehr angenehm. Schöne Verarbeitung, gutes Material, schick…

Ich belud beide Rucksäcke mit ca. 5 kg und trug sie immer wieder längere Zeit durch die Wohnung, beäugte sie immer wieder und maß nach.

Die Länge der Rückenteile ist exakt dieselbe, nur das des Damenrucksackes ist etwas schmaler. Die Rückenlänge ist bei beiden Modellen höhenverstellbar.

Der Damen-Kyte hat dafür in dieser 46-Liter-Variante gegenüber dem Kestrel mit 36 l etwas mehr Stoff, außerdem 2 Seitentaschen mit Reißverschluss  über die gesamte Länge, und somit auch etwas mehr Gewicht (1500 gegen 1390 g).

Weiterhin sind die Träger des Kyte-Modelles etwas schmaler und anders geformt, um die empfindsamen weiblichen Formen nicht einzuengen oder gar daran zu scheuern.   😉

Um meinen langen Entscheidungsweg hier kurz widerzugeben:  Ich spürte keinen wirklichen Unterschied. Da ich ansonsten ringsum nicht viel auf den Knochen habe, wird mich sicher jeder Rucksack früher oder später irgendwo drücken oder kneifen, dachte ich.

Rucksack beladen

 

 

Ich entschied mich für den leichteren und kleineren Kestrel.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich belud ihn zu einer ersten Tageswanderung. Natürlich noch nicht mit voller Ladung, aber schon großzügig bepackt mit allem, was man an einem Tag so benötigt, einschließlich 1,5 l Wasser und Wanderstöcken. Das ist nun mein Eindruck:

Das Bepacken war schon einmal eine Freude. Nicht allzu viele Taschen, aber für mich genug. Das Hauptfach hat einen Zwischenboden, den man entfernen kann. Das abgetrennte untere Fach kann man natürlich durch separate Reißverschlüsse öffnen.

Unteres Fach

Fach für Wertsachen im Deckel

 

 

Weitere Fächer gibt es im Deckel, eines von außen zugänglich und eines innen im Deckel für Wertsachen.

Alles geräumig genug.

 

 

 

 

 

 

 

An den Seiten links und rechts gibt es Taschen aus elastischem Mesh.

Fach für Trinkflasche

 

Da ich gern eine Trinkflasche griffbereit in einer Außentasche trage, steckte ich eine meiner beiden 0,7-l-Flaschen, die ich immer dabei habe, hinein. Dabei stellte ich jedoch ein Mango fest: Diese Taschen könnten schon ein wenig größer sein. Ich füllte eine 0,5-l-Flasche, und für diese Größe waren sie passend. Wobei die 0,7-l-Flasche, wie auf dem Foto, auch gerade noch ok wäre. Eine größere Flasche könnte nach meinem Gefühl beim Wandern abstürzen.

 

 

 

 

 

Ein weiteres dehnbares Fach befindet sich auf der Frontseite, geeignet z.B. für die Karte. Darunter befindet sich das Fach mit der Regenschutzhülle – sehr praktisch! Weitere nette Details, die ich momentan noch nicht benötigt habe: Ein paar Schlaufen unterhalb des Rucksacks für z.B. Zelt/Matte. Oder die s.g. „Stow-on-the-Go Befestigung für Trekking-Stöcke“, von der man bequem die Wanderstöcke abnehmen kann, ohne den Rucksack absetzen zu müssen. (Dafür kann man im Notfall aber auch den eventuellen Mitwanderer „missbrauchen“.   :-D)

Witzig auch die Pfeife am Brustgurt – um im Falle eines Sturzes oder Verschüttetseins ein Notsignal abgeben zu können… Ok, ich hoffe, dass ich sie nie benötigen werde. Was ebenso das Fach für den Wassersack betrifft, für mich überflüssig. CIMG0081

 

 

 

Dafür schien mir das Rückenteil angenehm geformt und gepolstert, mit Be- und Entlüftungsstruktur und einem Netz ausgestattet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sitzt super bequem!

 

 

Ich bepackte das Hauptfach, befestigte die Wanderstöcke außen und passte die Hüft-, die (höhenverstellbaren) Brust- und die Schultergurte an. Der Rucksack saß super bequem, wie extra für meinen Rücken maßgenommen. Anders kann ich es nicht sagen.

 

 

 

 

 

 

 

Dieses Gefühl ließ auch den ganzen Tag nicht nach. In der Tat- ich spürte den Rucksack kaum. Die Hüftgurte sind recht breit, was für meine wenig abgepolsterten Beckenknochen sehr angenehm ist. Auch die Schultergurte sind weich genug und drückten nicht.

Nun war ich jedoch erst einmal nur ca. 5 Stunden unterwegs mit einem reduzierten Gewicht. Außerdem haben sicher auch die momentan noch benötigten Winterpullover und die gefütterte Jacke einiges abgepolstert. Meinem Gefühl nach wird der Rucksack für mich jedoch auch auf einer längeren Tour und mit deutlich mehr Gewicht ein angenehmer Begleiter sein. Unsere mehrtägige Wanderung ist für den Juni geplant. Ich werde also im Sommer erneut berichten, wie sich mein neuer Rucksack bewährt, und weiterhin immer mal wieder bei campz.de vorbei schauen. Vielen Dank für die Überlassung des Rucksackes zum Testen!


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