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Für den letzten Tag habe ich mich für diese längere Wanderung entschieden:

Emmelshausen – Rheinhöhenweg – Gründelbachtal – St. Goar – Burg Rheinfels – Loreley – Rhein

Ich wollte von Emmelshausen über das Gründelbachtal nach St. Goar am Rhein, gegenüber der Loreley laufen. Dort wollte ich mit dem Schiff rheinabwärts nach Boppard fahren – den schönsten Teil des UNESCO-Welterbes „Mittelrheintal“ – und von dort mit der Hunsrückbahn, der steilsten Bahn nördlich der Alpen zurück nach Emmelshausen.

Ich spürte, dass ich mit jedem Tag kräftiger, wacher und fitter wurde und traute mir die angegebenen 16,67 km zu. Wettermäßig waren zwar über Mittag Regenschauer angesagt, aber ok, dafür war es nicht so warm. Ich schaute mir noch genau bei Google Maps die Straßen in den ersten Orten Emmelshausen, Dörth und Hungenroth an, damit ich mich nicht gleich zu Beginn verlaufe und Kräfte verliere, die ich immer noch nicht wirklich jederzeit einschätzen kann.

Ich startete gegen 10:30 Uhr mit bester Laune, Kondition und bei erfrischenden 11°C in Emmelshausen, wo ich mein Auto am Bahnhof abgestellt hatte. Das wird ein super Tag heute, das spürte ich ganz deutlich. Lief aus dem Ort und fand auch schon das erste Schild für den Wanderweg Nr. 9 Richtung Dörth und Hungenroth, den auch meine Wanderkarte auswies, was mich in gesteigerte Euphorie versetzte.

Doch damit war schnell Schluss. Irgendwann spürte ich, dass ich längst in Dörth hätte sein müssen. Ich fragte erst eine Joggerin, dann eine Frau, die ihren Hund Gassi führte, wo ich bin – ich befand mich noch bzw. wieder Emmelshausen, lediglich an einem anderen Ortsausgang! Wo ich hätte anders laufen müssen oder können, ist mir ein Rätsel geblieben.

Nach 1,5 Stunden und reichlich 2 km Umweg kam ich in Dörth an, wo die Beschilderung wieder erstklassig war und sogar schon die Richtung Gründelbach und St. Goar auswies, was ja meine Ziele waren.

Na prima, dann kann mir ja nichts mehr passieren, einfach diesen klasse Schildern nach. Die Karte nahm ich nur zur doppelten Sicherheit noch einmal aus der Tasche und genoss ansonsten die stille Landschaft.

Hinter Hungenroth begann der Wanderweg R, der mich nun bis zum Gründelbachtal begleiten sollte bzw. ich ihn. Er sollte ca. 5 km durch den Hunsrücker Wald führen. Der Beginn war auch noch gut ausgewiesen, ein penibles Schild mit exakten Pfeilen, Nummern und Ortsnamen. Schöner Wanderweg, links und rechts blühte es.

Ein Fuchs flitzte kurz vor mir über den Weg – ein richtig schöner ausgewachsener. Es tröpfelte immer mal, aber immer nur kurz. Ich war wieder frohgemut und immer noch gut bei Kräften.

Irgendwann gab es jedoch keine Schilder mehr, sondern nur noch auf Baumrinde gemalte „R“. Mmmm, es gab aber etliche Baumbemalungen, Buchstaben und Unleserliches. Wahrscheinlich eher ein Baum, der gefällt werden soll? Oder ist das noch mein „R“? An einer nächsten Kreuzung dann gar nichts! In welche Richtung muss ich gehen? Mist, kein Schild, kein Mensch, den ich fragen konnte, keine Sonne, an deren Richtung ich mich hätte orientieren können. Ich entscheid mich halt nach längerem Zögern für einen der beiden Möglichkeiten und lief und lief. Dann wieder das „R“. Gottseidank – noch richtig! Hier hätte es zwar kein „R“ gebraucht, weil das war ein gerader Weg ohne Alternativen, aber beruhigend….

Dann wieder so eine dumme Kreuzung. Wohin denn nun? Ach neee, das mag ich ja gar nicht. Ich bekam auch langsam Hunger, aber hatte jetzt echt keine Muse zum Pause machen und essen. Ich lief in die eine Richtung, kehrte um, blödes Gefühl. Lief in die andere. Ich musste mich entscheiden. Also lief ich weiter. Soll ich doch umkehren?

Dann wieder so ein halb abgewaschenes „R“. Naja, nun vertraue ich mal auf das Beste…
Und wieder – große Kreuzung, keine Markierung. Ich schaute auf meine Karte und musste es nun zugeben – ich habe völlig die Orientierung verloren. Ich weiß nicht, wo ich bin. Keine schöne Situation für einen Kopfmenschen wie mich. Noch am Tag vorher hatte sich ein anderer Wanderer über mich amüsiert, weil ich immer wissen muss, wo ich bin. Ja, bitteschön , das möchte ich gern! Ich bekam weiche Knie, aber richtig. 🙁

Schön ruhig bleiben. Handy einschalten, das hat doch eine GPS-Funktion. Haha, die zeigte mich viel weiter nördlich an. Bin ich den R-Weg vielleicht in die falsche Richtung gelaufen?

Jetzt erst mal hinsetzen. Ich betete in die Luft – oder vielleicht doch ausnahmsweise zum lieben Gott?, es möge doch bitte ein Wanderer vorbeikommen, den ich fragen kann. Es kam niemand. Ich war wirklich mutterseelenallein. Da auch keine Spaziergänger kamen, keine Gassigänger, NIEMAND!, musste ich mich ziemlich weit entfernt von einer Ortschaft befinden, kombinierte ich. Und bekam richtig Bammel. Stellte mir schon vor, wie es sein würde, allein im Wald zu übernachten. Man läuft ja manchmal im Kreis, ohne dass man es merkt. Ist mir sogar schon im Schönbuch passiert.

Ich hatte nun wieder 2 Wege zur Auswahl. An dem einen Weg entdeckte ich ein großes „R“ an einem Baum. Also lief ich erst mal diesen Weg. Aber – irgendwie gab er mir ein komisches Gefühl. Irgend etwas in mir sagte: STOPP. Also wieder hoch und den anderen Weg runter, wo es kein „R“ gab. Aber wieso ist hier kein „R“, aber auf dem anderen Weg, der mir nicht so gefällt? Der R-Weg muss der richtige sein, schaltete sich wieder mein Kopf ein. Wieder hoch zur Kreuzung. Jetzt setzt du dich erst mal auf die Bank. Ganz ruhig bleiben… Vielleicht kommt ja mal jemand vorbei , den ich fragen kann. Aber wer läuft schon zum Freitagnachmittag durch den Wald?

Unter einem Baum liegend entdeckte ich ein Pfeilschild aus Holz – Rundweg 34. Ah – auf meiner Karte sind doch diese Rundwanderwege eingezeichnet! … Ähm, aber ausgerechnet der 34 nicht, auch nicht in der Legende. 33 und 35 gab es, aber nicht 34.

So, nun muss ich mich entscheiden, es war inzwischen weit nach 15 Uhr, und die letzten Schiffe starten zwischen 17 und 18 Uhr in St. Goar. Eigentlich wollte ich spätestens 16 Uhr in St. Goar sein. Das kann ich vergessen. Naja es fahren dort auch Züge weg…

Aber welchen Weg laufe ich – den mit oder den ohne „R“? Mein Bauchgefühl sagte mir, der ohne R ist der richtige… Kann ich nicht erklären.
Ich lief also jetzt tatsächlich den Weg, der mir das bessere Bauchgefühl gab – den ohne „R“. Dann dachte ich – einfach weiterlaufen, irgendwo musst du ja rauskommen, irgendwann muss mal wieder ein Ort kommen, und dann kann ich zur Not ein Taxi nehmen. Ich kann dann zwar nicht mehr Schiff und Hunsrückbahn fahren, aber ich habe eine schöne Wanderung gemacht. So redete ich mir Mut ein… – als plötzlich ein „R“ vor meinen Augen aufblitzte!! Ich hätte nicht mehr damit gerechnet. Ob ich jedoch nicht doch in der falschen Richtung unterwegs war – laut Handy war ich es – war mir immer noch unklar. Ich lief und lief – immer bergab, das stimmte ja auch, ich muss ja zum Gründelbach runter, der zum Rhein führt.

Dann sah ich weiter unten eine Landstraße durch die Bäume schimmern. Gut, eine Straße führt immer zu Orten, die kann ich ja langlaufen. Lief den Schlängelweg hinunter bis zur Straße. Welche Landstraße ist denn das nun? Blick auf die Karte, Blick in die Wanderbeschreibung: Nach dem Weg durch die Wälder sollte ich die L206 kreuzen. Ich suchte eine Straßenmarkierung – juhuhh das war tatsächlich die L206. Ich war doch tatsächlich richtig angekommen!!! Nach 100 m an der Straße entlang fand ich tatsächlich den Einstieg ins Gründelbachtal. Ausgewiesen als Mühlental mit einem Mühlenrad-Zeichen und vielen Informationstafeln zu den einzelnen Mühlen. Jetzt brauche ich endlich meine Mittagspause! Ich hatte seit dem Frühstück nichts gegessen. Fand auch gleich zu Beginn ein unglaublich gemütliches Plätzchen mit Holztisch und -bänken direkt am Bach.

Hier wars schöööön. Vesper raus geholt, Beine hochgelegt auf den Tisch und Brote verschmaust. Es begann aber sogleich zu tröpfeln, die Tropfen wurden dicker, und dann regnete es sich richtig ein. Ich musste meinen schönen Platz verlassen und unter einem dichten Baum Schutz suchen. Das war auch gemütlich. Kostete mich aber wieder Zeit. Naja, ist nun auch egal, das Schiff schaffe ich eh nicht mehr.

Nach weit über 1 Stunde lief ich weiter, trotz Regen. Das störte mich nicht, ich hatte eine gute Jacke und Hose, nur leider waren meine Schuhe sofort von innen nass. Egal…

Weiter ging es den Weg „RV“ entlang an etlichen Mühlen, begleitet vom Plätschern des Baches. Das Zeichen „RV“ hatte anscheinend ein Künstler entworfen, der nicht wandert, es war nur mit viel Phantasie als „RV“ zu erkennen – 2 Pfeile ineinander mit einem Strich in der Mitte. So ungefähr:

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Es dauerte eine Weile, ehe ich es als „RV“ identifizierte. Aber verlaufen konnte ich mich jetzt ja nicht mehr – immer am Bach entlang, und es gab ja zusätzlich das Mühlenrad-Zeichen. Irgendwann kam ich im Ort Gründelbach an, direkt unterhalb der Burg Rheinfels.

Der RV-Weg führt dann auch zur Burg hoch, welche den Abschluss der Wanderung bilden sollte, aber das wollte ich mir nun ersparen in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit und des Regens. Ich lief also jetzt immer an der Straße entlang bis zum Rhein und dann rechts nach St. Goar hinein. Es war nach 17:15 Uhr, als ich das Schiff nach Oberwesel rheinaufwärts kommen sah, mit dem ich 3 Tage zuvor gefahren war, und ich wusste, dass das letzte Schiff in die andere Richtung etwas später fuhr. Ich beeilte mich – bei strömenden Regen – zur Anlegestelle zu kommen – und erstand tatsächlich noch eine Karte fürs letzte Schiff in Richtung Koblenz! Sollte 17:50 Uhr starten. Riesen Freude. Hatte also noch Zeit, mich in ein gemütliches Cafe zu setzen, die nasse Jacke von mir zu werfen (die nassen Socken musste ich leider noch etwas aushalten), mir einen wohlverdienten Kaffee zu gönnen und meine abenteuerlichen Erlebnisse mit anderen Wanderern und Radlern auszutauschen.

Die Schifffahrt ging über 1 Stunde und war super entspannend und gemütlich, an Burgen (Katz, Maus und wie sie alle heißen) und Orten vorbei. In Boppard bin ich gleich zum Bahnhof, hatte aber wieder eine halbe Stunde Zeit bis zur Abfahrt. Die Hunsrückbahn fährt im Stundentakt, aber bis in die Nacht hinein. Hatte aber wieder nette Unterhaltung – eine Gruppe Radfahrer wollte auch die Richtung fahren und berichtete von ihrem Tag – auch mit mehrfachen Umwegen …

Die Fahrt mit der Hunsrückbahn war dann noch mal ein schönes Erlebnis mit herrlichen Aussichten auf den Rhein, Boppard und die Hunsrücker Wälder und Berge. Die Sonne kam wieder raus, und ich genoss es einfach nur, mich in diesen bequemen Sitzen durch diese wunderschöne Welt fahren zu lassen. Habe ich es gut!! Was war ich froh – und stolz, als ich in Emmelshausen in mein Auto stieg. Noch ein paar Stunden vorher hatte ich schon nicht mehr daran geglaubt, dass alles so klappen würde, wie ich es geplant hatte!

Fazite des Tages:
Fazit 1: Ich kann meinem Bauchgefühl vertrauen!
Fazit 2: Ich kann langsam wieder wandern wie früher!
Fazit 3: Ich brauche neue Wanderschuhe.

Länge: 16 km

Meine Karte: Hunsrück, Region Kastallaun und Emmelshausen

Die Tourenbeschreibung, Karte, GPS-Daten und weitere Fotos auf www.rhein-mosel-dreieck.de


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23. Juni 2011 · Kommentare deaktiviert für Ganz vorne im Hunsrück – Ehrbachklamm und Ehrenburg · Kategorien: Hunsrück, Rhein-Mosel-Dreieck, Wandern
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Heute habe ich wieder eine wunderschöne Rund-Wanderung gemacht:

Mermuth – Daubisbergermühle – Ehrbachklamm – Eckmühle – Mermuth

Mein Auto habe ich auf dem Wanderparkplatz „Ehrbachklamm“ außerhalb von Mermuth abgestellt, und los ging es steil hinab ins Ehrbachtal. Unten angekommen. fand ich ein Schild, das nach rechts zur Daubisbergermühle und nach links Richtung Ehrbachklamm wies. Ich bin nicht den Abstecher zur Daubisbergermühle, sondern gleich zur Klamm weiter gewandert.

Die Ehrbachklamm ist ein 1,5 km langes Teilstück an der Ehrbach entlang und wohl einer der schönsten Wanderwege im Hunsrück. Ein wirklich wunderschöner und wie man so sagt „wildromantischer“ Wald – wildes Bächlein, Brücken, Felsen, Moose, Farne, umgestürzte Bäume…

Es begann zu regnen, aber dadurch wurde das Gekletter über die Felsen erst so richtig spannend. Teils kann man sich an Seilen oder Geländern festhalten, ansonsten sind etwas Mut und Trittsicherheit gefragt.   🙂

Ich habe es ja gut gepackt, aber mit mir gemeinsam lief ein Pärchen, und die Frau hatte Probleme mit dem Knie, das war nicht so klasse…. Die Beiden nehmen gerade an einem Trommelworkshop an der Brandengrabenmühle, einer weiteren Mühle im Ehrburgertal, teil, und da ich auch Trommelerfahrung habe, hatten wir uns viel zu erzählen. Der Regen hörte auch schnell wieder auf.

Wir liefen gemeinsam bis zur Eckmühle, dort ließen sie sich nieder. Ich war so gut in Schwung, mich machte die Speisekarte der Eckmühle auch nicht wirklich an, und ich wollte gleich weiter auf den Rundweg 17 Richtung Beulich. Die Beiden luden mich noch ein, zu ihrer Mühle zum Trommeln zu kommen, aber das packe ich wohl nicht mehr…

Nun war erst einmal großes Rätselraten angesagt, welcher der richtige Weg ist, die Ausschilderung war mehrdeutig. Später, wo gar keine Kreuzung war, fand ich dann wieder eine eindeutige Beschilderung des Weges 17.

Naja so ist das manchmal auf Wanderungen, und vor allem „Ganz vorne im Hunsrück“ – Intuition ist gefragt!

Wieder schönster Wald, herrliche Stille, ich suchte mir ein Plätzchen in der Sonne und verspeiste mein Picknick. Mir ging es mal wieder richtig gut.

Hinter Beulich bin ich wieder in den Wald auf den Rundweg 19, am Mühlenbach entlang. Ab der Eckmühle ging es eigentlich fast immer nur bergan, aber ich war erstaunlicherweise gut drauf heute. Der Rundweg 19 stößt kurz vor Mermuth wieder auf den Rundweg 17, und dann gehts nur noch geradeaus durch Mermuth durch und dann noch knapp 2 km zum Parkplatz zurück. Schöne Tour!

 

Da ich noch Lust hatte, entscheid ich spontan, noch zur Ehrenburg zu fahren. Diese liegt weiter oben Richtung Mosel (Brodenbach) über dem Ehrbachtal. So weit wollte ich nicht laufen. Also bin ich bis Ehrenburgertal, einem total romantischen kleinen Ort am Ehrbach gefahren, dort gibt es Parkplätze und einen Weg hoch zur Ehrenburg.

Und dann wieder steil steil steil hoch zur Burg, oje… Mit verschwitzen Klamotten bin ich oben angekommen. Aber es hat sich gelohnt!! Wunderwunderschöne Burg, und die machen viel für Kinder. Es war gerade ein Kinderfest mit Filsen, Schmieden usw. am Laufen. Ich genehmigte mir ein riesen Stück Bleckkuchen mit Vanillesoße und einen Kaffee – stilvoll auf bzw. in schlichter Töpferware serviert, ließ mich auf einem der rustikalen Holzystühle nieder und beobachtete das Kindertreiben. Köstlich. Herrlich. Dann hab ich die verwinkelte Burg erkundet. Wunderschöne Aussichten auf den Hunsrück:

… viele gemütliche Winkel und Ecken. Absolut empfehlenswert. Unbedingt besuchen, vor allem mit Kindern. Es finden dort ständig Feste und Veranstaltungen statt, und man kann dort sogar übernachten.

Es gibt übrigens auch einen Parkplatz auf Burghöhe, direkt neben selbiger, aber das wusste ich ja vorher nicht.

Dann der Abstieg, Waden und Schenkel wurden gut gestärkt. Unten habe ich mir noch das kleine Ehrenburgertal angesehen, hübsche Häuschen und Gärten…

… und ein alter Friedhof mit über 100 Jahre alten Grabsteinen.

Länge der Rundtour: 9 km

Meine Karte: Hunsrück, Region Kastallaun und Emmelshausen

Die Tour mit Karte, GPS-Daten und weitere Rundtouren auf www.rhein-mosel-dreieck.de


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22. Juni 2011 · Kommentare deaktiviert für Wo immer du auch bist… bei Boppard hoch überm Rhein · Kategorien: Entdeckt, Hunsrück, Rhein-Mosel-Dreieck
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Heute habe ich einen ruhigen Tag eingelegt, die Wettervorhersage ließ ja auch nichts Gutes ahnen. Ich bin nach Boppard am Rhein gefahren. Dort gibt es einen Sessellift, der einen 232 m in luftige Höhen befördert.

www.sesselbahn-boppard.de

Das liebe ich ja. Also Hin- und Rückfahrkarte gekauft und ab nach oben. Und wieder – super schöne Ausblicke auf den Rhein und Boppard:

Oben kann man sich in einem der 2 Gartenlokale niederlassen oder kleine Rundwanderungen machen. Der Rheinhöhenweg läuft direkt dort entlang.

Ich lief zum Vierseenblick, machte das obligatorische Foto…

und startete zunächst eine der Rundwanderungen, die auf einer Informationstafel vorgeschlagen werden, kehrte aber nach wenigen Minuten völlig schlapp zurück. Es war total drückend. Und das war gut. Denn ich hatte mich kaum auf der schönen Aussichtsterasse des gemütlichen Gedeonseck niedergelassen, da begann ein Sturm und kurz danach ein heftiger Schauer und Gewitter. Es wurde eine fast 2 stündige Kaffeepause, in der ich nichts anderes tun konnte, als von meinem Fensterplatz aus den Regen und die Leute zu beobachten.

Das war dann ja wirklich entspannend.

Dann wars auch vorbei, die Sesselbahn startete wieder, und ich fuhr hinab – nach unten hat man ja den grandiosen Blick auf Rhein und die Rheinschleife bei Boppard vor sich, das ist noch viel schöner.

Auf der Bahn waren gleich mehrere Filmteams am Schaffen. Das eine nahm einen jungen Schlagersänger auf, der von seinem Liftplatz bergauf aus im Österreicher Dialekt seine lebensfrohe Liebste besang. Immer wieder wurde die entsprechende Liedstelle angespielt: „Wo immer du auch bist…“, und der arme Kerl musste mit immer wieder neu entfachter Leidenschaft seine Begeisterung für sein vermeintliches Schätzchen wiederholen. Die Kamera war von einem Sessel weiter oben auf ihn gerichtet. Als ich von oben kommend an ihm vorbei fuhr, hat er mich auch noch angesungen, als sei ich diejenige, welche… Ich konnte mich kaum noch halten!! :lach:

In Boppard habe ich einen schnuckeligen kleinen Bioladen gefunden und mich mit Obst eingedeckt. Dann habe ich mir Boppard angesehen. Naja… Die Fußgänegzone lohnt sich nicht, der Markplatz ist hübsch, aber in den Nebengassen gibt es richtig schöne alte Häuschen. Hab mich dann noch ein bissel an den Rhein gesetzt und ein Eis geschleckt. Da ich zeitig zu Hause war, konnte ich mal die Terasse meiner Ferienwohnung erkunden und in meinem Buch weiterlesen.

Nachtrag am 27.08 2011:

Jetzt habe ich mich gerade echt gefreut. Gerade sitze ich über meinem Wanderblog, um diese Touren hier dort zu veröffentlichen. Im Hintergrund läuft TV – ARD, wie ich jetzt nachgesehen habe der „MusikantenDampfer“. Hab ich noch nie gesehen, aber hellhörig wurde ich, als ich mitbekam, dass es diesmal am Rhein war.

Ich schrieb so vor mich hin, da hörte ich plötzlich eine Melodie die mir bekannt vorkam, schaute hin, ein junger Sänger, Aufnahmen von Boppard, der Seilbahn, dem Vierseenblick und dem Gedeoneck! – na klar, die Aufnahmen hatte ich doch mitbekommen, als ich da war, der Sänger ist auf der Seilbahn an mir vorbeigefahren, während er gefilmt wurde und hat mich so freundlich angehimmelt beim Singen. Ich kenne mich ja gar nicht aus in der Schlagerszene, aber falls ihn jemand kennt: Wie ich gerade noch mal recherchiert habe, handelte es sich um den österreichischen Sänger Andreas Gabalier. Und sein Lied: „Wo immer du auch bist“.


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22. Juni 2011 · Kommentare deaktiviert für Ein Filmhaus und die Loreley · Kategorien: Hunsrück, Rhein-Mosel-Dreieck, Wandern
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Ich habe mich für ein paar Tage im nördlichen Hunsrück einquartiert, um die Gegend zwischen Mosel, Rhein und Baybach- bzw. Ehrbachklamm zu erkunden. Mein erste Wanderung führte mich gestern von Oberwesel nach St. Goar über diese Route:

Oberwesel – Günderrode-Haus – Loreleyblick Maria Ruh – ST. Goar

Ich bin mit dem Auto nach Oberwesel gefahren und habe es am Bahnhof abgestellt, da ich ja mit dem Zug zurück kommen wollte. Dort schon die erste angenehme Überraschung: Die Tagesparkkarte kam gerade mal 1,50 Eur!

Dann habe ich den Ausgangspunkt der Wanderung gesucht und musste dazu durch ganz Oberwesel laufen. Einen Teil des Weges habe ich auf der alten begehbaren Stadtmaueranlage zurück gelegt und bin auf den einen und anderen Wachturm gestiegen, wo ich schon einmal herrliche Blicke auf den Rhein hatte.

Nun musste ich laut Tourenbeschreibung den Einstieg zum Rheinburgenweg finden, es ging steil hinauf, und ich habe mich erst einmal zwischen den Villen der Oberweseler Millionäre in Toplage – mit Blick vom Swimmingpool aus auf den Rhein, verlaufen, was ja nicht ganz uninteressant war…    😉

Es geht recht lange ganz schön hoch in die Weinberge, schnaufff. Doch dann die Belohnung – das erste Highlight: Das Günderrode-Haus, eine wahrhaft schöne Filmkulisse. Ein wunderschönes restauriertes Fachwerkhaus, liebvoll eingerichtet, mit Terasse und Blick von schon ziemlich weit oben auf den Rhein und auf Oberwesel.

Hier musste ich mich natürlich niederlassen! Ich bestellte Brot mit Frischkäse, danach eine große Tasse köstlichen Kaffee und konnte mich nicht satt sehen. Herrlich, so macht das Leben Spaß. Wenn ich nicht noch nach St. Goar gewollt hätte, wäre ich glatt sitzen geblieben.

Also auf und weiter gewandert. Als nächstes durch den Skulpturenpark mit witzigen Stahlfiguren.

Und immer wieder spektakuläre Ausblicke auf den Rhein – und dann stand ich ihr gegenüber: Der sagenhaften Loreley. Ok, da flatterten – wie schon ein wenig erwartet – keine langen blonden Haare, dafür Fahnen im Wind.

Irgendwann kam ich am Aussichtspunkt Maria Ruh an. Das ist wirklich ein schöner Platz zum Relaxen und Schauen, aber es stehen eigentlich alle paar hundert Meter Bänke mit Top-Aussichten auf den Rhein, die Loreley, die Katzenburg.

Und das Wetter hat sich prächtig gehalten, die Sonne kam immer wieder raus, und ich habe ordentlich geschwitzt.

Was mich ein wenig störte, war der Lärm. Es schallt ganz schön von unten hoch – Autos, Eisenbahnen, Schiffe, Baulärm. Von Naturidylle kann man nicht reden. Aber optisch einfach Wahnsinn.

Dann führte die Beschilderung in einen wilden Wald mit Bächlein, immer steil bergab. Es dauerte eine Weile, ehe ich begriff, dass das wohl nicht die in der Beschreibung vorgesehene Route war, aber da war ich schon zu weit unten und wollte nicht wieder hinauf steigen. Also kam ich dann schon in St. Goar an und bin am Rhein unten lang gelaufen, am Zeltplatz vorbei und in die Stadt hinein. War auch schön.

In St. Goar herrschte gemütliche Urlaubsatmosphäre, Straßencafés, kleine Läden, Hotels…

Da hatte ich die Idee, nicht wie geplant mit dem Zug, sondern mit dem Schiff nach Oberwesel zurück zu fahren. Ich suchte die Stadtinformation und erkundigte mich nach einem Schiff – und tatsächlich, ich hatte Glück – eines fuhr noch um 17:20 Uhr. Das war noch einmal herrlich – Abendsonne, warmer Wind, Beine hoch und fahren lassen – noch einmal an der Loreley vorbei. Leider aber war die Fahrt nach 20 Minuten schon vorbei…

Ein super schöner Tag!

Länge: 11 km

Meine Karte: Hunsrück, Region Kastallaun und Emmelshausen

Die Tourenbeschreibung, Karte, GPS-Daten und weitere Fotos auf www.rhein-mosel-dreieck.de


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20. Juni 2011 · Kommentare deaktiviert für Märchenburg Eltz · Kategorien: Entdeckt, Hunsrück, Rhein-Mosel-Dreieck, Wandern
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Gleich an meinem ersten Urlaubstag im Hunsrück wollte ich eine Wanderung von Karden über die Burg Eltz in der Nähe der Mosel nach Moselkern machen.

Moselhöhen mit Burg Eltz

Da ich aber ziemlich schlapp war, entschied ich mich für eine Anfahrt zur Burg über Moselkern. Vom Wanderparkplatz Ringelsteiner Mühle aus kann man entweder einen bequemen und sehr schönen Wanderweg nehmen oder einen Pendelbus. Ich entschied mich natürlich für den romantischen Wanderweg, von dem aus man schon eine wunderschöne Aussicht ins Eltzbachtal…

… und zuletzt auf die Burg Eltz hat.

Mein Kollege hat mir die in Privatbesitz befindliche Burg als eine der schönsten Burgen empfohlen, die er kennt. Leider war sie von Baugerüsten umgeben, und neben ihr drehte sich ein Kran – sie bedarf wegen ertlicher Einsturzgefahren diverser Baumaßnahmen.

Die 800 Jahre alte Burg Eltz liegt im Gegensatz zu anderen Burgen im Tal und hat wirklich etwas romantisches – wie ein Märchenschloss. Sie war von Anfang an als Wohnsitz, und nicht als Verteidigung gedacht. Der Eintritt ist natürlich heftig – 8 Eur mit Führung und Schatzkammer, aber auch der Parplatz kostet schon was. Egal, es ist Urlaub.

Ich habe mit erst mal im Cafe niedergelassen, um mich zu stärken für die Führung. Diese startet alle 15 Minuten und ist sehr kurzweilig und informativ. Man bekommt Waffensammlungen zu sehen (weniger prickelnd), aber auch richtige Wohnräume mit gut erhaltenen Möbeln und Gebrauchsgegenständen, Himmelbetten, rieseigen massiven Tischen, Stühlen Bügelmaschinen, Toilettenerkern mit Regenwasserreinigung, also schon einem wirklichen WC! Und das Highlight – die Burgküche. Wie man da so früher gekocht hat über dem Feuer oder gebacken in dem Ofen, unvorstellbar. Das war schon interessant.

In der Schatzkammer war ich keine 5 Minuten – Protz und Kitsch, ermüdend, mag ich nicht. Ich hab mich noch ne Weile oben umgesehen und die Aussichten genossen.

Diesen Weg auf dem Foto oben war ich gekommen.

Nach dem Wanderweg zurück – gaaanz gemütlich…

… bin ich nach Moselkern gefahren und ein bissel an der Mosel entlang spaziert.

Länge: ca. 3 km

Meine Karte: Hunsrück, Region Kastallaun und Emmelshausen

Tourenbeschreibungen mit Karte, GPS-Daten und Fotos auf www.rhein-mosel-dreieck.de


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02. Juni 2011 · Kommentare deaktiviert für Fratzen im Wald · Kategorien: Entdeckt, Naturpark Schönbuch
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Im Wald bei Aichtal-Neuenhaus gibt es nicht nur Bäume, die einfach nur Bäume sind, nein, da gibt es richtige Kunstwerke an Bäumen. Wenn man den Bonländer Weg aufwärts Richtung Uhlberg aufsteigt, kann man sie bewundern: Viele witzige und lebendige Masken, in die Baumstämme geschnitzt.

Der Künstler ist der Neuenhäuser Töpfer und Schnitzer Adelbert Bachofer.

So gelangt man zum Fratzen-Weg:

In Aichtal-Neuenhaus, am Gasthof zum Uhlberg an der Schönaicher Straße in die Bonländer Straße einbiegen. An dieser Ecke sieht man schon das Hinweisschild „Kunst- und Fratzenweg zum Uhlberg“. Dann immer tapfer hinauf, noch einmal umdrehen und die schöne Aussicht auf Neuenhaus genießen, und dann, kurz hinter dem Eingang in den Wald, findet man die ersten Fratzen. Es geht immer steil bergauf, aber man kann ja alle paar Meter stehen bleiben, um die Schnitzkunstwerke zu bewundern.  🙂

 


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