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Nun bin auch ich ein UHU! Meine Wander-Feier auf der Alb

So ist es! Auch ich konnte es nicht vermeiden. Im letzten Monat wurde ich

Meine 49

Ja, und wie das für eine Wandersfrau gehört, hatte ich meine UHU-Feier in einer wunderschönen Wandergegend geplant.

Zur Erklärung: UHU = Unter Hundert.

Für mich stand gleich fest: Meinen besonderen Tag möchte ich mit wenigen lieben Gästen und gutem Essen in wunderschöner Wandernatur genießen. Da kam eigentlich nur ein Gasthof der Familie Tress in Frage.

Schon sehr oft habe ich in deren Gasthof Rose, dem ersten Bio-Restaurant und -Hotel auf der Schwäbischen Alb gespeist. In wunderschöner Umgebung  kann man hier richtig gut speisen und die Seele baumeln lassen.

In Wimsen bei Hayingen, auf der Schwäbischen Alb gibt es den Gasthof Friedrichshöhle, direkt neben der Wimsener Höhle und Wimsener Mühle.

Gasthof Friedrichshöhle

Der Gasthof wird ebenfalls von der Familie Tress betrieben, was für eine hohe Quailtät biologisch-vollwertigen Essens und der Gastfreundschaft spricht. Hier plante ich meine Feier mit Frühstück, Mittagessen und Kaffee und Kuchen, lud meine kleine Familie ein, also den kleinen Teil, der hier wohnt und einige wenige liebe Freunde. Eine gemütliche kleine Runde. Die Freude auf den Tag war riesengroß, und die Freude darauf, dieses schöne Alter mit der bewussten  runden Zahl erreicht zu haben… Hihi, die 70-jährigen werden jetzt schmunzeln…   😀

In der Nacht vor dem großen Tag konnte ich beim besten Willen nicht schlafen. Ich kann euch sagen… Mein ganzes Leben ging mir durch den Kopf! Und der Spruch von Einstein:

 

Die ersten hundert Jahre sind bekanntlich die schwersten.

 

Es besteht also Hoffnung. Die Hälfte hätte ich geschafft.

Doch die Bilanz fiel positiv aus. Jawoll! Sehr sogar. Ich habe wirklich viel erreicht, finde ich. Ich habe unglaublich schwere Zeiten erlebt und bin durch tiefste Täler hindurch – nein, nicht gewandert, auch nicht geschlendert, sondern oft gekrochen.  Ich habe mich immer wieder aufgerappelt und mir dabei meine Lebensfreude, meinen Humor, mein Vertrauen und nicht zuletzt auch meinen eigenen Lebensunterhalt erhalten. Ich habe 2 super klasse junge Männer groß gezogen – und glaubt mir, ich habe nicht immer daran geglaubt, dass mir das gelingen würde! Ich bin jedenfalls (zumindest meistens) zufrieden. Und ja, auch stolz.

UHU

 

Trotz der positiven Lebensbilanz litt ich leider den ganzen Tag unter Schlafmangel. Die Aufregung ließ ebenso kaum nach.

Aber so ist das wohl als frischgebackener UHU?

 

 

 

Als mich Ilona (meine liebe Freundin aus dem Vogtland, die schon 2 Tage vorher angereist war) gegen 6 Uhr weckte, hatte ich gerade mal 2 oder 3 Stunden geschlafen, wenn man das so nennen kann. Egal, ein schöner Tag wartete auf mich! Gegen 8 Uhr trafen Thomas und mein älterer Sohn Felix ein, laaaaaaanges Geknuddel und Gedrücke. Ach wie schön, heute wurde ich mal so richtig gefeiert von meinen Lieben! Felix fuhr dann mit meinem Auto nach Reutlingen, um seinen jüngeren Bruder Axel einzusammeln. Thomas hatte den Fahrdienst für uns alle anderen übernommen, und so warteten wir noch auf meine Freunde Marlies und Bernd, die gegen 8:30 klingelten. Wieder große Freude und Geknuddel. Und meine Marlies hatte sich so richtig hübsch gemacht. Als ich ihr ein Kompliment machte, fiel ihr ein, was sie vergessen hatte: Ihre Wanderhose! Es stand ja auch eine kleine Wanderung auf dem Plan… Und ich hatte in meiner Einladung nur um das Mitbringen von WanderSCHUHEN gebeten.  😀

Also durchsuchte ich meinen Schrank nach einer für sie passenden Wanderhose.  Kein Problem. Endlich konnten wir abfahren. Nach langen Staus und Umleitungen kamen wir endlich kurz nach 10 Uhr am Gasthof Friedrichshöhle an. Am Eingang wurden wir nett begrüßt:

Begrüßung am Eingang

Die Feier konnte starten… nur die meisten Gäste fehlten noch. Sie quälten sich wohl gerade durch dieselben Umleitungen hindurch. Nach und nach trafen sie ein – meine Mama, ihr Mann Horst, beide wurden gefahren von meinem Bruder. Dann traf endlich auch mein Wanderblog-Freund Frieder ein… wieder herzhaftes Drücken! Und dann endlich meine Jungs. Hunger!! Endlich konnten wir das leckere Frühstücksbuffet stürmen. Es gab alles, was das Herz begehrte: Brot, Brötchen, Obst, hausgemachtes Frischkorn-Müsli , Käse, Wurst, geräucherte Forelle (aus dem Bächlein vorm Haus), Weißwürste, selbstgemachte Brotaufstriche und Marmeladen…

Das leckere Frühstücksbuffet

Alles seeeeehr lecker. Allerdings viel zu viel, wir haben nur einen Teil verspeisen können.

Nach dem Frühstück bekam ich ein wunderschönes Geburtstagsständchen von Marlies. Sie hatte für mich gedichtet und ihre Gitarre dabei. Alle sangen für mich…

Marlies gab ein Ständchen

… und ich bekam zum ersten Mal an diesem Tag feuchte Augen…   😀

Für den Vormittag hatte ich eine kleine Wanderung geplant. Ich hatte einen Track gebastelt, der am Schloss Ehrenfels vorbei ins Glastal führte, einem der schönsten und romantischsten Täler auf der Alb.

Startpunkt der Wanderung

Über den Lämmerstein wollte ich zurück laufen. Wir wechselten also unser schickes Schuhwerk gegen Wanderschuhe, Marlies zog meine Wanderhose über, und wir starteten…. Jedoch leider ohne GPS, denn im Tal gab es weder Handy- (sehr schön!), noch GPS-Empfang (buhhh). Ich bemühte mich verzweifelt, auf dem Garmin meine Position angezeigt zu bekommen, aber ohne Erfolg.

Wanderung ohne GPS

Also liefen wir erst einmal Richtung Glastal und Schloss Ehrenfels, das war noch ausgeschildert. Zunächst kamen wir an den Wimsener Wasserfällen vorbei. Eine besonders schöne Stelle…

Wimsener Wasserfälle

Hier befindet sich auch der Parkplatz für die Wimsener Höhle und den Gasthof Friedrichshöhle.

Ein paar Fotos mussten natürlich gemacht werden.  🙂

An den Wasserfällen

Da ich meinen vorbereiteten Track nun wirklich vergessen konnte, liefen wir weiter nach der Ausschilderung…

Wanderung

Bernd war wie oft vorneweg und wartete dann gemütlich auf den Bummelrest.

Bernd wartet

Wir kamen bis zum Schloss Ehrenfels.

Schloss Ehrenfels

Schön wars hier. Hier kann man sicher auch schön Feste feiern.  🙂

Nun war guter Rat teuer. Ich hatte keine Ahnung, wie weiter… Also folgten wir dem Schild Richtung Hayingen. Nach kurzer Zeit war klar, dass wir nicht mehr auf der geplanten Tour waren. Wir beschlossen, dass dies trotzdem eine schöne kleine Wanderung ist und wir nun einfach der Nase nach laufen wollen. Das Wetter zeigte sich ja schließlich auch von seiner sonnigen Seite, wie ausnahmslos jedes Jahr an meinem Geburtstag.

Später stellte ich dann fest, dass wir am Schloss Ehrenfels in die entgegengesetzte Richtung abgebogen waren. So ist das eben als frisch gebackener Uhu, man steht einfach mal ne Weile neben sich.

Das Mittagessen war köstlich – Fleisch-, Fisch- und vegetarische Gerichte vom Feinsten. Ausnahmslos alle lobten ihre Speisen. Auch hier also wieder – absolute Empfehlung.

Nun hatte ich ein weiteres Highlight geplant – die Wimsener Höhle.

Wimsener Höhle

Dies ist eine Wasserhöhle, übrigens die einzige in Deutschland, in die man als Besucher hinein gefahren wird. Da sich der Gasthof Friedrichshöhle direkt neben der Höhle befindet, hatten wir unsere vollgefutterten Bäuche nicht allzu weit zu schleppen. Nur ein paar Meter, und wir wurden von einem freundlichen und witzigen Höhlenführer empfangen, der uns anwies, in einen Kahn zu klettern und uns bei der Einfahrt in die Höhle gaaaanz tief nach unten zu beugen, da der Wasserstand immer noch sehr hoch sei. Und in der Tat – der Eingang sah wirklich recht eng aus, und man tat gut daran, den Anweisungen zu folgen… es sei denn, man mag ein kostenloses Andenken mitnehmen, was er uns ebenso großzügig anbot – eine Wimsener Höhlenbeule.   😀

Und hinein ging es ins Dunkel…

In der Höhle

Ca. 70 m weit fährt der Kahn ins Innere der Höhle. Dann geht’s nicht weiter. Ganz hinten ist es aber so eng, dass er nicht wenden kann. Somit mussten alle Besucher kurz aufstehen, sich umdrehen und auf die Nebenbank setzen. Glücklicherweise ist niemand dabei ins Wasser geplumpst.   😀

Höhlenführer

 

Die Fahrt war kurzweilig, informativ und lustig, nicht zuletzt durch die witzige Art des sympatischen Höhlenführers. Und unsere Reaktionen. Immer wieder mussten wir abtauchen und den Felsen über oder neben uns ausweichen. Es war ein Spaß. Das kostenlose Geschenk wollte aber dann doch niemand gern haben.

 

Nach ca. 10 Minuten fuhren wir auch schon wieder hinaus. Nun hatten wir alle Appetit auf einen Kaffee. Und der war ebenso köstlich wie das Essen bisher. Und wie der Kuchen, der nicht zu übersehen gleich am Eingang in einer Glastheke ausgestellt war. Da kommt man einfach nicht vorbei…

Mit meiner Freundin Ilona

 

Zuletzt gab es noch ein paar Fotos. U.a. mit meiner lieben Freundin Ilona…

… die sich als Vogtländerin natürlich bestens mit dem Vogtländer Frieder versteht.

 

 

 

 

 

So wie auch ich:    🙂

Und wie man sehen kann, hatte sich auch Frieder heute richtig schick gemacht für mich.  🙂

Und hier mit Frieder

Fieder und Horst stellten fest, dass sie vor vielen Jahren einmal am selben ort im Erzgebirge gearbeitet hatten. Die Welt ist klein!   😀

Tja, irgendwann geht jeder schöne Tag zu Ende. Meine Aufregung ließ jedoch nicht so schnell nach. Was las ich später in meinem „Gelassenheit“-Kalender? Ausgerechnet auf dem Blatt meines Geburtstages  lacht mich dieser Spruch von Ralph Waldo Emerson an:

 

Bleib ruhig: In hundert Jahren ist alles vorbei.

 

Ob der mich kannte?? Das hätte ich mal früher lesen sollen!!   😀

Was wurde mir von allen meinen Lieben an erster Stelle gewünscht? GESUNDHEIT! Früher war ich gesund. Doch ich hatte Probleme ohne Ende – mal hatte ich keinen Job, dann wieder keinen Mann. Und immer wieder kein Geld. Die Jungs wollten auch nicht immer so, wie ich… Na wer kennt das nicht?!

Heute ist alles umgekehrt. Die Jungs sind bestens „gelungen“. Und wer meinen Blog verfolgt, dem wird aufgefallen sein, dass ich seit Jahresbeginn auf meinen Wanderungen von einem Schatz begleitet werde. Nur gesund bin ich nicht mehr. Und trotzdem: glücklich und zufrieden! Naja… meistens jedenfalls.

Nach meiner Erfahrung ist also Gesundheit nicht unbedingt das wichtigste. Auf alle Fälle kann ich immer wieder sagen: Familie tut gut, Freundschaft tut gut, Liebe tut gut. Und: Wandern tut gut!