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Nach mehr als zwei Wochen Kraftlosigkeit verspürte ich heute endlich einmal wieder Lust auf einen längeren Spaziergang. Thomas und auch Ilona motivierten mich noch telefonisch, trotz Müdigkeit mein Sofa zu verlassen und mich anzuziehen (DANKE!!!), und auch die Sonne gab sich zaghafte Mühe, mich zu unterstützen. Zur weiteren Unterstützung nahm ich meine Nordic-Walking-Stöcke mit. Nein, nicht für einen sportlichen Nordic-Walking-Lauf… Es wurde ein mehr und weniger flotter, aber super wohltuender Spaziergang.

Ich lief wie immer meine beliebte Route ins Schaichtal, kehrte aber nicht, wie gewohnt, an der Schaichbrücke um, sondern lief weiter an der Schaich entlang – bis zum Schlüsselsee. Am Schlüsselsee bin ich ja oft und immer wieder gern. Hier sind meine schönsten Fotos vom Juni, als der See voller Teichmummeln blühte, und die Strecke.

Und so sieht es in diesen Tagen hier aus:

Nichts zu ahnen von der prächtigen gelben Blüte des Sommers. Doch dieselbe Stille, derselbe Frieden. Eine zarte Eisschicht liegt noch teils auf der Wasseroberfläche. Ganz weit hinten erobern Enten die freien Wasserflächen. Nicht zu glauben, dass sie hier etwas an Nahrung finden…

Schlüsselsee

Ich blieb lange sitzen. Bis es mir zu frisch wurde und ich den Rückweg antrat.

Der Schnee ist komplett weggeschmolzen. Die Bäume mit ihren kahlen  grauen Stämmen heben sich vom Grün der Wiesen ab. Ohne ihr Blätterkleid geben sie ihre verwachsenen und verknöcherten Formen preis. Die Wege sind ziemlich matschig. Überall tiefe Spuren von Waldfahrzeugen. Aber auch Stellen, an denen offensichtlich Wildschweine tüchtig gewühlt haben müssen. Hoffentlich begegnen mir keine…

Im Schaichtal

Es ist windig geworden. Äste poltern sich an ihren Baumstämmen nach unten und schlagen krachend auf dem Boden auf. Hohe schmale Bäume geben knarrende Geräusche von sich wie alte Schranktüren.

Im Schaichtal

Ich spürte, wie ich mit jedem Kilometer frischer und fitter wurde und wie meine Stimmung entsprechend stieg. Na geht doch wieder!! Immerhin waren das 9,5 km.

Und nun gehe ich gleich noch zum Bäcker, damit auch meine neue Personenwaage etwas mehr zu tun bekommt.  😀


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In einer Tübinger Bücherei entdeckte ich neulich den kleinen Gedichtband

„Die 13 Monate“ von Erich Kästner

Anfang der 50-er Jahre bekam Kästner von einer Zeitschrift den Auftrag, für jeden Monat ein Naturgedicht zu schreiben. So schrieb er, ein Großstädter, in Laufe eines Jahres jeden Monat ein Gedicht, einschließlich eines für einen fiktiven dreizehnten Monat. Witzige und romantische Poesie, die einfach Spaß und gute Laune macht, auch wenn der Blick aus dem Fenster gerade nicht so erquicklich ist. Dazu wunderschöne Graphiken von Celestino Piatti.

Und da heute ja noch Januar ist – ja, gerade noch, hier die entsprechende Kostprobe:

Der Januar

Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Der Weihnachtsmann ging heim in seinen Wald.
Doch riecht es noch nach Krapfen auf der Stiege.
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Man steht am Fenster und wird langsam alt.

Die Amseln frieren.
Und die Krähen darben.
Und auch der Mensch hat seine liebe Not.
Die leeren Felder sehnen sich nach Garben.
Die Welt ist schwarz und weiß und ohne Farben.
Und wär so gerne gelb und blau und rot.

Umringt von Kindern wie der Rattenfänger,
tanzt auf dem Eise stolz der Januar.
Der Bussard zieht die Kreise eng und enger.
Es heißt, die Tage würden wieder länger.
Man merkt es nicht. Und es ist trotzdem wahr.

Die Wolken bringen Schnee aus fremden Ländern.
Und niemand hält sie auf und fordert Zoll.
Silvester hörte man’s auf allen Sendern,
dass sich auch unterm Himmel manches ändern
und, außer uns, viel besser werden soll.

Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Und ist doch hunderttausend Jahre alt.
Es träumt von Frieden. Oder träumt’s vom Kriege?
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Und stirbt in einem Jahr. Und das ist bald.

Das Buch bei amazon.


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So langsam schlägt auch mir die graue Januarstimmung aufs Gemüt! Soooooooonnnnnnneeeeeee!!! Wo bist du???

Und etwas kleinlauter: Schnee???

Verwöhnt sind wir hier eh nie. Aber das jetzt… Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes! Es wird nicht wirklich Winter. Zwar krümelt es immer mal vom Himmel und schneit mir meine Dachfenster ganz zart zu. Aber es bleibt nicht viel liegen hier im Aichtal. Und die allermeiste Zeit ist der Himmel grau verhangen. Und zwar wirklich grau und wirklich dicht.

Am Mittwoch dann… endlich einmal wieder…. Die Schnee- bzw. Eisschicht schmolz und rutschte polternd von den Dachschrägen und hinterließ nasse Schleifspuren auf meinen Dachfenstern. Zum Vorschein kamen ein leuchtendes Blau und die ersehnte …

Sonne

Mich hielt es nicht mehr in der Wohnung. Ich setzte mich ins Auto und fuhr ein paar Kilometer weiter, ins Siebenmühlental, parkte am Café Waldmeister hinter der Burkhardtsmühle und lief los. Leider zog, ich war gerade losgelaufen, auch schon wieder eine dicke Wolkendecke auf. Nach längerer Zeit, in der ich ziemlich kraftlos zu Hause herum „hing“, wurde es dennoch ein herrlicher Spaziergang, der mir sehr gut tat.

Ich überquerte an der Kleinmichelsmühle den Reichenbach, lief durchs Sägewerk und stand auch schon am Teich, der in wenigen Monaten sicher schon wieder sehr belebt sein wird, wenn die Siebenmühlentaler Kröten hier ihr alljährliches kämpferisches Liebesleben austragen werden. Heute aber lag er still und zugefroren vor mir.

Ich lief weiter, immer den Wanderweg am Reichenbach entlang, der mit den sieben Mühlen. Im Juli 2011 habe ich übers Siebenmühlental geschrieben. Im Moment sieht es hier so aus:

Siebenmühlental im Halbwinter

Was ist das? „Winter“ kann man es nicht nennen. Bei aller Liebe… Einigen wir uns auf Halbwinter? Bisschenwinter? Wintertrautsichnicht? Winterschmolltmituns?

Also freuen wir uns mal schon auf den Frühling. An dieser Stelle wird dann wieder reichlich Bärlauch wachsen, und sein Duft wird meine Küche durchströmen… ähm.. und eventuell meine Kollegen nerven…  😀

Hier wächst reichlich Bärlauch

A propos Winter. Vor lauter Sonne hatte ich vorhin leichtsinnigerweise meine Mütze vergessen. Nun konnte ich die Sonne schon wieder vergessen, und mir wurde empfindlich kalt am Kopf. Ich zog die Kapuze hoch. Herrlich war es trotzdem – kühle klare Luft, Stille pur. Nur einmal kam mir ein älterer Herr entgegen, wir grüßten uns. Ansonsten hatte ich das Siebenmühlental anscheinend für mich allein.

Stilles Siebenmühlental

Ich trabte so vor mich hin, gemütlicher als gemütlich. An der Kochenmühle, wo man in der warmen Jahreszeit auch schön im Garten sitzen und einen Apfelmost schlürfen und ein großes Käsebrot verschmausen kann, überquerte ich den Reichenbach und lief auf der anderen Seite zurück zur Burkhardtsmühle.

Stilles Siebenmühlental

Mein Kopf wurde spürbar leichter unter meiner grünen Kapuze. Ich ließ meinen Gedanken freien Lauf. Immer mal nahm ich meine Umgebung wahr. Und immer mehr begann ich zu träumen. Plötzlich nahmen meine Träume Formen an. Und zwar richtig wohltuende!

Wisst ihr, wo ich auf einmal war?

Auf einer Mehrtageswanderung – im Juli!   🙂


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Nach einem einzelnen sonnigen Tag seit langem, dem Montag, der auch noch mein erster Arbeitstag nach dem Weihnachtsurlaub war, so dass ich die Sonne nicht nutzen konnte, zeigt sich das Wetter nun weiter wie bisher von seiner eher grauen und nassen Seite. Ich bin müde, habe ein großes Bedürfnis nach Ruhe, und mich zieht es gerade gar nicht hinaus. Momentan stille ich meinen reduzierten Bewegungsdrang lieber im Fitnessstudio. Da bin ich 1- bis 2-mal in der Woche gleich morgens, vor der Arbeit.

Gestern Morgen bin ich jedoch mal wieder mit meinen Nordic-Walking-Stöcken in den Schönbuch aufgebrochen. Ganz schön frisch war es. Aber ein herrliches Gefühl ist es, wenn die Körperwärme endlich bis in die Finger- und Zehenspitzen strömt.

Die Schaich

Außer mir war niemand unterwegs, ich hatte das Schaichtal für mich allein.

Im Schaichtal

So wie die Sonne, scheint sich auch die Natur gerade zurück gezogen zu haben. Sie hat sich zur Ruhe gelegt, um neue Kräfte zu sammeln. Das ist in diesen Tagen (oder Wochen) auch mein Bedürfnis. Wie immer um den Jahreswechsel. Um so mehr, nachdem sich gerade so viel getan hat in meinem Leben – Schönes und Aufwühlendes. Das ist gut und richtig so für mich.

Aber nun werden ja die Tage schon wieder spürbar länger.

Ich wünsche euch jedenfalls noch einmal ein gutes starkes neues Jahr und nun erst einmal einen gelungenen Start hinein – einen ruhigen, einen bewegten, still oder schwungvoll, gemeinsam oder zurück gezogen, so wie ihr es braucht.   Smile


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Hallo, ihr lieben Leser alle da draußen,

in letzter Zeit ist es hier etwas ruhig geworden. Das lag zum Einen an einer Zahn-OP, die mich etwas geschlaucht hat und wegen der Sport und Wanderungen für einige Zeit gestrichen waren.

Für mich ist jedoch die Weihnachtszeit ohnehin Zeit des Rückzugs und Zur-Ruhe-Kommens. Ich habe gebacken, meinen Kalender fertig gestellt, Päckchen gepackt, Weihnachtspost verschickt. Nun habe ich 2 Wochen Urlaub, endlich!! Und freue mich auf Weihnachten mit meinen Söhnen, Eltern und lieben Freunden.

Ich wünsche euch allen ein wunderschönes Fest gemeinsam mit euren Lieben, einen fleißigen Weihnachtsmann, aber vor allem ein liebevolles Beieinandersein und erholsame kuschelige Tage mit Zeit und Muse auch für gemütliche Spaziergänge und Wanderungen.
weihnachtsmann-0153.gif von 123gif.de

Ich danke euch von Herzen fürs Mitlesen und die vielen schönen Kommentare und Emails.

Heute schrieb mir meine Freundin Marlies in ihrer Weihnachtspost:

Was macht sie aus, die Weihnachtszeit?
Es ist nur eine Kleinigkeit:

Dass wir nicht nur an diesen Tagen
Im Herzen Glanz und Freude tragen,
nein, dass wir Menschen danach streben,
einander immer Licht zu geben.

Dieser Blog, eure Rückmeldungen und die schönen Kontakte, die sich daraus ergeben haben, bringen mir und auch hoffentlich euch viel Licht und Freude.   🙂


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Nachdem der Himmel seit mehreren Tagen nur Regen und matschigen Schneeregen aus dicken grauen Wolken von sich gegeben hatte, versöhnte er uns heute Morgen mit dicken weißen Flocken. Im Nu war das Aichtal von einem zarten weißen Tuch bedeckt. Mich hielt es nicht mehr – ich zog mich warm und wasserdicht an, griff meine Nordic-Walking-Stöcke und brach auf zu meiner Runde im Schaichtal. Herrlich wars.

Naja, die matschigen Wege habe ich nicht fotografiert. Nur so viel: Meine Hose war bis unter die Kniekehlen eingesaut.   😀

Es ist trotzdem einfach immer wieder herrlich, wenn die Füße langsam warm werden und der Kopf klar. Ein super Start in den Tag. Und eine schöne Einstimmung auf den ersten Advent.


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Für dieses November-Wochenende war erstaunlich sonniges Wetter voraus gesagt. Paolo und ich wollten es nutzen für eine gemeinsame Wanderung auf der Schwäbischen Alb bei Bad Urach. Bei strahlendem Sonnenschein fuhr ich in Aichtal los Richtung Metzingen, wo wir uns trafen, um mit einem Auto weiter zu fahren. Heute war ein besonders schöner Wandertag für mich – ich musste mich um nichts kümmern. Paolo hatte freiwillig die Routenplanung übernommen, und Paolo übernahm jetzt freiwillig das Steuer hoch auf die Alb. Wie schöööön. Als Beifahrer konnte ich endlich einmal die grandiosen Aussichten unterwegs genießen.

Weniger zum Genießen entwickelte sich allerdings das Wetter. Schon in Metzingen war so etwas wie eine Sonne nicht einmal mehr zu erahnen. Stattdessen hatte sich eine dicke graue Wolkendecke über uns breit gemacht. Und so sollte es den ganzen Tag bleiben.

Paolo hatte eine schöne Tour bei St. Johann angekündigt, teils am Albtrauf entlang. Albtrauf, das bedeutet immer: Heeeeerrliche Aussichten. Außerdem sollten sich die Steigungen in Grenzen halten – so versprach er. Dazu muss ich erklären, dass Paolo ein top trainierter Dreikämpfer ist und außerdem bereits 3-mal am Ironman teilgenommen hat. Als wir uns zum gemeinsamen Wandern verabredeten, bekam ich etwas Muffensausen und versuchte, meine Leistungsfähigkeit so bescheiden darzustellen, dass Paolo mir zwar keine langweilige, aber auch bitte keine Tour entsprechend SEINER Leistungsfähigkeit zumuten würde.   Laughing

Wir fuhren hinter Bad Urach hoch Richtung St. Johann. Auf einem Wanderparkplatz an der Landstraße starteten wir nun unsere Tour:

Über die Rutschefelsen zum Fohlenhof St. Johann, durch die Höllenlöcher zum Sonnenfelsen und zurück.

Ich schaltet das GPS-Gerät ein, um die Tour aufzuzeichnen, und stellte fest, dass ich einen Teil  der Strecke im Mai schon einmal gewandert war, auch über den Sonnenfelsen und die Höllenlöcher:

Von Fels zu Fels mit gigantischer Sicht

Wir liefen zunächst Richtung Rutschefelsen. Der Wind blies kühl und kräftig, und wir waren froh über unsere Wetterjacken und Kopfbedeckungen. Paolo quasselte und quasselte – ui, das bin ich gar nicht gewöhnt. Da ich meist allein wandere, bin ich in Gesprächen unterwegs so gar nicht geübt. Mal sehen, ob ich das ein paar Stunden aushalten würde. Dezent erklärte ich Paolo, dass er es nicht persönlich nehmen solle, wenn ich später etwas maulfaul würde. Nein, kein Problem. Dafür registrierte er meinen flotten Schritt, und ich erwiderte selbstbewusst, dass ich immer so schnell laufe. Wir hatten ja hoffentlich auch wirklich keine Steigung vor uns!   Laughing

Durch spätherbstlichen Wald hindurch kamen wir am Rutschefelsen an und hatten aus über 770 m luftiger Höhe schon einmal gigantische Aussichten. Die Burgruine Hohenurach war zu sehen und weiter hinten im Tal die Ausläufer von Bad Urach.

Auf der anderen Seite fielen die für die Alb typischen hellen Felsen senkrecht ab.

Hier blieben wir erst einmal eine Weile stehen und schauten in die Ferne. Doch es wurde ziemlich frisch, also weiter.

Über eine offene Wiese kamen wir zum nächsten Aussichtspunkt des Rutschefelsen…

…  und hatten wieder freie Sicht auf beeindruckende Felsenwände.

Schließlich kamen wir am Fohlenhof St. Johann an.

Paolo wusste, wo die Fohlen untergebracht waren und öffnete das Schiebefenster zum Fohlenstall. Die zarten Wesen kamen auch sofort an, um sich jede Menge Streichel- und Grauleinheiten abzuholen.

 

 

 

Die Pferdemamas hielten sich etwas mehr zurück. Sie kamen zwar auch neugierig an, als wir an den Zaun traten, ließen sich aber nicht berühren.

Sie waren auch gut abgesichert durch einen Elektrozaun, den ich leider versehentlich zu spüren bekam, als ich meine Hand einen Moment lang nicht unter Kontrolle hatte. Autsch!!! Das funkte heftig und zog durch den Arm.

 

 

Über herrliche Weideflächen ging es weiter…

… und über Wiesen bzw. abgeerntete Getreidefelder, wie wir vermuteten. Begleitet wurden wir vom Dröhnen eines Flugzeugs. Wir befanden uns in der Nähe des Segelfluggeländes Rossfeld.

Hier fanden wir am Wegesrand einen dicken Baumstamm liegen, der sich bestens als Bank für eine Vesperpause eignete. Ok, eigentlich hatte nur ich Hunger. Paolo knabberte zwar dann auch eine von meinen Karotten, aber wie viele Männer nun mal sind, kann er wahrscheinlich vom Frühstück bis zum Abendessen fasten und auch noch körperliche Leistungen erbringen.   😀

Schräg über uns war wieder Motorenbrummen zu vernehmen. Es kam wieder aus der Richtung oberhalb des Rossfeldes und wir konnten beobachten, wie ein Segelflugzeug von einem Motorflugzeug in die Höhe befördert und in luftiger Höhe abgeseilt wurde, um dann selbständig seine Runden zu drehen.

Idyllisch ging es dann weiter über Wiesen- und Waldwege zu den Höllenlöchern, einer Felsenspalte am Albtrauf. Hier war ich ja auch im Mai schon gewesen, ich war nur nicht durchgelaufen bzw. geklettert, sondern war auf dem Wanderweg oberhalb der Felsenspalte entlang gelaufen. Heute legte Paolo fest: Wir laufen durch, und das ist ja auch spannender.

Auf einer Leiter klettert man erst hinab und dann an einer weiteren Leiter wieder hoch.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dann klettert man zwischen den Felsen dem Ausgang entgegen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das war alles in allem ein kurzes Stück, aber beeindruckend. Wie eine kleine Schlucht. Kindern macht das sicher sehr viel Spaß

Zu den Höllenlöchern selbst und der (vermutlichen) Zukunft bzw. dem Ende der Schwäbischen Alb hatte ich ja im Mai schon geschrieben. Das erspare ich mir jetzt, zumal wir das ohnehin nicht erleben werden…   😀

Nun waren wir auch schon bald am Sonnenfels. Auch hier wieder ein schöner Blick ins Emstal und auf Dettingen. Dahinter die Burgen Hohenneuffen und Teck. Eine gigantische Fernsicht.

Leider aber auch auf gigantisch dicke graue Wolkengebilde über dem Jusi und dem Kohlberg.

Nur der kräftige Wind verhinderte wahrscheinlich, dass sie sich über uns abregneten. Es war heute gar nicht richtig hell geworden, und man konnte meinen, es sei schon bald Zeit fürs Abendessen.

Hier traten wir nun den Rückweg an in Richtung Gestütshof. Im Wald war es etwas windgeschützter, zumal es nun auch ein Stück kräftig bergan ging. Aber nicht zu schlimm. Wenigsten wurde uns nicht wirklich kalt.

Dann wurde es mal wieder stiller zwischen uns. Wunderbar, wenn man mit jemandem auch vielsagend schweigen kann, vor allem beim Wandern. Später diskutierten wir das Thema, in wieweit ein Mensch, auch ein untrainierter, in der Lage ist, seine Leistungsfähigkeit zu steigern. Ich bin nicht, wie Paolo der Meinung, man könne alles schaffen, wenn man will. ALLES? Paolo, der wie oben erwähnt, schon dreimal einen der schwersten Dreikämpfe geschafft hatte, und zwar nicht etwa in jungen Jahren, sondern in der jüngeren Vergangenheit, hat in meinen Augen für mich Unerreichbares erreicht. Er selbst kommentierte es mit: Das ist doch kein Problem, das kann jeder schaffen, auch du! JEDER? ICH? Ich kann es mir für mich beim besten Willen nicht vorstellen.

Aber vielleicht liegt es tatsächlich daran, dass mir für solche Leistungen der nötige Ehrgeiz fehlt, ich das gar nicht wirklich WILL? Ich empfinde mich selbst als bequemen Menschen, ich kann ohne Not Stunden auf dem Sofa verbringen, ich muss mich zu jeder körperlichen Aktivität immer wieder ein wenig zwingen und bezweifle, dass sich daran je etwas ändern wird.

Schmale Waldwege über Wurzeln und Steine führten zu einem letzten Aussichtspunkt mit Blick auf die Hohenurach.

Uh, da ging es an der Kante wieder senkrecht nach unten. Sinnloserweise rief ich Paolo zu, bitte nicht weiter zu gehen. Was er natürlich gar nicht vorhatte. Und wie an jedem Aussichtspunkt zeigte mir Paolo Berge und Wege in der Ferne, die er kannte, und beschrieb mir eine Tour, die er schon gewandert war. Er kannte sich offensichtlich sehr gut aus auf der Uracher Alb.

Über ausgedehnte Weideflächen hinweg hatten wir noch einmal einen Blick auf den Gestütshof.

Dann erreichten wir den Waldweg, auf dem wir heute Vormittag gekommen waren und liefen zum Wanderparkplatz zurück.

Etwas über 13 km waren wir in 4 Stunden gelaufen. Mit einer längeren Mittagspause und mehreren Aussichtspunkten. Das ist gar nicht schlecht, es hat mir heute großen Spaß gemacht, und ich erzählte Paolo, dass ich sonst viel mehr trödele, herumstehe, mir etwas ansehe und fotografiere. Sozusagen schon mal als Vorbereitung fürs nächste Mal.   😀

Dann bestellen wir auf alle Fälle freundlicheres Wetter!

Länge: 13,2 km

Karte: Freizeitkarte 524 Bad Urach, Münsinger Alb

siehe auch: Von Fels zu Fels mit gigantischer Sicht

Hier mein GPS-Track:


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Das Jahresende naht, und die Suche nach einem schönen Kalender fürs nächste Jahr beginnt. Die Auswahl ist unendlich groß. In diesem Jahr hatte ich Lust, mir mal meinen eigenen Kalender zu gestalten. Fotos habe ich genug. Mehr als genug. Anbieter, bei denen man Kalender und viele andere schöne Geschenke mit eigenen Fotos gestalten kann, gibt es auch. Ich habe mich für Snapfish entschieden. Ein Grund war (außer der Empfehlung von Roland), dass ich hier auf jedem Blatt unter dem Bild noch einen eigenen Text einfügen kann. Man kann zwischen verschiedenen Größen, Formaten, Hintergründen und Textfarben wählen. Wenn man fertig ist, bestellt man und bekommt den Kalender fertig zugeschickt. Feine Sache. Im Internet habe ich auch kostenlose Software gefunden zum Gestalten von Fotoprodukten. Auch eine gute Möglichkeit.

Bei der Auswahl meiner Fotos musste ich feststellen, dass ich Foto-Laie fast das ganze Jahr mit einer Auflösung von 640×480 fotografiert hatte. Das kann man natürlich nicht einmal in A4 ausdrucken. Sieht nicht schön aus. Von Frank bekam ich den Tipp, immer jeweils 4 Fotos zu einem Bild zusammen zu bauen. Diese super Idee kam meinem Mangel an Entscheidungsfreude für jeweils nur 1 Foto pro Monat sehr entgegen – ich konnte nun 4 Fotos pro Monat verwenden. Und so bin ich nun schon seit vielen vielen Tagen dabei, Kalenderblätter zu basteln. Jedes Blatt will ich mit einem schönen Spruch oder Gedicht zum Thema Wandern versehen.

Ehe ich Perfektionist wirklich zufrieden bin, kann es aber noch dauern. Bis Jahresende werde ich es hoffentlich geschafft haben!   😀

Das ist das Deckblatt:

Und noch Beispiele für die Monatsblätter:


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Gerade schrieb mir Frieder in seinem Kommentar:

Wie ich dich kenne, wanderst du bei jedem Wetter. 🙂

Heute war ich mir da gar nicht so sicher, lieber Frieder. Es regnet und regnet und regnet. Nun schon den zweiten Tag. Durchgehend! Nicht dass ich ein Problem mit Faulenzen hätte. Mir fallen immer wieder zahlreiche Beschäftigungen ein, die mir auch auf dem Sofa in halb dahin gelümmelter Sitz- oder Liegeposition sehr viel Spaß bereiten. Auch mein Hobby Wanderbloggen geht bestens, ohne dass ich diese Trägheitsposition verlassen und mich großartig bewegen muss.

Heute merkte ich aber, dass mir doch etwas fehlt. Ich fühlte mich müde und schlapp und steif und hatte Kopfweh. Als mir Ilona aus dem Vogtland, wo heute wohl ein ebensolches Mistwetter herrscht, über Skype schrieb, sie habe gerade Gymnastik an der offenen Balkontür gemacht, hatte ich endlich den letzten Anstoß, nun doch auch meinen … Popo zu erheben. Und zwar an die frische Luft! Zwar kommt es nass von oben, und nicht zu knapp, doch wozu besitze ich Regenjacken?

Noch ein kurzer Kampf mit meinem körpereigenen Haustier, genannt „innerer Schweinehund“, ich zog mich an und fuhr hoch zum Sportplatz von Aichtal-Neuenhaus. Hier gibt es Parkplatze, direkt am Waldrand. Kapuze hoch, los gehts. Und jaaaaaa, es war einfach wieder herrlich im Schönbuch.

Hier an den ehemaligen Tongruben:

Herrliche frische Luft, ich sog sie auf. Der Regen plätscherte leicht auf meine Kapuze.Hörte sich an, wie unter einem Zeltdach. Ich war auch keineswegs allein. Hundebesitzer müssen ja bei jeden Wetter raus, und was ein echter Jogger ist, auch.

Die Gänsehaut verschwand schnell, die Kopfschmerzen taten es auch.

Und anders als beim Zelten konnte ich zu Hause die nassen Klamotten schnell von mir werfen und nach einer warmen Dusche gegen trockene tauschen. Ein heißer Tee, und mir gehts wieder gut.

Ich lief heute wieder den Historischen Rundweg als Nordic-Walking-Tour:


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Hier kommt ein weiterer Bericht von meinen Wandertouren in der Vulkaneifel, wo ich im September für knapp 2 Wochen unterwegs war.

Heute wollte ich nochmals die drei Dauner Maare umwandern. Zwei Tage zuvor war ich bereits an ihnen vorbei gewandert, als ich die Etappe 11 des Eifelsteigs von Daun bzw. Gemünden nach Manderscheid gelaufen war. Hier ist der Bericht:

Eifelsteig, da bin ich wieder

Leider hatte ich da etwas diesiges Wetter erwischt, so dass mir die wunderbaren Ausblicke auf die Eifeler Berge verborgen geblieben waren. Heute wollte ich nun einen weiteren Versuch starten. Mein Eifelsteig-Wanderführer empfiehlt dazu eine ca. 10,5 Kilometer lange Rundtour um die Dauner Maare mit schönen Ausblicken, die

Maarerlebnisroute

Die Tour beschreibt so etwas wie eine Doppel-Acht um die runden Seen, verläuft teils auf dem Eifelsteig und auf der jeweils anderen Seite der Maare zurück. Man kann sie laufen wie man möchte, und es gibt um die Maare herum auch mehrere Wege. Verlaufen kann man sich nicht, man muss sich halt immer an den Maaren orientieren, die ja recht nah beieinander liegen.

Die Wettervorhersage hatte einen sonnigen Tag angekündigt, also war ich voller Vorfreude. Ich fuhr dieses Mal mit dem Auto nach Gemünden, parkte am Waldcafé Daun und startete wieder mit dem strammen Anstieg hoch zum Dronketurm, dem Aussichtsturm über dem Gemünder Maar.

Um es kurz zu machen: Ich hatte wieder kein Glück. Die Sonne ließ sich leider gar nicht blicken. Im Gegenteil, er wurde gar nicht richtig hell, der Himmel blieb grau, und irgendwie bewegte sich so nach und nach auch meine Stimmung in diese Farb-Richtung.

So sah es aus den ganzen Tag:

Ich hatte auch so gar keine Lust zum Fotografieren. Ich lief die bekannte Strecke an den drei Maaren vorbei und landete wieder in Schalkenmehren, das mich vorgestern so begeistert hatte. Heute konnte mich aber wohl nichts mehr so richtig begeistern. Nicht einmal das hübsche Café Maarblick, an dem ich direkt vorbei kam. Ich suchte mir einen Platz an einem der Tische vor dem Café und bestellte einen Tee. Am Tisch gegenüber nahmen 5 Frauen Platz, die offensichtlich heute gemeinsam wanderten. Aber auch sie schauten ziemlich lustlos und desinteressiert in der Gegend herum, redeten nicht besonders viel miteinander, so dass ich keine Lust hatte, sie anzusprechen.

Ich hatte aber nun doch Lust, meine Stimmung etwas aufzuhellen und mit jemandem zu reden. Ich schaltete mein Handy ein – und es piepte prompt. Eine SMS von meinem Sohn Axel:

Schönen Urlaub! Habe meine Bachelorarbeit mit 1,2 bestanden.

Heeeeee, wenn das nicht einen Freudensprung wert ist!! Naja, herum hüpfen in der Öffentlichkeit ist nicht so meine Sache, aber mein Mama-Herz hüpfte mindestens… ach ja – ein paar Etagen höher. Ich rief meinen Jungen gleich an, und wir schwatzten eine Weile miteinander. Ach, war das schön. Meine Stimmung war gerettet. Die (Wander-) Welt war wieder in Ordnung.   😀

Ok, der Himmel blieb grau, und es war halt nicht mein Tag heute. Solche Tage gibt es eben…

Ich lief auf der anderen Seite zurück und machte noch ein paar Fotos von dem schönen Schalkenmehrener Maar und dessen Trockenmaar.

Auch dieses Maar war schnell umrundet, und von weitem sah ich zurück nach Schalkenmehren.

Mal ehrlich, das wirkt schon ganz schön duster, oder? Trotz der schönen Landschaft…

Ich muss hier jetzt unbedingt mal eine strahlende lachende Sonne dazwischen setzen!

 

So ist es doch viel schöner an den Dauner Maaren.

Dann lief ich am Weinfelder und Gemünder Maar vorbei zurück zum Parkplatz.

Ich stattete dem Waldcafé Daun noch einen Besuch ab. Dort kann man auch angenehm draußen sitzen. Weniger angenehm waren auch hier die Gäste heute. Oder aber ich war heute ein wenig ungenießbar. Also mal schnell vergessen diesen Tag.

Für morgen hatte ich die Etappe 12 des Eifelsteigs geplant, die ja ein paar wunderschöne Kilometer gleichzeitig der Lieserpfad ist. Dieser Bericht folgt als nächstes.

Länge: 10 km

Karte: Vulkaneifel um Manderscheid, Wanderkarte Nr. 33 des Eifelvereins, 1 : 25 000

Quelle: Wandertouren Eifelsteig, Ulrike Poller und Wolfgang Todt, Verlag ideemedia GmbH

Hier geht’s zum Fotoalbum

GPS-Track:


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