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Am liebsten laufe ich – wer tut das nicht – auf gut markierten Wanderwegen. In den 2 Jahren, die ich nun wandermäßig unterwegs bin, hatte ich einige Wege unter den Wanderschuhen – Fernwanderwege, Partnerwege, Rundtouren, Traumpfade, Traumschleifen, Traufgänge, Stiege, Steige, … , usw.

Ich muss sagen, alle Wege, die ich mir ausgesucht hatte, waren bestens markiert. Ob im Hunsrück, in der Eifel, im Vogtland, Schwarzwald oder auf der Schwäbischen Alb, oft fand ich die an Bäume gemalten Zeichen oder Plastikschildchen mit den kunst- und phantasievoll gestalteten Logos selbst auf Strecken ohne Verzweigung in so geringen Abständen, dass nicht nur ein Verlaufen wirklich unmöglich war, sondern ich mich auch gefragt habe, ob die Wanderwegmarkierer uns Wanderer für ein bissel trottelig halten.   😀

Nichtsdestotrotz habe ich mich an entscheidenden Kreuzungen hin und wieder verlaufen, was aber nicht an der vorbildlichen Markeirung, sondern an meiner Blindheit lag.

Ich habe mich aber auch oft gefragt, wie viel Arbeit und Hirnschmalz nicht nur in der Konzeption eines Wanderweges steckt, sondern auch in dessen Markierung. Wie lange das dauert und wie viele Helfer daran beteiligt sind. Und ich habe mich schon oft gefragt, wer diese Menschen sind, die diese Arbeit erledigen.

Gestern habe ich nun eine Antwort gefunden. Nun weiß ich, was ein ehrenamtlicher Wegezeichner ist, dass man dafür eine ziemlich umfangreiche Ausbildung absolvieren muss und dass es davon 20000 (!!) gibt in Deutschland. Und ich erfuhr, was Wegezeichnung mit Naturschutz zu tun hat.

Wenn euch das auch interessiert, dann lest hier:

Dass sich die rund 40 Millionen Wanderer hierzulande nicht verlaufen, haben sie Tausenden ehrenamtlich arbeitenden Wegezeichnern zu verdanken. Die sind auch unverzichtbar für den Naturschutz. Warum es Zeit wird, ein Zeichen zu setzen.

Wussten Sie, dass sich in Deutschland rund 20.000 ehrenamtlich arbeitende Wegezeichner um etwa 200.000 Kilometer Wanderwege kümmern und dafür über 350.000 Stunden jährlich unterwegs sind?

Hier ist der ganze Artikel: Zeichen setzen

Quelle: www.wanderbares-deutschland.de


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Nach zwei anstrengenderen Touren in der Vulkaneifel rund um Manderscheid hatte ich für den heutigen Wanderurlaubstag nur drei Ziele geplant: 1. Genießen, 2. Genießen, 3. Genießen.  🙂

Ich hatte mir heute selbst eine Rundtour ausgesucht, die auf dem Eifelsteig bzw. Lieserpfad zum  Eckfelder Trockenmaar, von dort nach Eckfeld und über die „GEO-Route“ zurück nach Manderscheid führen sollte. Dabei wollte ich mit den 3,5 Kilometern Eifelsteig bzw. Lieserpfad Richtung Daun starten, die gestern auf der Etappe 11 Daun-Manderscheid meine letzten gewesen waren (s. Eifelsteig, da bin ich wieder) und die ich nicht mehr wirklich genießen konnte – über die idyllische Hahnerfläch, den wunderschönen Aussichtspunkt Kobeslochhütte bis zur Urpferdbrücke an der Lieser, wo es direkt am Bachufer eine der gemütlichen Liegestühle aus Holz (Wanderwerbefachbegriff: „Sinnesbank“), gibt. Ich wollte sehen, wie weit ich komme, ganz ohne Zwang, mich in die Sonne lümmeln, wo es gemütlich ist oder in ein  Café, ganz wie mir danach war.

Manderscheid – Urpferdbrücke – Eckfelder Trockenmaar – Eckfeld – Manderscheid

Ich frühstückte lange und ausgiebig. Inzwischen hatte ich im Hotel immer jemanden zu schwatzen, besonders gern tat ich das mit einem  älteren Ehepaar aus Belgien, die Beiden waren meine Zimmernachbarn. Und die nette Köchin, die jeden Abend extra für mich ein vegetarisches Gericht zubereitete, und die Chefin des Hauses Mike Harskamp, beide Holländerinnen, hielt ich allerdings auch immer wieder gern von ihrer Arbeit ab, um mit ihnen über Gott und die Welt und das Leben zu plaudern. Lebenswege sind doch mindestens genauso spannend wie Wanderwege.

Es war schon fast 11 Uhr, als ich mein Hotelzimmer verließ und mich, direkt vor der Haustür, auf den Eifelsteig begab Richtung Daun. Nun lief ich als erstes die urigen felsigen Wege, auf denen ich gestern Abend heimgekehrt war.

Links steile felsige Wände, rechts am Wegesrand dichte Teppiche aus Sternmoos und dahinter steiler Abgrund. Doch an sehr schmalen Stellen gut gesichert.

Die erste schöne Aussicht ins Liesertal ließ nicht lange auf sich warten.

Und hier hatten viele geduldige Wanderer kleine Bauwerke aus Schiefersteinchen errichtet.

Da ja heute ein selbstverordneter Genusswandertag war, blieb ich auch überall lange stehen und sah mir alles ausgiebig an, was deutlich spürbar zu meinem Genussgefühl beitrug.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun hatte die Sonne auch den allmorgendlichen Nebel vertrieben. Nach kurzer Zeit erreichte ich die Hahnerfläch – eine verträumte Wiese mit Schutzhütte und Grillplatz, still und idyllisch eingebettet in den Eifeler Wald.

Hier hatte es mir schon gestern so gut gefallen, und auch heute Vormittag war hier so eine friedliche Stimmung, dass ich mich kurz auf eine Bank setzte. So saß ich einfach da… und saß und ließ mir die Sonne ins Gesicht scheinen, und das tat so richtig gut. Ein Pärchen wanderte an mir vorbei, wir grüßten uns, ansonsten waren nur Grillen und Vögelchen zu hören.

An der Schutzhütte verläuft der Weg hinunter zum Roßbach. Der Eifelsteig überquert ihn und führt dann wieder hinauf zur Kobeslochhütte. Puh, dieses Auf und Ab hatte mir gestern zuletzt ganz schön zu Schaffen gemacht. Heute war ich ausgeruht, hatte Zeit, und da tauchte vor mir auch schon die Kobeslochhütte auf.

Hier hatte ich gestern den gigantischen Ausblick ins Liesertal und ringsum genossen und zwei Rehe beim Abendmahl beobachtet, konnte jedoch nicht mehr fotografieren, da mein Akku sich verabschiedet hatte.

 

 

 

 

 

 

 

Aber heute:

Wahnsinn, diese Aussicht, wirklich. Und überhaupt war das ein richtig schöner Abschnitt des Eifelsteigs. An jeder Ecke zeigte sich ein anderes Bild, und jedes war zum Herzerfreuen.

Nur ungern verließ ich diesen schönen Aussichtspunkt, doch es ging auf Mittag zu, und ich wollte auf der einladenden Liege- ähm… Sinnesbank an der Urpferdbrücke Vesperpause einlegen. Diesen Platz direkt an der Lieser hatte ich auch gestern entdeckt und mir gemerkt. Ich lief also weiter, wieder hinab zur Lieser… doch leider war die Bank belegt. Das Pärchen, das vorhin an mir vorbei gewandert war, war dort gerade am Schmausen. Schade… Mir war heute gar nicht nach Geselligkeit, ich wollte die Beiden auch nicht stören. So überquerte ich die Urpferdbrücke, verließ den Eifelsteig bzw. Lieserpfad und nahm den Weg nach rechts ins Pellenbachtal, Richtung Eckfelder Trockenmaar. Nun befand ich mich auf der s.g. GEO-Route, einer 140 Kilometer langen Wanderroute durch die Vulkaneifel.

Kurz hinter dieser Abbiegung traf ich auf das Eckfelder Trockenmaar. Zu sehen war nicht viel, außer abgesperrten Ausgrabungsstellen, Kästen mit Thermoskannen und Kaffeetassen und einer überdachten Bude, aus der jugendliches Gelächter drang.

Hier waren offensichtlich Geologie-Studenten am Werke, die gerade Mittagspause machten. Auf diversen Schildern wurde darauf hingewiesen, dass hier gegraben wird und geologische Forschungen stattfinden und es dem gewöhnlichen Wanderer verboten ist, Fossilien und andere Funde zu entnehmen. Das hatte ich ja auch gar nicht vor. Ich lief den Weg mit dem „G“ für „GEO-Route“ weiter Richtung Eckfeld und hatte nun einen breiten bequemen Forstweg unter mir, immer am Roßbach entlang und stetig leicht ansteigend. … Ok, auch ein bissel öde immer gerade aus. Aber nur 2 Kilometer.

Endlich tauchte wieder offene Wiesenfläche vor mir auf, Balsam für meine Augen. Auf einem Teersträßchen bergan hatte ich einen weiten Blick über die Landschaft.

Es war inzwischen ganz schön windig geworden, die Sonne und Wolken wechselten einander ab.

 

Nun hatte ich aber wirklich Hunger, und ich fand einmal wieder einen urigen Rastplatz – sogar mit herrlicher Fernsicht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gemeinsam mit diesen hübschen Kerlen verspeiste ich mein Mittagessen.

Es wurde allmählich immer windiger, die Sonne war verschwunden. Ich fröstelte auf meiner Bank, und so machte ich mich wieder auf den Weg. Noch 1,2 km bis Eckfeld, wie auf einem Wegweiser zu lesen war.

In Eckfeld fand ich dann auch die Wegweiser Richtung „Urpferdweg“ mit der Nr. 51, auf diesem wollte ich nach Manderscheid zurück wandern. Ich entdeckte jedoch auch ein Schild mit der Aufschrift „Bauernhofcafé“, und dieses zog mich, ich gestehe es, sehr viel stärker in seine Richtung. Und so lief ich durch den ganzen Ort hindurch zum Bauerhofcafé Morgenfelderhof.

Was ich nicht bereute. Ich entdeckte einmal wieder ein liebevoll eingerichtetes Café mit leckerstem selbst gebackenen Kuchen. Hier kann man auch übernachten, wie ich von der netten Wirtin erfuhr, mit der ich eine Weile plauderte. Ich war heute jedoch tapfer und trank nur einen Pott Kaffee, den ich in dieser gemütlichen Atmosphäre unglaublich genoss.

 

 

 

Gut gelaunt lief ich zur Ortsmitte zurück, auf den Urpferdweg Nr. 51. In meiner GPS-Strecke habe ich die Abzweigung zum Bauernhofcafé nicht entfernt, wie man gut erkennen kann, denn man sollte dort unbedingt einkehren, wenn man durch Eckfeld wandert.

Über einen Wiesenweg…

… gelangte ich wieder in den Wald und folgte immer dem Weg Nr. 51, dem Urpferdweg.

Kurz vor Manderscheid traf ich auf die Häselhütte.

 

Und dahinter nahm ich den Weg Richtung Achtergraben/Manderscheid. Der Einstieg war etwas versteckt, aber durch das Schild gut zu finden.

Ein steiler felsiger Weg führt nun hinab ins Liesertal.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Plätschern und Rauschen war schon von weiter oben zu hören. Nun hatte ich nochmals eine Brücke über die Lieser zu überqueren, einen kurzen Aufstieg zu bewältigen, und ich befand mich wieder auf dem Eifelsteig/Lieserpfad Richtung Manderscheid. Wenige 100 Meter vom Hotel Burgblick entfernt gibt es diese schöne Bank mit Blick auf die Oberburg. Hier konnte ich mir das … (wie vielte?) Burgen-Foto einmal wieder nicht verkneifen.  😀

Somit kann ich sagen, ich hatte meine drei Tagesziele (s.o.) erreicht.   🙂

Länge: 12 km

Karte: Vulkaneifel um Manderscheid, Wanderkarte Nr. 33 des Eifelvereins, 1 : 25 000

Hier geht’s zum Fotoalbum.

Mein GPS-Track:


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So wie die Blüten im Frühjahr zeigt sich auch der Herbst nur für eine ganz kurze Zeit in seinen prachtvollen kräftig-warmen Farbtönen. In diesem Jahr kam ein vorzeitiger Wintereinbruch hinzu, und wir hatten mitten im goldenen Oktober ein paar Tage mit Schnee. Das ergab eine einmalige Mischung aus Herbst und Winter – super schöne Bilder, wie sich der weiße Schnee auf bunten Blättern, knallroten Beeren und den letzten Äpfeln abgelegt hatte.

Inzwischen ist es November, die Farben des Oktober ziehen sich jeden Tag ein wenig mehr zurück, die Bäume verlieren ihr Kleid.

Um so schöner ist es, einen Blog wie den von Matthias Hauser zu finden. Matthias wohnt unweit von mir direkt am Naturpark Schönbuch. Und Matthias ist Fotograf. Am letzten Wochenende veröffentlichte er diese wunderschönen Fotos:

Naturpark Schönbuch im Herbst

So habe auch ich den Schönbuch in den letzten zwei Wochen gesehen, und es macht mir richtig Spaß, mir die Fotos von Matthias immer wieder anzusehen.


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Nach meinen ersten beiden Wanderungen in der Vulkaneifel hatte ich mich hier nun „warm“ gelaufen und wollte am 3. Tag eine weitere Etappe des Eifelsteigs erkunden. Letzte Woche hatte ich ja bereits gemeinsam mit Uschi die Etappen 1 und 2 in der nördlichen Eifel und im Hohen Venn erwandert:

Eifelsteig, da bin ich – Etappe 1

Gut Latsch – Eifelsteig Etappe 2

Nun sollten es also die Vulkaneifelsteig-Etappen sein. Ursprünglich hatte ich geplant, von Manderscheid aus, wo ich derzeit wohnte, wenigstens noch weitere 3-4 Etappen zu erwandern, doch wie schon in der letzten Woche musste ich auch hier feststellen, dass die Busverbindungen alles andere als wanderfreundlich sind. Ich ließ mich in der Touristinformation Manderscheid beraten und erkannte, dass höchstens die Etappen Daun-Manderscheid und Manderscheid-Himmerod in Frage kamen, letztere jedoch auch nicht komplett bis Himmerod.

Nun stand aber erst einmal die Etappe 11 von Daun nach Manderscheid auf dem Plan. Am Vorabend war eine große hübsche Frau mit ihrer ebenso großen hübschen Tochter im Hotel eingetroffen. Sie fielen mir auf, weil sie nicht nur besonders sympathisch aussahen, sondern auch noch größer waren als ich, und das will etwas heißen. Ich sprach die Beiden sofort an, als ich sie an der Rezeption entdeckte und erfuhr, dass sie heute auf gerade dieser Etappe von Daun gekommen waren. Sie begannen sofort zu schwärmen, was das für eine schöne Etappe gewesen sei, waren aber ziemlich erledigt und wollten schnell auf ihr Zimmer – Schuhe aus und duschen.

Ich freute mich, als wir uns beim Abendessen und auch am nächsten Morgen, zum Frühstück, wieder trafen und miteinander plaudern konnten. Die beiden Frauen wollten den gesamten Eifelsteig abwandern, Etappe für Etappe und hatten nun schon 11 Etappen geschafft. Allerdings mit Gepäcktransfer – was oft beschmunzelt wird, aber etwas anderes käme für mich auf einer Fernwanderung auch nicht in Frage. Und wie wir Frauen so sind, lachte die Mutter: Wir haben viel zu viel eingepackt. Klar dazu neige ich auch. Wir tauschten uns über unsere Erlebnisse auf dem Eifelsteig aus, über die merkwürdigen Stellen am Körper, an denen sich plötzlich Muskelkater bemerkbar machte, und dann bekam ich für meine heutige Etappe noch den Tipp, mit dem Bus nicht bis Daun, sondern nur bis Gemünden zu fahren, da würde ich mir 2 weniger attraktive Kilometer, die man nicht unbedingt sehen bzw. wandern muss, ersparen. Ja, genauso hatte ich es geplant.

Die beiden brachen nach dem Frühstück schnell auf, denn sie waren mit einer anderen Frau verabredet, die allein unterwegs war und die sie auf dem Eifensteig kennengelernt hatten. Der Eifelsteig ist demnach auch gut weiblich belegt. Ja, bestätigten sie, es seien wirklich erstaunlich viele Frauen allein unterwegs. Das freute mich für meine künftigen Tourenplanungen.

Auch ich musste rasch los, denn um 9:10 Uhr fuhr mein Bus von Manderscheid ab Richtung Daun. Ich war der einzige Fahrgast im Bus und konnte so ein wenig mit dem netten Busfahrer schwatzen. Er wollte natürlich wissen, woher ich komme und erzählte von seinen Busfahrten in den Schwarzwald. Da sei es auch schön, meinte er. Aber die Eifel gefalle ihm besser. So muss es sein!    🙂

In Gemünden stieg ich aus und startete meine Tour:

Gemünden – Manderscheid

Es war noch etwas nebelig, angenehm frisch, und es nieselte leicht, sollte aber bald aufhören laut Wettervorhersage. Hier und da waren schon Wanderer unterwegs, und auch ich setzte meine noch müden Knochen in Bewegung. So langsam kam Leben in mich. Zumal es nun erst einmal 2 Kilometer stramm aufwärts ging. Die schönen Blicke auf die Dauner Maare, die mir bevorstanden, sollten eben erarbeitet werden. Die ersten Kilometer dieser Etappe führen nämlich rund um die 3 Dauner Maare herum, 3 wunderschön gelegene Eifelmaare: das Gemünder, das Weinfelder und das Schalkenmehrer Maar. Hier ist eine Luftaufnahme, ein Motiv, das man zahlreich auf Postkarten wieder findet. Wie man hier sehen kann, liegen die Maare nahezu auf einer Geraden in der Landschaft, da sie nacheinander an einer „Förderspalte“ entstanden sind, und der Eifelsteig umläuft sie quasi im Slalom.

Endlich konnte auch ich durch die Bäume hindurch einen ersten Blick auf das Gemünder Maar erhaschen.

Wie man sieht, ist das Schwimmbad geschlossen. Badewetter fühlt sich anders an.

Mir war aber gar nicht mehr kalt. Es ging noch weiter steil nach oben. Sehr anstrengend für mich zu dieser frühen Morgenstunde. Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass ich einige Tage und einige Wanderungen später sehr viel weniger Probleme mit Anstiegen hatte. Doch inzwischen hatte ich gelernt, meine schwächelnden Momente mit gerade wichtigen und notwendigen Tätigkeiten zu kaschieren, für die ich unbedingt kurz anhalten muss – die einmalige Aussicht genießen, fotografieren, in die Karte schauen, wo ich mich befinde, Notizen machen, Nase putzen…  So merkt man mir mein Schwächeln wenigstens nicht auch noch an (bilde ich mir zumindest ein….).  😀

Endlich war ich oben und hatte das Maar unter mir – und diese gemütliche Schaukel am Aussichtspunkt für mich allein.

Ich schaukelte eine Weile, freute mich, dass ich den steilsten Anstieg für heute geschafft hatte und lief dann zum Dronketurm, einem Aussichtsturm an dieser Stelle.

Gerade, als ich ihn fotografierte, tauchte oben eine rote Gestalt auf und winkte mir zu. Leider habe ich das Winken nicht erwischt, aber wir freuten uns beide wie die Kinder. Vom 10 Meter hohen Dronketurm aus soll man einen wunderbaren Panoramablick auf die Eifellandschaft haben. Ich kletterte nun auch hoch und hatte einen wunderbaren Blick auf …
…das Maar. Sehr viel mehr leider nicht.

Das Panorama der weiter entfernten Eifellandschaft hüllte sich in Dunst. Leider alles etwas im Dunst heute, bedauerte auch der Mann. Ja, schade… Und ich dachte an eine nochmalige Rundtour um die Maare in den nächsten Tagen.

Ein kurzes Stück Weg…

… führt zum nächsten Aussichtspunkt auf das nächste, das Weinfelder Maar….

Hier stehen weitere gemütliche Sinnesbänke, auf denen man normalerweise sicher eine klasse Fernsicht genießen kann. Doch heute lohnte es sich nicht, die Sinne in weitere Ferne zu richten, die Bank war nur zum Ausruhen zu gebrauchen.

Nun führt der Eifelsteig links hinunter zum Rand des Weinfelder Maares und in einem nördlichen Bogen um das Maar herum. Leider wird es nach einer Weile von der linken Seite her ziemlich laut, denn ein ganzes Stück führt eine Landstraße recht nah am Maar entlang, und der Wanderweg liegt dazwischen. Doch wenn man sich mehr auf die rechte Seite konzentriert, kann man immer wieder durch die Sträucher hindurch aufs Maar linsen und entdeckt, so wie ich, einen Trampelpfad, der zum Ufer führt. Hier war es schön ruhig.

Kaum zu glauben, dass dieses idyllische Gewässer den Beinamen „Totenmaar“ trägt. Ursprünglich gab es hier ein Dorf namens Weinfeld. Große Teile der Bewohner wurden jedoch von der Pest dahingerafft, und so wurde das Dorf im 16. Jahrhundert aufgegeben. Nun steht hier nur noch die ehemalige Pfarrkirche von Weinfeld, eine kleine Kapelle mit Friedhof, beides heute von Schalkenmehren genutzt, dem Ort am gleichnamigen Maar, welches das nächste Ziel war.

Nun geht’s über die Straße, die schon die ganze Zeit gut zu hören war. Auf der anderen Seite eröffnet sich ein super schöner Blick auf das dritte Maar im Bunde, das Schalkenmehrener Maar einschließlich Schalkenmehren.

Auf einer gut gemachten bunten Tafel kann man Interessantes über die Entstehung des Maares lesen, welches aus mehreren Maaren besteht, und zwar einem mit Wasser gefüllten und, östlich von diesem, einem älteren, das inzwischen ein Moor geworden ist. Das älteste ist das Trockenmaar. Das wassergefüllte Maar selbst ist auch nicht kreisrund, wie es Maare normalerweise sind, sondern stellt eine Acht dar, weil es da wohl zwei Ausbrüche knapp nebeneinander gab.

Auf diesem Foto kann man das Trockenmaar gut erkennen (welches ich in den nächsten Tagen auch noch umwandern werde):

Auf dieser Tafel erfuhr ich auch, dass es insgesamt 75 Maare in der Eifel gibt. Hier war ja ganz schön was los. Nur 7 Maare sind noch mit Wasser gefüllt.

Ein Schlängelpfad führte nun hinunter zum Maardorf Schalkenmehren, einen wirklich hübschen Dörfchen mit alten Fachwerkhäusern. Cafés und Hotels.

Dies könnte ich doch Uschi für unser nächstes Wellness-Wanderwochenende vorschlagen, dachte ich.

Ich schaute und fotografierte und verbrachte einmal wieder viel Zeit, ohne weiter zu kommen.

 

Und auch Luchs, Uhu und der Steinadler, die Tiere, auf die die Eifeler zu Recht stolz sind, hatten einen Ehrenplatz in diesem hübschen Maardorf.

 

 

 

 

Ich hatte knapp ein Drittel meiner Tour geschafft, und es war bereits 12 Uhr. Aber das ist für mich eben Genusswandern. Nach dem strammen Anstieg hinter Schalkenmehren suchte ich mir dennoch erst einmal eine Bank mit Blick auf Schalkenmehren, von dem ich gerade ganz schön begeistert war, und verspeiste mein Wandervesper.

Eine Wandergruppe älterer Herren kam vorbei, grüßte freundlich, ich grüßte freundlich zurück. Der letzte Herr lupfte sogar seinen Wanderhut, wow.  😀

Ich folgte nun weiter dem Eifelsteig-Logo und holte die Herrengruppe ein, als sich mal wieder der Routenalarm meines Smartphones meldete. Ich inspizierte den GPS-Track, den ich mir zuvor bei www. eifelsteig.de heruntergeladen hatte, und ich inspizierte die Karte, was einen der Herren veranlasste, mir  in meiner Verwirrung hilfreich zu sein und mir zu bestätigen, dass dies der Eifelsteig ist. Na gut, ich hatte nicht nur einmal erlebt, dass die GPS-Routen nicht mit der Ausschilderung übereinstimmen und es offensichtlich Varianten der Steige und Wege geben muss. So lief ich eine Weile mit den netten Männern mit und erfuhr, dass sie sich seit 45 (!!) Jahren zweimal im Jahr zum Wandern treffen, einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Dies sei nun ihre diesjährige Herbstwanderung. Meinen sachsen-anhaltinischen Spracheinschlag wohl bemerkend erklärten sie mir, dass sie sich auch schon in Thüringen getroffen hatten und im Hainich und im Werratal gewandert waren. Sehr schön. Ja, das hatte ich gehört. Andreas Kieling, dessen Filme und Bücher ich besonders mag, bezeichnet den sicher noch recht unbekannten Hainich als den schönsten Wald, den er kennt. So plauderten wir eine ganze Weile. Da ich dann aber irgendwann doch wieder etwas flotter gehen wollte, verabschiedete ich mich von den netten Herren.

Mit schönen weiten Blicken über die Eifelberge geht es weiter.

Auf mehr und weniger breiten Pfaden führte der Eifelsteig nun durch den Wald.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Noch über 12 Kilometer bis Manderscheid. Bis zur Üdersdorfer Mühle, wo ich einen Kaffee trinken wollte, noch 2,5.

 

 

 

 

 

 

 

Diesen Fischteich, fest in der Hand des Anglervereins, passierte ich kurz vor der Mühle.

Und an dieser Stelle hatte ich einen traumhaften Blick in ein traumhaft malerisch anmutendes Tal mit dem Ort Trittscheid.

In welchem ich jedoch nicht wohnen möchte, denn es wird quasi umkreist von einer Landstraße, die, wie hier oben gut zu hören war, gut befahren ist. Hinzu kam, dass gerade jemand rund um die Kirche mit einem Laubbläser zu Gange war, was hier oben über die Schallausbreitung wirklich als Höllenlärm ankam. Schade. So ein schönes Dörfchen. Doch immer wieder muss ich feststellen, dass es kaum irgendwo noch richtig still ist. Es gibt kaum einen Wanderweg, auf dem man nicht von irgendwoher eine Straße oder ein Flugzeug hört, und selbst in den idyllischsten Ortschaften läuft garantiert immer irgendein Gerät mit lärmendem Motor in einem Garten oder einer Garage. Sehr schade, und in der Eifel fiel mir das leider besonders auf.

Dann stand ich endlich an der Lieser und der Üdersdorfer Mühle

… wo ich doch tatsächlich den letzten Kaffee bekam. Die Üdersdorfer Mühle schließt 14 Uhr, und die Chefin hatte keine Gnade mit einer Wandergruppe, die kurz nach mir kam, schloss das Haus, auch die Toilette ab und verschwand.

Nun war ich auf dem Lieserpfad, welcher, wie Manuel Andrack in seinem Buch „Gesammelte Wanderabenteuer. Du musst wandern“ beweiskräftig darlegt, der schönste Wanderweg der Welt ist. (s. Bücherei)

Der Lieserpfad läuft nun für den Rest der Etappe und auch, an Manderscheid vorbei, mehrere Kilometer der nächsten Etappe, parallel zum Eifelsteig. Die nächste Etappe würde ich ja auch noch laufen, und ich war gespannt auf den Lieserpfad, so wie er immer wieder angepriesen wurde. Und ich konnte schon mal feststellen: Auch wenn ich nicht alle Wanderwege der Welt kenne, schön ist es im Liesertal.

Wiesenwege wechseln sich ab mit schmalen Waldpfaden und Brücken über die Lieser…

… und es war ausnahmsweise richtig still, fast unheimlich still.

An dieser Stelle bin ich doch tatsächlich nach links anstatt, wie deutlich zu erkennen ist,  nach rechts abgebogen, und musste ein paar Minuten bergan laufen, bevor mich der Routenalarm meines Handys darauf aufmerksam machte, dass ich einmal wieder gepennt hatte. Dafür bekam ich ein ausgewachsenes Reh zu sehen, das unweit des Weges durchs Gestrüpp hüpfte.

 

 

 

 

 

Wieder auf dem rechten Pfad erwartete mich nun ein gemütlicher Wanderweg, mal etwas bergan, mal wieder bergab, mal direkt neben der plätschernden Lieser, mal über ihr.

Hier hatten Wanderer ihre Namen und Grüße auf Schieferplättchen geritzt, und so war diese nette Galerie entstanden:

Es muss ja nicht immer die Rinde eines Baumes sein!

Ich kam an der Urpferdbrücke an, einer weiteren Brücke über die Lieser, benannt nach einem Knochenfund, der von einem Urpferd stammt.

Ein wirklich schöner Platz.

 

Die Lieser ist hier ziemlich breit und wild, und unten am Ufer hatte man einen dieser gemütlichen Liegesessel aufgestellt. Ich nahm mir vor, nochmals mit etwas mehr Zeit hier her zu kommen und wanderte weiter.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nun geht es wieder ein kleines Stück stramm aufwärts. Am nächsten Aussichtspunkt, der Kobeslochhütte, hatte ich von weit oben einen gigantischen Blick ins Liesertal. Und wieder sah ich 2 Rehe, die über eine Lichtung sprangen und dann an einem Bäumchen knabberten. Doch leider war einmal wieder mein Akku am Ende. Ich habe die Fotos nachgeholt, sie folgen in einem nächsten Artikel.

Ich war nun schon ganz schön fußlahm. Dessen ungeachtet ging es zuletzt nochmals richtig auf und ab. Ich überquerte die Hahnerfläch – einem schönen Wiesenstück mit einer Schutzhütte und Grillplatz und gelangte wieder in den Wald. Über einen weiteren sagenhaften Ausblick ins Liesertal und einen schmalen Pfad am Felsenhang entlang kam ich schließlich am Hotel Burgblick, meinem Domizil, an.

Wie die zwei netten Frauen, die gestern von dieser Wanderung hier angekommen waren, war ich begeistert und erfüllt, aber auch kaputt und sehnte mich erst einmal nur noch nach meinem Zimmer, meiner Dusche und meinem Bett. Die letzten Kilometer waren die schönsten der Etappe, fand ich, und ich muss sie unbedingt noch einmal laufen, gleich morgen. Mit erholten Füßen und aufgeladenem Akku. Und so tat ich es auch. Der Bericht folgt.

Länge: 19,5 km (ab Daun wären es 21,7 km gewesen)

Karte: Vulkaneifel um Manderscheid, Wanderkarte Nr. 33 des Eifelvereins, 1 : 25 000

Quelle: Wandertouren Eifelsteig, Ulrike Poller und Wolfgang Todt, Verlag ideemedia GmbH

Empfehlenswert: Gesammelte Wanderabenteuer, Manuel Andrack, das Kapitel “Der schönste Wanderweg der Welt”, seine zweitägige Wanderung auf dem Lieserpfad gemeinsam mit seinem Vater. Schön zu lesen!

Beschreibung und GPS-Track: www.eifelsteig.de

Hier geht’s zum Fotoalbum.


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Heute Morgen kam im ZDF ein Beitrag über eine aktuelle Greenpeace-Studie zum Thema:

Giftige Outdoor-Jacken. Greenpeace entdeckt Chemikalien in Outdoor-Bekleidung

Neu und unbekannt ist das Thema wahrlich nicht, und natürlich hat Greenpeace dies nicht erst jetzt entdeckt. Bereits vor 1 Jahr las ich darüber im Wandermagazin:

Membranen. Durchlässig für die Natur? (Ausgabe Oktober/November 2011)

Doch wie immer muss erst jahrelang wiederholt studiert, getestet, alarmiert und diskutiert werden, bevor sich etwas ändert.

Dabei geht es um Membrane und Beschichtungen unserer Outdoor-Textilien, welche den Vorteil haben sollen, besonders wind- und wasserdicht zu sein. Was des Wanderers Gemütlichkeit ist, nämlich die Kombination aus wasserdicht und möglichst trotzdem atmungsaktiv, bedeutet eine große Belastung für die Umwelt und somit unsere Gesundheit.

Kurz zuvor hatte ich mir neue Wanderschuhe gekauft – wasserdicht durch Gore-Tex, welches ein Beispiel für eine solche Faser ist. Die Basis dieses Laminats aus mehreren Schichten ist PTFE (=Teflon), ein Thermoplast, nicht biologisch abbaubar, nicht in einem Kreislauf recyclebar und somit Sondermüll!

Zur Imprägnierung werden s.g. PFC verwendet.  Damit werden Textilien nachträglich behandelt, um sie wasserabweisend zu machen. PFC werden seit nunmehr 50 Jahren hergestellt und reichern sich in der Umwelt an, im Trinkwasser, in der Nahrung, im Blut arktischer Eisbären. Sie sind natürlich auch in unserem Blut inzwischen nachweisbar, bauen sich nur sehr langsam ab, wirken sich krebserregend, auf das Immunsystem, die Schilddrüsen und die Fruchtbarkeit aus. Besonders gefährdet sind Mitarbeiter in Outordoor-Shops, da hier die Luft besonders belastet ist mit diesen Chemikalien.

Insgesamt 14 Kleidungsstücke für Damen und Kinder der führenden Outdoor-Marken hat Greenpeace auf PFC und weitere Schadstoffe testen lassen. In allen untersuchten Markenprodukten wurden PFC in Beschichtungen und/oder Membranen (zum Beispiel Gore-Tex®) gefunden. Besorgniserregend sind auch die Test-Ergebnisse der hormonell wirksamen Weichmacher (Phthalate) und der Nonylphenolethoxylate (NPE): Der höchste NPE-Gehalt wurde in einer Kinder-Regenjacke von Seven Summits gefunden. Der höchste Wert an Phthalaten wurde in einem Kinder-Poncho von Northland festgestellt.

Weiterlesen: Chemie für jedes Wetter bei Greenpeace …

Für mich ist das ein besonderes Alarmsignal. Das Wandern ist für mich ein Hobby, in dem ich meine Verbundenheit mit der Natur leben und viel Gutes für meine Gesundheit tun möchte. Ich achte prinzipiell, soweit ich kann und immer mehr, auf gesunde und umweltverträgliche Produkte – im Haushalt, Kosmetik und in meiner Ernährung. Mit dem Kauf solcher Kleidung widerspreche ich mir selbst. Und die Hersteller tun es ebenfalls mit ihrer Werbung. Ich habe überhaupt kein gutes Gefühl dabei, giftigen Sondermüll zu tragen und zu wissen, dass sich diese Kleidungsstücke zunehmend ausbreiten. Und ich frage mich, ob ich ein Recht darauf habe, mit meinem Freizeitvergnügen und meiner Bequemlichkeit dazu beizutragen, dass der Natur, Tieren, Pflanzen und Menschen Schaden zugefügt wird. Beim nächsten Kauf werde ich mich gründlicher informieren und nach Alternativen suchen. Ich hoffe, dass diese zunehmend angeboten werden. Denn diejenigen, die letzten Endes eine Änderung erzwingen können, sind WIR, die wandernden bzw. Sport treibenden Konsumenten, die mit ihrem Kauf entscheiden, was zukünftig hergestellt und angeboten wird.

Einer dieser ökologisch bewussten Hersteller, der im Wandermagazin immer wieder angepriesen wird: Fjällräven.


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Wie ihr seht, habe ich meinem Blog ein neues Aussehen verliehen und ein neues Theme eingebunden. Nicht dass ich mit dem Aussehen meines bisherigen Themes (MistyLook) total unzufrieden war. Vor allem hat mich genervt, dass es viele Funktionen, die man als Blogger gern hätte, nicht unterstützt. Zwar habe ich schon versucht, einiges in den Tiefen der PHP-Dateien auszumerzen, aber eine weitere Umprogrammierung wäre mir zu aufwändig gewesen.

Nach langer Suche habe ich mich dann für picolight entschieden und bin ganz zufrieden. Naja… noch nicht restlos, aber das ist sicher normal bei einer DV-Beraterin. Das frische übersichtliche Aussehen gefällt mir. Ich habe dennoch schon einiges angepasst und habe weitere Veränderungen vor. Und wenn ich aus dem Fenster schaue, wird mich das Wetter sicher darin unterstützen, nicht rauszugehen und am Blog herum zu basteln.   😀

Das wichtigste ist, dass jetzt einiges von dem funktioniert, was ich vorher vermisst habe:

  • Zu den Kommentaren werden nun endlich auch die Gravatare / Userfotos angezeigt.
  • Die Verschachtelung von Kommentaren funktioniert jetzt. Man kann jetzt auf einen Kommentar direkt antworten.
  • Ich kann jetzt Fotos links- oder rechtsbündig in meinen Text einbetten
  • Ich kann jetzt meinen Kategorien einer Hierachie zuordnen.

Usw. …

Ich hoffe nun, es gefällt euch, und ihr habt während meines Umbaus nicht meine letzten beiden Berichte über die Vulkaneifel verpasst. Ansonsten klickt sie unbedingt an:   😀

Es sind beide Burgen zu sehen – Manderscheider Burgenstieg

Windsbornkrater, Meerfelder Maar und Eifeler Gugelhupf

 

 


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Für meinen zweiten Tag in der Vulkaneifel hatte ich eine etwas anspruchsvollere Tour geplant. In der Tat lag ich am Abend ziemlich erledigt auf dem Bett und versuchte, noch ein paar Sätze für meinen Bericht zusammen zu bekommen, was mir an den folgenden Tagen dann schon nicht mehr gelang. Ich hatte jedenfalls lange keinen Urlaub mehr, in welchem ich am Abend so zeitig und komaähnlich ins Bett fiel und so gut durchgeschlafen habe.   😀

Eine wunderschöne Tour war es jedenfalls heute – mit idyllischen Pfaden an Bächen entlang, über weite Wiesen, durch eine Schlucht hindurch und an 2 Vulkankraterseen vorbei. Alles, was das Wanderherz begehrt, einschließlich ein paar ordentlichen An- und Abstiegen. Und einer Schlemmer-Einkehr. Dies ist die Rundtour:

Manderscheid – Wolfsschlucht – Mosenberg – Windsbornkrater – Meerfelder Maar – Manderscheid

Ich startete gegen 9:30 Uhr am Hotel in Manderscheid, lief durch den Ort hindurch, und verließ Manderscheid am Ortsausgang Wittlicher Straße. Ein schöner Wiesenpfad führte rechts ab, über eine weite Wiese, an Bauerhöfen vorbei und in den Wald hinein.

Unter mir hatte ich nun das zarte Plätschern des Dombaches, irgendwo klopfte ein Specht sich sein 2. Frühstück aus der Rinde. Ansonsten herrliche Stille. Keine Menschenseele. So machte das Wandern einmal wieder Spaß.

Ich überquerte den Bach. Das Rauschen wurde stärker und wilder. Hier hatte sich die Kleine Kyll hinzu gesellt. Ein uriger Weg, am Rand lagen dick mit Moos überwachsene Felsenbrocken.

An der nächsten Brücke, der Germanenbrücke, wie auf einem Schild zu lesen war…

… gab es schon einen kleinen Wasserfall.

Mein GPS-Track und die perfekte Ausschilderung leiteten mich auf der anderen Seite der Kleinen Kyll weiter über den Horngraben Richtung Wolfsschlucht.

Verlaufen kann man sich hier wohl kaum, es sei denn, man ist mit Blindheit geschlagen (was bei mir immer wieder mal vorkommt).   😀

Das kurze Stück durch die Wolfsschlucht war ein echtes Erlebnis. Hohe senkrechte Basaltfelsen rechts und links…

…mit Moos bewachsene Felsenbrocken, wild herumliegendes Gehölz und dazwischen das Rauschen und  Plätschern von Wasser.

Über eine Holzbrücke und einen steilen felsigen Pfad kletterte ich wieder ans Tageslicht und schaute noch einmal von oben in die Schlucht hinab.

Weiter ging es im Horngraben entlang – auf einem schönen Wiesenpfad, ausgeschildert mit der Nr. 13 bzw. dem VulkanMaarPfad Richtung Mosenberg.

Kurz vor dem Aufstieg zum Mosenberg fand ich eine ruhige Bank, wo ich den ersten Teil meines Wandervesper-Paketes verspeiste.

Es enthielt schön viel Obst, extra für mich – im Austausch gegen einen Tetrapack Saft und ein gekochtes Ei, was ich ja nicht so mag, zumindest nicht jeden Tag. Ein Paar wanderte gemütlich an mir vorbei und wünschte mir einen guten Appetit. Die Beiden hatten mich kurz vor der Wolfsschlucht schon einmal überholt und danach ich die beiden in der Wolfsschlucht.

Die Sonne zeigte sich zaghaft, und ich war satt. Das war gut, denn nun ging es steil nach oben. Kurz vor dem Eintritt in den Wald des Mosenberges hatte ich eine wunderbare Fernsicht.

Und dann hieß es Muskeltraining – schöööön lang nach oben.   :-

Belohnt wurde ich oben mit einem Aussichtsturm und einer wunderbaren Sicht bis nach Manderscheid und die Oberburg.

Nun kam auch wieder das Paar von vorhin die Treppen zum Turm hoch geschnauft. Wir begrüßten uns nochmals, und der Mann fragte mich mit holländischem Akzent, ob es weit bis zum Windsbornkrater sei. Da ich seit gestern in Besitz einer guten Wanderkarte war, konnte ich ihm zeigen, dass es sich nur noch um ein kurzes Stück handelte. Und ob ich Bettenfeld kenne – den Ort hinter dem Krater. Nein, kenne ich nicht, aber da muss ich ja heute noch hindurch.

Die Beiden verabschiedeten sich und stiegen die Stufen hinab. Ich genoss noch einen Augenblick die Fernsicht, machte ein paar Fotos und stieg ebenfalls hinab. Doch ich kam nicht weit. Kurz hinter dem Turm erwarteten mich am Weg phantasievolle Gebilde aus Vulkangestein…

… die mich zum Klettern und Fotografieren einluden.

Nach wenigen Minuten stand ich wieder auf einer solchen Felsformation – und schaute hinab auf den Windsbornkratersee.

Und da sah ich schon wieder das Paar von eben – die zwei Strichlein rechts auf dem Weg – rief ein lautes Huhu hinab, und die Beiden winkten mir nach oben zu. Ich genoss noch kurz den Blick auf den stillen See…

… und lief weiter Richtung Bettenfeld und Meerfelder Maar. Den Ort Bettenfeld hatte ich nun zu durchqueren, wozu ich gar keine Lust hatte. So bog ich gleich hinter dem Ortseingang nach rechts auf den Höhenweg ab, der am Ortsrand entlang Richtung Meerfelder Maar führt. Irgendwann fand ich dann auch die entsprechenden Schilder.

Diese wiesen mich an einem Rinderzuchtbetrieb vorbei direkt über dessen Weideflächen.

Ich schloss auch brav wieder alle Türchen, obwohl nicht eine Kuh in Sicht war. Mit meiner eigenen Variante des Weges hatte ich eine perfekte Wahl getroffen, denn mich erwartete eine super schöne Sicht auf Meerfeld und sein Maar.

Das freute mich wirklich, und dank GPS-Unterstützung würde ich sicher bald auf meine Route zurück finden – und nach Meerfeld hinunter. Dachte ich…

Es kam jedoch so, dass ich das, was ich in Breitenfeld eingespart hatte, nun doppelt laufen musste, weil meine Google-Maps-Karte nicht alle Pfade zeigte und ich erst einmal die falsche Richtung wählte. Ich lief links hinunter in den Wald und kam meiner GPS-Route auch schon sehr nahe, jedoch bog diese nach Bettenfeld zurück ab. Das wollte ich ja nun gar nicht. Also wieder nach oben und in die andere Richtung. Irgendwie musste ich ja nach unten, nach Meerfeld und ans Maar-Ufer gelangen. Eine schöne Aussicht hatte ich wenigstens immer mal auf der Suche nach einem guten Weg.

Über eine Forststraße und kleine Pfade klappte es dann auch, und endlich blickte ich auf die Dächer von Meerfeld.

Mit einigermaßen schlappen Füßen kam ich im „Hammerdorf“ Meerfeld an und war wieder auf meiner Route.

Den Link www.meerfeld.org kann ich nur empfehlen, klickt ihn unbedingt mal an. Da gibt es wunderschöne Fotos einer traumhaften Landschaft und Wissenswertes zum Meerfelder Maar, dem größten Maar der Eifel.

Den Rundgang um das Maar herum sparte ich mir nun trotzdem, auch wenn es hier einmal mehr nach Idylle pur aussah.

Dafür zog mich das Cafe des NaturPurHotel Maarblick magisch an. Gemütliche Sofas und eine Kuchentheke mit auserlesenen Kuchen waren gerade das, was ich jetzt brauchte. Ich bestellte eine große Tasse Kaffee und ein Stück Pralinengugelhupf und ließ mich auf einem der Sofas mit Blick aufs Maar nieder. So etwas Feines und Saftiges hatte ich lange nicht mehr gegessen! Die leckeren Kuchen wie Eifeler Schmandtorte oder Kartoffelnusskuchen wurden mit Bio-Dinkelmehl und sparsam Rohrzucker hergestellt und sind das Ergebnis jahrelanger „Forschungsarbeit“ der Chefin, wie in der Karte zu lesen war. Ich kann bestätigen, dass die Chefin außerordentlich erfolgreich geforscht hatte. Danach war ich aber auch außerordentlich satt.   😮

*****

Und während ich so gemütlich sitze und schlemme, könnte ich ja mal kurz den Unterschied zwischen einem Kratersee und einem Maarsee erklären. Beides ist ja vulkanischen Ursprungs, und beides begegnet einem Wanderer in der Vulkaneifel immer wieder – einschließlich zahlreicher Tafeln, auf denen dies erklärt und aufgezeichnet ist.

Auf www.vulkane.net ist es schön erklärt und aufgemalt:

Wesentlicher Unterschied bei der Maarentstehung ist, dass es zu einer phreatomagmatischen Eruption kommt, bei der Grundwasser explosionsartig verdampft, sobald es mit dem aufsteigenden Magma in Kontakt kommt. Solch eine Explosion ist wesentlich stärker als eine normale vulkanische Eruption. Füllt sich ein normaler Vulkankrater nach einem Ausbruch mit Regenwasser, entsteht ein See, der oberhalb des ursprünglichen Bodenniveaus liegt. Ein Maarsee hingegen liegt unterhalb der eigentlichen Erdoberfläche.

*****

Die letzten 3 bis 4 Kilometer zurück nach Manderscheid fielen mir sehr schwer. Nicht nur weil die Kilometerangaben immer wieder demotivierend schwankten.

Sondern auch, weil es nun doch recht schwer in meinem Bauch herum gugelhupfte. Und es zudem gemeinerweise noch einmal lange lange immer bergauf ging. Dann war ich endlich am Ortseingang von Manderscheid und hatte nochmals eine wunderschöne Sicht in die Ferne – Berge, Wiesen, viel Wald. Wer hier wohnt, hat ein Glückslos gezogen! Ich hatte es heute mit dieser super schönen Wanderung ebenfalls.

Länge: 15,7 km (ohne meine individuellen Wege)

Karte: Vulkaneifel um Manderscheid, Wanderkarte Nr. 33 des Eifelvereins, 1 : 25 000

Quelle, Beschreibung und GPS-Track: EIFEL-GPS

Hier geht’s zum Fotoalbum.


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Wieder einmal bremst mich mein Körper aus. Ich muss ein paar Tage zu Hause bleiben. Wie gut, dass es noch ein paar Wanderungen gibt bzw. gab, über die ich noch nicht berichtet habe. Einige Berichte liegen seit September vorbereitet im Entwurf, wie dieser hier:

Mein erster Tag in der Vulkaneifel. Gestern war ich von Aachen, wo ich mit Uschi wunderbare Touren auf und am Eifelsteig der Nordeifel und im Hohen Venn unternommen hatte (hier meine Berichte), nach Manderscheid gefahren. In Manderscheid hatte ich mich nun für knapp 2 Wochen im Hotel Haus Burgblick einquartiert – und natürlich in einem Zimmer mit Burgenblick.   🙂

Das ist der Blick von meinem Balkon aus auf die Manderscheider Oberburg.

Nach einer Woche voller Sonnenschein und bei sommerlichen Temperaturen war nun leider etwas ungemütlicheres Wetter angesagt, und dies schien sich heute zu bewahrheiten. Der Morgen begrüßte mich mit strömendem Regen, so dass ich nach dem Frühstück erst einmal in Ruhe Wanderbücher, Kartenmaterial und Tourenvorschläge des Manderscheider Touristbüros studieren konnte. Gegen Mittag zeigte sich dann doch noch ein wenig zaghaft die Sonne, zumindest kam es nicht mehr nass von oben, so dass ich in meine Wanderstiefel stieg, um eine kleine Runde um die beiden Manderscheider Burgen abzulaufen, den

Manderscheider Burgenstieg

Die Runde führt direkt am Hotel vorbei, so dass ich vor der Haustür starten konnte. Ich lief zum Ortsausgang von Manderscheid, wo ich schon einmal einen klasse Blick auf die Niederburg

… und Niedermanderscheid…

… hatte. Zur Niederburg führte ein ziemlich steiler Pfad hinab. Leider waren jedoch heute alle Tore der Burg verschlossen – Dienstag ist der Ruhetag, was ich nicht wusste. Nicht so schlimm, ich kann noch einmal vorbei kommen, und heute stand ja noch eine weitere Burg auf dem Programm.

Ich folgte weiter dem ausgewiesenen Weg über die Lieser…

… und die Turnierwiesen zu Fuße beider Burgen und hatte nun einen steilen engen Pfad bergan vor mir, welcher zur Oberburg führt.

Ich spürte schnell, dass die Beinmuskeln hier doch etwas anders beansprucht werden als im Norden, und meine Wanderstöcke waren gut im Einsatz.   😀

Unterwegs konnte ich immer wieder einen schönen Blick rüber zur Niederburg erhaschen.

… musste mich aber doch auch auf den Weg konzentrieren.

Von meinem Hotelzimmer aus schau ich direkt auf die Oberburg, und hier konnte ich nun von der Oberburg aus beinahe in mein Hotelzimmer schauen. Rechts das große vordere Haus ist das Hotel Burgblick.

Links die Manderscheider Kirche, die ich auch von meinem Hotelzimmer aus gut sehen kann. Und natürlich sieht man von hier oben die wahrhaft schöne Lage der Niederburg in den Eifeler Bergen.

Ich merke gerade, wie oft ich die Burgen abgelichtet habe, aber das waren nun mal wunderschöne Ansichten, und da muss der Leser nun durch.  😀

Auf diesen Bänken mit Blick ins Tal und auf die Niederburg genehmigte auch ich mir eine kurze Pause und verspeiste mein Wandervesper, das ich jeden Tag vom Hotel bekam.

Schmale Pfade schlängeln sich wieder hinunter ins Liesertal. Über eine Holzbrücke überquerte ich die Lieser…

… und stieg ebensolche Pfade wieder hinauf Richtung Aussichtspunkt Belvedere. Auf diesem Weg kam mir ein älteres Ehepaar entgegen. Die Beiden kamen vom Aussichtspunkt und liefen denselben Weg wieder zurück, weil vom Belvedere aus angeblich kein anderer Weg zurück nach Manderscheid führe, erklärte mir die Frau. Ok, das stimmt nicht. Ich zeigte ihr die GPS-Route auf meinem Handy und erklärte ihr den Fortlauf der Rundtour nach dem Aussichtspunkt. Den hatten die beiden wohl nicht gefunden. Die Frau war total begeistert von meiner elektronischen Unterstützung und rief ihrem Mann zu: Sowas will ich auch! 😀

Da kann Ihnen ja nichts passieren, wenn Sie so allein unterwegs sind, stellte sie erleichtert fest. Und fragte fürsorglich nach, ob ich auch genügend Verpflegung dabei habe und die ADAC-Telefonnummer, falls mir unterwegs etwas passiert. Ich beruhigte sie, dass ich für alles gesorgt habe und meine Touren immer gut vorbereite. Dass der ADAC hier, auf schmalen Waldpfaden sicher nicht zuständig sein kann, musste ja jetzt nicht ausdiskutiert werden.  😀

Ihr Sohn toure gerade durch Südamerika und wusste vorher noch nicht, wohin ihn der Weg führen würde, erklärte mir der Mann. Nein, so mutig sei ich nicht, lachte ich. Ich schaue mir vorher gut an, wo ich laufen möchte. Heute waren es ja nur 5 km rund um Manderscheid.

Ich fragte noch, ob man vom Aussichtspunkt Belvedere aus beide Burgen sehen kann. Aber da waren sich die Beiden nicht einig. Der Mann sagte: Ja. Die Frau: Nein, da schaue man nur auf Wald. Nun fragte ich mich wirklich, ob die Beiden vielleicht verschiedene Wege gelaufen waren?

Wir verabschiedeten uns voneinander, und nun wollte ich mich doch selbst von der schönen Aussicht überzeugen. Und sie war in der Tat wunderschön – mit Blick auf beide Burgen.

Und Manderscheid mit meinem Domizil im Vordergrund.

Diese Bank war gerade richtig nach dem steilen Aufstieg, und ich genoss die Aussicht, die Ruhe und die Aachener Schoko-Leckereien, die mir Uschi, in Folie eingewickelt, wohl gestern noch in den Rucksack gemogelt hatte, wie ich gerade feststellen konnte. Uschi, du Schatz, dankeschön!!   😀

Hinter der Bank steht eine verwitterte Säule aus Stein, auf der zu lesen ist:

„HIER STAND FRIDR. WILHELM V. PREUSSEN AM 3. NOV. 1803“

Und heute stehe ich hier und schwitze, aber sicher bekomme ich keinen Gedenkstein dafür. Es war wirklich unglaublich schwül nach dem Regen, mein T-Shirt hätte ich auswringen können. Ein Felsenpfad führte wieder hinunter zur Lieser. Solche Bänke, die bereits dabei waren, sich dem Wald zu übergeben, sah ich hier öfters.  🙂

Noch ein idyllisches Seitenbächlein der Lieser…

… und wieder einmal eine Brücke über die Lieser…

Und dann geht es wieder stramm hinauf, zurück nach Manderscheid.

Am Hotel schob ich nur meine Wanderstöcke ins Auto und lief weiter in den Ort, wo ich im Weincafé de Port eine große Tasse Kaffee bestellte. Gerade hatte ich mich unter den Schirmen an der Straße niedergelassen und meinen riesigen Pott Kaffee serviert bekommen, als der Regen wieder einsetzte. Das hatte ich gut hinbekommen.  🙂

Länge: 6 km

Quelle, Beschreibung und GPS-Track: Eifelsteig – Partnerweg

Karte: Vulkaneifel um Manderscheid, Wanderkarte Nr. 33 des Eifelvereins, 1 : 25 000

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Heute ist der wohl letzte schöne Oktobertag. Die Sonne schien noch einmal mit aller Kraft und tauchte den Schönbuch in braungoldenes Licht.

Die Wege sind nicht mehr nur graubraun, sondern bedeckt von einem weichen Teppich aus warmen Gelb-, Rot-, Brauntönen. Ich bin nur etwas über 3 Kilometer gelaufen, aber war ganze 2 Stunden unterwegs. Immer wieder habe ich etwas entdeckt, das ich mir näher anschauen und bewundern musste.

Es raschelte pausenlos – die Blätter fallen nun gnadenlos zu Boden. Bald werden auch diese Blätter fallen.

Eine Feier der Natur, wie Friedrich Hebbel in seinem Gedicht beschreibt:

Herbstbild

Dies ist ein Herbsttag, wie ich keinen sah!
Die Luft ist still, als atmete man kaum,
und dennoch fallen raschelnd, fern und nah,
die schönsten Früchte ab von jedem Baum.

O stört sie nicht, die Feier der Natur!
Dies ist die Lese, die sie selber hält;
denn heute löst sich von den Zweigen nur,
was vor dem milden Strahl der Sonne fällt.


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Dieses Gedicht habe ich im letzten Jahr auf einer Herrmann-Hesse-Lesung kennengelernt, und es berührt mich immer wieder. Als ich heute Nachmittag im herbstlichen Schönbuch unterwegs war, ist es mir wieder eingefallen.

Welkes Blatt

Jede Blüte will zur Frucht,
Jeder Morgen Abend werden,
Ewiges ist nicht auf Erden
Als der Wandel, als die Flucht.

Auch der schönste Sommer will
Einmal Herbst und Welke spüren.
Halte, Blatt, geduldig still,
Wenn der Wind dich will entführen.

Spiel dein Spiel und wehr dich nicht,
Lass es still geschehen.
Lass vom Winde, der dich bricht,
Dich nach Hause wehen.
 

 


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