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Winter, du zwingst mich zum Träumen

So langsam schlägt auch mir die graue Januarstimmung aufs Gemüt! Soooooooonnnnnnneeeeeee!!! Wo bist du???

Und etwas kleinlauter: Schnee???

Verwöhnt sind wir hier eh nie. Aber das jetzt… Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes! Es wird nicht wirklich Winter. Zwar krümelt es immer mal vom Himmel und schneit mir meine Dachfenster ganz zart zu. Aber es bleibt nicht viel liegen hier im Aichtal. Und die allermeiste Zeit ist der Himmel grau verhangen. Und zwar wirklich grau und wirklich dicht.

Am Mittwoch dann… endlich einmal wieder…. Die Schnee- bzw. Eisschicht schmolz und rutschte polternd von den Dachschrägen und hinterließ nasse Schleifspuren auf meinen Dachfenstern. Zum Vorschein kamen ein leuchtendes Blau und die ersehnte …

Sonne

Mich hielt es nicht mehr in der Wohnung. Ich setzte mich ins Auto und fuhr ein paar Kilometer weiter, ins Siebenmühlental, parkte am Café Waldmeister hinter der Burkhardtsmühle und lief los. Leider zog, ich war gerade losgelaufen, auch schon wieder eine dicke Wolkendecke auf. Nach längerer Zeit, in der ich ziemlich kraftlos zu Hause herum „hing“, wurde es dennoch ein herrlicher Spaziergang, der mir sehr gut tat.

Ich überquerte an der Kleinmichelsmühle den Reichenbach, lief durchs Sägewerk und stand auch schon am Teich, der in wenigen Monaten sicher schon wieder sehr belebt sein wird, wenn die Siebenmühlentaler Kröten hier ihr alljährliches kämpferisches Liebesleben austragen werden. Heute aber lag er still und zugefroren vor mir.

Ich lief weiter, immer den Wanderweg am Reichenbach entlang, der mit den sieben Mühlen. Im Juli 2011 habe ich übers Siebenmühlental geschrieben. Im Moment sieht es hier so aus:

Siebenmühlental im Halbwinter

Was ist das? „Winter“ kann man es nicht nennen. Bei aller Liebe… Einigen wir uns auf Halbwinter? Bisschenwinter? Wintertrautsichnicht? Winterschmolltmituns?

Also freuen wir uns mal schon auf den Frühling. An dieser Stelle wird dann wieder reichlich Bärlauch wachsen, und sein Duft wird meine Küche durchströmen… ähm.. und eventuell meine Kollegen nerven…  😀

Hier wächst reichlich Bärlauch

A propos Winter. Vor lauter Sonne hatte ich vorhin leichtsinnigerweise meine Mütze vergessen. Nun konnte ich die Sonne schon wieder vergessen, und mir wurde empfindlich kalt am Kopf. Ich zog die Kapuze hoch. Herrlich war es trotzdem – kühle klare Luft, Stille pur. Nur einmal kam mir ein älterer Herr entgegen, wir grüßten uns. Ansonsten hatte ich das Siebenmühlental anscheinend für mich allein.

Stilles Siebenmühlental

Ich trabte so vor mich hin, gemütlicher als gemütlich. An der Kochenmühle, wo man in der warmen Jahreszeit auch schön im Garten sitzen und einen Apfelmost schlürfen und ein großes Käsebrot verschmausen kann, überquerte ich den Reichenbach und lief auf der anderen Seite zurück zur Burkhardtsmühle.

Stilles Siebenmühlental

Mein Kopf wurde spürbar leichter unter meiner grünen Kapuze. Ich ließ meinen Gedanken freien Lauf. Immer mal nahm ich meine Umgebung wahr. Und immer mehr begann ich zu träumen. Plötzlich nahmen meine Träume Formen an. Und zwar richtig wohltuende!

Wisst ihr, wo ich auf einmal war?

Auf einer Mehrtageswanderung – im Juli!   🙂