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Ich gehe nach wie vor viel und gern allein auf Wanderschaft. Da kommt es häufig vor, dass ich längere Zeit keinem Menschen begegne, und das möchte ich ja auch so. Auch wenn ich morgens meine Nordic-Walking-Runde laufe, sind schon hin und wieder Jogger unterwegs, auch Frauen allein, und Hunde werden Gassi geführt, doch es ist nicht gerade viel Betrieb im Wald.

Immer wieder werde ich gefragt, ob das nicht gefährlich sei – so allein im Wald. Ich werde oft angesprochen, bekomme PNs in Foren oder Emails über meinen Blog von Frauen. Eine Nachbarin läuft nur im Ort, obwohl wir den Wald fast vor der Haustür haben. Der Wald sei ihr unheimlich, sagt sie mir. Also ich muss sagen, mir sind bestimmte Gegenden in Großstädten unheimlich. Aber kein Wald. Und erst vorgestern fragte mich eine andere Nachbarin, ob ich keine Angst habe. Da sei doch letzte Woche eine junge Frau von 3 Männern verfolgt, angesprochen und auch angefasst worden. Das habe sogar im Blättle gestanden!

Nein, ich habe keine Angst. Natürlich höre ich solche Geschichten nicht gern. Doch immer wieder stelle ich fest, dass ich mich im Wald geborgener und sicherer fühle als in Ortschaften. Ich halte Bäume, Tiere und ein Bächlein für nicht gefährlicher und aggressiver als die Menschen! Und wer eine Frau überfallen will, macht sich sicher eher nicht die Mühe, längere Zeit im Wald auf Lauer zu hocken und zu warten, bis mal eine vorbei kommt, geschweige denn, dass er sie bis in den einsamen Wald hinein verfolgt. Wenn frau überfallen wird, dann ist doch die Wahrscheinlichkeit größer, dass dies in einer einsamen Straße im Ort geschieht (wie mir das in meiner Jugend ja leider passiert ist…).

Zumindest hoffe ich das mal so! Und tatsächlich stellte sich in der weiteren Unterhaltung mit meiner Nachbarin heraus, dass jene junge Frau nicht im Wald, sondern hier im Ort angemacht worden ist. In einer bewohnten Straße! Glücklicherweise hat ein Nachbar es beobachtet und konnte die Täter in die Flucht schlagen.

Traurig, solche Geschichten. Das macht natürlich vielen Frauen Angst und hält sie davon ab, sich frei zu bewegen, wo immer sie auch wollen.

Aber ist es nicht auch so, dass man oft mehr Angst hat vor Gefahren, die seltener geschehen, als vor Ereignissen, die mit einer viel höheren Wahrscheinlichkeit  bzw. Häufigkeit eintreten können? Je nachdem wie man eine Sache bzw. deren Gefahr sich vorstellt und bewertet, aber auch, wie man sie gewohnt ist und in sein Leben integriert hat. Natürlich wird einem im Wald eher mulmig, wenn man einer düsteren Gestalt begegnet, als wenn dies innerhalb einer Stadt passiert, wo man ja wahrscheinlich immer oder eher von Menschen umgeben ist. Doch wie oft laufen denn merkwürdige Gestalten im Wald herum? Und wie oft andererseits greifen Menschen nicht ein, wenn jemand neben ihnen überfallen wird!

Der Typ damals bei dem Überfall in meiner Jugend hatte mich eine ganze Weile verfolgt und dann von hinten angegriffen. Übrigens mitten im Wohngebiet, zwar nachts, aber auch an einer relativ verkehrsreichen Straße.  Seitdem habe auch ich tatsächlich das Problem, dass mir wirklich immer sehr unwohl wird, wenn ich merke, dass jemand hinter mir ist. Inzwischen löse ich es so, dass ich mich, sobald ich merke, dass sich jemand von hinten nähert, umdrehe und den-oder diejenige direkt anschaue. Um festzustellen, dass es eine nette junge Frau ist oder ein Pärchen oder ein alter Mann mit einem Hund. Also kein Grund zur Sorge.

Doch immer wieder lerne ich Frauen kennen, die sich nicht allein in den Wald trauen. Gern würden sie wandern oder laufen. Auch gern allein. Schade! Dabei ist die Natur um so vieles friedlicher und harmonischer als die Menschen. Es lohnt sich, sich zu trauen. Eine gute Lösung ist es, nicht zu oft und zu intensiv daran zu denken, was alles passieren kann. Ich konzentriere mich darauf, was ich alles gewinne: die Ruhe, der Frieden, der Geruch im Wald, der weiche Boden, Begegnung mit Tieren, die Aussichten, Seen, Bäche – da gibt es vieles, das man in Ortschaften nicht finden und erleben kann. Es ist einfach eine ganz andere Qualität. Die ich nicht missen möchte .


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Vorgestern fand ich auf meiner morgendlichen Nordic-Walking-Runde im Schaichtal dieses verzweifelte Mäuschen. Mitten auf dem Weg – nein, es saß da nicht, sondern rannte im Kreis, Runde um Runde! Sowas habe ich noch nicht gesehen. Eine Waldmaus, offensichtlich krank.

Als ich näher kam wurden die Kreisel noch hektischer, zwischendurch richtete es sich immer mal auf zu mir, die Pfötchen nach oben gestreckt – wie ein Kleinkind, das von mir auf den Arm genommen werden will.

Ich nahm ein Stöckchen und schob es an den Rand, wo es unter den Pflanzen und Blättern weiter seine Kreise drehte. Wahrscheinlich nicht mehr lange. Sicher hat es dort bald Ruhe gefunden.


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20. Mai 2012 · Kommentare deaktiviert für Idyllischer Schlüsselsee · Kategorien: Naturpark Schönbuch, Nordic Walking
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Heute hatte ich Lust auf eine Nordic-Walking-Tour ohne Anfahrt in Kombination mit einem gemütlichen Picknick an einem See, und da fiel mir ein, dass es mir im Frühjahr im Schaichtal, am Schlüsselsee so gut gefallen hatte. Also lief ich gegen Mittag los – Verpflegung, Wasser und ein Buch im Rucksack – immer an der Schaich entlang bis zum Schlüsselsee.

Bemerkenswert, wie es sich hier schon wieder verändert hatte. Die Wiesen blühten in weiß, gelb und lila. Um den See herum blühte es, und auch die Seerosen waren gerade am Aufblühen. Riesige Kröten hüpften von Blatt zu Blatt, und. ein vielstimmiges Froschkonzert tönte durch die Luft.

Erfreulicherweise war die Bank etwas versteckt rechts am See noch frei, und hier machte ich es mir gemütlich mit einen schönen Blick auf den friedlichen See.

Direkt vor mir, also in Ufernähe fand gerade aktive biologische Müllentsorgung bzw. -verwertung statt. Unmengen Barsche mit roten Flossen waren eifrig dabei, an den herum schwimmenden losen Blättern der Seerosen zu knabbern. Wie die Natur sich doch bestens selbst aufräumt… Da kam eine Schlange – flink ringelte sie sich über die Wasseroberfläche. Eine Ringelnatter, wie mir ein Mann erklärte, der sich später mit seiner Frau zu mir setzte. Das sei ein großes Glück, eine Ringelnatter zu sehen. Die bekomme man wirklich sehr selten zu sehen.

Da habe ich also heute großes Glück gehabt. Beglückt und im strammen Nordic-Walking-Schritt lief ich nach Neuenhaus zurück.


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Mal wieder ein Feiertag – und zwar einer, an dem man bzw. frau entweder zu Hause bleiben oder sich in eine weniger frequentierte Wandergegend zurückziehen sollte. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich im letzten Jahr im Schönbuch zwischen Würstchen grillenden Familien und Bier trinkenden Herrengesellschaften saß. Nein, das muss nicht sein. Nach einem Blick in meinen Wanderführer „Schwäbische Alb“ vom Bruckmann-Verlag (s. Bücherei) fand ich dann auch bald die viel versprechende Tour Nr. 26: „Burgruinen im Lautertal“, welche diesen Rundweg beschreibt:

Hundersingen – Steighöfe – Aussichtspunkt Bürzel – Ruine Hohengundelfingen – Bichishausen – Hundersingen

Vorab: Die Tour war phantastisch, so wie auch die vom letzten Wochenende, ebenfalls aus diesem Büchlein. Abgesehen davon, dass die Tourenüberschrift von einem „Lauertal“ spricht, es sich aber um das Tal der „Lauter“ handelt. Ein zweiter Fehler fiel ebenfalls gleich bei der Tourenplanung auf: Der Wanderparkplatz befindet sich in Hundersingen nicht in der „Wasserstraße“, wie im Text empfohlen, sondern in der „Wassergasse“. Fehler, die nicht sein müssen.

Zumal leider auch die GPS-Tracks zu den Touren, die man sich als Käufer des Wanderführers vom Kundencenter des Bruckmann-Verlages downloaden kann, nicht funktionsfähig waren. Roland, mein Chef, hat sie freundlicherweise für mich aufbereitet (ich arbeite mich gerade in dieses Thema ein), und so bin ich heute zum ersten Mal mit GPS-Unterstützung durch mein Smartphone gelaufen.

Entspannt fuhr ich am Vormittag los, absolvierte erfolgreich die Umleitung zwischen Bad Urach und Münsingen und fand auch sofort den Parkplatz „Waschhäusle“ in Münsingen-Hundersingen, wie gesagt in der Wassergasse, direkt an der Lauter.

Hier, in Hundersingen war ich vor kurzem mit Michaela zur Burgruine Hohenhundersingen aufgestiegen, und zwar gleich 2-Mal nacheinander, da wir ab der Burgruine den falschen Weg genommen hatten, s. Lautertal mit Ehrenrunde.

Heute war ich also ganz in der Nähe dieser Tour, doch würde einen anderen Abschnitt der Lauter südlich von Hundersingen wandern. Zunächst musste ich mich jedoch erst einmal von der Lauter weg bewegen – also aufwärts. Dank meiner Linie auf dem Handy fand ich auch sofort die richtige Richtung, in die ich laufen musste. Na das läuft doch prima! Und verlaufen würde ich mich heute also auch nicht dank dieser Linie! Sie führte mich zunächst aus dem sonnigen und verschlafenen Hundersingen hinaus auf einem Waldpfad bergan.

Und überall blühte es. Auch auf der Albhochfläche, wo es zwischen blühenden Wiesen kurz auf einer geteerten Straße Richtung Steighöfe ging.

Bevor ich dort ankam, suchte ich mir jedoch erst einmal einen Platz für mein Mittagessen – einen von der Sonne herrlich angewärmten Baumstamm, der am Wiesenrand lag.

Mir schmeckte es prima, jedoch drang nach kurzer Zeit ein strenger Duft in meine Nase, und ich entdeckte, dass ich mich gerade gegenüber eines Silo niedergelassen hatte.

Was soll es, da muss ich nun durch! So ist das nun mal auf dem Land. Besser als die Luft in unserem Großraumbüro ist das allemal.  😀

Ein Pärchen kam vorbei, die Frau hatte einen dicken Wanderführer des Schwäbischen Albvereins in der Hand. Ob dies der Weg zu den Steighöfen sei, fragte sie mich. Ich erinnerte mich dunkel, dass ich auch diese „Steighöfe“ durchqueren musste, doch da ich heute mit Navigation lief, hatte ich mir die Wanderbeschreibung weniger genau durchgelesen. Ich schaute nach – und ja, dies sollte der nächste markante Punkt der Tour sein. Wenige Minuten von hier entfernt. Wir verglichen unsere Touren – es waren exakt dieselben! Da hatte Herr Freier für seinen Bruckmann-Wanderführer also einfach vom Schwäbischen Albverein übernommen?

Die beiden verabschiedeten sich und liefen weiter. Ich folgte ihnen nach einiger Zeit – an Wiesen und noch kahlen Feldern vorbei…

… ein Stück durch Wald, und kam kurz darauf bei den Steighöfen an. Ich war gerade dabei, dieses alte Schafhaus zu bewundern…

… als Akkordeonmusik an mein Ohr drang. Also auch hier…

Doch dem war nicht so. Die Musik kam aus dem Garten einer urigen und gemütlichen Besenwirtschaft „Ignatus“.

Da saß auch schon das Pärchen, mit dem ich vorhin gesprochen hatte bei Kaffee und Bier. Hmm – gerade hatte ich an Kaffee gedacht. Es gibt auch Kuchen, brachte mich die Frau in Versuchung. Ok, ich hatte zwar gerade gegessen, aber hier konnte ich nicht vorbei. Die Wirtin brachte dann auch schon einen großen Topf Kaffee und ein riesiges Stück Johannisbeerkuchen – selbst gebacken, die Beeren selbst gepflückt im eigenen Garten, wie sie ihre Bewirtung nochmals anpries. Was wirklich nicht nötig war, es war köstlich! Und das für insgesamt 3 Euro. Die Wirtin outete sich dann im Gespräch mit uns auch als leidenschaftliche Gärtnerin und kompetente Kräuterfee. Herrlich. Wir genossen die Stille zwischen den Steighöfen, einer Siedlung mit wenigen Bauernhöfen, die hier auf der Albhochfläche Milchviehwirtschaft betreiben. Allerdings in wirklich großem Umfang mit mehreren hundert Kühen im Stall. Die Kühe sehen wohl außer ihren Melkanlagen leider nichts von dieser Idylle hier. Allerdings schienen einige Bauern auf biologische Produktion umgestellt zu haben, denn hier und da waren „Demeter“ -und „Bioland“-Schilder angebracht.

Es war Zeit, weiter zu wandern. Die nächste Attraktion wartete schon nach wenigen Minuten – der Aussichtspunkt „Bürzel“. Witziger Name – und eine geniale Aussicht ins Lautertal und die Burgen Nieder- und Hohengundelfingen.

Wirklich schöner Blick – und auch ein gemütlicher Platz mit Bänken, auf denen es sich zwei junge Frauen gemütlich gemacht hatten. Wie sie sagten, schon seit einer ganzen Weile. Auch sie fragten mich nach dem weiteren Weg, und siehe da – auch sie hatten sich für heute diese Runde ausgesucht.

Vom Bürzel weg führt ein schmaler Pfad, auf dem man noch weiterhin diese wunderbare Sicht genießen kann.

Es geht nun hinab – abwechslungsreich durch Wald hindurch, ein Stück sogar auf „Treppen“…

… und über Wiesen.

Nun ließ ich mich einfach weiter navigieren, GPSseidank auch ohne größere Zwischenfälle.

Zweimal bewahrte mich mein Handy vorm Verlaufen. Ich entdeckte rechtzeitig, dass mein Pfeil-Cursor (also ich) sich von der Linie weg bewegte. Genial. Genauso oft irritierte mich das Teil jedoch auch und ließ mich ziemlich weit auf dem falschen Weg wandern. Einmal sogar talabwärts, und ich musste ein ganzes Stück wieder hoch. Der GPS-Empfänger ist eben doch nicht der eines GPS-Gerätes, und der Pfeil war oft recht weit neben meiner wirklichen Position.

Ich erreichte wieder das Lautertal im Weiler Wittsteig und überquerte die Große Lauter.

Auf der anderen Seite der Lauter und der Straße führen mehrere Weger hoch zur Burg Hohengundelfingen. Ich nahm den Treppenanstieg etwas weiter links an der Straße (Markierung roter Balken), zunächst ein steiler Aufstieg, dann etwas sanfter.

Da waren auch schon die Burgenmauern mit einem Tor sichtbar.

Ich lief durch den romantisch verwilderten Hof der Vorburg, in dem man einen Nadelfelsen bewundern kann, der den Eindruck macht, als würde er jeden Moment in die Tiefe stürzen. Von hier aus gelangt man zum gut erhaltenen und gepflegten Kern der Burg. Dort gibt es etliche verwinkelte Wege und Treppen, und eine führt ganz nach oben, wo man, wie es im Wanderführer heißt, einen der schönsten Aussichten ins Lautertal genießen kann. Und diese war in der Tat ein Genuss!

Auch in die andere Richtung, zur Burg Niedergundelfinden, die ich gerade noch von der anderen Hangseite, vom Bürzel  aus betrachtet habe.

Ich blieb lange da oben, suchte mir einen gemütlichen Platz auf den Mauern, beobachtete Familien und genoss die Sonne und die herrliche Sicht… und holte mir einen ordentlichen Sonnenbrand im Gesicht.

Macht nichts, die Tour hatte sich mal wieder gelohnt! GPS funktionierte auch weiterhin…

… bis zur nächsten Kreuzung unterhalb der Burg, Richtung Bichishausen, wo sich mein Pfeil direkt zwischen zwei möglichen Wegen bewegte und ich, wie oben beschrieben, prompt den falschen nahm. Ich stieg wieder hoch und nahm den richtigen Weg an diesem Felsen vorbei.

Bichishausen war schnell erreicht, wieder durch ein Stück Wald, auf Schotterwegen und auch ein Stück asphaltiert. An diesem Weg kurz vor Bichishausen…

… entdeckte ich noch einmal einen gemütlichen Grillplatz – mehrere Bänke in absoluter Ruhe. Ich setzte mich noch einmal in die Sonne und genoss die Stille. Ich ahnte ja noch nichts von meinem Sonnenbrand…  🙂

Nun geht es noch einmal ein kurzes Stück bergab, und es sind auch schon die Häuser von Bichishausen zu sehen.

Dies war dann leider auch mein letztes Foto, denn hier bekam ich die gut bekannte Akku-Warnung. Gerade einmal 5 Stunden hatte mein voll aufgeladener Akku durchgehalten! Das ist nicht viel… aber ich will nicht meckern – mein Handy hatte mich meist zuverlässig navigiert, fehlende Karten nachgeladen, ich hatte meine Strecke mitgezeichnet, etliche Fotos geschossen, auf der Burg eine Mail von meiner Freundin gelesen, und immerhin – die Navigation und das Mitschreiben des Tracks funktionierten noch immer und bis zum Schluss. Nur Fotografieren geht halt mit schwachem Akku nicht mehr.

Das letzte Stück ab Bichishausen war optisch einfach traumhaft. Am Ortsende von Bichishausen ist ein Bootsverleih für Kanutouren, den ich mir merken muss. Danach verläuft der Weg immer an der Lauter entlang – mit Blick auf Häuschen, blühende Gärten, grasende Pferde auf ebenso blühenden Wiesen. Und noch ein Blick hoch zur Burg Hohenhundersingen. Hach das war schöööön. Akustisch war es allerdings stellenweise leider weniger angenehm, denn direkt neben der Lauter verläuft auch die Landstraße nach Münsingen, auf denen sich etliche Herren auf ihren Bikes und Quads austobten. Und wie lautstark! So romantisch es hier ist, wohnen möchte ich hier nicht. Ich hoffe nur für die Bewohner, dass das nicht jeden Tag so ist.

Leider kann ich nicht zeigen, wie es hier aussieht, aber ich habe Roland gebeten, falls er diese Tour einmal wandert, mir von diesem Abschnitt ein paar Fotos für meinen Blog zu schicken. Meinen mitgeschnittenen Track kann ich mir auf Google Earth ansehen, das macht einfach Spaß. Und seit vorgestern –auch daran hat Roland einen nicht unwesentlichen Anteil – denke ich noch ein wenig intensiver über die Anschaffung eines Garmin nach.  😉

Länge: 12 km

Quelle: Bruckmanns Wanderführer Schwäbische Alb, Tour 26

Karte: Freizeitkarte 524 Bad Urach, Münsinger Alb

GPS-Track (noch ohne Foto-Waypoints)


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Schon einmal, in meinem Artikel Du bist stärker als du denkst, habe ich über Menschen berichtet, die mich nicht nur ganz besonders beeindrucken, sondern mir auch sehr viel Mut und Zuversicht geben.

Von Roland Zahn erfuhr ich in einem Fernsehbeitrag des mdr Sachsenspiegel Wenn die Behinderung zum Antrieb wird. Ich wollte mehr erfahren über diesen Mann, der mit 75 Jahren und einer Beinprothese 1000-e Kilometer durchs Land läuft.

Vor 6 Jahren verlor Roland Zahn, Jahrgang 1936, durch eine Entzündung sein rechtes Bein. Das Wandern half ihm, diesen einschneidenden Verlust, Schmerzen und Depressionen zu überwinden. Im letzten Jahr absolvierte Roland Zahn bereits die unglaubliche Strecke von 1000 km in 104 Tagen. Sein Weg führte ihn von Leipzig nach Tübingen. Dies sind zwei für sein Leben besonders bedeutsame Städte: In Leipzig wurde er geboren, in Tübingen wurde sein Beim amputiert.

In diesem Jahr hat sich Roland Zahn erneut auf den Weg gemacht – um die doppelte Strecke zu laufen, unvorstellbare 2000 Kilometer durch Deutschland. Momentan ist er in Sachsen unterwegs.

 

…die reinste Form des Wahnsinns ist, alles beim alten zu lassen und gleichzeitig zu hoffen, dass alles besser wird…

Mit diesem Satz von Albert Einstein beginnt auf seinen Seiten die Beschreibung seiner Aktion. Roland Zahn tut etwas dafür, dass es ihm besser geht und es darüber hinaus für viele behinderte Menschen besser wird. Auf seinen Wanderungen hält er Vorträge, trifft Menschen mit Behinderung, die ihn teilweise begleiten, gibt Interviews und fordert die Menschen auf seiner Homepage ausdrücklich dazu auf, mit ihm zu laufen. In seinem aktuellen Tourenplan 2012 erfährt man, wo er gerade unterwegs ist.  Ich bin mir sicher, dieser Mann bewegt nicht nur sich, sondern viele Menschen dazu, sich trotz eines Handycaps oder einer Krankheit nicht aufzugeben und sich Dinge zuzutrauen, die sie niemals für möglich gehalten hätten.

Hier geht es zur Homepage von Roland Zahn: www.bewegung-hilft-dir.de

Zur Sendung Wenn die Behinderung zum Antrieb wird beim mdr

Aktion Bewegung hilft auf www.ampuwiki.de


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Und wieder ist es Wochenende, dieses jedoch ohne Verabredung. Ich hatte die Wahl zwischen Steuererklärung und einer angenehmen Beschäftigung, z.B. einer Wanderung. Dieser Artikel zeigt, wofür ich mich entschieden habe. Um die Steuern kann ich mich kümmern, wenn es den ganzen Tag regnet oder bei 30°C. Für diesen Sonntag waren um die 14°C angesagt mit Schauern und ein wenig Sonne. Perfektes Wohlfühl- Wanderklima für mich!

Zeit, meinen noch relativ neuen „Wanderführer Schwäbische Alb“ vom Bruckmann-Verlag (s. Bücherei) zu testen. Schnell hatte ich eine angenehme Halbtagestour gefunden, die Tour 20 „Beim Gestütshof St. Johann“ mit folgendem Rundweg:

St. Johann – Hohe Warte – Grüner Fels – Olgafels – Höllenlöcher – Fohlenhof – St. Johann

Gegen 11 Uhr fuhr los. Die Anfahrt würde sich mit 32 km ja in Grenzen halten. Dachte ich…

Kurz vor Metzungen fiel mir mein Geldbeutel ein… und dass ich ihn zu Hause liegen gelassen hatte! So ganz ohne Geld und Ausweise traute ich mir einen Wandertag allein nun doch nicht zu. Also umkehren und noch einmal los…

Ich hatte gerade den Übergang von der B312 zur B28 passiert, da forderte mich mein Navigationsgerät auf, nun links abzubiegen. Ich befand mich auf der B28, hier konnte ich nicht links abbiegen. Ok, meine Karten sind veraltet, und hier wurde unlängst gebaut… Kurz – ich fuhr nach einigem Hin und Her nach Bad Urach. Von da führt eine steile kurvige Strecke mit gigantischen Aussichten (die man als Fahrer nicht zu intensiv genießen sollte) hoch auf die Alb. Das war schon mal ein Genuss. Nun führte mich mein Navi auch perfekt bis zum Gestütshof Sankt Johann, einem Fohlenhof, der zum Haupt- und Landgestüt Marbach gehört. Hier findet der Wanderer alles, was er braucht – einen geräumigen Wanderparkplatz, eine Gastwirtschaft und einen Hofladen.

Inzwischen war es Mittagszeit, und es waren etliche Spaziergänger Richtung Gasthaus unterwegs. Ich dagegen wollte nun endlich auf die Wanderpiste. Am Gasthof fand ich dieses urige Schild, das mich Richtung Hohe Warte wies:

Ich musste schon genau hinschauen, um die stark verwitterten Buchstaben entziffern zu können. Doch ich mag solche hölzernen Relikte längst vergangener Wanderjahre. Diese alten Schilder aus Holz und Blech haben was…

Ein kurzer Gang durch eine Allee…

… und ich wurde im Wald freundlich begrüßt:

Solcherart Schilder, jedoch auch mit interessanten Informationen und klugen Sprüchen begegneten mir noch weitere auf dieser Tour.

Nun hatte ich mich an der roten Raute zu orientieren, die mich auf einem schönen Weg durch dichten Wald zur Hohen Warte führte, einer 820 m hohen Kuppe mit einem Aussichtsturm. Da war es auch schon zu sehen, das Mahnmal für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges:

Am Fuße des Turms fand gerade ein Krieg ganz anderer Art statt, einer im kleinen Familienkreis. Zwei Kinder schrien um ihr Leben, und ein Vater diskutierte mit ihnen… Ich ließ mich trotzdem auf einer der vielen Bänke nieder, denn nun hatte sich doch mein Hunger gemeldet. Die Familie schien die Fronten geklärt zu haben und entfachte nun ein Feuer an der Grillstelle gleich neben dem Turm.

Nachdem ich satt und gestärkt war, musste ich natürlich nun noch den Turm besteigen. Ich zahlte beim Turmwart 50 Cent und stieg die Treppen hoch. Wow, das war schon mal eine herrliche Rundum-Sicht über die Baumwipfel hinweg.

Nun noch ein kurzer Schwatz mit dem netten Turmwart, und weiter ging es an der roten Raute entlang, dem Schild „Grüner Fels“ nach. Wieder schönster Waldweg.

An der nächsten Kreuzung entdeckte ich den Namen des Weges – extra für mich – und fühlte mich gleich nochmals willkommen:

Die weitere Markierung Richtung Albtrauf und für den Rest der Tour ist nun die rote Gabel. Am Grünen Felsen befindet man sich dann auch schon direkt am Albtrauf. Von 803 m Höhe eine gigantische Aussicht auf Glems, im Hintergrund Metzingen…

… und links war die Achalm zu sehen, der kleine kugelige Berg im Hintergrund, ein klasse Ausflugsziel für die Reutlinger:

Es sollten auf dieser Tour weitere solcher herrlichen Aussichten folgen. Voller Begeisterung schickte ich Michaela, die sich heute vernünftigerweise für die Steuern und Besorgungen im verkaufsoffenen Metzingen und gegen eine Wanderung mit mir entschieden hatte, ein Foto.

Nun geht es lange Zeit immer an der Hangkante entlang. Die nächste Station zum Staunen ist der Rossfels. Zu ihm gelangt man über einen Wiesenweg.

Hier kam mir ein älteres Ehepaar entgegen, das offensichtlich Vogelstimmen belauschte und dabei neben mir stehen blieb. Ich blieb auch stehen und lauschte mit. Hatte ich doch gerade letztes Jahr völlig hoffnungslos versucht, ein paar Vogelstimmen zu lernen. Der Mann lauschte in die Luft und benannte eine Singvogelart nach der anderen, während ich nur bewundernd mitlauschen konnte – ich hörte verschiedenes Gezwitscher und Geträller und erkannte – Vögel… mehr nicht.  Immer wieder treffe ich auf Menschen, die 100 und mehr Vogelstimmen auseinander halten können. Ich habe das aufgegeben. Aber auch festgestellt, dass mir das gar nicht so wichtig ist. Ich kann den herrlichen Singsang im Frühling und Frühsommer trotzdem genießen.

Ja, ihr Mann kenne sich da aus, erklärte die Frau, er habe auch schon an einigen Exkursionen teilgenommen. Klasse! Und da – eine Grasmücke! Ah, ja, die weiß ich auch, die ist ja gut zu erkennen. Wir lauschten noch ein wenig gemeinsam, dann verabschiedete ich mich.

Links tauchten bald wieder die herrlichen Blicke ins weite Land auf, rechts das weitläufige Segelfluggelände Rossfeld.

Der Rossfels warnt zunächst mit einer eindringlichen Ermahnung…

… bevor sich beim Anblick des Gipfelkreuzes alpine Gefühle einstellen…

… und man kurz darauf auch hier herrlichste Aussichten genießen kann – linker Hand nochmals Richtung Achalm:

… mit Blick nach rechts auf Metzingen.

Ich war gerade noch am Staunen und Schwärmen, als ein sportlicher Mann mit Rucksack auftauchte und sich beängstigend nahe Richtung Kante bewegte, wo er seinen Rucksack ablegte. Mit gemischten Gefühlen beobachtete ich, welch herrlichen Aussichtsplatz er für sein Vesper genießen würde, als ich sah, dass er keine Brotbüchse, sondern Kletterutensilien aus seinem Rucksack zog – Seile und Haken! Ich fragte ihn, ob er sich jetzt wohl abseilen wolle – blöde Frage, denn das war ja offensichtlich. Ja, und er hoffe, das Wetter spiele mit, antwortete er freundlich. Und tatsächlich – vom Westen her kamen stockdustere Wolken an, und hier und da in der Ferne kam bereits ordentlich was runter.

Ich schaute noch ein wenig, wünschte ihm gutes Gelingen, vor allem trockenes, und lief weiter, denn gleich um die Ecke trifft man auch schon auf den nächsten Höhepunkt namens „…fels“ – den Olgafels. Unglaublich, wie weit man hier sehen konnte. Zwei ältere Herren neben mir kannten sich bestens aus und fachsimpelten über die einzelnen Ortschaften – da ist dies, dort ist jenes… und ich bewunderte ihre Ortkenntnis natürlich gebührend.

Indessen kamen die schwarzen Wolken immer näher. Die beiden Herren beschlossen, in der Nähe des Segelfluggeländes zu bleiben. In den Gebäuden gäbe es Kaffee und Kuchen, strahlten sie…. Verlockend! Doch ich blieb eisern und setzte mich wieder in Bewegung.

Im darauf folgenden Waldstück, Richtung Sonnenfels…

… wurde ich dann auch nass. Etwas unheimlich war mir jedoch ein glücklicherweise nur kurzes Gewitter. Die Aussicht vom

… entschädigte mich dann auch umgehend:

Ich stand gegenüber der Burg Hohen Neuffen. Und hatte einen schönen Blick ins Emstal und auf Dettingen. Links Jusi und Kohlberg.

Die Tour hatte sich schon mal gelohnt. Ich hätte jedoch eher losfahren sollen, denn dies ist nicht einfach nur eine Wandertour, sondern auch ein ganz besonderer optischer Genuss, für den man sich genügend Zeit lassen sollte. Ich hatte mir bis hier so viel Zeit zum Genießen gelassen, dass es inzwischen bereits 15:30 Uhr war, und ich hatte wohl gerade mal die halbe Tour geschafft. Ich musste mich also losreißen und weiter laufen. Weiterhin der roten Gabel nach.

Diese führte als Nächstes an den s.g. Höllenlöchern vorbei. Dies ist eine parallel zum Trauf verlaufende tiefe Felsspalte, durch die man laufen und klettern kann, teils auf Leitern.

Irgendwann würde die ganze Formation ins Tal abstürzen, las ich im Wanderführer. Und irgendwann wird es auf diese Art und Weise keine Schwäbische Alb mehr geben, deren nördlicher Rand früher einmal direkt bei Stuttgart verlief. Egal, ich werde das sicher nicht mehr erleben. Dagegen schienen die Höllenlöcher ein Erlebnis für Kinder zu sein, wie man dem Schall aus der Felsformation heraus entnehmen konnte. Ich nahm den Weg oberhalb der Kante entlang zum anderen Ende der Spalte.

An der nächsten Kreuzung kurz darauf fand ich wieder die rote Gabel. Nun lief ich ziemlich lang durch Wald…

… kletterte über Hindernisse…

… und weiter durch den Wald. Irgendwann der nächste Aussichtspunkt, der Gelbe Fels. Hier blickt man, durch Bäume und Sträucher hindurch, auf die Burgruine Hohenurach.

Und weiter schöne Wege durch den Wald. Irgendwann öffnet sich dieser und gibt den Blick auf weite saftige Wiesen frei.

Unübersehbar befand ich mich nun wieder in der Nähe der Gestütsanlagen, denn dies waren deren Weideflächen. Der Weg führt immer an der Einzäunung entlang…

… bis die Gebäude des Fohlenhofs auch schon zu sehen waren.

Bevor man bei diesen ankommt, passiert man jedoch noch einen letzten Aussichtspunkt mit Blick auf die Burgruine Hohenurach:

Kurz danach biegt man rechts ab auf einen Weg zwischen den Weideflächen…

Richtung Fohlenhof. Links und rechts wieder blühende Wiesen und Stuten, denen es offensichtlich schmeckte.

Am Fohlenhof ging ich weiterhin der roten Gabel nach…

… und traf auf die Allee, die zurück zum Gestüt Sankt Johann führt – offensichtlich gut geeignet zum Inlineskaten.

Ich entschied mich für den parallel zur Allee verlaufenden Waldpfad, wo ich mit einem klugen Satz des von mir immer wieder gern gelesenen Hermann Hesse verbschiedet wurde.

Schöne abwechslungsreiche Tour – und zur Wiederholung geeignet. Ja, und am neuen Bruckmann-Wanderführer hatte ich auch nichts auszusetzen, so dass ich ihn gleich am nächsten Tag in meine Bücherei aufnahm.

Länge: 11,5 km

Quelle: Bruckmanns Wanderführer Schwäbische Alb, Tour 20

Karte: Freizeitkarte 524 Bad Urach, Münsinger Alb


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In diesem Jahr hatte ich schon erstaunlich oft Begleitung auf meinen Wandertouren, nachdem ich im letzten Jahr eher allein unterwegs war. Über die Wander-Community habe ich Michaela kennengelernt. Wir waren am letzten Sonntag gemeinsam beim Nordic-Walking-Halbmarathon im Oberen Filstal. Am Sonntag zuvor hatten wir uns zu einer ersten gemeinsamen Wanderung getroffen und festgestellt, dass wir viel Spaß miteinander haben. Wir waren im Lautertal unterwegs – bei Münsingen auf der Schwäbischen Alb. Michaela hatte diese Tour in einem Wanderheftchen des Schwäbischen Albvereins gefunden:

Münsingen-Buttenhausen – Burg Hohenhundersingen – Haldenegg – Buttenhausen

Der Parkplatz etwas außerhalb von Buttenhausen, Richtung Hundersingen war unser Ausgangspunkt. Hier befindet man sich auch schon direkt an der Lauter. Wir überquerten das Flüsschen und liefen auf dem Radweg Richtung Hundersingen, immer an der Lauter entlang.

Ok, solche geteerten Wege mag ich ja nicht so, aber in netter Begleitung war er erträglich.  🙂

Wir hatten noch Mitte April, und auch für diesen Sonntag war Wetter der Marke „typisch April“ vorher gesagt. Auf der Alb ist es ja immer „einen Kittel kälter“, wie man hier sagt, und natürlich oft auch feuchter. Wir mussten also mit allem rechnen.  Und schon auf den ersten wenigen Kilometern – Michaela war gerade dabei, von ihrem geplanten Sommerurlaub im warmen Süden zu berichten – bekamen wir auch schon den ersten kräftigen Schauer ab. Wir stellten uns mal lieber kurz unter…

In Hundersingen hatten wir nun den Aufstieg zur Burg Hohenhundersingen zu finden, was uns nicht sofort gelang. Ein älterer Herr, der wohl unsere Ratlosigkeit beobachtet hatte und uns ansprach, freute sich offensichtlich sehr, uns den Weg ausführlichst und wiederholt in verschiedenen Ausführungen zu beschreiben. Danach fragte er uns, woher wir kommen. Als er die Antwort erfuhr, freute er sich noch mehr, denn er selbst war vor einiger Zeit von Wendlingen hier her gezogen, stammte also aus unserer Gegend. Anlass genug, uns unsere gesuchte Strecke nochmals zu erläutern, danach gleich noch unsere gesamte Wanderroute. Ok, das war zu viel, so viel kann ich mir nicht auf einmal merken! Wir suchten doch nur den Weg durch den Ort hindurch zur Burg! Der weitere Weg war auf der Karte eindeutig zu erkennen. Wir mussten den netten auskunftsfreudigen Herrn leider unterbrechen und verabschiedeten uns höflich und ein wenig amüsiert.

Wir fanden nun auch den Burgweg, den er uns genannt hatte, und die Kirche. An ihr mussten wir vorbei Richtung Friedhof. So viel war hängen geblieben. Dieses Stück ging es nun schon mal heftig steil aufwärts. Dann führte ein Pfad weiter hoch zur Burg, auf dem wir nun die ersten herrlichen Aussichten ins Lautertal bestaunen konnten.

Wir mussten nicht lange laufen, da sahen wir auch schon die Burg vor uns.

Und das ist die Burg Hohenhundersingen:

… und das Burgfräulein in Blau bin ich.

Die obligatorische Informationstafel fehlte auch nicht – alles, was man über die Burg Hohenhundersingen wissen muss:

Unsere Freude war groß, als wir auf der Burgen-Plattform über dem Tal eine einladende Sitzgruppe vorfanden.

Das war doch der ideale Platz fürs Mittagessen mit einer genialen Aussicht! Das Wetter ließ uns freundlicherweise störungsfrei speisen.

Nun mussten wir laut Karte auf der anderen Seite der Burg weiter. Wir liefen die Treppe hinab und nahmen den Weg rechts hinunter – da gab es nur den einen, vertieft in spannende (Frauen-)gespräche. Dem Wettergott schienen sie wohl nicht zu gefallen, denn unvermittelt öffnete er alle Schleusen und ließ seinen Unmut erst in Form von Regen, dann noch heftiger als Graupel auf uns nieder.

Das zwiebelte ganz schön an den Beinen, dafür blieben sie trocken, denn Graupel ist nicht so nass wie Regen.

Doch wir ließen uns nicht ablenken, weder was unsere Stimmung, noch was unsere Gesprächsthemen betraf. Ehe wir uns versahen, waren wir wieder unten im Lautertal. Wo nun weiter? Es regnete immer noch, und so stellten wir uns erneut unter, um in Ruhe die Karte zu befragen. Es dauerte auch nicht lange, bis uns bewusst wurde, dass wir hätten oben bleiben müssen. Da hatten wir vor lauter Schwatzen einen Weg, den Richtung Haldenegg übersehen!

Als wieder nach Hundersingen, das ja nun vor uns lag, um eine Ehrenrunde zu absolvieren, den Burgweg zu suchen – Aufstieg zur Kirche, Friedhof, Weg zur Burg – Strafe muss sein! Vielleicht hätten wir dem älteren Herrn in Hundersingen doch mit etwas mehr Geduld zuhören sollen…   🙂

Dieses Mal empfing uns die Burg im Sonnenschein. April eben… Wir blieben also noch eine Weile oben und genossen die Aussichten.

Und natürlich war da auch die Abzweigung nach Haldenegg, an der wir vorher glatt vorbei marschiert waren. In der Tat etwas unscheinbar:

Ein schönes Stück Waldweg folgte nun bis zum Wanderparkplatz…

… jedoch scheinbar auch ein gefährliches…

… doch für heute hatten wir wohl erst einmal genug abbekommen.

Nun ging es über freie Felder immer gerade aus Richtung Haldenegg…

… und irgendwann hinter Haldenegg nach links zurück nach Buttenhausen.

Nochmals erlebten wir alle Varianten einer wahrhaft flexiblen April-Witterung. Regenschauer mit kräftigem Wind wechselten in rascher Folge mit sonnigen Abschnitten, auf denen wir schon begannen zu schwitzen – bis zum nächsten Schauer aus schwarzen Wolken.

Buttenhausen empfing uns sonnig warm, und wir nahmen nochmals wahr, welch stiller verschlafener Ort dies ist.

Es war noch früher Nachmittag, und ich schlug vor, ins nahe gelegene Dapfen zu fahren. Dort gibt es das wunderbare Lagerhaus, eine Seifenmanufaktur, Chocolaterie und vor allem uriges, mit alten Möbeln eingerichtetes Café, direkt an der Lauter gelegen.

Heute war es noch zu frisch, um draußen zu sitzen, doch auch drinnen ist die Atmosphäre besonders gemütlich. Michaela deckte sich mit Seifen und Körperbutter ein, während ich nur schnupperte und dem Kaufen tapfer widerstand – schließlich habe ich zu Hause bereits Seifen fürs ganze nächste Jahr gelagert – auch einige aus dem Lagerhaus. Auch an den vielen köstlichen Schokoladen liefen wir tapfer und rasch vorbei. Dafür gönnten wir uns beide jeweils ein Stück des herausragend leckeren Angebots an Torten – wobei die Auswahl ganz und gar nicht weniger schwer fiel als bei den Seifen! Hier kommen wir wieder her, bekundeten wir, und auf alle Fälle wandern wir wieder gemeinsam! Was wir ja schon eine Woche später umsetzten…

Länge: 8,5 km


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Heute Morgen habe ich festgestellt, dass ich wirklich nicht weit fahren muss, für eine Blütentour. Auch rund um Aichtal gibt es immer wieder Anblicke, die das Auge erfreuen.

Es blüht vom Feinsten, und im Schaichtal haben ich gerade Bäume entdeckt, die ich bisher gar nicht wahrgenommen hatte.

Ok, eigentlich muss ich nur aus dem Fenster schauen. Direkt vor meinem Balkon blüht gerade der Flieder auf in einem kräftigen Violett. Daneben strahlend weiße Obstblüten.

Aber ich will mich ja bewegen.   🙂

Und nun bewege ich mich unter die Dusche und dann ins Büro.


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Ich war einmal wieder mit meinen Freunden Marlies und Bernd verabredet. Beide sind absolute Natur- und Wanderfreunde (sogar aktiv im Schwäbischen Albverein), und so freute ich mich besonders auf diesen Sonntag Mitte April. Da gerade überall der Frühling mit all seiner Blütenpracht erwachte, erinnerte ich mich an eine Tour bei Herrenberg, über die ich in Dieter Bucks Wanderbuch „Ausflugsziel Schönbuch“ gelesen hatte: „Tour 11: Blütentour nach Gültstein“. Er schlägt, besonders für den Frühling, diese Tour vor:

Herrenberg – Waldfriedhof – Grafenberg – Mönchberg – Gültstein – Herrenberg

Bereits beim Frühstück tröpfelte es auf meine Dachfenster. Egal, richtige Wanderer lassen sich bekanntlich nicht so schnell von ein paar Wassertropfen abschrecken! An den letzten beiden Sonntagen war keine der wanderunfreundlichen Wettervoraussagen eingetreten, und so erwarteten wir es auch heute. Schließlich hatten wir geplant, uns unterwegs an einer der zahlreichen Grillplätze im Schönbuch niederzulassen.

Marlies erklärte sich bereit, uns, unsere Rucksäcke und das Grillgut in ihrem Auto nach Herrenberg zu transportieren. Vor einigen Jahren hatte ich schon einmal eine Radtour von Herrenberg aus gestartet, doch erst heute entdeckte ich, was Herrenberg für ein besonders schnuckeliges Städtchen ist mit seinen engen Gässchen und den hübschen Fachwerkhäusern. Gut dass ich nicht allein unterwegs war und wir noch ein paar Kilometer vor uns hatten. Ein ausgedehntes Frühstück im Café am Markt stellte ich mir gerade ziemlich gemütlich vor.  🙂

Statt dessen ging es erst einmal weniger gemütlich in die Höhe. Vom Marktplatz aus hatten wir den Schlossberg mit der Stiftskirche zu ersteigen – meinerseits begleitet durch ein unüberhörbares Schnaufen. Harte Arbeit am Sonntagmorgen! Das war dann aber schon der anstrengendste Teil der Tour. Oben angekommen, konnten wir eine herrliche Aussicht auf Herrenberg…

… den Schönbuchtrauf…

… bis hin zur Schwäbischen Alb bewundern und fotografieren.

Hier beginnen nun der Schönbuch und unsere Tour. Zunächst geht es auf dem Wanderweg mit dem blauen Zeichen Richtung Jahnhütte, einer Schutz- und Grillhütte mit Kiosk und Spielplatz, wo wir unsere Rucksäcke von der Last des Vespers befreien wollten. Der Weg führte uns vorbei am „Roten Meer“ einer künstlichen Wassergrube, die vom rötlichen Gestein rot gefärbt wurde. Dort ist eine beeindruckende alte Eiche zu bewundern, mit ca. 300 Jahren auch gleichzeitig älteste Eiche im Herrenberger Gebiet.

Wie ich unlängst auf meiner Wanderung zur Sulzeiche erfahren habe, gibt es im Schönbuch jedoch noch ältere und größere Eichen. Aber auch diese hier ist wirklich beeindruckend mit ihren 5,55 m Umfang – in Brusthöhe, wie auf einem Schild zu lesen war. Was Marlies und Bernd liebevoll kontrollierten.

Kurz darauf kamen wir an der Jahnhütte an, wo Marlies sogleich ein Feuer entfachte und Bernd sich alle Mühe gab, die Würstchen nicht anbrennen zu lassen, was ihm auch ganz knapp gelang.    😉

Ich holte am Kiosk neben der Grillhütte Kaffee und einen schwarzen Tee für meine ostfriesische Freundin Marlies – beides von sehr guter Qualität. Das Wetter gab sich indessen sehr viel weniger Mühe, uns zu gefallen; inzwischen hatte es sich richtig eingeregnet.

Wir wanderten trotzdem mutig weiter, nicht ohne noch kurz den Hochseilgarten direkt neben der Jahnhütte, den Waldseilgarten Herrenberg inspiziert zu haben, der einen sehr empfehlenswerten Eindruck machte.

Auf dem weiteren Weg wurden die Kapuzen unserer Regenjacken nun endgültig unentbehrlich.

Es ging nun vorbei am Waldfriedhof, immer am Schönbuchtrauf entlang mit schönen Aussichten.

Den schönsten Ausblick hatten wir natürlich auf dem:

… auf das das Städtchen Kayh. Hier kann man bei schönem Wetter bis zum Nordschwarzwald sehen. Also heute nicht.

Doch was heißt „schönes Wetter“. Es gibt ja bekanntlich nur schlechte Kleidung. Unsere war glücklicherweise wasserdicht und musste in Laufe der nächsten Kilometer ganz schön was aus- bzw. abhalten. Meine Jacke, die ich im letzten Jahr aus der Steiermark mitgebracht hatte, bewährte sich bestens.

Noch ein fachkundiger Blick in die Karte…

… und es konnte weiter gehen, nun immer nach unten. Unweit des Aussichtspunktes Grafenberg wies ein altes Holzschild „Fußweg nach Kayh“ nach  unten.

Während wir noch kurz überlegten, was denn die Alternative zu „Fußweg“ wäre, stiegen wir zahlreiche Stufen hinab…

… natürlich zu Fuß, wie denn sonst – nach Kayh.

Unten erwartete uns dann auch das angekündigte Blütenparadies!

Blühende Obstbäume, wohin man schaute.

Ein Panoramaweg oberhalb von Kayh…

… führte uns nach Mönchberg.

Im Nachhinein der wirklich schönste Abschnitt der Wanderung. Wenn ich in Kayh oder Mönchberg wohnen würde, wäre ich hier ständig unterwegs! Auch der Blick von Mönchberg aus zurück nach Kayh – ein Genuss für die Augen.

In Mönchberg gab es zahlreiche hübsche blühende Gärten zu bewundern. Leider ließ der Wandergenuss ab nun sprunghaft nach. Glücklicherweise jedoch nicht unsere Stimmung! Bei zunehmendem Wind und Regen liefen wir nur noch auf geteerten Wegen.

Wobei mich das Wetter weniger störte!

Zunächst nach Gültstein, wobei wir die A81 zu unterqueren hatten. Kein Genuss für die Ohren. Von Gültstein ging es dann weiterhin auf geteerten Feldstraßen nach Herrenberg zurück.Das war wiederum überhaupt kein Genuss für die Füße.

Nur das letzte Stück war dann noch einmal ein kurzer Wiesenweg.

Wir waren ziemlich erledigt, als wir in Herrenberg ankamen und stellten fest, dass wir uns den 2. Teil der Wanderung ab Mönchberg wirklich hätten sparen können. Zur Entschädigung gab es ein leckeres Eis…

… und noch einmal einen Gruß hoch zur Stiftskirche von Herrenberg.

Fazit:

Diese Tour hat Herr Buck in seinem Wanderbuch „Ausflugsziel Schönbuch“ als „Geheimtipp“ angepriesen. Wegen der Blütenpracht, die auf einer kleinen Teilstrecke Auge und Herz erfreuen, kann ich das bestätigen, allerdings tatsächlich nur für den Teil bis Mönchberg. Den Rest muss ich nicht noch einmal sehen und erleben. Herrenberg ist in jedem Fall einen Besuch wert, und den Seilgarten werde ich demnächst mit meinen Söhnen testen.

Länge: 14 km

Quelle: Dieter Buck, Ausflugsziel Schönbuch, Tour 11

Karte: Freizeitkarte Landkreis Tübingen, Offizielle Karte des Naturparks Schönbuch


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Wie ich hier angekündigt hatte, habe ich heute zum ersten Mal an einem Marathon teilgenommen. Ok, „nur“ an einem Halbmarathon, und nicht als Läufer. Es war der 6. Nordic-Walking-Halbmarathon im Oberen Filstal. Ich bin 12 Kilometer gelaufen. Und es war: SPITZE!!! Ein super schöner Tag.

Schön war vor allem auch, dass sich am Vorabend Michaela kurzfristig entschied, mich zu begleiten, obwohl Nordic Walking so gar nicht ihr Ding ist. Sie wollte ohne Stöcke mitlaufen, was übrigens einige Läufer taten, wie wir später feststellten. So musste ich nicht allein nach Deggingen fahren, wo der Marathon startete und endete.

Die Veranstaltung war, wie erwartet, bestens organisiert, die Stimmung war bombig. Nachdem wir unsere Startnummern in Empfang genommen hatten, einschließlich einem Stoffbeutelchen mit zahlreichen Pröbchen regionaler Kosmetikfirmen, vor allem natürlich Fußcremes, startete auch schon das Warmup.

Allein mache ich sowas nie, aber in der Gruppe hebt das natürlich die Stimmung enorm! Und dann ging es los – 10:15 Uhr war Startschuss für uns Nordic Walker (die Läufer waren schon eine halbe Stunde vor uns in die Runde geschickt worden). Laut Anmeldung ca. 270 Leute, die meisten wie wir beide auf der 12 km-Distanz.

Uns erwartete eine wirklich gut ausgesuchte Runde. Zwar mit einigen knackigen Anstiegen, dafür aber auch traumhaften Panoramasichten. Sicher keine Schwierigkeit in dieser landschaftlich schönen Gegend.

Die Runden waren wohl bestens ausgeschildert worden. Leider hatten ein paar Witzbolde nach ca. 3 km ein paar Wegweiser verdreht und/oder vertauscht, so dass die ganze Horde erst einmal stockte, diskutierte und ein Stück in die falsche Richtung lief.  Gut, dass wir zufällig in die Nähe ortskundiger Mitläufer geraten waren. Nach einem Stück querfeldein waren wir wieder auf der richtigen Route. Andere LäuferInnen hatten anscheinend weniger Glück. Bei Kilometer 10 sprachen wir mit anderen WalkerInnen, die durch den unfreiwilligen Umweg statt 12 auf 18 km kommen würden. Von mir erhielten sie höchste Bewunderung. Schließlich waren sie in derselben Zeit ganze 6 Kilometer mehr gelaufen als wir!

Alle paar Kilometer fanden wir einen Stand mit klein geschnittenen Äpfeln und Bananen und Wasser. Herrlich!

Entgegen meiner Voraussagen, dass ich gaaanz gemütlich laufen und nach Bedarf Pausen einlegen werde, motivierte mich der Herdentrieb zu persönlichen Höchstleistungen. Ich lief ein Tempo, das ich von mir gar nicht kenne und machte natürlich keine große Pause! Und es lief super! Naja eben nur die Anstiege… Doch dafür gab es auf fast der gesamten Strecke immer wieder geniale Aussichten.

Umso schöner um diese Jahreszeit – es blühte an den Bäumen, auf den Wiesen und in den Vorgärten…

Sogar das Wetter war heute ideal – nicht zu warm, immer ein wenig Wind zur Abkühlung. Kurz vor 13 Uhr kamen wir in den Zieleinlauf und nahmen unsere Medaille in Empfang. Geschafft!

Geschafft, stolz und glücklich!

Zeit, das Angebot an Speisen und Getränken zu besichtigen und noch ein wenig die hervorragende Stimmung zu genießen. Die Kuchentheke war einzigartig! Der Kaffee nicht weniger. Bei der anschließenden Preisverleihung bzw. –verlosung gingen wir allerdings leer aus. Macht nichts, wir waren voll und ganz zufrieden – mit unserer Leistung, dem Tag und überhaupt.

Länge: 12 km

Streckenbeschreibung auf www.halbmarathon-nw-oberes-filstal.de


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