14. August 2011 · Kommentare deaktiviert für Immer schön links halten · Kategorien: Nordic Walking, Schwarzwald, Wandern
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Der Schluchsee ist mit seinen 7,3 mal 1,4 km der größte See im Schwarzwald.  Ich bin ihn heute umlaufen – komplett! Immer auf dem Seerundweg entlang:

Aha  – Unterkrummenhof – Staumauer – Seebrugg – Schluchsee – Aha

Ich habe mein Auto am Bahnhof Aha abgestellt, denn ursprünglich hatte ich geplant, den See nur auf der West-Seite bis zur Staumauer oder höchstens Seebrugg am südlichen Zipfel abzulaufen und dann in Schiff oder Bahn zu steigen, um mich auf der Ost-Seite bis Aha zurück fahren zu lassen. Denn zwischen Staumauer und dem Ort Schluchsee läuft man direkt an der Straße entlang, wie ein Blick in die Karte bestätigte. Ob ich mir das antun und dennoch weiter laufen will, wollte ich spontan entscheiden.

Direkt am Parkplatz gab es dann auch schon die ersten Richtungsweiser.

Schließlich verläuft ja auch der unter Wanderern populäre Schwarzwälder Schluchtensteig ein Stück über Aha am Schluchsee entlang. Die Markierungen waren jedoch um den gesamten Schluchsee herum vorbildlich – immer der gelben Raute nach, obwohl man sich zumindest auf dem Seerundweg nun gar nicht verlaufen kann. Als ich so vor dem Schild stand, kamen 2 sportlich gekleidete Nordic Walker auf mich bzw. das Schild zu, und einer der beiden fragte mich, ob er helfen könne. – Ich will den Seerundweg ablaufen. – Na dann diesen Weg hinein, riet er mir und wies in die Richtung, in die ich gerade starten wollte. Ich freute mich über die charmante Beratung, bedankte mich und lief los.

Es war kurz nach 10 Uhr, die Sonne strahlte, es war mild warm, und so ganz allmählich begann ein gemütliches Treiben am Ufer des Schluchsees – die ersten Segler rüsteten ihre Boote, während ihre Frauen es sich mit einem Buch oder Strickzeug auf einem Liegestuhl gemütlich gemacht hatten, Familien mit Campingstühlen und Kühltaschen suchten sich einen Platz am Wasser, und die ersten Jogger waren unterwegs. Ich genoss die ersten herrlichen Sichten auf einen der saubersten und schönsten Badeseen Deutschlands. Ich musste nur den Blick nach links wenden.

Die rechte Seite des Weges war allerdings nicht weniger idyllisch und verbreitete Urlaubsstimmung bei mir, denn sie erinnerte mich an die Wanderurlaube meiner Kindheit im Thüringer Wald – Berge, Nadelgehölz, Wiesen, Beeren, Moose und ein leichter Waldduft.

Ab und zu ein Bächlein, das den See mit Wasser speist…

Und Ziegen mit Glöckchen um den Hals, denen war jedoch ganz schön warm.

So lief ich vor mich hin, mit mir andere Wanderer – auch Radler, andere kamen mir entgegen…

… Bis ich an der Wandergaststätte Unterkrummenhof ankam, einer wunderschön gelegenen Möglichkeit für eine Pause. Da ich jedoch weder müde, noch hungrig war, genoss ich nur ausgiebig die herrliche Sicht auf den See…

… und wanderte bald weiter.

Direkt hinter Unterkrummenhof umläuft man eine Bucht, die s.g. Kaiserbucht. Am Ende der Bucht angekommen, beschloss ich nun doch, eine Pause zu machen und meinen Rucksack um das Wander-Vesperpaket zu erleichtern. Ich suchte mir einen schattigen Platz im Wald. Von hier aus konnte ich den Unterkrummenhof auf der anderen Seite der Bucht und Aha auf der anderen Seite des Sees erkennen – eine perfekte Platzwahl zum Entspannen und Genießen.

Dafür, dass schon die ganze Woche für Sonntag (heute) Regen voraus gesagt war, hielt sich das Wetter bestens. Die Sonne schien, ein paar Wolken bedeckten sie immer mal, was mir ganz Recht war, und ein nicht zu starker Wind sorgte für etwas Wellengang auf dem Wasser und große Freude bei zahlreichen Seglern.

An der nächsten Abzweigung nach rechts, also vom Schluchsee weg, blieb ich kurz stehen, nur um zu schauen, wohin es da geht. Just in diesem Moment kamen mir wieder die beiden Nordic Walker von heut Morgen entgegen, und wieder kam ich in den Genuss einer ungefragten Hilfestellung: „Da gehts lang… immer schön links halten!“ Ok, so werde ich es tun.   🙂

Der Weg füllte sich zusehens, vor allem aus der anderen Richtung. Aber auch von der gegenüberliegenden Seite des Sees wurde es nun richtig laut – auf der Straße zwischen Seebrugg und Schluchssee herrschte reger Verkehr, nicht zu überhören und nicht zu übersehen. Ob ich da entlang laufen will nachher?

Da sprach mich ein älteres Paar an, das in die Richtung unterwegs war, aus der ich kam. Wie lange es denn dauern würde, einmal um den See zu laufen, fragte mich der sympathische Herr im Alter meines Vaters. Ob man das in 2 Stunden schaffen könne? Seine Frau antwortete im umgehend: Das kommt darauf an, wie schnell du läufst. Ja, das denke ich auch, bestätigte ich, und berichtete, wann ich in Aha los gewandert war und dass ich denke, dass man eher so 5 Stunden benötigen würde. Dann schauten wir gemeinsam in meine Karte und kamen in ein nettes Gespräch. Ich erfuhr kurz einiges über den Schluchsee und die nahe Umgebung und dass es nicht mehr weit bis zur Staumauer sei. Dort gäbe es etwas zu essen und zu trinken, und ich solle unbedingt mal auf der anderen Seite der Staumauer hinunter schauen, da gehe es 30 Meter in die Tiefe. Und an der Straße könne man gut entlang laufen, es sei zwar unangenehm wegen der Autos, aber es gäbe einen breiten Rad- und Wanderweg. Ich könne aber auch den Zug oder das Schiff nehmen, die Schiffe fahren jede Stunde. Das sei auch sehr schön. Ich bedankte mich für die vielen Informationen. Wir wünschten uns noch einen schönen Tag und verabschiedeten uns. Die beiden netten Leute liefen in die andere Richtung davon.

Tatsächlich kam ich ein paar Minuten später an der Staumauer an. An einer Informationstafel erfuhr ich, wie klein der Schluchsee gewesen war, bevor er zum Stausee wurde.

An der Staumauer herrschte Sonntagsausflugstimmung, Radler, Wanderer, Spaziergänger, Ball spielende Familien, Hunde, junge und ältere Leute, auch Menschen mit Behinderung. Es gibt hier einen Kiosk mit Biergarten, Toiletten, Fahrrad- und Bootsverleih. Zuvor erkundigte ich mich jedoch an der Schiffsanlegestelle nach den Abfahrtszeiten, nun hatte ich Lust auf diese Schifffahrt bekommen. Ich hatte noch viel Zeit, also spazierte ich ein wenig herum, stellte mich erst an der Damentoilette und dann am Kiosk nach einem Kaffee an.

Auf der Suche nach einem Platz im Schatten und mit Blick auf den See erreichte mich ein freudiges „Halloo“ von der Seite – es war das nette ältere Pärchen von vorhin, das direkt am Ufer auf einer Bank saß. Ich setzte mich zu ihnen, und wieder kamen wir in ein schönes Gespräch. Die beiden erzählten von ihrem Sohn, der Wirtschaft studiert hatte und nun in der IT unterwegs sei – oh so wie ich auch! Er sei schon für ein halbes Jahr in Japan gewesen und dann in Korea. Seine Freundin schreibe ihre Doktorarbeit. Der Stolz war ihnen deutlich anzumerken. Ja, aber es sei auch anstrengend, wenn er zu Besuch kam – er esse kein Fleisch – oh, ich auch nicht! Und es müsse alles biologisch sein – ups, ja bei mir auch! Ich beichtete, dass genau dies auch meine Nahrungsgewohnheiten und -bedürfnisse seien, wir lachten über diese weitere Gemeinsamkeit, und ich beschloss, mich bei Gelegenheit mal bei meinen Eltern zu bedanken für den Stress, den ich ihnen bereite mit meinen Besuchen! Na, ich sei sicher auch eine gute Frau für seinen Sohn, stellte der Mann dann fest, sein Sohn sei auch so groß und 48 Jahre alt. Ja, genau so alt bin ich auch. Wieder große Freude, und ich musste dann doch schmunzeln über die Vorstellung dieses sympathischen Herrn über mich als seine potentielle Schwiegertochter.

Ob ich denn immer allein unterwegs sei, fragte mich die Frau. Ja, zur Zeit schon, und es mache mir richtig Spaß. Das habe sie sich früher nicht getraut, gestand sie. Na ich doch auch nicht, gestand ich meinerseits. Außerdem ist das heute schließlich viel leichter als früher. Heute ist eine allein herumziehende Frau nichts Ungewöhnliches mehr, und heute gibt es gut ausgebaute Wanderwege, Internet, Handy und zuverlässige Navigationshilfen.

So saßen wir eine ganze Weile zusammen, die beiden erzählten, ich erzählte von mir und meinen Söhnen. Schließlich verabschiedeten sich die beiden, sie wollten noch zum nicht weit entfernten Titisee. Wir gaben uns die Hand, bestätigten uns gegenseitig, wie schön es war, dass wir uns kennengelernt hatten, und das kam wirklich von Herzen. Es hatte gut getan, diesem liebenswürdigem Paar zu begegnen. Ich lief über die Staumauer und schaute auf der anderen Seite hinunter, so wie mir der Mann empfohlen hatte.

Da ich nach der langen Pause noch Lust zum Laufen hatte, dagegen aber keine, mich in eines der offensichtlich sehr vollen Schiffe zu drücken, wagte ich nun doch den Weg an der Straße entlang. Den Kopf hielt ich immer schön nach links auf den See gerichtet, das hatte ich ja seit heut morgen geübt, und den Verkehrslärm der vorbei brausenden Fahrzeuge versuchte ich, akustisch und mental auszublenden, was mir auch gut gelang. Somit war es gar nicht soooo schlimm.

Zumal der See auch auf dieser Seite optisch für alle Unannehmlichkeiten entschädigte.

So passierte ich Seebrugg und kam schließlich in Schluchsee an. Ich suchte mir kurz eine Bank in der Nähe der Schiffsanlegestelle und war in Anbetracht der Menschentraube davor noch einmal froh, mich für den Fußweg entschieden zu haben.

Nun folgt noch mal ein langer sehr schöner Abschnitt. Man wandert nun teils direkt am Ufer des Sees entlang, zunächst zwischen Ufer und Schienen, auf denen man momentan sogar mit einer richtigen Dampflok fahren kann. Von der Straße bekommt man nun nichts mehr mit.

Vorbei gehts an Jugendherbergen, auch an zwei Cafés, und irgendwann wurde es immer ruhiger auf dem Weg, je weiter ich mich vom Urlaubsort Schluchsee entfernte. Noch einmal ein langes Stück zum Genießen..

.. und der Sommer gab sich alle Mühe:

Kurz vor Aha suchte ich mir noch einmal eine Bank. So langsam wurde ich müde, meine Füße wurden schlapp, und auch der angesagte Wetterumschwung schien sich anzukündigen – die Sonne war verschwunden, und es kam ein kräftigerer Wind auf. Ich war froh, dass ich dieses Mal ein paar leichtere Schuhe im Auto gelassen hatte, so war die Rückfahrt angenehmer…

Noch größer war die Freude, als die Sonne sich in Wutach wieder zeigte und ich mir wieder auf der Terasse vor der Pension mein Abendessen – Salat und Reibekuchen mit Apfelmus – servieren lassen konnte.

Länge: 18 km.

Meine Karte: Freizeitkarte F509 Waldshut-Tiengen, Schluchsee / Naturpark Südschwarzwald

Die Strecke ist auch als Nordic-Walking-Tour prima geeignet. Mehr Informationen zum Schluchsee bei Wikipedia


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Südschwarzwald: Wutachschlucht von der Schattenmühle zur Wutachmühle

Dieses Wochenende will ich mir mal wieder ein paar Wünsche meiner Wander-Hitliste erfüllen und habe mich für den Südschwarzwald entschieden. Zu diesem Zweck habe ich mich für 3 Nächte im Gasthof zur Burg in Wutach-Ewattingen einquartiert.

Heute stand die beliebte Wutachschlucht auf dem Plan – ein Muss, wenn man in der Gegend ist. Ich hatte vor, mein Auto auf dem Wanderparkplatz Wutachmühle abzustellen, mit dem Wanderbus zur Schattenmühle zu fahren und die Schlucht von der Schatten- bis zur Wutachmühle flussabwärts abzulaufen. Das hat zwar den Nachteil, dass der Kreislauf während der gemütlichen Busfahrt von 25 Minuten durch herrliche Südschwarzwald-Kulisse erst einmal wieder zu Boden sackt – er kommt nach Ankunft jedoch schnell wieder in Schwung. Die Vorteile sind, dass man den Wandertag ganz ohne Zeitdruck wegen Bus-Fahrtzeiten verbringen kann und sich zudem die kurvenreiche Heimfahrt erspart.

So tat ich es auch. Die Wutachschlucht sei am Wochenende gut besucht, las ich im Internet. Heute ist Samstag, und tatsächlich, der Parkplatz am Kiosk Wutachmühle füllte sich kurz vor 10 Uhr zusehens.

Der Wanderbus Wutachschlucht fährt stündlich zwischen den Wanderparkplätzen Wutach- und Schattenmühle, in beide Richtungen und ist für Besitzer einer KONUS-Gästekarte wie mich kostenlos. An der Wutachmühle befindet sich die Haltestelle auf der Brücke, gegenüber vom Kiosk. Ich kam also gegen 10:25 Uhr an der Schattenmühle an. Rechts von ihr befindet sich dann auch der Einstieg in die Wutachschlucht.

Übrigens kann man hier auch in die Lotenbachklamm laufen, die ebenfalls sehr schön sein soll.

Was mich erwartete, war nicht nur ein bei feucht-warmen Wetter sehr schweißtreibender, sondern auch sehr abwechslungsreicher Wanderweg, wie er abwechslungsreicher eigentlich nicht sein kann. Es geht im wahrsten Sinne des Wortes ständig über Stock und Stein.

Aber auch immer wieder über Holzbohlen, Brücken,

Stein- und Holztreppen,

einmal auch über eine Art Hühnerleiter. Es ist alles dabei – steile Aufstiege und ebenso steile Abstiege, schmale, ja enge Wege, rechts der Felsen oder steil aufsteigender Urwald, links der Abhang zur Wutach,

und Abschnitte über Wiesen oder kleine blühende Felder.

An vielen Abschnitten sind Geländer angebracht oder Drahtseile, an denen man sich  ein wenig Balance und Stabilität wenigstens einbilden kann.

Im Ernstfall stürzt man dann halt nicht ganz so weit – falls sich im Falle eines Fehltritts die eigene Hand tatsächlich gerade an solch einem Seil befindet. 🙂

Mir war jedenfalls schon nach wenigen 100 Metern klar, wieso für die 13 Kilometer 5 Stunden Laufzeit angegeben waren, was eigentlich viel ist. Man wandert die meiste Zeit nicht im Sinne von kraftvollem Ausschreiten, nein man steigt, klettert, balanciert, rutscht und bleibt oft stehen, um zu sehen und zu staunen – Letzteres sollte man am besten nicht während des Laufens tun; die Bodenbeschaffenheit empfiehlt Konzentration auf möglichst jeden Schritt. Gutes Schuhwerk ist dabei ein Muss, denn ich kann mir nicht vorstellen, dass die Steine und Wurzeln, über die man läuft, je trocken und griffig sind.

So läuft man also vor sich hin – und bleibt ständig stehen, um wieder einen zauberhaften romantischen Anblick aufzusaugen oder an einer besonders idyllischen Stelle zu verweilen. Und zu fotografieren.

Ja – fotografiert wird viel, und an besonders schönen Stellen muss man sich gar anstellen. Denn wie vorausgesagt, sind jede Menge Menschen unterwegs. Da die Wutachschlucht ein Teil des immer populärer werdenden Schluchtensteigs ist, sind auch etliche Weitwanderer unterwegs, was man gut an der Größe der Rucksäcke erkennen kann. Für einen Menschen wie mich, der auf seinen Wanderungen immer ein wenig Rückzug und Einsamkeit sucht, eine echte Herausforderung. Immer wieder  muss man stehen bleiben, um entgegenkommende Wanderer vorbei zu lassen, oder man muss sich seinerseits an wartenden Grüppchen vorbei drücken. Es herrscht meist Einbahnstraße. Dabei werden zwar stets freundliche Grüße und Dankesworte ausgetauscht, und das in allen möglichen europäischen Sprachen, aber für mich war das schon etwas anstrengend. Man kann es jedoch anderen Menschen nicht verübeln, dass sie dasselbe Wanderziel haben, wie man selbst. Von daher würde ich die Wutachschlucht zukünftig eher für einen Wochentag außerhalb der Sommerferien empfehlen.

Wie immer hatte ich eine Karte bei mir, obwohl man die eigentlich nicht braucht. Der Weg ist bestens ausgeschildert. Wandermarkierung ist eine weiß-rote Raute. Man kann ihn auch unterwegs verlassen, es befinden sich am Weg verschiedene Ein- und Ausstiege – Möglichkeiten für Rundwege.

Hier ging es also los:

Und dann erst mal eine Weile links an der Wutach entlang. Auf und ab.

Nach kurzer Zeit erreicht man den ehemaligen Dietfurter Hof, Ruinen einer ehemaligen Mühle mit Gasthof.

Kurz dahinter wechselt man die Seite und wandert nun rechter Seite weiter. Immer wieder plätschert von moosbewachsenen Felsen Wasser herunter, mal als kleines Rinnsal, mal als stärkerer Wasserfall.

Ein Höhepunkt ist sicherlich die Felsengalerie. Schnaufend und schwitzend kam ich oben an und wurde mit einer wunderschönen Aussicht auf die Wutach weit unter mir belohnt.

Diese schlängelt sich immer weiter durch die Landschaft, mal mehr, mal weniger wild, und wäscht an den zahlreichen Biegungen die Felsen von unten her aus. Es gibt zahlreiche schöne Plätzchen am Bach, an denen man sich niederlassen und die Hände oder Beine ins kühle Wasser halten kann.Oder Türmchen bauen…

Oft steht man dabei vor einer gigantischen Felsenwand, die sich wenige Meter gegenüber auf der anderen Uferseite steil erhebt. Absolut beeindruckend. Man kommt aus dem Sehen und Staunen kaum heraus.

Nach der Felsengalerie lassen die sehr steilen Auf- und Abstiege ein wenig nach, wie ich fand. Aber es gibt weiterhin sehr enge Stellen, an denen man sich gut festhalten muss. Zweimal geht’s über einen Felsenspalt, aber das haben auch einige ältere Herrschaften elegant bewältigt, wie ich beobachten konnte.

Unterwegs gibt es einige Rastplätze, die alle gut frequentiert waren – kein Wunder. Ich machte genau auf halber Strecke, kurz hinter der Felsengalerie, an der Abzweigung Richtung Bonndorf und Münchingen eine längere Pause, verdrückte das Wander-Lunchpaket, das mir meine nette Gastwirtin Frau Schmidt heute Morgen nach dem Frühstück noch überreicht hatte, und beobachtete die anderen Wandergruppen, Familien, Paare, Alleinwanderer, Kinder, Hunde…

Am Rümmelesteg geht’s dann wieder auf die andere Seite. Von dem neu erbauten Rümmelesteg kann man das 70 m weiter flussabwärts liegende historische Rümmelesteg-Original bewundern, das durch ein Hochwasser unbenutzbar wurde.

Kurz vor der Wutachmühle befindet sich der Einstieg in die Gauchachschlucht– sicher auch ein wirklich lohnenswerter Wanderabschnitt.

Gegen 16:30 Uhr kam ich an der Wutachmühle…

… und somit an meinem Auto an. Ich hatte also im Ganzen knapp 6 Stunden in der Wutachschlucht verbracht. Das waren sicher keine 5 Stunden reine Laufzeit. Ich fuhr zum Gasthof zur Burg und nutzte die Ruhe vorm Samstagabend-Ansturm, um auf der Terasse vorm Haus in der Abendsonne meine neuen Wanderstiefel ab- und meine Füße hochzulegen und meinen Hunger und Durst zu stillen.

Länge: 13 km

Meine Karte: Freizeitkarte F509 Waldshut-Tiengen, Schluchsee / Naturpark Südschwarzwald

Informative Seiten der Wutachschlucht mit Wandervorschlägen, Busfahrplänen, Gastgebern, Prospektbestellung, Wanderkarte als PDF und Bildergalerie:

www.wutachschlucht.de

www.wutachschlucht-erleben.de


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12. August 2011 · Kommentare deaktiviert für Vulkane, Burgen und gigantische Fernsichten · Kategorien: Hegau, Wandern
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Vulkanpfad rund um den Hohentwiel / Hegau

Ich hatte heute einen Termin in Konstanz / Bodensee, und von dort ist es ja nicht weit bis in den Hegau. Diese wunderschöne Vulkan- und Burgenlandschaft ist mir noch gar nicht so lange bekannt. Schon gar nicht als Wanderregion. Ich hab sie aber schnell auf meine Wunschliste gesetzt, nachdem ich über sie gelesen und Bilder gesehen hatte. Heute nun wollte ich als erstes mal den Hohentwiel erst umrunden und dann zur Festungsruine hochsteigen.

Der Hohentwiel ist mit seinen 686 m ü.NN wohl der bekannteste Berg des Hegau und befindet sich direkt bei Singen. Wer auf der A81 angereist kommt, sollte unbedingt im Rasthaus Im Hegau einen Stopp einlegen. Dieses privat bewirtschaftete Haus ist nicht nur architektonisch interessant, hat gutes Essen und Kinderspielplätze, sondern auch herrliche Sitzgelegenheiten mit Blick auf den Hegau. Direkt vor Augen hat man die Hegau-Stadt Engen mit ihrem Hausberg Hohenhewen.

Und nicht nur das, ich hatte Glück, heute konnte man die Allgäuer Alpen ganz zart wahrnehmen, und bei noch besserer Sicht soll man sogar die Berner Alpen mit Jungfrau, Eiger und Mönch erkennen können. Auf einer riesigen klasse Rundumfotogafie kann man versuchen, die Berge die man sieht, denen auf der Schautafel zuzuordnen.

Am frühen Nachmittag kam ich in der Domäne Hohentwiel an und erwischte gerade noch einen Parkplatz. Hier befindet sich das Informationszentrum mit der einzigen Möglichkeit, für 3 EUR eine Eintrittskarte für die Festungsruine zu erwerben, was ich auch tat. Zuvor wollte ich jedoch einmal um den Berg laufen, was man auf dem ca. 3 km langen Vulkanpfad, einem Lehrpfad mit mehreren Schautafeln auf ca. 600 m Höhe tun kann.

Start ist links vom Bauernhof.

Und dann erwarten einen gigantische Aussichten von oben ins weite wunderschöne Land…

… oder von unten auf den Hohentwiel.

Unterwegs immer wieder eine Tafel, auf der man Wissenswertes über Flora, Fauna und Geologie des Hohentwiel erfahren kann.

Teils gehts an Weinhängen vorbei oder an Geröllfeldern aus Phonolith (Klingstein).

Ursprünglich war der Hohentwiel kahl. Ende des 19 Jahrhunderts wurde reichlich Wald gepflanzt, der später zum Bannwald erklärt wurde. Es wird also nicht mehr eingegriffen und aufgeräumt, was dem Wald sicher sehr gut bekommt.

Natürlich habe ich mich wieder einmal verlaufen und die Tour nach Süden hin etwas ausgedehnt, bin aber problemlos wieder  auf den Vulkanpfad gestoßen.

In der Domäne wieder angekommen, habe ich mich erst einmal auf der Terasse des dortigen Restaurants Hohentwiel zu einer Tasse Kaffee niedergelassen und die Fernsicht genossen, ehe ich zur Festungsruine aufgestiegen bin.

Durch ein Drehkreuz, das sich mit Hilfe der Eintrittskarte öffnet, gelangt man auf das Gelände. Hier wuchs meine Begeisterung immer mehr. Von jeder Stelle aus – ringsum hat man weite Sichten ins Land und kann den Anblick der Hegau-Landschaft einschließlich Bodensee bewundern.

Man befindet sich in luftiger Höhe – es windete stark, die Sonne strahlte. Den Schafen war es wohl zu warm…

… aber ich hätte ich es nicht besser erwischen können. Auf alle Fälle eine Empfehlung. Und in den Hegau komme ich bestimmt noch einmal zum Wandern.

Weitere Informationen zum Hegau bei Wikipedia

Meine Karte: Freizeitkarte 510 Singen, Schaffhausen, Hegau


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07. August 2011 · Kommentare deaktiviert für Wandern und/oder Bloggen? · Kategorien: Gedanken, Wandern
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Wandern und Bloggen sind eigentlich zwei Tätigkeiten, die einander ausschließen. Wer blogt (wird das so geschrieben?), kann nicht wandern, und wer wandert, kann nicht bloggen. Das eine ist gesundheitsfördernde körperliche Bewegung unter Aufnahme von Sonne (naja nicht immer), frischer Luft und entspannenden Natureindrücken, das andere eine sitzende Tätigkeit unter Abgabe großer Mengen geistiger Energie, während sich Nacken und Schultern immer mehr verkrampfen und die Augen immer mehr nach einer Lesebrille rufen. Gegensätzlicher können Hobbys wohl kaum sein.

Warum eigentlich blogge ich?

Geschrieben habe ich ja schon immer gern. Früher waren es seitenlange Briefe von Hand und mehrere Tagebücher voll. Auch Geschichten und Gedichte. In meiner Jugend war ich in einem Zirkel schreibender Schüler und wurde sogar einmal zu einem DDR-weiten Poetenseminar der FDJ (Freie Deutsche Jugend) delegiert (Hoho…). So war das damals. Schreiben ist also eine Leidenschaft. Ich maile und poste, seit es diese Möglichkeiten gibt, für mein Leben gern. Ich teile mich gern mit und tausche mich aus, brauche aber dazu nicht unbedingt den persönlichen Kontakt. Ein anderer Aspekt ist die Erinnerung ganz für mich. Auch das gibt mir ein Blog. Ein Tagebuch für mich, das ich anderen unkompliziert zeigen kann.

So… nun muss ich aber noch raus, eine Runde im Schönbuch…


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31. Juli 2011 · Kommentare deaktiviert für Idyllisch und lecker – Siebenmühlental · Kategorien: Nordic Walking, Siebenmühlental, Wandern
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Naja, es sind inzwischen sind es 11 Mühlen. Der Name stammt aus aus dem 19. Jahrhundert. Da waren es erst 7, und das schon seit 1383.

Das Siebenmühlental befindet sich südlich von Stuttgart zwischen dem Schönbuch und Leinfelden-Echterdingen. Landschaftlich wunderschön, man spürt in dieser ländlichen Idylle überhaupt nicht, dass man sich bereits sehr nahe einer Großstadt bewegt. Es zieht sich entlang des Reichenbachs von Musberg bis nach Burkhardsmühle/Waldenbuch. Und wo ein Bächlein ist, gibt es oft auch Mühlen. Ursprünglich eben 7 Stück. Von daher der Name.

Das Siebenmühlental ist als „Bundes(rad)wanderweg“ ausgezeichnet, und entsprechend viele Radler sind auch unterwegs, große und auch kleine. Wandermäßig ist dieser Weg, so finde ich, weniger attraktiv, und so bin ich ihn schon 2-mal als Nordic-Walking-Tour abgelaufen. Aber auch nur, weil mir mein Nachbar sagte, dass es auf der anderen Seite des Reichenbachs noch einen Weg gibt, welchen man zurück radeln oder auf Nebenwegen, die fahrraduntauglich sind, erlaufen kann. Dies haben wir im Frühjahr schon einmal getan. Gestern bin ich wieder einmal los, und war wieder begeistert.

Mein Startpunkt war der Wanderparkplatz in Burkhardsmühle, direkt neben dem Biergarten „Café Waldmeister“. (ausgeschildert, wenn man von Aichtal kommend Richtung Waldenbuch fährt, auf der rechten Seite). Und dann geht’s den asphaltierten Weg immer gerade aus.

Wie gesagt, zum Wandern nicht so attraktiv, eher sportlich. Wenn da nicht 7-8 km später ein für mich persönlich sehr attraktives Ziel – die Eselsmühle wäre. Vorher passiert man jedoch alle anderen Mühlen, die man nur durch diverse Hinweisschilder wahrnimmt. In den meisten Mühlen ist Einkehr möglich. Ich kehre jedoch am liebsten in die Eselsmühle ein.

Die Eselsmühle bietet neben einem Mühlenladen für Natur- und Bioprodukte eine gemütliche Vesperstube, eine noch gemütlichere Gartenwirtschaft, Esel und Katzen zum Anfassen, Kinderspielzeug, Schaumahlen – es wird hier sogar noch mit Hilfe des Reichenbachs Getreide gemahlen – und vieles mehr. Kaffee, Kuchen sind absolut lecker, und auch eine abendliche Einkehr lohnt sich, es schmeckt einfach gut und ist gesundes Essen. Am Parkplatz der Eselsmühle befindet sich übrigens auch eine große Tafel mit Wandervorschlägen im Siebenmühlental.

Gestärkt bin ich auf die andere Seite des Reichenbachs gelaufen. Auf diese gelangt man, indem man den Parkplatz der Eselsmühle überquert, unter der Brücke durch, über die Straße Richtung Mäulesmühle (bekannt durch die gleichnamige Theaterscheune, die es beherbergt), an dieser vorbei und dann ein kurzes Stück an der Straße entlang bis zur Seebrückenmühle läuft. An der Seebrückenmühle dann immer links am Reichenbach entlang.

Hier wird es nun richtig idyllisch. Man sieht die in eine wunderschöne sanfte Landschaft eingebetteten Mühlen, Wiesen und Weiden von der anderen und wie finde – viel friedlicheren romantischeren Seite.

 

 

Hier sind kaum Radler unterwegs, und der Weg besteht aus Kies bzw. natürlichem Waldboden. Man wechselt zwischen offenen Wegen und urwüchsigem Wald und kann sich nicht verlaufen – immer am Bächlein entlang, den man dann auch 2-mal übersteigen muss.

Und auch von dieser Seite aus ist jede der Mühlen-Wirtschaften für eine Einkehr erreichbar.

Hinter der Oberen Kleinmichelsmühle, kurz vorm Sägewerk Burkhardsmühle ist noch einmal ein besonders stilles Plätzchen, das ich sehr mag.

Obwohl ich hier nur noch wenige Minuten von meinem Auto entfernt war, musste ich mich wieder niederlassen und noch ein wenig genießen.

Wer nun noch Hunger hat, kann es sich vor der Heimfahrt im Cafe Waldmeister gemütlich machen.

In jedem Fall lohnt sich der Besuch des Internetauftritts Siebenmühlental, den ich sehr ansprechend und informativ finde:

www.siebenmuehlental.com

oder auch:

www.siebenmuehlental.de

Meine Karte (braucht man aber nicht wirklich): Radfahrkarte Filder


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30. Juli 2011 · Kommentare deaktiviert für Intelligente Frösche im Siebenmühlental · Kategorien: Entdeckt, Siebenmühlental
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Dass Tiere eine innere Uhr besitzen bzw. einen Instinkt für den Wechsel der Jahreszeiten haben, ist ja bekannt. Schließlich geht es um ihr Überleben. Dass es jedoch  im Siebenmühlental eine Gattung gibt, die nicht nur den vom Menschen geschaffenen gregorianischen Kalender, sondern darüber hinaus auch noch die korrekte Uhrzeit beherrschen und außerordentlich pünktlich sind, fasziniert mich! Na dann kann ja wirklich nichts mehr passieren!

Ähm… oder verstehe ich da was falsch??    🙂

 

Aufgenommen heute im Siebenmühlental, zwischen der Oberen und der Unteren Kleinmichelsmühle. Letztere versteckt sich in dem Sägewerk „Holzland“ Burkhardsmühle, links im Hintergrund zu sehen. Kurz davor befindet sich auf der linken Seite ein idyllisch gelegener Weiher, in dem wir im Frühjahr reichlich Lurche beobachtet haben. Schöner stiller Platz für eine Pause.


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11. Juli 2011 · Kommentare deaktiviert für Nachbarschaftlicher Notfalldienst :-) · Kategorien: Ausrüstung
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Heut morgen lag vor meiner Wohnungstür eine kleine rote Tasche – bei näherer Betrachtung eine „Erste Hilfe“-Tasche.

Die konnte doch nur von meinem netten Nachbarn Sven (leidenschaftlicher Wanderer, aber ein paar Ligen über mir) kommen. Wir hatten uns gestern Abend über Inhalt und Gewicht eines Wanderrucksacks ausgetauscht. Dabei stellte sich heraus, dass ich leichtsinnigerweise immer ohne Wanderapotheke und Verbandsmaterial durch die Wälder streife! Papiertaschentücher und Paracetamol habe ich immer bei mir, und vor allem belegte Brote, Kekse und reichlich Wasser sind für mich ebenso überlebensnotwendig, wie sie für Gewicht sorgen. Aber wenn mir mal etwas „Schlimmeres“ passiert? Oder auch nur eine Blase am Fuß Nein, so geht das nicht, ich werde bald in die Apotheke gehen und mir entsprechend etwas besorgen, versprach ich.

Nun aber bin ich bestens versorgt! Dankeschön, Sven!  🙂

Pflaster, Mullbinden, sogar Schere und Pinzette – alles dabei!


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04. Juli 2011 · Kommentare deaktiviert für Keltische Spuren und ein mutiger Radfahrer · Kategorien: Schwäbische Alb, Wandern
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Diese schöne Tour bin ich gestern gelaufen (Tour 30 aus Dieter Bucks „Westliche Alb“):

Oberlenningen – Schlattstall – Große Schrecke – Grabenstetten – Kesselfinkenloch – Oberlenningen

Sie startet in Oberlenningen. Dort gibt es um den Marktplatz herum zahlreiche Parkmöglichkeiten.

Zunächst habe ich eine Weile gebraucht, ehe ich aus dem Ort fand, aber ein geübter Wanderschild-Leser hat da vielleicht weniger Unsicherheiten. Dann geht es eine Weile immer am Kanal entlang. Ich laufe zwar solche geraden und glatten bzw. geteerten (Rad-)Wege nicht so gern, aber dafür ist das Tal ein entspannender Genuss für Augen, Ohren und somit Gemüt.

Und es dauert nicht lang bis zu diesem Schild, wo man nach rechts Richtung Schlattstall abbiegen muss.

Nun noch die Bundesstraße überqueren, und dann steigt der Genussfaktor der Wanderung immer mehr. Schlattstall ist ein wirklich idyllischer Ort, den ich nur ungern verlassen habe. Aber ich hatte ja noch etliche Kilometer vor mir. Im Ort traf ich eine Frau, die auch allein unterwegs war, ich sprach sie an, und es stellte sich heraus, dass sie einen Teil denselben Weg vor sich hatte wie ich. Wir wanderten also das nächste Stück gemeinsam. Sie kannte die Strecke bereits und führte mich zum Goldloch, der Quelle der Schwarzen Lauter.

Ab Schlattstall wird es immer idyllischer, immer im Tal entlang. Irgendwann geht es dann im Wald richtig hoch Richtung Großer bzw. Kleiner Schrecke. Hier hab ich mir erst mal eine Vesperpause genehmigt, denn mit leerem Magen komme ich keinen Berg hoch! Die Frau leistete mir Gesellschaft. Sie ist seit Jahren verwitwet und eine unternehmungslustige Wanderin, viel unterwegs. Klasse!!

Nebenbei beobachteten wir ein Pärchen, das offensichtlich etwas suchte und dabei fotografierte. Wir sprachen sie an, und sie erzählten, dass der Mann ein paar Wochen zuvor dieselbe Strecke, die wir jetzt aufwärts steigen wollten, mit dem Rad herunter gekommen war! Fast unten angekommen, war er gestürzt und hatte sich schwer verletzt. Nun suchte er seine dabei verloren gegangene Sonnnebrille, die tatsächlich plötzlich zwischen dem Laub am Boden hervor blitzte! Natürlich stark verbogen… Wie mutig diese Abfahrt war, konnte ich erst ermessen, nachdem ich die Strecke hoch gelaufen war…

Es geht steil und kurvig hoch, zuletzt auf ganz schmalem Pfad, teilweise auf Holztreppen. Kurz bevor man sich entscheiden muss, ob man zur Kleinen oder zur Großen Schrecke möchte, verabschiedete sich meine Begleiterin. Ich entschied mich natürlich für die Große Schrecke, das sind vielleicht 1-2 km mehr. Wenn schon, denn schon… Wunderbare Wege – das, was man „wildromantisch“ nennt!  Oben angekommen…

… genoss ich die herrliche Aussicht:

Nun gehts wieder bergab, irgendwann verlässt man den Wald und trifft auf eine Bundesstraße. Dort geht es rechts Richtung Grabenstetten. Vorher kann man auf einer Informationstafel etwas über den Heidengraben, dem keltischen Oppidum aus dem 1. Jahrhundert n.Chr. erfahren. Sie befindet sich direkt an der Bundesstraße nach Grabenstetten. Und ich hatte mal wieder das Glück einer weiteren netten Wanderbekanntschaft, die mich reichlich mit Zusatzinformationen versorgte – ein älterer Herr, der mit seiner Frau ebenfalls gerade vor der Tafel stand. Nun war es fast ein Muss, noch kurz das Keltenmuseum in Grabenstetten zu besuchen, was ich auch tat. Ebenso war es ein Muss, mich in Grabenstetten noch gemütlich zu einer Tasse Kaffee niederzulassen, bevor ich die letzte Etappe der Wanderung antrat.

Hinter Grabenstetten gehts zunächst über Felder, bevor man wieder in den Wald gelangt. Am Waldrand habe ich erst mal jede Menge Himbeeren und Walderdbeeren verspeist – total süß, lecker!!

Dann kommt wieder ein wirklich schöner Waldabschnitt, immer am Trauf entlang, Richtung Kesselfinkenloch, einem interessanten Naturwerk:

Nun gehts immer weiter abwärts Richtung Oberlenningen. Dort gibt es übrigens das wunderhübsche Schlössle aus dem 16. Jahrhundert, liebevoll restauriert. Unten auf dem Bild im Hintergrund zu sehen. Es dient heute der Gemeindebücherei und dem Museum für Papier- und Buchkunst als Domizil. Schade, es war bereits geschlossen, als ich ankam, ich hätte es zu gern von innen gesehen. Aber diese Wanderung mache ich bestimmt noch einmal!

Quelle: Dieter Buck, Wanderziele Westliche Alb, Tour 30

Länge: 16,5 km

Meine Karte: Zimmermann’s Freizeitkarte Nürtingen, Kirchheim unter Teck und die Mittlere Alb


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28. Juni 2011 · Kommentare deaktiviert für Out of Control · Kategorien: Gedanken, Wandern
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Immer wieder passiert es mir auf meinen Wanderungen, dass ich an einer Kreuzung stehe und nicht weiter weiß. Die Wegmarkierungen und Hinweisschilder sind wie vom Erd- bzw. Waldboden verschluckt, während sie noch vorhin auf schnurgerader Strecke ohne Abzweigungen überflüssigerweise nicht zu übersehen waren, und weder die Karte, noch die Routenschreibung, nicht einmal die Sonne (wenn sie sich hinter einer dicken Wolkendecke versteckt) können mir einen schlüssigen Hinweis darauf geben, welcher Weg der richtige ist.

Gerade auf meinen Wanderungen in den weiten Wäldern des Hunsrück habe ich mehrere Male mindestens eine halbe Stunde damit verbracht, herauszufinden, ob ich weiter geradeaus, nach rechts oder nach links wandern muss. Ich besitze auch kein GPS-Gerät, und die GPS-Funktion meines neuen Smartphones wollte mich an der Nase herumführen – mit 3400 m Genauigkeit zeigte es meine Position im Gelände. Haha… Und kein Mensch kam vorbei, kein Radfahrer, Spaziergänger, Gassigänger, den ich hätte fragen können… Da können die Knie ganz schön weich werden, und ich habe mir bereits vorgestellt, wie es sein würde, im Wald zu übernachten…

Nun bin ich ein Mensch, der Entscheidungen am liebsten durch Nachdenken, Nachlesen, Informieren trifft. Ich möchte die Kontrolle behalten, keine falschen Entscheidungen treffen. Das kann ganz schön langwierig und sehr anstrengend werden. Und mitten im Wald klappt das irgendwann gar nicht mehr – wenn auch die letzte Informations- und Kontrollquelle ihren Dienst verweigert.

Da habe ich immer mal an meinen Ex-Freund gedacht. Auf unseren gemeinsamen Spazier- und Wandertouren fragte er mich immer wieder: „Wo möchtest du lang? Rechts oder links?“ Und ich antwortete: „Rechts.“ Worauf hin er entschied: „Ach nein, links ist besser, wir laufen links.“ Irgendwann begriff ich, dass das so ein Beispiel ist für „Ich möchte gern mal die Kontrolle abgeben, schaffe es aber nicht wirklich…“ und gewöhnte mir an „links“ zu sagen, wenn ich gern nach rechts gehen wollte. Aber wenn ich nicht entscheiden wollte, übernahm er das: „Immer muss ich entscheiden!“

Ja, und wie entscheidet man nun?

Ich laufe also erst den einen Weg ein paar hundert Meter. Irgendwann bekomme ich ein blödes Gefühl im Bauch, so wie „Mmm hier ist es nicht schön, hier stimmt was nicht…“, und gehe wieder zurück. Dann probiere ich den anderen Weg. Wie ist da das Gefühl? Manchmal muss ich die Wege 1-2-mal kurz „anlaufen“, quasi  ausprobieren. Manchmal spüre ich es gleich (will es natürlich jedoch nicht immer gleich wahrhaben).

Und so tu ich etwas mir ganz Ungewohntes: Ich höre auf mein Bauchgefühl. Was bleibt mir anderes übrig?


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27. Juni 2011 · Kommentare deaktiviert für Grieshof Beulich · Kategorien: Hunsrück, Rhein-Mosel-Dreieck, Übernachten
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So, nun möchte ich euch noch die Urlaubsunterkunft meines Wanderurlaubs im nördlichen Hunsrück empfehlen – den Grieshof in Beulich:

www.grieshof.de

Beulich befindet sich im Rhein-Mosel-Dreick, 10 Minuten von Emmelshausen entfernt.

Grieshof Beulich in Google Maps

Man erreicht von hier aus sowohl die Mosel, als auch den Rhein in ca. einer halben Stunde, und die beiden Wanderattraktionen Ehrbachklamm und Baybachklamm befinden sich in unmittelbarer Nähe. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten für Wanderungen und Unternehmungen.

Der Grieshof ist ein Familienhof und bietet gemütliche und praktisch eingerichtete Zimmer bzw. Ferienwohnungen, Tiere, viele Spiel- und Austobgelegenheiten für Kinder, eine echt nette Gastfamilie und sehr angenehmes Publikum – also nette Kinder und Eltern (ist ja nicht selbstverständlich).

Hier habe ich mir meine Wanderideen und sämtliche Informationen zu Schiffen, Bahnen, Öffnungszeiten der Burgen und Mühlen unterwegs usw. geholt:

www.rhein-mosel-dreieck.de

Meine Wanderkarte hat mir die Touristinformation Emmelshausen innerhalb von 2 Tagen zugeschickt (bei amazon war sie nicht mehr verfügbar):

Wanderkarte Hunsrück Region Kastellaun und Emmelshausen

Tourist-Info im Zentrum am Park
Am Kreisel
Rhein-Mosel-Str. 45
56281 Emmelshausen

Tel.: 06747 93220
Fax: 93 22 22

Mail: info@das-zap.de

Ein wirklich schöner und gelungener Urlaub!!


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