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Die Wetterprognosen fürs Pfingstwochenende waren alles andere als erfreulich. Lediglich für Samstag versprach meine Wetter App noch ziemlich viel Sonne mit bis zu 20°C, und das sogar auch für die Schwäbische Alb. Wir hatten Lust, einmal wieder einen der Traufgänge zu erwandern. Zwei der Premium-Wanderwege rund um Albstadt hatte ich vor 2 Jahren erkundet, die  Ochensbergtour und die Wiesenrunde. Da Thomas am Samstagmorgen noch einen Termin hatte und wir nach einer reichlichen Stunde Anfahrt erst gegen Mittag würden starten können, entschieden wir uns für eine der kürzeren Runden, die Wacholderhöhe.

AusschilderungIch wusste noch von meinen ersten Traufgang-Wanderungen, dass die Ausschilderung mehr als perfekt ist, so dass keine Karte und kein GPS-Track vorzubereiten war.
Die Fahrt selbst ist ja schon mal ein Erlebnis, vor allem, wenn man im Zollernalbkreis auf die stolze Burg Hohenzollern zufährt.

 

 

 

 

 

 

 

 

Albstadt empfing uns mit strahlendem Frühsommerwetter und einem Bilderbuchhimmel – leuchtend blau! Die gelben Löwenzahnwiesen ringsum bildeten einen herrlichen Kontrast dazu.

Blühende Wiesen

Der Wanderparkplatz am Schafhaus war schnell gefunden, und wir konnten es kaum erwarten, uns bei diesem Strahlewetter und nach der langen Fahrt endlich in Bewegung zu setzen. Schnell noch eine Kopfbedeckung, denn die Sonne heizte ganz schön von oben, und los ging es – in entgegengesetzter Richtung als empfohlen, zunächst ein kurzes Stück auf asphaltiertem Weg…

Weg am Start

… dann rechts in die Wiesen hinein.

Wacholderwiesen

Wow, hier wars schööööön. Unsere Stimmung stieg mit jedem Schritt beim Anblick der blühenden Wiesen, Wacholdersträuche, Kiefern…

Wacholderwiesen

Wacholderbeeren

Die Wacholdersträucher waren prall voll, und ein erneuter Besuch zur Erntezeit würde sich lohnen, stellten wir fest.

 

 

 

 

 

 

Leider wurde die Idylle einmal wieder eindringlich gestört. Schon auf meinem ersten Traufgang hatte ich festgestellt, wie laut es oberhalb von Albstadt sein kann. Heute waren es wieder die Sportflugzeuge – der Flugplatz Degerfeld war nicht weit, und die Sportflieger nutzten das schöne Wetter reichlich. Es dröhnte über uns, und wir freuten uns, zwischen einem Flieger und dem nächsten wieder einmal ein paar Vögelchen zwitschern zu hören. Tja, den Flugplatz hatte ich bei meiner Planung übersehen, aber er hatte mich auf der Ochsenbergtour schon kräftig genervt, als gerade am Tag meiner Wanderung dort eine Flugshow stattgefunden hatte. Es gibt wahrhaft egoistische Sportarten.

Aber wir versuchten, uns auf die schöne Landschaft hier zu konzentrieren. Und die ist  in der Tat einzigartig schön. Nachdem wir so ein Stück über die Wacholderwiesen gewandert waren, ging es in den Wald hinein.

Waldweg

Bald kamen wir auch schon am ersten Aussichtspunkt an, dem Schönhaldenfelsen. Wunderschöne Blicke ins Tal…

Aussicht vom Schönhaldenfelsen

… auf Truchtelfingen.

Blick auf Truchtelfingen

Den Fluglärm hatten wir hinter uns gelassen. Dafür hallte nun eine hektisch anfeuernde Lautsprecherstimme in unsere ruhebedürftigen Ohren. Es klang nach einem Sportereignis größeren Ausmaßes. Der UCI Mountainbike Worldcup Albstadt fand dieser Tage statt, wie ich später las. Tatsächlich kamen uns später immer wieder Biker mit Startnummern auf der Brust entgegen, und später entdeckten wir auch von einem der Aussichtsfelsen im Tal einen Teil der Strecke.

Aber so schnell konnte uns nichts die Stimmung verderben. Nö!! An der Wandergaststätte Zum Schönhaldenfelsen (die übrigens einen sehr gemütlichen Eindruck machte) ging es links wieder in den Wald hinein.

Wandergaststätte

Herrlich blühende stille Wiesen…

Über herrlich blühende Wiesen

… bäuerliche Idylle.

Bäuerliche Idylle

Ein ganz kurzes Stück an der Straße entlang, wieder in den Wald hinein, und bald standen wir am nächsten Aussichtspunkt, dem Strichfelsen. Auch hier schauten wir aus luftiger Höhe ins Tal und in die Ferne.

Auf dem Strichfelsen

Und wieder ein Stück durch den Wald, am Leimenfelsen wieder ein super Blick ins Tal… Und noch ein Aussichtsfelsen – der Schlossfelsen am Tailfinger Schloss.

Weg zum Schlossfelsen

Aus über 930 m Höhe stürzen hier die Felsen senkrecht hinab.

Schlossfelsen

Hier, auf 937 m Höhe hat einmal die Burg Tailfingen getront.

Schlossfelsen

Bank

 

Wir bevorzugten dann doch lieber eine Bank in sicherer Entfernung zur Absturzkante zum Verschnaufen und Durstlöschen.
Doch der Lärm des Mountainbike Rennens, der aus dem Tal hinauf hallte, vertrieb uns auch von diesem schönen Platz. Wir zogen uns wieder auf die stilleren Waldpfade zurück…

Stiller Waldpfad

… versuchten, mit unserem Botanik-Halbwissen ein paar Kräuter und Blümchen beim Namen zu nennen, womit wir rasch am Ende waren, beobachteten einen Schmetterling… names „Schmetterling“…   😀

Schmetterling

Ein Ei

… und die Spuren eines geschlüpften Vögelchens.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bikepark

 

Mountainbiker kreuzten immer wieder unseren Weg.

 

 

 

 

 

 

Oberhalb von Truchtelfingen ist der Bikepark Albstadt angelegt…

Bikepark Albstadt

… weswegen auch im Sommer der Skilift Albstadt in Betrieb ist. Doch Wanderer und Biker kommen sich nicht in die Quere. Die Downhill-Strecken sind sorgsam abgesperrt und die Absperrungen mit Warnschildern versehen, und an einer Stelle führt der Wanderweg unter der Bikerstrecke hindurch. Eine klasse Lösung – so können sich beide Fortbewegungsarten voneinander ungestört austoben.

Brücke für die Biker

Kurz vorm Schützenhaus stießen wir auf das Heim des Hundevereins Albstadt. In dessen sonnigem Garten luden uns Tische und Bänke zu einer Kaffeepause ein, und eine freundliche Hundemama schwärmte von dem guten Kuchen.

Ein Stück Sahnetorte bitte

 

Dies ließ sich Thomas natürlich nicht zweimal sagen. (Man beachte bitte auch den Aufdruck auf seinem T-Shirt!!)   😀

 

 

 

 

 

Wir saßen hier lange in der Sonne und beobachteten die Hunde und ihre Besitzer, die nach und nach vom Trainingsplatz kamen, sich über die Krankheiten ihrer Hunde austauschten oder ihre Schützlinge immer wieder davon abhalten mussten, sich gegenseitig anzukläffen.
Inzwischen war es Nachmittag geworden, aber die Sonne prallte auf uns hinab. Der frische Wind dagegen war angenehm. Wir passierten das Schützenhaus und liefen rechts wieder in den Wald hinein. Wir waren nun auf dem Rückweg zu unserem Parkplatz. Hier ist über mehrere hundert Meter ein Nordic-Walking-Parcours eingerichtet. Der Waldboden wurde mit weichem Holzmaterial eingedeckt, worauf es sich aber nicht so angenehm lief, wie wir fanden.

Nordic Walking Strecke

Angenehm fürs Auge waren dagegen die herrlichen Blicke über die Wiesen, Wacholderheiden und Schafweiden ringsum.

Wiesen und Wacholderheiden

LockerungsübungSchilder mit Anregungen für Lockerungs- und anderen Körperübungen inspirierten Thomas zum Nachmachen.  😀

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Ferne beobachteten wir, wie ein Schäferhund immer wieder seine Herde zusammen trieb.

Schafherde

Wir genossen die friedliche Abendstimmung hier… bis erneut ein Flieger, der vom nun wieder nahen Flugplatz Degerfeld kam, immer wieder über uns kreiste. Offensichtlich mit Flugübungen beschäftigt… Nein, das war kein Genuss. Nur weg hier!  🙁

Der letzte Abschnitt war dann noch mal richtig schön.

Über Wiesenwege zurück

Eine Wacholderheide…

Wacholder und Kiefern

… urwüchsige Kiefern und eine herrliche Aussicht von einer Liegebank aus, auf der wir es uns noch eine Weile gemütlich machten.

Blick über die Wiesen

Und wer oder was störte die Ruhe auch hier? Drei Motor-Biker kamen direkt neben uns die Wiese hinunter geknattert und hinterließen ihren Gestank. Noch so eine egoistische Sportart. Es könnte so friedlich sein auf der Alb!

Die Tour war wirklich sehr schön – was den optischen Genuss betrifft. Wie die anderen Traufgänge, die ich zuvor gelaufen war, auch. Nur der Zivilisations- und Sportlärm hat für mich bzw. uns den akustischen Wandergenuss einmal mehr ganz schön beeinträchtigt. So dass ich mir überlegen würde, einen weiteren Traufgang in Angriff zu nehmen. Nur wenn mir jemand sagt, dass es auf dem Traufgang, den er gewandert ist, total ruhig war!

Alle Traufgänge bei www.traufgaenge.de

Hier sind alle Fotos.


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„Auch der Mai tut weh…“… stellt Erich Kästner in seinem Gedicht „Der Mai“ fest (aus Die 13 Monate). Damit meint er wohl seine Wehmut, wenn er beobachtet, dass die lang ersehnte herrliche Blütenpracht des Wonnemonats dann doch immer wieder allzuschnell vorbei ist. Die Wonne währt oft nur wenige Wochen. Im Moment jedoch ist sie groß – wo man auch hinschaut – Bäume, Sträucher und Wiesen schmücken sich geradezu verschwenderisch in den prachtvollsten Farben und Formen und werden jeden Tag bunter. Allerorts dringen süße Düfte in die Nase, sogar auf dem Werksgelände.

„Freude und MelanchoIie sind wohl Schwestern…“ schreibt Kästner aber auch. Im Moment gibt es für Melancholie vorerst nur einen Grund: Der Blick aus dem Fenster vermittelt weniger Mai-, stattdessen eher Novemberstimmung. Die Fliederblüten vor meinem Balkon hängen nass herab, und ihr Duft bleibt mir verborgen, weil die Balkontür verschlossen. Es ist kaaaaalt!!

Eine gute Gelegenheit, ein paar Fotos zu genießen und zu verbreiten, die Thomas Anfang Mai auf unserem Spaziergang im Lehr- und Versuchsgarten Tachenhausen geschossen hat.

Apfelblüte

Der Garten am Tachenhäuser Hof Oberboihingen ist eine Anlage der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen und in jedem Fall immer einen Besuch wert. Anfang Mai blüten die Apfelbäume, der Ranunkelstrauch und Kirschlorbeer in voller Pracht.

Ranunkelstrauch

Kirschlorbeer in Blüte

Die Pfingstrosen zeigten erste zarte Blüten. Unglaublich, wie viele Sorten es davon gibt!

Pfingstrosen

Wenn das erst alles aufgeblüht ist!   🙂

Apfelblüte

 

Apfelblüten

Ich war in der Zeit, in der ich in Oberboihingen gelebt habe, mehrmals da. Der Garten ist zu jeder Jahreszeit wunderschön. Auf weichen Rasenwegen läuft man zwischen liebevoll gepflegten Beeten mit Bäumen, Stauden, Blumen, Gräsern, Kräutern…. in unglaublicher Vielfalt entlang, kann sich informieren, Ideen für den eigenen Garten oder Balkon holen und einfach genießen.

Auf weichen Wegen

Hoffentlich bei etwas wärmerem und sonnigerem Wetter als heute!!

Blüte

Tut der Mai nun weh? Erich Kästner macht mir Mut: Der Mai kommt ja wieder.    😀

Der Mai

Im Galarock des heiteren Verschwenders,
ein Blumenzepter in der schmalen Hand,
fährt nun der Mai, der Mozart des Kalenders,
aus seiner Kutsche grüßend, über Land.

Es überblüht sich, er braucht nur zu winken.
Er winkt! Und rollt durch einen Farbenhain.
Blaumeisen flattern ihm voraus und Finken.
Und Pfauenaugen flügeln hinterdrein.

Die Apfelbäume hinterm Zaun erröten.
Die Birken machen einen grünen Knicks.
Die Drosseln spielen, auf ganz kleinen Flöten,
das Scherzo aus der Symphonie des Glücks.

Die Kutsche rollt durch atmende Pastelle.
Wir ziehn den Hut. Die Kutsche rollt vorbei.
Die Zeit versinkt in einer Fliederwelle.
O, gäb es doch ein Jahr aus lauter Mai!

Melancholie und Freude sind wohl Schwestern.
Und aus den Zweigen fällt verblühter Schnee.
Mit jedem Pulsschlag wird aus Heute Gestern.
Auch Glück kann weh tun. Auch der Mai tut weh.

Er nickt uns zu und ruft: „Ich komm ja wieder!“
Aus Himmelblau wird langsam Abendgold.
Er grüßt die Hügel, und er winkt dem Flieder.
Er lächelt. Lächelt. Und die Kutsche rollt.

Blütenpracht

s. auch

Das Jahr ist klein

Der Regen klimpert: Frohe Ostern


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Thomas hatte Geburtstag und wir uns frei genommen. Gelegenheit, mitten in der Woche eine schöne Tour zu wandern. Da bietet sich eine Gegend an, die am Wochenende ziemlich überlaufen ist. Na weil es da eben so schön ist: Am Randecker Maar.

Ich bin dort schon oft gewandert, zuletzt im goldenen Oktober 2012. Die Fotos, die ich von dieser Tour mitgebracht hatte, gehören zu meinen Lieblingswanderfotos:

Herbst am Randecker Maar

Im letzten Herbst schillerte die Natur am Albtrauf in warmen Rot- und Goldtönen. In diesen Tagen blühen die Bäume und Wiesen, ein total anderes Bild, aber traumhaft schön.

Diese Runde über den Aussichtsfelsen Breitenstein, das Randecker Maar und das Schopflocher Moor habe ich hier ausführlich beschrieben: Am Schwäbischen Vulkan vorbei. Unter o.g. Link habe ich den GPS-Track eingebunden. Die Tour ist nicht allzu lang, etwas über 8 km. Wir fuhren gegen Mittag los und parkten wie immer am Parkplatz Breitenstein kurz vor Ochsenwang.

Am Breitenstein hatten wir auch heute wieder eine traumhafte Fernsicht.

Aussicht vom Breitenstein

Vor allem aber hatten wir den Breitenstein ganz für uns allein. Sonntags herrscht hier Familien-Hochbetrieb! Heute konnten wir uns einmal in Ruhe umsehen und die Ortschaften und Hügel ringsum zuordnen. Die Rapsfelder waren bereits am Blühen, leuchtend gelb. Ein schöner Platz für die Vesperpause.

Am Randecker Maar war es heute auch recht ruhig. Anders als am Wochenende kamen uns nur vereinzelt Wanderer oder Spaziergänger entgegen.

Blick ins Randecker Maar

Thomas war zum ersten Mal hier und informierte sich auf den Schautafeln über die Enstehung und Flora und Fauna des Vulkanschlots.Und ich fand den Baum, der mich im Herbst wegen seiner leuchtend roten Blattfärbung begeistert hatte, wieder – heute in leuchtend weißer Blüte:

CIMG0024

Baum im Herbst

So präsentierte sich dieses Schmuckstück im Oktober:

 

 

 

 

 

 

 

 

Leider wurde die Stille immer wieder unterbrochen. Anscheinend läuteten die ersten Herren bereits Christi Himmelfahrt ein. Ständig kam ein Motorrad oder Quad angebrettert und raste und dröhnte unglaublich laut durchs friedliche Maar. Ebenso über die Landstraße oberhalb des Maars. Ärgerlich!! Das störte wirklich. Unverständlich, dass dies nicht durch Geschwindigkeitsbegrenzungen unterbunden wird. Vor allem wenn man bedenkt, welche Bedeutung das Naturschutzgebiet Randecker Maar für den Vogelzug und die Vogelbeobachtung bzw. -forschung hat.

Wir versuchten, uns nicht die Stimmung verderben zu lassen, was uns bei diesen schönen Aussichten auch ganz gut gelang. Hier der Blick zu den Drei Kaiserbergen, den Göppinger Hausbergen Staufen, Rechberg und Stuifen. Dort wollen wir demnächst auch mal wandern.

Drei Kaiserberge

In der Nähe der Ziegelhütte hat man einen schönen Blick durch die Zipfelbachschlucht hindurch auf die Limburg.

Blick auf die Limburg

Der Einschnitt, den der Zipfelbach in Millionen Jahren in den Albtrauf geschnitten hat, wird von Vögeln genutzt, um den Höhenunterschied hinauf auf die Albhochfläche zu überwinden. In der Nähe der Ziegelhütte gibt es wieder eine größere Schautafel. Leider gab es auch geschlossene Türen – die Maarstube der Ziegelhütte, der Bio-Bauernhof am Randecker Maar mit eigener Käserei hat nur am Wochenende und an Feiertagen geöffnet. Leider ist sie dann auch oft hoffnungslos überfüllt. Ich habe hier schon öfters keinen Platz mehr bekommen oder musste für ein Käsebrot oder ein Stück Kuchen (beides seeeehr lecker) lange anstehen.

Ok, es gab heute also kein Käsebrot und keinen Kaffee. Dafür freute sich ein Kälbchen über unseren Besuch und ein paar Streicheleinheiten.

Kälbchen

Wir beide verstanden uns bestens!  😀

Den Kaffee tranken wir heute im gemütlichen Biergarten des Otto-Hofmeister-Hauses.

Otto-Hofmeister-Haus

Dann waren wir auch schon im Schopflocher Moor. Auch hier hatte ich es schon sehr sehr voll erlebt. Heute wars einfach schön – friedlich und still.

Und hier der Weg durchs Moor:

Weg durchs Moor

Weg durchs Moor

Weg durchs Moor

Links und rechts des Weges sah es ziemlich feucht aus…

Moorgebiet

Und ein Teppich aus Sumpfdotterblumen…   Sumpfdotterblumen

Gras

Dieser kleine Teich ist künstlich angelegt als Laichplatz für Kröten und Frösche.

Teich

Teich

Inzwischen war es Abend geworden. Zeit, nach Ochsenwang zurück zu laufen.

Gräser

Schöne abwechslungsreiche Halbtagestour, die man immer mal wieder laufen kann. Am besten in der Woche oder, wenn man gern in die Ziegelhütte einkehren möchte, lieber am Samstag, statt am Sonntag.


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In silva salus. Im Wald liegt das Heil…

Oft erfahre ich das. Heute war es einmal wieder so. Gegen 17 Uhr zog es mich noch einmal raus. Ich stieg in meine Laufschuhe, zog meine Nordic-Walking-Stöcke fest und stiefelte los – ins Schaichtal. Das brauchte ich jetzt – seit Tagen fühle ich mich total müde, gestresst, niedergeschlagen, frustriert…

Das Schaichtal empfing mich mit saftigen blühenden Wiesen, blühenden Bäumen, riesigen Pfützen und einer rauschenden Schaich…

Blüte im Schaichtal

Es duftete herrlich… würzig, süßlich, feucht… zig Piepmätze zwitscherten und trällerten… Links von mir plätscherte und rauschte die Schaich, rechts von mir plätscherte das Regenwasser der letzten Tage in Bächen und kleinen Wasserfällen den Hang hinab ins Tal.

Wie auf Knopfdruck fiel alles Schwere von mir ab. Ich lief und lief und lief… und blieb immer wieder stehen, wenn ich wieder ein schönes Detail entdeckt hatte… Blümchen, Kräuter, Käfer, Steine… Auf einer Lichtung saß ein Graureiher. Als ich stehen blieb, hob er ab und schwebte davon.

Ich kam zum Schlüsselsee, an dem ich schon so oft auftanken konnte. Ich setzte mich auf die Bank und schaute einfach nur aufs Wasser.

Schlüsselsee

Ich kann beim Yoga nie wirklich entspannen. Meditieren kann ich auch nicht. Am Schlüsselsee komme ich zur Ruhe.

Am Schlüsselsee

Eine Blesshuhnfamilie zog friedliche Runden. Die ersten Teichmummeln bildeten einen losen Teppich. Rotfedern schnappten von unten nach den Blättern. Es blubberte hier und schwabbte da. Ansonsten – Stille. Ich blieb lange lange sitzen. Ach wie schööööööön.

Aber ich konnte ja hier nicht übernachten… Natürlich zog sich auch der Heimweg in die Länge…

HäfnerbrunnenAm Häfnerbrunnen, dem Heilbrunnen, füllte ich wie immer meine Wasserflasche auf. „Kühler Trunk labt Herz und Mund“, lautet die Inschrift. So ist es!    🙂

Sumpfdotterblumen

Meiner Freundin Ilona schickte ich ein Sträuschen Sumpfdotterblumen. Wie kleine Sonnen leuchteten sie im saftigen Grün. Mögen sie ihr Kraft und Zuversicht schenken.

Das Nacktschneckchen auf dem Blatt habe ich aber erst jetzt entdeckt.  😀

Saftige Wiesen

Irgendwann hatte ich links am Wegesrand einmal diesen Stein entdeckt:

In silva salus

In silva salus – Im Wald liegt das Heil. Nach 3 Stunden im Wald war ich wieder bei mir angekommen. Mir gehts wieder gut. Geheilt.


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Ist das nicht herrlich – die Blütenpracht überall? In den Vorgärten blüht es mehrfarbig, und wenn ich durchs Aichtal fahre, leuchten mich blühende Bäume an. Die Wanderblogs füllen sich mit Touren durch blühende Täler oder Obstwiesen.

Blüten bei Mönchberg

In meinem Blog gibt es wieder ein Gedicht – eines der schönsten Frühlingsgedichte, die ich kenne. Es ist einfach zum Herzerfreuen. Ich hoffe, für euch auch.   🙂

Frühlingsglaube

Die linden Lüfte sind erwacht,
Sie säuseln und weben Tag und Nacht,
Sie schaffen an allen Enden.
Nun, armes Herze, sei nicht bang!
Nun muss sich alles, alles wenden.

Die Welt wird schöner mit jedem Tag,
Man weiß nicht, was noch werden mag,
Das Blühen will nicht enden.
Es blüht das fernste, tiefste Tal:
Nun, armes Herz, vergiss der Qual!
Nun muss sich alles, alles wenden.

Ludwig Uhland


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Es ist wieder Bärlauchzeit! Jedes Jahr um diese Zeit achte ich sorgsam darauf, dass ich sie nicht verpasse. Nun ist sie schon fast wieder vorbei. Bereits vor 1 Woche schrieb mir mein Sohn Axel, dass es gerade jede Menge Bärlauch gäbe. Es wird also höchste Zeit, mir meine Frühjahrs-Lieblingsleckerei aus dem Wald zu holen.

Meist tu ich das im Siebenmühlental. Da ich heute eh einmal wieder ziemlich müde und duselig im Kopf bin, verabschiedete ich mich gegen 14 Uhr von meinen Kollegen (übrigens in den Urlaub!!!). Auf der Heimfahrt komme ich an der Burkhardtsmühle vorbei. Ich parkte wie immer auf dem Wanderparkplatz am Café Waldmeister und lief durchs Sägewerk ins Siebenmühlental hinein. Ich habe diesen Weg das letzte mal im grauen Januar beschrieben – Winter, du zwingst mich zum Träumen. Damals haben wir uns alle nach dem richtigen Winter -so einem mit viel Schnee, gesehnt. In den letzten Wochen haben wir dagegen sehnlich darauf gewartet, dass der Schnee endlich geht und der Fühling kommt. Nun haben wir ihn, mit etwas Verspätung. Von daher dachte ich, der Bärlauch würde sich auch verspäten, aber nein, beinahe hätte ich ihn verpasst!

Es grünt und blühlt im Siebenmühlental

Ok, nun sind die Temperaturen gerade mal wieder etwas abgesunken, die Sonne ist verschwunden, und am Himmel ziehen verdächtlich dunkle Wolken auf. Doch die Frühlingsboten sind nicht zu übersehen. Die Wiesen werden langsam wieder saftig grün, die Bäume und Sträucher sind mit einem zarten Grün überzogen, an manchen Bäumen und am Wegesrand blüht es bereits mehrfarbig.

Es grünt im Siebenmühlental

Herrlich still wars, die Vögelchen zwitscherten und trällerten um die Wette. Nach wenigen Minuten kam ich an eine mir bekannte Stelle, an der direkt am Reichenbach reichlich Bärlauch wächst.

Bärlauch

Bärlauch

Ich pflückte meine Tüte voll und lief weiter. Herrlich wars, ich genoss die Stille, die frische Luft, die vielen einzelnen Knospen und zarten Blatttriebe…
Frühling

… und überhaupt das sanfte friedliche Siebenmühlental. An der Kochenmühle überquerte ich den Reichenbach.

An der Kochenmühle

Rinder an der Kochenmühle

Auf der anderen Seite lief ich zurück.

Obere Kleinmichelsmühle

Und dann wurde ich auf dem letzten halben Kilometer doch noch ein klein wenig nass. Meine Finger duften nun lecker nach Bärlauch (naja, ist Geschmackssache… 😀 ), und mein Auto auch. Macht nichts, die Runde tat gut im Kopf, und meinem Gaumen werde ich ebenfalls gleich eine große Freude bereiten – mit frischen Bärlauch. Ähm… ich habe ja nun ein paar Tage Urlaub, da kann ich so viel essen, wie ich mag, ohne dass jemand die Nase rümpfen wird!


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Heute möchte ich ein schönes Buch vorstellen und empfehlen:

Rheinhessische Spazier-Gänge. Kochen, Wandern, Genießen

Es ist, wie der Titel vermuten lässt, eine gelungene Kombination aus rheinhessischen Wandertouren, leckeren Rezepten und wunderschönen Fotos – und das alles zum Genießen.

Schöpfer dieses Büchleins sind meine virtuelle Wanderfreundin Heike Tharun, Wanderleiterin, Wege- und Pfadfinderin, s. Tharun Touren, und die kreative Köchin Katja Mailahn. Auf über 60 liebevoll gestalteten farbenfrohen Seiten stellen die beiden Autorinnen 5 Wandertouren durchs Land der 1000 Hügel, wie Rheinhessen genannt wird, vor. Für jede der Wanderungen erhält der Leser jeweils ein Menü, bestehend aus 3 leckeren Rezeptvorschlägen fürs Wandervesper. Natürlich jedes mit einem äußerst appetitanregenden Foto. Dabei bewegen sich die beiden sowohl wandernd, als auch kulinarisch dazu passend durch alle 4 Jahreszeiten, was ich besonders praktisch finde. Denn mir persönlich liegt immer viel daran, der Jahreszeit entsprechende frische Zutaten zu verwenden.

Zu jeder Wandertour gibt es außer einer ausführlichen Wegbeschreibung eine Karte mit eingezeichnetem Tourenverlauf und zusätzliche Angaben wie Schwierigkeitsgrad, Streckenlänge, Höhenmeter, Einkehrmöglichkeiten, Karte und Internetadressen für weitere Informationen. Und natürlich immer mehrere traumhafte Fotos, die sicher jedem Leser Lust darauf machen, sofort den Rucksack zu packen und loszulaufen. Die Rezepte sind allesamt lecker und für unterwegs geeignet. Dazu gibt es hier und da einen Tipp, wie man die Kreationen praktisch für den Wanderrucksack geeignet verpacken bzw. aufbewahren kann.

Mein kulinarischer Favorit ist eindeutig das Gartenkräuter-Pesto mit Focaccia mit jeder Menge frischer Kräuter. Das Auberginenpüree mit Nüssen klingt aber auch richtig lecker. Oder das Haselnuss-Krustenbrot… Unter den Touren ist es die Tour 5: Auf dem Rheinburgenweg von St. Goar nach Oberwesel. Diese Tour bin ich nämlich schon gelaufen, und sie ist wirklich sehr sehr schön. Die anderen Touren sind es sicher nicht weniger.

Mit besonders großer Freude habe ich den Namen meiner lieben Internet-Wanderfreundin Elke Bitzer, s. Fotografische Reisen und Wanderungen, unter den FotografInnen entdeckt, deren Fotos ja immer ein besonderes Erlebnis sind.

Herzlichen Glückwunsch, an dich, liebe Heike und an alle anderen Beteiligten – da habt ihr etwas geschaffen, das mir ganz viel Freude macht und sicher nicht nur mir!

Hier noch einmal die Vorstellung des Buches bei Tharun Touren. Auf dieser Seite kann man es auch bestellen.

Und nun wandert das Buch sogleich in meine Bücherei.


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Es ist soweit – meine erste Mehrtageswanderung auf einem von Deutschlands Weitwanderwegen ist in Planung. Und zwar MIT Gepäck. Und was ist eines der wichtigsten Anschaffungen? Ein Wander-, oder wie es auch sportlicher genannt wird: Trekking-Rucksack. Zunächst informierte ich mich ein wenig über Marken und vor allem das nötige bzw. höchst (er)tragbare Volumen. Ein Fachverkäufer in einem Sportgeschäft riet mir, nicht mehr als 10% meines Körpergewichts mit mir wandern zu führen. Ok… dann darf mein Rucksack einschließlich seines Eigengewichts nicht einmal 6 kg wiegen (??). Mmmm…

Erstes Kriterium war also: Der Rucksack selbst sollte also schon einmal recht leicht sein. Als Volumen sollten ca. 35 l genügen, wie erfahrene Weitwanderer in einschlägigen Wanderforen berichteten.

Ich schaute mich im Onlineshop campz.de um, welcher eine reiche Auswahl an Rücksäcken und Taschen anbietet. Bald fiel meine Wahl auf 2 Rucksäcke der Marke Osprey, zwischen denen ich mich jedoch zunächst einfach nicht entscheiden konnte:

Osprey Kestrel 38 Gr. S/M

Und da ich unsicher war, welche spürbaren Vorteile ein Frauenrucksack haben könnte, auch noch den

Osprey Kyte 46 Women’s Gr. S/M

Auf meine Nachfrage hin, ob ich das Modell Kyte auch in der Größe 38 haben könne, welche ich über das Kontaktformular von campz.de versandte, bekam ich prompt und sehr freundlich Antwort. Leider abschlägig. Das Angebot würde jedoch ständig erweitert. Und tatsächlich, inzwischen gibt es den Rucksack, für den ich mich letzten Endes entschieden hatte, sogar in einer anderen Farbe.

In Rekordgeschwindigkeit hatte ich die Rucksäcke. Nun war eine Entscheidung fällig. Oje.. Ich und entscheiden…

Der erste optische und Befühl-Eindruck war schon einmal sehr angenehm. Schöne Verarbeitung, gutes Material, schick…

Ich belud beide Rucksäcke mit ca. 5 kg und trug sie immer wieder längere Zeit durch die Wohnung, beäugte sie immer wieder und maß nach.

Die Länge der Rückenteile ist exakt dieselbe, nur das des Damenrucksackes ist etwas schmaler. Die Rückenlänge ist bei beiden Modellen höhenverstellbar.

Der Damen-Kyte hat dafür in dieser 46-Liter-Variante gegenüber dem Kestrel mit 36 l etwas mehr Stoff, außerdem 2 Seitentaschen mit Reißverschluss  über die gesamte Länge, und somit auch etwas mehr Gewicht (1500 gegen 1390 g).

Weiterhin sind die Träger des Kyte-Modelles etwas schmaler und anders geformt, um die empfindsamen weiblichen Formen nicht einzuengen oder gar daran zu scheuern.   😉

Um meinen langen Entscheidungsweg hier kurz widerzugeben:  Ich spürte keinen wirklichen Unterschied. Da ich ansonsten ringsum nicht viel auf den Knochen habe, wird mich sicher jeder Rucksack früher oder später irgendwo drücken oder kneifen, dachte ich.

Rucksack beladen

 

 

Ich entschied mich für den leichteren und kleineren Kestrel.

 

 

 

 

 

 

 

 

Ich belud ihn zu einer ersten Tageswanderung. Natürlich noch nicht mit voller Ladung, aber schon großzügig bepackt mit allem, was man an einem Tag so benötigt, einschließlich 1,5 l Wasser und Wanderstöcken. Das ist nun mein Eindruck:

Das Bepacken war schon einmal eine Freude. Nicht allzu viele Taschen, aber für mich genug. Das Hauptfach hat einen Zwischenboden, den man entfernen kann. Das abgetrennte untere Fach kann man natürlich durch separate Reißverschlüsse öffnen.

Unteres Fach

Fach für Wertsachen im Deckel

 

 

Weitere Fächer gibt es im Deckel, eines von außen zugänglich und eines innen im Deckel für Wertsachen.

Alles geräumig genug.

 

 

 

 

 

 

 

An den Seiten links und rechts gibt es Taschen aus elastischem Mesh.

Fach für Trinkflasche

 

Da ich gern eine Trinkflasche griffbereit in einer Außentasche trage, steckte ich eine meiner beiden 0,7-l-Flaschen, die ich immer dabei habe, hinein. Dabei stellte ich jedoch ein Mango fest: Diese Taschen könnten schon ein wenig größer sein. Ich füllte eine 0,5-l-Flasche, und für diese Größe waren sie passend. Wobei die 0,7-l-Flasche, wie auf dem Foto, auch gerade noch ok wäre. Eine größere Flasche könnte nach meinem Gefühl beim Wandern abstürzen.

 

 

 

 

 

Ein weiteres dehnbares Fach befindet sich auf der Frontseite, geeignet z.B. für die Karte. Darunter befindet sich das Fach mit der Regenschutzhülle – sehr praktisch! Weitere nette Details, die ich momentan noch nicht benötigt habe: Ein paar Schlaufen unterhalb des Rucksacks für z.B. Zelt/Matte. Oder die s.g. „Stow-on-the-Go Befestigung für Trekking-Stöcke“, von der man bequem die Wanderstöcke abnehmen kann, ohne den Rucksack absetzen zu müssen. (Dafür kann man im Notfall aber auch den eventuellen Mitwanderer „missbrauchen“.   :-D)

Witzig auch die Pfeife am Brustgurt – um im Falle eines Sturzes oder Verschüttetseins ein Notsignal abgeben zu können… Ok, ich hoffe, dass ich sie nie benötigen werde. Was ebenso das Fach für den Wassersack betrifft, für mich überflüssig. CIMG0081

 

 

 

Dafür schien mir das Rückenteil angenehm geformt und gepolstert, mit Be- und Entlüftungsstruktur und einem Netz ausgestattet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sitzt super bequem!

 

 

Ich bepackte das Hauptfach, befestigte die Wanderstöcke außen und passte die Hüft-, die (höhenverstellbaren) Brust- und die Schultergurte an. Der Rucksack saß super bequem, wie extra für meinen Rücken maßgenommen. Anders kann ich es nicht sagen.

 

 

 

 

 

 

 

Dieses Gefühl ließ auch den ganzen Tag nicht nach. In der Tat- ich spürte den Rucksack kaum. Die Hüftgurte sind recht breit, was für meine wenig abgepolsterten Beckenknochen sehr angenehm ist. Auch die Schultergurte sind weich genug und drückten nicht.

Nun war ich jedoch erst einmal nur ca. 5 Stunden unterwegs mit einem reduzierten Gewicht. Außerdem haben sicher auch die momentan noch benötigten Winterpullover und die gefütterte Jacke einiges abgepolstert. Meinem Gefühl nach wird der Rucksack für mich jedoch auch auf einer längeren Tour und mit deutlich mehr Gewicht ein angenehmer Begleiter sein. Unsere mehrtägige Wanderung ist für den Juni geplant. Ich werde also im Sommer erneut berichten, wie sich mein neuer Rucksack bewährt, und weiterhin immer mal wieder bei campz.de vorbei schauen. Vielen Dank für die Überlassung des Rucksackes zum Testen!


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Ostermontag – endlich endlich lachte die Sonne einmal wieder in meine Dachfenster hinein. Ich hatte Lust auf eine Wanderung. Spontan fiel mir eine Runde aus meinem Wanderführer „Westliche Alb“ von Dieter Buck (s. Bücherei) ein.

Die Tour Nr. 27 führt, ausgehend von Erkenbrechtsweiler, über lange Abschnitte am Albtrauf entlang, vorbei an der Burg Hohenneuffen, verläuft in einer südlichen Runde nach Erkenbrechtsweiler zurück und am Tor einer ehemaligen keltischen Siedlung, dem Oppidum Heidegraben, mit einem seiner Tore vorbei.

Anschließend kann man noch eine kleinere Runde nördlich von Erkenbrechtsweiler über die s.g. „Bassgeige“ drehen, deren Erhebung weithin zu sehen ist, bis zu uns in der Nürtinger Gegend. Dort kann man auf zwei Aussichtsfelsen, welche man unbedingt besucht haben muss, eine gigantische Fernsicht genießen.

Nicht so im November 2011, als ich diese Tour 27 zum ersten Mal unternommen hatte – bei dickem Nebel: Hohenneuffen im Nebel. Dabei waren mir die vielen herrlichen Aussichten vom Albtrauf ins weite Umland verborgen geblieben, und ich hatte zuletzt aus diesem und aus gesundheitlichen Gründen die Bassgeige ausgelassen. Ein Grund, diese Tour ein weiteres Mal in Angriff zu nehmen. Kurzer Anruf bei Thomas – ja er kommt gern mit. Eine Stunde später (und wegen der Umstellung auf Sommerzeit auch eine Stunde später als üblich) saßen wir im Auto, starteten nach Erkenbrechtsweiler, und kurz darauf unsere Runde vom Parkplatz „Heidegraben“ oder auch „Bassgeige“ genannt, kurz vorm Ortseingang Erkenbrechtsweiler aus:

Erkenbrechtsweiler – Wilhelmsfels – Hohenneuffen – Erkenbrechtsweiler – Heidengraben – Bassgeige mit Bruckerfels und Beurener Fels

Nun möchte ich nicht nochmals die gesamte Runde beschreiben, denn das habe ich ja bereits in meinem Bericht von 2011 getan. Ich erkannte viele Wege und Stellen wieder, auch wenn ich damals vor lauter Nebel nicht viel sehen konnte.  😀

Heute hatten wir wunderbar sonniges Strahlewetter, auch wenn ein ziemlich kalter Wind eine warme Jacke, Mütze und Handschuhe nach wie vor unentbehrlich machte.

Hier der Weg hinter Erkenbrechtsweiler Richtung Marien- und Wilhelmsfels:
Start hinter Erkenbrechtsweiler

Dieser Weg im Novembernebel

Und so hatte ich es hier im November 2011 erlebt:

 

 

 

 

 

 

 

 

Teilweise lag noch großflächig Schnee. Tatsächlich liefen wir in Laufe der Tour mehrfach durch festen Schnee und bedauerten, Angelika mit ihren Schneeschuhen nicht mitgenommen zu haben…   😀

Es ist noch Winter auf der Alb

… aber auch über Schneematsch, echte Matschpampe (welche sich bald auch an Schuhen und Hosen ausbreitete) oder auf trockenen Wegen – es war alles dabei.

Ja, und einmal wollte mein Thomas (psssst, er liest ja jetzt nicht mit…) einen schönen schmalen, aber besonders matschigen Waldpfad verlassen, um diesen auf einem parallel verlaufenden festen und trockenen Feldweg zu umgehen. Aber was ein wahreres Wanderherz ist, das verlässt doch niemals (niemals!!) einen schönen Waldpfad, sei er auch noch so matschig, und läuft stattdessen auf einem langweiligen Feldweg! Nö. Wir haben es doch auch geschafft.   😀

Und hier hatten wir schon die erste schöne Aussicht auf Beuren:

Erste Aussicht auf Beuren

Weiter ging es immer am Albtrauf entlang, und durch die blattlosen Stämme und Sträucher hindurch konnten wir immer wieder Blicke auf die felsigen steilen Kanten des Albtraufs und hinunter ins Tal erhaschen.

Felsiger Albtrauf

Diese Stelle erkannte ich wieder, hier muss wohl jemand abgestürzt sein:

Kreuz am Steilhang

Das steinerne Kreuz im Nebel

 

 

Das steinerne Kreuz am Steilhang hatte ich schon 2011 aufgwenommen und ist eines meiner Lieblingsfotos:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kurz darauf standen wir am Wilhelmsfelsen, direkt gegenüber der Burg Hohenneuffen.

Blick vom Wilhelmsfelsen auf die Hohenneuffen

 

Damals habe ich natürlich – NICHTS – gesehen. Heute wars wunderbar.

Auf der Plattform der Burg Hohenneuffen konnte man sogar die Besucher erkennen.

 

 

 

 

Und hier der schöne Blick auf Owen und hinüber zur Burg Teck.

Und zur Burg Teck

Mithilfe der Karte versuchten wir, die einzelnen Ortschaften zuzuordnen. Wir konnten bis nach Nürtingen schauen, und ein kundiger Wanderer hätte mir sicher auch mein Aichtal zeigen können. Weiter vorn Frickenhausen, wo meine Freundin Eva wohnt.

Blick in die Ferne

Wir packten auf der Bank unser Vesper aus und wärmten uns mit Tee auf, den Thomas glücklicherweise eingepackt hatte.

Vesperpause

Natürlich erzählte ich Thomas die Geschichte, wie ich vor ein paar Jahren hier gemeinsam mit meinen damaligen Trommelfreunden Uwe und Eva hergekommen war. Ich hatte sie schon in meinem damaligen Bericht erzählt, und Thomas, der auch ab und zu auf der Djembe spielt, konnte meine Erinnerung teilen und sehr gut verstehen:  🙂

Diesen Felsvorsprung auf dem Wilhelmsfelsen mit einer sonst herrlichen Sicht weit ins Tal und auf die Hohenneuffen kannte ich. Vor ein paar Jahren hatte ich über eine längere Zeit Djembe gespielt. An einem sommerlichen Sonntag hatten Uwe, Eva und ich unsere Djemben vom Parkplatz Hohenneuffen hier her zum Wilhelmsfelsen getragen. Mit uns kamen Uwes Töchter, sie hatten 2 Decken und einen Picknickkorb mit Rührkuchen, Kaffee und Saft im Gepäck. Hier ließen wir uns nieder, packten unsere Djemben aus und trommelten zu dritt direkt an der Kante westafrikanische Rhythmen. Das muss weit im Tal zu hören gewesen sein. Nach kurzer Zeit hatten wir eine Traube Zuhörer hinter uns und bekamen Beifall. Einige Wochen später lernte Eva jemanden kennen, der ihr erzählte, er habe neulich in der Nähe der Hohenneuffen 3 Trommler gesehen, die echt klasse getrommelt hätten.

Weiter ging es relativ unspektakulär – zunächst an der Burg Hohenneuffen vorbei, deren Besuch wir uns für später aufheben wollten, und leider festen Feldwegen. Nur der Blick nach links und rechts war ein wenig idyllisch.

Feldweg

Nach Überquerung der Landstraße nach Erkenbrechtsweiler soll der Wanderweg in ein Waldstück hinein führen und auf einen links abbiegenden Weg stoßen.

Verschneiter Waldweg

Quer durch den Wald

 

Diesen Weg hatte ich schon damals nicht gefunden, und wir fanden ihn auch heute nicht. So irrten wir erst ein wenig herum und liefen dann einfach querfeldein durch den Winterwald.

 

 

 

 

Ein weiterer fester Weg führte nach Erkenbrechtsweiler zurück. Hinter Erkenbrechtsweiler konnten wir schon die Erhebung der Bassgeige erkennen, die wir ja noch in Angriff nehmen wollten. Naja… so richtig wollte bisher nur ich das…  🙂
Weg zurück nach Erkenbrechtsweiler

Auf einer Bank rasteten wir nochmals kurz, aßen meine geliebten Cantuccini auf und leerten die Thermoskanne Tee.

Nun führt die Wanderbeschreibung auf einem Weg nordöstlich an Erkenbrechtsweiler vorbei. Wir sparten uns diesen Umweg und liefen auf der Hauptstraße durch den Ort hindurch. Das war natürlich nicht ganz so Wanderherz erfreulich, aber schnell erledigt. Kurz darauf standen wir vor dem s.g. „Tor G“…

Das Tor G

… einem rekonstruierten Zangentor des Heidengrabens. Dieses 1,3 km lange Oppidum gehört zu den eindrucksvollsten Geländedenkmalen der Schwäbischen Alb.

Dahinter war nun auch schon die Bassgeige zu erkennen. Diese Erhebung verdankt ihren Namen ihrer Form, wie sie sich aus der Luft darstellt. Drei Erhebungen reihen sich von West nach Ost wie auf einer geraden aneinander, so dass es von oben ausschaut wie ein Kontrabass. Am östlichen Ende befindet sich der Brucker-, am westlichen der Beurener Fels. Auf beiden Felsen soll man aus über 700 Meter steil abfallender Höhe eine gigantische Fernsicht haben. Diese wollte ich mir nicht entgehen lassen, zumal die Spätnachmittag-Sonne immer noch kräftig strahlte. Nur die Uhr zeigte dummerweise eine Stunde später als gefühlt – so ist das immer nach der Zeitumstellung. Thomas hatte Bedenken, später im Dunkeln am Albtrauf entlang irren zu müssen. Ich konnte ihn jedoch überzeugen, dass wir die ca. 5 Kilometer lange Zusatzrunde noch bedenkenlos schaffen würden.

Und es hat sich gelohnt!

Auf dem Bruckerfels

Hier die Aussicht vom 727 m hohen Bruckerfels, ein schöner Blick auf Owen zu Füßen der Burg Teck:

Blick vom Bruckerfels auf Owen

Thomas zweifelt immer noch

 

Hier zeigt Thomas einige letzte Zweifel: Schau mal wie weit entfernt der Beurener Fels noch ist:

Die ich aber wiederum ausräumen konnte.  😀

 

 

 

Dann ging es ein Stück am verschneiten Albtrauf entlang…

Auf der Bassgeige

… und wir dachten an Frieder, der mich in seinem Kommentar 2011 gebeten hatte, ihm Bescheid zu geben, wenn ich diese Tour nochmals laufen sollte. Lieber Frieder, es hat heute leider nicht geklappt. Aber das war sicher nicht unser letzter Besuch auf der Bassgeige.   🙂

Ein kurzer Anstieg, und wir hatten den Beurener Fels erreicht:

Beurener Fels

… und genossen die Aussicht in herrlicher Abendsonne. Hier der Blick auf Beuren, und über Beuren drohnt die Burg Hohenneuffen.

Blick auf Beuren und die Hohenneuffen

Und hier die gigantische Sicht (an mir vorbei) ins ferne Umland.

Auf dem Beurener Fels

Mein Smartphone macht leider gegen die Sonne nicht immer so schöne Fotos. Sobald ich Thomas Fotos habe, werde ich sie euch auch noch zeigen.

Nun war auch Thomas glücklich und beruhigt. Die 2 Kilometer nach Erkenbrechtsweiler zurück waren schnell geschafft. Und das bei noch tagheller klarer Sicht…

Zurück nach Erkenbrechtsweiler

… kamen wir am Parkplatz an. Am Abend fiel ich wohlig ermüdet ins Bett und schnuffelte 9 Stunden durch wie ein Murmeltier.  😀

Länge: 13,5 km

Und hier mein Track:


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Naja, es ist noch nicht April, aber fast… Und – man glaube es kaum, es ist Ostern (auch wenn die Temperaturen gerade niedriger sind, als sie es Weihnachten waren).

Deshalb hole ich schon heute das April-Gedicht aus einem meiner Lieblings-Gedichtbändchen von Erich Kästner heraus, welches ich im Januar hier vorgestellt hatte, s. Das Jahr ist klein.

Denn es ist ja ein Ostergedicht.

Der April

Der Regen klimpert mit einem Finger
die grüne Ostermelodie.
Das Jahr wird älter und täglich jünger.
O Widerspruch voll Harmonie!

Der Mond in seiner goldnen Jacke
versteckt sich hinter dem Wolken-Store.
Der Ärmste hat links eine dicke Backe
und kommt sich ein bisschen lächerlich vor.
Auch diesmal ist es dem März geglückt:
er hat ihn in den April geschickt.

Und schon hoppeln die Hasen,
mit Pinseln und Tuben
und schnuppernden Nasen,
aus Höhlen und Gruben
durch Gärten und Straßen
und über den Rasen
in Ställe und Stuben.

Dort legen sie Eier, als ob’s gar nichts wäre,
aus Nougat, Krokant und Marzipan.
Der Tapferste legt eine Bonbonniere,
er blickt dabei entschlossen ins Leere –
Bonbonnieren sind leichter gesagt als getan!

Dann geht es ans Malen. Das dauert Stunden.
Dann werden noch seidene Schleifen gebunden.
Und Verstecke gesucht. Und Verstecke gefunden:
Hinterm Ofen, unterm Sofa,
in der Wanduhr, auf dem Gang,
hinterm Schuppen, unterm Birnbaum,
in der Standuhr, auf dem Schrank.

Da kräht der Hahn den Morgen an!
Schwupp sind die Hasen verschwunden.
Ein Giebelfenster erglänzt im Gemäuer.
Am Gartentor lehnt und gähnt ein Mann.
Über die Hänge läuft grünes Feuer
die Büsche entlang und die Pappeln hinan.
Der Frühling, denkt er, kommt also auch heuer.
Er spürt nicht Wunder noch Abenteuer,
weil er sich nicht mehr wundern kann.

Liegt dort nicht ein kleiner Pinsel im Grase?
Auch das kommt dem Manne nicht seltsam vor.
Er merkt gar nicht, dass ihn der Osterhase
auf dem Heimweg verlor.

Aus: „Die 13 Monate“ von Erich Kästner

Hier klimpert auch gerade viel Regen an meine Dachfenster, und das „grüne Feuer an Büschen und Pappeln“ lässt noch auf sich warten. Aber der Frühling hat ja gerade erst begonnen. Geben wir ihm noch eine Chance.

Ich wünsche euch allen total entspannte gemütliche und fröhliche Ostertage, und ruft mal alle ganz liebevoll, aber nachdrücklich nach dem Frühling.

Eure Katrin

osterhasen-0237.gif von 123gif.de


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