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Wie immer packte mich auch am letzten Sonntag die Wanderlust. Und wie immer hatte ich so gar keine Lust, mich ins Auto zu setzen. Da ich eines der schönsten Täler des Naturparks Schönbuch, das Schaichtal zu Fuß erreichen kann, ist das aber kein Problem. Dieses Mal suchte ich mir eine Runde aus, die mich über eines der beeindruckenden Naturdenkmäler im Schönbuch, die Sulzeiche führen sollte:

Neuenhaus – Schaichtal – Sulzeiche – Walddorfer Brückle – Schlüsselsee – Häfner-Brunnen – Neuenhaus

Mit meinen Nordic-Walking-Stöcken und einem leichten Rucksack zog ich gegen Mittag los. Es war der Sonntag nach der Umstellung auf Sommerzeit, das Wetter hatte sich ebenso entsprechend eingestellt, und die noch winterlich anmutende Vegetation im Schaichtal bei Neuenhaus bildete einen merkwürdigen Gegensatz zum strahlenden Sonnenschein und schon sommerlichen Temperaturen. Nur hier und da waren ein paar zarte Frühlingsboten zu erkennen, wenn man genau hinsah: feine Knospen an den Bäumen und Sträuchern, ein einsamer Schmetterling, winzige bunte Farbtupfer im graubraunen Laub des Vorjahres.

Der Bärlauch dagegen bildete schon etwas größere grüne Flächen. Nächsten Sonntag werde ich ernten!

Ich tauchte sofort ein in die friedliche Ruhe im Schaichtal und stöckelte etwas über 3 km vor mich hin, immer an der Schaich entlang, auf dem Wanderweg Nr. 4, dem Schaichtalrundweg. Irgendwann zweigt auf der linken Seite ein Wiesenpfad ab…

… der zu einer Schutzhütte mit Grillplatz führt.

Hier überquert man das Bächlein…

… und verlässt das Schaichtal in Richtung Sulzeiche. Es folgen ca. 1,7 km Anstieg auf der „Sulzsteige“, leider einem geteerten Weg.

Schön für Radfahrer. Das nächste Mal werde ich einen der Nebenwege probieren.

Oben angekommen, verlässt der Weg den Wald, und beinahe wäre ich an ihr vorbei gelaufen…

Auf der rechten Seite kann man ein Prachtstück von Eiche bewundern, die über 400 Jahre alte Sulzeiche:

Nachdem ich dieses wundervolle Naturschutzdenkmal von 22 Meter Höhe und 27 Meter Kronenumfang gebührend und von allen Seiten bewundert und fotografiert hatte, suchte ich mir einen Platz für eine kurze Pause. Ich lief hinter der Eiche rechts weiter Richtung Dettenhausen und Schaichtal. Dort fand ich nach wenigen Metern am Weg eine Bank…

… mit einem herrlichen Blick auf die Alb, die heute jedoch etwas im Dunst lag.

Schöner Platz. … man musste nur in der Lage sein, den Verkehrslärm von der B27 etwas auszublenden… Mich zog es wieder ins Schaichtal. Ich bog also nach ein paar 100 Metern wieder rechts ab, auf den „Waldenbucher Weg“ Richtung Schaichtal hinab.

Diesen Weg kannte ich schon, denn er ist Teil der Kleinen und der Großen Schaichtalrunde, die ich am letzten Sonntag gelaufen bin (Markierung Nr. 12 und 13). Er endet nach ca. 1,5 km am Walddorfer Brückle. Hier ist man wieder im Schaichtal angekommen.

Nun hätte ich nach rechts Richtung Neuenhaus abbiegen müssen.

Ich hatte jedoch Lust, noch ein Stück in die andere Richtung (Richtung Dettenhausen) zu laufen, um an einem der Weiher zu schauen, wie sich der Frosch-Nachwuchs in den letzten Tagen entwickelt hatte. Ca. 15 Minuten hinter dem Walddorfer Brückle liegt ein Weiher. Und hier wimmelte es von Fröschen im Liebes- und Paarungsrausch – suchende, kämpfende, aufdringliche, um sich tretende, teilweise im mehrfach-froschigem Knäuel vereinte Froschkörper.

Über dem Teich schwebte ein pausenloses vielstimmiges, fast piepsiges Gequake. Die armen Kröten machten einen wirklich gestressten Eindruck und hatten beinahe so etwas wie Mitleid von mir. Aber geht es nicht bei uns Menschen oftmals ähnlich zu? Vielleicht nicht ganz so offensichtlich…  🙂

Im Froschlaich war nun bereits der Inhalt deutlich zu erkennen.

Ich verfolgte dieses spannende Schauspiel eine ganze Weile, und ebenso spannend fand ich eine Familie neben mir bzw. die Erklärungen der Eltern an ihre Kinder…  🙂

Die Zeitumstellung machte sich bemerkbar, es war der Uhrzeit nach bereits später Nachmittag. Ich lief im Schaichtal Richtung Neuenhaus zurück.

Links und rechts des Weges raschelte es permanent im Laub. Ich blieb stehen und verhielt mich ganz ruhig – es waren Waldmäuse. Überall huschten die kleinen rötlichbraunen flinken Wesen durchs Laub und waren im nächsten Moment schon wieder in einer der zahlreichen Höhleneingänge verschwunden. Die verwilderte Vegetation hier bietet ideale Verstecke.

Am Schlüsselsee musste ich natürlich noch einmal anhalten. Die Stimmung hier ist einfach immer einmalig. Auch hier waren zahlreiche Frosch- und ein Entenpärchen unterwegs.

Am Häfner-Brunnen, einem weiteren Denkmal des Naturparks mit der wahrlich zutreffenden Inschrift:

… ein kühler Trunk labt Herz und Mund.

… konnte ich endlich meinen Durst stillen. Ich stellte fest, dass ich bei solchen Temperaturen doch zukünftig etwas mehr Wasser mitnehmen sollte, und füllte meine Flasche auf.

Obwohl ich es nun gar nicht mehr weit bis nach Hause hatte. Doch Wasser aus einem Heilbrunnen ist schließlich etwas Besonderes.

Länge: ca. 14 km

Ausgezeichnete Rundwege im Naturpark Schönbuch als PDF auf www. naturpark-schoenbuch.de unter „Interaktive Karte“

Karte: Freizeitkarte Landkreis Tübingen, Offizielle Karte des Naturparks Schönbuch


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18. März 2012 · Kommentare deaktiviert für Schaichtal macht munter! · Kategorien: Naturpark Schönbuch, Nordic Walking, Wandern
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Ein müder Sonntagmorgen. Ich hatte bis 8:30 Uhr geschlafen, was für mich sehr ungewöhnlich ist, und mein Kopf war auch nach der 2. Tasse Kaffee nicht klar zu bekommen. Da gab es nur eine Lösung: Ich musste in den Wald! Natürlich ohne weite Anfahrt, doch das ist ja kein Problem, wenn man wie ich direkt am Rande des Naturparks Schönbuch lebt.

Im Schönbuch gibt es zahlreiche nummerierte und zuverlässig markierte Rundwanderwege zwischen 1,5 und 14 km. Diese kann man natürlich beliebig miteinander kombinieren. Gestern war ich bei frühlingshaften Temperaturen mit meinen „Kindern“ die Nr. 1, genannt die „Kleine Runde“, ausgehend vom Tennisplatz Neuenhaus, abgelaufen. Ein schöner Nachmittagsspaziergang von 3,5 km. Heute durfte es ruhig etwas Ausgedehnteres sein, und am besten als Nordic-Walking-Tour geeignet. Da ab Mittag einmal wieder Regen angesagt war, entschied ich mich (zunächst) für die

Kleine Schaichtalrunde

über 8 km. So würde ich vielleicht nicht ganz so nass werden. Die Temperaturen waren angenehm zum Wandern knapp unter 10°C.

Nach 20 Minuten Fahrt kam ich am Parkplatz „Hofmeistersteige“ (gelegen an der an der B464 zwischen Walddorfhäslach-Walddorf und Dettenhausen) an. Eigentlich wollte ich wie immer vom Parkplatz „Drehscheibe“ aus starten, aber auch heute bin ich – ebenso wie immer – an diesem erst einmal vorbei gefahren, weil ich ihn zu spät gesehen habe. Ist aber egal – beide Parkplätze sind als Ausgangspunkte für die Schaichtalrunden möglich.

Die Kleine Schaichtalrunde ist mit der Nr. 13 perfekt ausgeschildert, wie übrigens alle Rundtouren im Schönbuch, die ich bisher gelaufen bin. An jedem Wanderparkplatz befindet sich eine Informationstafel mit Übersichten über die Rundwanderwege. Diese kann man sich außerdem als PDF von der Homepage des Naturparks Schönbuch herunterladen und ausdrucken. Perfekt! Mehr Kartenmaterial benötigt man eigentlich nicht.

Ich lief zunächst durch ein Stück Wald zurück zum Parkplatz „Drehscheibe“. Schon nach ein paar Minuten spürte ich, wie Leben in mich kam. Die frische klare Luft tat gut! Schön, dass ich mich trotz der Müdigkeit aufraffen konnte…

Vom Parkplatz Drehscheibe aus kann man einige Nordic-Walking-Touren unterschiedlichster Länge starten:

Da hat sich die Gemeinde Dettenhausen richtig Mühe gegeben für die Gesundheit ihrer Bewohner.

Nun verläuft der Weg Nr. 13, wie auch der Weg Nr. 12 – die Große Schaichtalrunde, die ich im letzten Jahr schon einmal gelaufen war, zunächst einige Zeit parallel zur Bundesstraße, doch mit angenehmem Abstand zu ihr.

Hier hat man rechter Hand einen wunderbaren Blick auf den Albtrauf.

Entsprechend viele Bänke stehen links am Weg zur Verfügung und laden Wanderer, Walker und Radler zum Verweilen ein. So geht’s bis kurz vor Walddorfhäslach. Hier wird man nun links in den Wald hinein gewiesen, auf den Waldenbucher Weg,…

… und dieser führt immer bergab hinunter ins Schaichtal. Und zwar teilweise ganz schön steil!

Einige Wanderer und Radfahrer kamen mir entgegen geschnauft, und ich wollte noch nicht daran denken, dass ich die Höhenmeter, die ich gerade leichtfüßig verlor, auch irgendwann wieder zu überwinden hatte.   Ich genoss die Stille, ja es war wirklich besonders still heute, da nur wenige Menschen unterwegs waren. Nur die Piepmätze gaben sich mal wieder alle Mühe, den Frühling wieder zum Vorschein zu motivieren, der sich nach dem gestrigen Tag schon wieder verkrochen hatte. Was mich weniger störte, denn ich habe es lieber etwas kühler.

Nach ca. 2,5 km Abwärtsmarsch trifft man schließlich auf das Waldendorfer Brückle…

… und ist somit im Schaichtal angekommen.

Wenn man erleben möchte, wo es im Schönbuch mit am schönsten ist, muss man ins Schaichtal kommen, habe ich gelesen. Und ich finde, ab hier bis Dettenhausen ist das Schaichtal besonders schön. Man läuft mal links, mal rechts vom Bächlein entlang und hat stets das zarte Plätschern der Schaich im Ohr, die sich durch den Wald windet.

Es gibt zahlreiche Lichtungen, …

… knorrige alte Bäume, …

… moosbewachsene riesige Steine und Wurzeln, mehrere idyllisch gelegene stille Weiher.

In einem hatten Mama und Papa Frosch bereits fleißig für den diesjährigen Nachwuchs gesorgt.

So kann man gemütlich wandern oder wie ich stöckeln und sich irgendwo am Bach für eine Vesperpause niederlassen, was für mich wie immer ein Muss ist.

Inzwischen hatte es tatsächlich ein wenig angefangen zu nieseln, hörte aber immer wieder auf. Störte also überhaupt nicht. Schließlich kam ich an die Kreuzung, an der die Kleine Schaichtalrunde wieder hoch in den Wald über das „Weiße Häusle“ (eine Schutzhütte mit Grillplatz) zu den Parkplätzen „Hofmeistersteige“ und „Drehscheibe“ zurück führte. Ich hatte aber noch gar keine Lust, mich schon auf das letzte Teilstück zu begeben und beschloss spontan, weiter bis nach Dettenhausen zu wandern und meine Tour auf die

Große Schaichtalrunde

auszudehnen. Dies ist  eine Verlängerung von 4,5 km, also kein Problem, es war ja erst früher Nachmittag. Also blieb ich noch weitere 2 km im Schaichtal. Kurz vor Dettenhausen bog ich dann links ab, immer der Nr. 12 nach, der Ausschilderung für die Große Schaichtalrunde.

Nun geht es erwartungsgemäß immer bergan, und schnell hat man einen schönen Blick von oben auf die Schaich und den Radweg nach Dettenhausen. Zunächst wandert man oberhalb vom Schaichtal noch ein Stück Richtung Dettenhausen. Dann muss man scharf links abbiegen auf den Traufweg. Nach ca. 1 km weisen die Schilder wieder nach links, rechts kann man schon die ersten Häuser von Dettenhausen sehen. Es geht nun weiterhin kontinuierlich, aber angenehm gemächlich aufwärts.

Irgendwann kann man das „Weißle Häusle“ sehen. Hier kreuzen sich wieder mehrere Wege. Von  links kommt der Weg der Kleinen Schaichtalrunde hinauf, und nun verlaufen beide Schaichtal-Rundwege wieder gemeinsam, und zwar auf dem Weg, der hier scharf rechts abbiegt. Ich machte noch einmal eine kurze Pause. Auf dem letzten Stück,  ca. 1,5 km lang, gewinnt man nochmals ordentlich an Höhe, aber ich war ja inzwischen munter und fit und lief diese letzten Minuten in für mich ungewohntem flottem Tempo. War aber dann doch froh, wieder bei meinem Auto angekommen zu sein!

Länge: 12,5 km

Quelle: Ausgezeichnete Rundwege im Naturpark Schönbuch als PDF auf www. naturpark-schoenbuch.de unter „Interaktive Karte“

Karte: Freizeitkarte Landkreis Tübingen, Offizielle Karte des Naturparks Schönbuch (ist aber nicht nötig)


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… im Breitensport!!

Ich habe mich zum 6. Nordic-Walking-Halbmarathon im Oberen Filstal angemeldet, am 29. April 2012. Für die 12-Km-Distanz – ich will ja nicht gleich übertreiben…   😉

Ich habe noch nie an so einer Massenveranstaltung teilgenommen. Aber man muss ja alles mal probieren. Diese scheint mir gut organisiert, die Stimmung scheint toll zu sein, und man kann ja sein eigenes Tempo laufen und Pausen machen, wenn man es braucht. Es gibt keine Listen mit den Zeiten, es gibt keine Sieger. Und in dieser Gegend will ich ja schon lange mal laufen. Das wird bestimmt lustig, ich bin gespannt.

Und vielleicht findet sich ja noch jemand, der mich begleiten will?


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Am letzten Tag unseres Kurzurlaubs im Naturpark-Saar-Hunsrück, der gleichzeitig unser Abreisetag war, suchten wir in Anbetracht der danach noch zu bewältigenden Heimreise eine kürzere Tour, schließlich sind wir nicht mehr die Jüngsten!  😉

Der

Hochwald-Pfad Weiskirchen

bot sich an. Er war zwar mit 12 km angegeben, doch auf der Karte entdeckten wir, dass man den Rundweg an einer Stelle über einen kurzen Querweg um 3-4 km abkürzen konnte. Da Uschi allein schon durch ihren Beruf eine kompetente Kartenleserin ist, würden wir diesen Weg abseits der Traumschleifen-Schilder ganz sicher auch finden.

Wir genossen mit etwas Wehmut ein letztes Mal das köstliche und reichhaltige Frühstück in unserem Domizil, dem Parkhotel Weiskirchen. Ab Morgen werden wir dies uns wieder selbst zubereiten müssen, und wenn wir uns danach in unser Auto setzen werden, dann nicht, um es am Startpunkt einer weiteren wunderbaren Traumschleife zu parken… Aber heute noch einmal! Heute befand sich dieser Startpunkt am Freibad Weiskirchen und war wie immer schnell erreicht und bestens beschildert.

Ab hier liefen wir zunächst ein Stück auf dem Saar-Hunsrück-Steig bis zur Traumschleife…

… durch immer noch verschneiten und kühlen Lärchenwald. Doch die Morgensonne schient bereits kräftig durch die Bäume hindurch.

Schließlich erreichten wir das Bächlein, über das eine Brücke führte…

… dann kurz am romantischen Bach entlang…

… und dann wieder gleich 4-mal im Zickzack über Brücken.

Nun ging es durch ziemlich dichten Wald, teilweise ganz schön bergan, und teilweise war der Pfad wegen der vielen Blätter nur zu erahnen.

Doch immer war durch die Bäume hindurch das nächste Schild gut zu erkennen.

Hinter einer Lichtung, die noch gut zugefroren war, …

ging es noch einmal kurz bergan…

… und dann wieder abwärts zum Bach, den wir wieder über eine Brücke überquerten.

Erwähnt werden muss an dieser Stelle einmal, dass sämtliche Brücken, die wir auf den Traumschleifen überquerten, durch ein zusätzlich angebrachtes Drahtgitter gegen Rutschgefahr gesichert waren.

Hier spart sich die Bergrettung (oder wie heißt das hier im Naturpark?) sicher einiges an Einsätzen.   😉

Weiter ging es über schöne teilweise sonnige Waldwege, …

… durch einen Steinbruch hindurch…

bis zum Bach, den Schlittentaler Bach, den wir wieder überquerten.

Der Winter war plötzlich verschwunden, es lag kein Schnee mehr.

Irgendwann führte uns die Beschilderung kurz auf einem befestigten Forstweg entlang und nach ca. 100 m wieder in den Wald. Kurz danach führt eine kurze Querverbindung auf die andere Seite der Schleife, und wenn ich mich recht erinnere, war hier sogar Weiskirchen bzw. der Campingplatz bereits ausgeschildert. Wir hatten keine Mühe, unsere Schilder wieder zu finden, und stießen über Treppen und eine spitze Linkskurve wieder auf den Schlittentaler Bach. Hinter einer Brücke ging es wieder steil bergan, eine ganze Weile. Nun hatten wir uns unsere Mittagspause aber verdient!

Unser heutiges Mittagessen wollten wir, wie im Wanderheft empfohlen, in der Campingklause am Campingplatz Weiskirchen zu uns nehmen. Glücklicherweise tauchten auch bald die ersten Wohnwagen hinter einer Einzäunung auf, und wir erreichten die Klause, wo wir, außer einem weiteren Pärchen, die einzigen Gäste waren. Ich bestellte ein Käsebrot und Uschi eines der Frühstücksmenüs mit Brötchen. Dazu Kakao und Tee. Um zu warten und zu warten und zu warten… Der junge Wirt hatte  inzwischen die Klause verlassen. Ob er jetzt erst zum Bäcker gefahren war, um Brot und Brötchen zu besorgen?

So war es, nach einer ganzen Weile kam der junge Mann wieder mit Bäckertüten in der Hand! Er hatte tatsächlich erst einmal eingekauft für uns. Kurz danach wurde uns dann auch serviert.

Ob es denn auch den hausgebackenen Kuchen gäbe, wie an der Speisekarte außen am Haus angepriesen war? Leider nein, der sei aufgebraucht… Aber ob er nicht noch einmal nachschauen könne, hakten wir nach, vielleicht sei noch etwas übrig? Und tatsächlich – kurz danach servierte er uns noch ein Stück Käsekuchen mit Kaffee. Ok, der Kuchen war nicht der Renner, aufgetaut in der Mikrowelle, aber nachdem man sich extra für  uns so viel Mühe gegeben hatte, wollten wir nicht kleinlich sein und aßen den Kuchen brav auf.

Dann war es an der Zeit, das letzte Stück der Traumschleife bis zum Parkplatz anzutreten. Es war inzwischen nach 14 Uhr, und uns zog es heim.

Über einen weniger angenehmen Spurplattenweg, der aber nur sehr kurz war, gelangten wir zu einem schönen Aussichtspunkt mit einer 5 m langen Bank. Hier kann eine ganze Wandergruppe Platz nehmen…

… und die wunderbare Aussicht auf Weiskirchen genießen.

Die Traumschleife führte uns einmal mehr durch ein weiteres Stück romantischen Waldes…

…  in dem nicht mehr als nötig beiseite geräumt wird, was den Grad der Attraktivität des Weges natürlich enorm erhöht, wie wir fanden.

Im Zickzack geht es irgendwann steil den Hang hinab…

… und zum Ausgangspunkt zurück.

Nun war es Zeit für den Abschied. Schön wars, Uschi. Ich danke dir, dass du mich so prima mental die Anstiege hoch gezogen hast. Ich fühlte mich so frisch und fit wie lange nicht mehr. Das machen wir mal wieder!

Quelle: Traumschleifen Saar-Hunsrück Premium-Wanderwege, Band 1 West, Tour 14

Länge: 12 km (wir sind davon 8-9 km gelaufen)


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Heute, am Rosenmontag und dem zweiten Tag unseres Kurzurlaubs im Naturpark Saar-Hunsrück durfte es nun – wir hatten uns bestens miteinander eingelaufen – eine etwas längere Strecke sein. Zu gern hätten wir einen der „Schönsten Wanderwege Deutschlands“ wie den „Felsenweg“ oder den „Schluchtenpfad“ probiert. Von diesen wurde jedoch für den Winter ausdrücklich abgeraten. Nach unseren Erfahrungen gestern auf der Tafeltour, wo schon gerade Wege wegen Vereisung zu einem wahren Balanceakt wurden, hielten wir uns gern an diesen Rat und suchten uns den

Zwei-Täler-Weg Weiskirchen-Losheim

aus. Die Wanderbeschreibung versprach „Zwei romantische Bachtäler“ und „Zahlreiche Felsformationen“. Das klang doch überzeugend! 13 km, Schwierigkeitsgrad mittelschwer. Ok, die Tafeltour gestern ist als „leicht bis mittelschwer“ eingestuft. Ich hatte sie als leicht empfunden, und ich bin nun wirklich nicht die Sportlichste.

Da wir uns in Weiskirchen einquartiert hatten, war die Anfahrt angenehm kurz und unkompliziert. Wir fuhren zum Start-/Zielpunkt am Parkplatz Wild- und Wanderpark Weiskirchen, auch dieser wieder ausgestattet mit den vertrauten Infotafeln. Unterwegs wollten wir natürlich gern wieder einkehren (Hunger, Durst und am wichtigsten – Toilette!!), die einzige Möglichkeit wäre jedoch laut Karte bereits nach knapp einem Drittel der Strecke in Waldhölzbach. So entschieden wir uns, die Runde entgegen der empfohlenen Richtung zu laufen. Die Beschilderung der Traumschleifen ermöglicht dies ja ohne Probleme, wie wir gestern erkundet hatten.

Wir überquerten also die Landstraße und befanden uns auch schon im schönsten dichtesten (Winter-)Wald. Es ging zunächst steil hinunter, und zwar ziemlich glatt, weil verschneit und vereist.

Für ein paar Minuten vermisste ich meine Wanderstöcke, die ich im Winter nicht so gern nutze, da mir mit ihnen die Hände oft schmerzhaft kalt werden, selbst in Handschuhen. Dann wurde es aber wieder gemütlicher, durch, wie versprochen, romantischen Wald hindurch am Bächlein entlang.

Das muss das Holzbachtal sein.

Und schon trafen wir auf die erste Kneipp-Anlage.

Wir beschlossen jedoch, unsere kuschelig warmen Wanderschuhe nicht auszuziehen und wanderten weiter, durch dichten Fichtenwald…

… immer am Holzbach entlang.

Wirklich total entspannend. Es plätscherte angenehm. Die Piepmätze zwitscherten eifrig gegen die letzten winterlichen Versuche an. Die frische klare Luft tat gut, uns wurde warm, Sonne blinzelte durch die Bäume.

Wir kamen am Eulenfelsen und am Iltisfels…

… und anderen Felsen vorbei.

Von Uschi lernte ich, wie man 2 miteinander verschlungene Bäume nennt: Bonding Bäume.

Ein Zeichen großer Liebe und Treue… Naja, ich, die die Dinge des Lebens oft lieber pragmatisch anstatt romantisch ergründet, denke, dass dies eher das Ergebnis eines Überlebenskampfes in der Natur ist…

Gemütlich ging es weiter, …

… und schließlich erreichten wir die eingezäunten Gehege des Wild- und Wanderparks Weiskirchen. Auf einer Lichtung waren interessante Schnitzereien zu bewundern:

Anscheinend aus abgestorbenen Bäumen erstellt. Dass dies natürlich auch im hiesigen Naturpark ein Thema ist, darüber berichten diese und andere ermahnende Tafeln.

Nun kam wieder ein vereistes Stück Weg, welches wir lieber nicht betraten. Hier würden uns die Profile unserer hochwertigen Wanderschuhe garantiert nicht mehr halten können. Wir schlugen uns ein paar Meter oberhalb des Weges durch.

Und schon die nächste Kneippanlage. Ein wahrhaft gesundes Wandergebiet hier! Aber die Vorstellung von kaltem Wasser war nun nicht gerade das, was unsere Herzen höher schlagen ließ…   🙂

Also zügig weiter. Hier geht’s über den Bach –laut Wanderbeschreibung ist dies nun der Hölzbach.

Bergan führten uns die Schilder – bisher auch wieder wirklich nie zu übersehen – zum Teufelsfelsen hinauf, wo wir eine kleine Pause einlegten, um die Aussicht zu genießen…

… und natürlich diese super Schaukel.

Es ging nun steil hinunter…

…. auf felsigen Pfaden.

Hier verläuft der Zwei-Täler-Weg ein Stück parallel zur Traumschleife Losheimer „Felsenweg“ (Deutschlands schönster Wanderweg 2005!) bis nach Waldhölzbach, wo der zweite mögliche Start-/Zielpunkt dieser Wanderung und auch der des „Felsenweges“ eingerichtet wurde.

Jedoch bitte nicht auf Hochwürdens Platz parken!    😉

Wir suchten den „Forellenhof“, welcher im Wanderheftchen für eine mögliche  Rast empfohlen wurde und in welchem wir es uns zur Mittagspause gemütlich machen wollten. Aber – große Enttäuschung – es war Ruhetag! Klar, wir hatten heute Montag, und dieser Ruhetag wurde natürlich in der Wanderbeschreibung auch erwähnt. So wie der heutige Ruhetag des Wildpark-Waldgasthofs, den mir gestern Abend im Whirlpool ein Hotelgast empfohlen hatte. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Da hatten wir bei der Vorbereitung auf die Traumschleife wohl etwas zu sehr geträumt.

Also stiegen wir den Pfad wieder hoch, an der Mariengrotte und dem Backhaus vorbei und fanden oberhalb von Waldhölzbach eine im Sommer sicherlich absolut gemütliche Liegebank, wo wir unsere Notreserve – einen kalten Apfel und etwas Zwieback verspeisten. Dazu kaltes Wasser, brrrrr. Das musste nun erst einmal reichen. Lange hielten wir es hier jedoch trotz Schaumstoff-Sitzunterlagen nicht aus, die Kälte kroch spürbar unter die Kleidung. Also nahmen wir das letzte Stück der Schleife in Angriff. Ich habe nun nicht mehr groß fotografiert. Erwähnenswert ist jedoch noch ein wirklich liebevoll errichteter Barfußweg an der Strecke, den wir bei milderen Temperaturen garantiert probiert hätten.

Durch Wald und über eine Wiese…

… gelangten wir zum Ausgangspunkt zurück.

Wieder eine wirklich schöne und empfehlenswerte Tour! Nun, immerhin schon gegen 16 Uhr, hatten wir gerade nur noch ein Ziel: Das Hochwälder Brauhaus!   🙂

Quelle: Traumschleifen Saar-Hunsrück Premium-Wanderwege, Band 1 West, Tour 13

Länge: 13 km

Tourenbeschreibung, Karte, Streckenprofil und GPS-Track hier


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Im Saarland gibt es eine ganze Reihe von Premium-Wanderwegen, die den Appetit anregenden Namen „Tafeltour“ tragen, was dem auch kulinarisch interessierten Wanderer nicht nur reichlich schöne Natur auf idyllischen und abwechslungsreichen Pfaden, sondern während und nach getaner Körperanstrengung auch besondere Gaumen-Genüsse versprechen soll. Wozu die Nähe zur französischen Grenze ja ohnehin verpflichtet, finde ich!

Uschi und ich entschieden uns am ersten Tag unseres Wochenendes im Naturpark Saar-Hunsrück für die

Stausee-Tafeltour in Losheim am See

Wir fuhren ein paar Kilometer von Weiskirchen nach Losheim, zum Wander-Info-Zentrum am Stausee Losheim (Fürs Navigerät: Zum Stausee 198, 66679 Losheim am See). Und entdeckten auch schon die Wandertafeln – eine davon mit der Übersicht zur Tafeltour.

Los ging es auf dem asphaltierten Weg nach rechts, am Seehotel vorbei. Hier hat man einen schönen Blick auf den Stausee:

Schon in den ersten Wanderminuten stellten wir fest, dass es der Wahrheit entsprach, was uns an der Hotelrezeption versprochen wurde: Die Rundwege, also nicht nur dieser, sind absolut sicher ausgeschildert, in Bild und Schrift.

Dies war übrigens auch bei den anderen beiden Traumschleifen, die wir an den darauf folgenden Tagen erwanderten, der Fall. Da hat man sich richtig Mühe gegeben.

Der Weg führt zunächst am Stausee vorbei durch mehr und weniger dichten Wald…

…über Holzbohlen, …

… am Bächlein entlang …

… und über das Bächlein hinweg…

… bis zur Losheimer Kneippanlage.

Ok, den Barfußparcours ersparten wir uns, trotz leichter Plusgrade und trotz des freundlichen Willkommensgrußes. 🙂

Weiter ging es über einen Schotterweg…

… und Wiesenpfade…

… wieder in dichteren Wald hinein.

Hier kam wenig Sonne hindurch, und Vorsicht war geboten, denn der Weg war ziemlich glatt.

Am anderen Bachufer geht es nun etwas bergauf zum schönsten Rastplatz der Tour, der s.g. „Sinnenbank“, welche Uschi umgehend sinnvoll nutzte und sichtbar sinnlich genoss.

Hier hat man eine schöne Aussicht, doch die Sonne verschwand leider, und es wurde frisch – zu kalt für eine Bank. Selbst unser Wasser aus dem Rucksack war inzwischen richtig kalt geworden, und einmal wieder beschloss ich den Kauf einer leichten Thermosflasche.

Also schnell weiter – mit schönen Aussichten, über offene Felder und Wiesen bis zum höchst gelegenen Ort des Saarlandes: Scheiden. Hier wollten wir einkehren. Mein kleiner Wanderführer empfahl das Gasthaus „Scheidener Stuben“, gleich an der ersten Straße etwas links, in welchem wir uns auch niederließen. Endlich etwas Wärme – und eine Toilette (für uns Mädels ist es in der Natur eben doch nicht so schön im Winter…). Wir fragten nach einem kleinen herzhaften Mittagsangebot. Die Enttäuschung war jedoch groß – es gab nichts zu Essen bzw. zu Tafeln – und das auf einer „Tafeltour“! Also bestellten wir nur einen Kaffee und verließen dieses gastunfreundliche Haus.

Zurück auf dem Wiesenweg bot sich uns ein spannendes Naturschauspiel – ein Unwetter in einiger Entfernung. Da kam ganz schön was runter.

Und sollte uns schnell einholen – es begann zu schneien. Allerdings als trockener Graupelschnee, was nicht weiter störte. Ziemlich schnell  waren die Wege weiß, und es kam Winterstimmung auf.

Nun geht’s einfach immer Richtung Süden, sehr abwechslungsreich mal durch dichten Wald, mal wieder über Wiesen und Felder.

Der Stausee war schnell erreicht und empfing uns mit herrlichem Sonnenschein, so wie wir ihn ein paar Stunden zuvor verlassen hatten.

Nun war es an der Zeit, dem Brauhaus einen Besuch abzustatten, Hunger und Durst hatten wir schließlich genug angesammelt.

Und es wurde keine Enttäuschung. Das Hochwälder Brauhaus am Losheimer See ist absolut empfehlenswert zum Tafeln – gemütliche Atmosphäre (noch schöner sicher im Sommer, wenn man sich auf der Terasse mit Seeblick niederlassen kann), gute Speisen einschließlich frischer knackiger Salate und leckerer Schlemmereien wie warme Waffeln und hausgebackenem Kuchen – und eine besonders freundliche Bedienung, die gern Sonderwünsche erfüllt. Wir schlemmten, ließen es uns gut gehen und planten schon mal die nächste Tour für morgen.

Und dann dachten wir an Iris, mit der wir in der Steiermark einige gemeinsame Touren gelaufen sind, und schickten ihr ein Foto mit netten Grüßen aus dem Naturpark Saar-Hunsrück, wo es uns so richtig gut gefiel.

Quelle: Traumschleifen Saar-Hunsrück Premium-Wanderwege, Band 1 West, Tour 10

Länge: 9,4 km

Tourenbeschreibung, Karte, Streckenprofil und GPS-Track hier


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Nach einer längeren Wanderpause ist es an der Zeit, die Wandersaison 2012 zu eröffnen! Uschi, die ich im letzten Jahr in der Steiermark kennengelernt hatte, wollte dem Faschingstrubel entfliehen, und so trafen wir uns für 4 Tage übers Wochenende ungefähr in der Mitte – im Naturpark Saar-Hunsrück . Das Parkhotel in Weiskirchen war unser Quartier, ein Hotel mit dem Prädikat Flairhotel mit 4 Sternen. Ja, wir wollten es uns mal so richtig gut gehen lassen! Wellness, Wandern und richtig lecker Essen standen auf dem Plan. Ok, ursprünglich  wollten wir den Schwerpunkt eher auf Wellness legen – das Hotel hat einen angeschlossenen Wellnessbereich, den Hotelgäste kostenlos nutzen können. Es wurde dann aber doch das Wandern.

Weiskirchen liegt direkt am Fernwanderweg Saar-Hunsrück-Steig. Rund um diesen Steig wurden jede Menge „Traumschleifen“ eingerichtet, also Rundwanderwege, die vom Deutschen Wanderinstitut als Premiumwanderwege zertifiziert wurden und als Tageswanderungen für uns Genusswanderer gerade das waren, wonach wir suchten. Super schöne Wege auf Naturpfaden durch teilweise wildromantischen Wald, an Bächen entlang…

… über zahlreiche Brücken und Stege…

… an stillen (noch zugefrorenen) Weihern vorbei, hier und da eine schöne Aussicht.

Verlaufen könne man sich überhaupt nicht, die Schleifen seien vorbildlich ausgeschildert, wurde uns an der Hotelrezeption versichert. Alle 200 m ein Schild. Und so war es tatsächlich.

Karten sind hier nicht nötig. Man kann sich ganz auf die schöne Natur konzentrieren – oder auf den Wanderpartner. Unterwegs gibt es zahlreiche gemütliche Rastplätze, Liegebänke für 2 Personen…

… Schutzhütten, Pfade für die Sinne und die eine oder andere Kneippanlage.

Natürlich bei den noch winterlichen Temperaturen alles eher zum Anschauen…

Die Homepage des Saar-Hunsrück-Steigs liefert die Kurzbeschreibungen aller Traumschleifen mit Längenangaben, Schwierigkeitsgraden und Höhenprofilen, und im Shop kann man sich die entsprechenden Wanderunterlagen gleich online bestellen. Ich hatte die beiden Hefte

Traumschleifen Saar-Hunsrück Band 1 und Band 2

bestellt, welche in Rekordfrist geliefert wurden und die sich als sehr brauchbar und empfehlenswert bei der Wahl des täglichen Wanderweges und auch unterwegs erwiesen.

Wir sind jeden Tag zwischen 8,5 und 13 km gelaufen, was wegen der geringen Steigungen für mich gut zu schaffen war. Und haben es uns dann meist im Brauhaus am Losheimer See gemütlich gemacht, sehr urig und lecker!

Und hier gibt es schon mal die Fotos von unserem Kurzurlaub, der mir wirklich richtig gut getan hat!   🙂


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Heute Nachmittag, nachdem ich ein paar Tage die Wohnung nicht verlassen konnte, bin ich einmal wieder meine gewohnte Strecke im Schaichtal abgelaufen.

Und ich stellte fest, das Schaichtal hat auch im Spätherbst nichts an Schönheit eingebüst. Als sei die Zeit stehen geblieben und die Natur friedlich eingeschlafen.

Nur die Schaich hatte einiges an Wasser wegzutragen nach den letzten Tagen, in denen es heftig und ausdauernd geregnet hatte.

Erstaunlich, wie wohltuend kahle Bäume, matschige Wege, modernde Blätter, Zapfen und Äste und verlassene Bänke sein können. Friedliche Stille, totale Ruhe, klare, herrlich kühle feuchte Luft… Ich empfand es wie dieser unbekannte Autor, der sagte:

 

Hoffnung schöpfen aus der Schönheit der Natur,
das geht auch im Spätherbst
bei immer weniger Licht und Sonne.


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Als ich im September meinen 2-wöchigen Wanderurlaub bei Ramsau am Dachstein, in der Steiermark verbrachte (s. meine Wanderberichte), wusste ich noch nicht, dass hier wenige Wochen zuvor 5 ungewöhnliche Menschen eine ungewöhnliche Tour unternommen hatten. Ich erfuhr von ihnen in einem Beitrag im ZDF-Morgenmagazin, in das eine der TeilnehmerInnen, Michaela Bienert eingeladen war.

Die Gruppe startete gemeinsam mit einem Kamerateam des ZDF am Hunerkogel, wo sich die Bergstation der Dachsteinseilbahn befindet. Vorbei am Hohen Dirndl in tiefem Schnee und Schotter zur Seetalerhütte, weiter über eine Abseilaktion, Felsen und Geröll zur Simonihütte, und nochmals 1300 Höhenmeter hinab zum Gangsteig. Teils auf dem Wasser und über die Köppenbrüller-Höhle ging es nach Ramsau zurück. Fünf Tage lang täglich 9 bis 10 Stunden…

Das Ungewöhnliche an diesen Menschen ist jedoch nicht allein ihre herausragende sportliche Leistung, zu der sicher ohnehin nicht jeder Mensch geschaffen ist, sondern dass sie diese erbracht haben, obwohl sie alle ein Handicap haben. Michaela Bienert trägt eine Beinprothese, hat Teillähmungen und Muskelschwächen. Mit ihr überquerten ein Kleinwüchsiger, ein Gehörloser, ein Querschnittsgelähmter und eine Blinde die Alpen.

Die 5 Tage waren eine riesige Herausforderung für alle Beteiligten. Niemand wusste vorher, was auf ihn zukommt. Doch hier waren Menschen unterwegs, die sich nicht einschränken, nicht behindern lassen wollen durch ihre Behinderung, wie Michaela Bienert von sich sagt, und die fest daran glauben, dass alles möglich ist, wenn man es will. Mehr als einmal kamen sie dabei an die Grenzen ihrer Kräfte – und an die ihres Glaubens.

Möglich wurde diese Leistung vor allem aber auch, weil alle gemeinsam ein Team bildeten, wo jeder jeden unterstützt und man einander ergänzt. So konnte die Beeinträchtigung eines jeden durch die besondere Stärke eines anderen ausgeglichen werden. So sollte Zusammenleben funktionieren!

Beeindruckend und sympathisch finde ich den Satz, den Michaela Bienert sagt, als sie einen drohenden Zusammenbruch am 3. Tag beschreibt:

 

Selbst in meiner schlechtesten Minute konnte mir immer noch ein Lachen entlockt werden.

So geht es mir auch! Ich kann immer wieder lachen, in der tiefsten Krise, im dunkelsten Loch, und es tut mir gut.

Ich, die gerade einmal wieder wegen gesundheitlicher Probleme das Haus hüten und einmal mehr mit Schmerzen, körperlicher Schwäche und natürlich meiner Zuversicht kämpfen muss, habe Hochachtung vor dem ungewöhnlichen Mut dieser Menschen und ihrem festen Glauben an ihre Stärke und Leistungsfähigkeit – trotz ihrer Beeinträchtigungen. Das macht mir Mut und gibt mir Zuversicht, dass immer noch und immer wieder etwas möglich und zu schaffen ist im Leben, auch wenn es Zeiten gibt, in denen es so gar nicht danach aussieht. Dafür steht für mich besonders das Lebensmotto des kleinwüchsigen Peter:

 

Du bist stärker, als du denkst – du schaffst mehr, als du glaubst!

Hier die Beschreibung der Tour und Fotos auf www.pro-thesen-bewegung.de

Das Interview mit Michaela Bienert im ZDF-Morgenmagazin

Zur Sendung Menschen – das Abenteuer beim ZDF


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An einem nebeligen Sonntagvormittag Mitte November fuhr ich Richtung Erkenbrechtsweiler. Inspiration war dieses Mal die Tour 27 aus meinem Wanderbuch „Westliche Alb“ von Dieter Buck (s. Bücherei). Diese führt von Erkenbrechtsweiler zur Burg Hohenneuffen, in einer großen Runde wieder nach Erkenbrechtsweiler zurück und daran vorbei und über den Beurener Fels nach Erkenbrechtsweiler zurück. Insgesamt über 14 km. Je  nach Lust und Reserven wollte ich entweder die gesamte oder nur einen Teil der Tour laufen. Es wurde nur ein Teil…   😉

Parkplatz Heidengraben – Wilhelmsfelsen – Hohenneuffen – Erkenbrechtsweiler

Der Parkplatz Heidengraben ist leicht zu finden – direkt an der Landstraße nördlich von Erkenbrechtsweiler (fürs Navigerät: Kirchheimer Straße, Erkenbrechtsweiler). Der Parkplatz, der Ort und die ganze Umgebung waren in dichten Nebel gehüllt. Es war nicht duster oder drückend, aber man konnte kaum 100 Meter weit schauen. Ich mag diese zarte zurückgezogene Stimmung, auch wenn es wirklich sehr frisch war. Ich lief über die Landstraße hinüber, durch Anliegerstraßen hindurch und an Einfamilienhäusern und gepflegten Vorgärten vorbei und saugte deren Sonntagsgemütlichkeit auf. Ein Schild wies Richtung „Wilhelmsfelsen“, da musste ich hin.

Nach kurzer Zeit verließ die Route den Ort und führte über Felder und Wiesen.  Ich schaute nach Erkenbrechtsweiler bzw. dessen Umrisse zurück…

Ringsum war nicht viel zu erkennen. Jahresendstimmung, wie ich sie liebe – man erkennt nur noch die unmittelbare Umgebung, und auch diese ist auf das Wesentliche, Essentielle reduziert, hat aufgehört zu wachsen und sich auszubreiten und ist zur Ruhe gekommen. So komme auch ich zur Ruhe. Ich muss nicht viel sehen, nicht viel tun, einfach nur laufen.

Der Weg vor mir war gut zu sehen, ich musste ihm nur folgen. Und überaschenderweise kamen immer wieder wie aus dem Nichts plötzlich Bäume zum Vorschein, zarte Erscheinungen so ganz ohne Laub.

Ich nahm kurz meine Wanderstöcke zur Hand, packte sie aber schnell wieder ein, es war zu kalt an den Händen, und an Handschuhe hatte ich natürlich nicht gedacht. Auch das Wasser in meinem Rucksack war nach kurzer Zeit so kühl, dass ich es im Mund erst erwärmen musste, bevor ich es schlucken konnte. Ich werde also demnächst mit Thermosflasche wandern gehen.

Der Wanderweg führte immer am Trauf entlang…

…aber an eine Aussicht war natürlich nicht zu denken.

Über den Hillerfelsen, einem Aussichtspunkt, den ich rasch passierte, weil eh nichts zu sehen war, kam ich zum Wilhelmsfelsen. Hier befindet man sich direkt gegenüber der Burg Hohenneuffen. Ich schaute jedoch nach wie vor auf eine Nebelmasse. Ich ließ mich auf der Bank nieder und packte meine Brotbüchse aus.

Diesen Felsvorsprung auf dem Wilhelmsfelsen mit einer sonst herrlichen Sicht weit ins Tal und auf die Hohenneuffen kannte ich. Vor ein paar Jahren hatte ich über eine längere Zeit Djembe gespielt. An einem sommerlichen Sonntag hatten Uwe, Eva und ich unsere Djemben vom Parkplatz Hohenneuffen hier her zum Wilhelmsfelsen getragen. Mit uns kamen Uwes Töchter, sie hatten 2 Decken und einen Picknickkorb mit Rührkuchen, Kaffee und Saft im Gepäck. Hier ließen wir uns nieder, packten unsere Djemben aus und trommelten zu dritt direkt an der Kante westafrikanische Rhythmen. Das muss weit im Tal zu hören gewesen sein. Nach kurzer Zeit hatten wir eine Traube Zuhörer hinter uns und bekamen Beifall. Einige Wochen später lernte Eva jemanden kennen, der ihr erzählte, er habe neulich in der Nähe der Hohenneuffen 3 Trommler gesehen, die echt klasse getrommelt hätten.   🙂

Vom Wilhelmsfelsen aus führt der Weg weiter zum Parkplatz Hohenneuffen. Von hier aus kann man zur Burg hoch laufen, wozu ich jedoch keine Lust hatte. Laut Wanderbeschreibung sollte hier nun ein Schild Richtung Hülben weisen, welches ich eine ganze Weile suchte und dann endlich fand. Es geht ein wenig bergan, bis ich an einem Spiel- und Picknickplatz vorbei kam. Hier fand ich auch die rote Raute, die den Wanderweg am Waldrand entlang markierte.

Immer noch war nicht viel von der Umgebung zu erkennen, von Aussichten ganz zu schweigen. Verschwiegene zurückgezogene Stille.

Irgendwann traf ich auf die Landstraße südlich von Erkenbrechtsweiler. Es war bereits gegen 15 Uhr, und zum ersten Mal heute lichtete sich der Nebel und ließ etwas Sonne durchblicken.

Ich überquerte die Landstraße und lief Richtung Norden in den Wald hinein. Der Boden war weich – dichtes Laub auf den Wegen.

Der Weg führte aus dem Wald heraus und als Asphaltweg nach Erkenbrechtsweiler zurück, das ich nun schon aus ein paar hundert Metern Erntfernung erkennen konnte.

Ich hätte nun an Erkenbrechtsweiler vorbei weiter Richtung Norden zum Beurener Fels laufen können, aber ich hatte genug. Ich lief durch den Ort hindurch Richtung Parkplatz zurück. Kurz vorm Parkplatz bog ich ab, um mir das Tor „G“ des Heidengrabens, eines der keltischen Denkmäler der Schwäbischen Alb, anzusehen.

Dies wurde wieder aufgebaut und mit Informationstafeln versehen.

Es lag nun schon wieder stimmungsvoll im Nebel.

Hier beendete ich meine Wanderung und fuhr wieder nach Hause. Diese Tour möchte ich jedoch unbedingt noch einmal bei klarer Sicht machen.

Quelle: Dieter Buck, Wanderziele Westliche Alb, Tour 27

Länge: 14,5 km (ich bin nur einen Teil gelaufen)


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