- Wandern tut gut - http://wandern-tut-gut.de -

Schaichtal macht munter!

Ein müder Sonntagmorgen. Ich hatte bis 8:30 Uhr geschlafen, was für mich sehr ungewöhnlich ist, und mein Kopf war auch nach der 2. Tasse Kaffee nicht klar zu bekommen. Da gab es nur eine Lösung: Ich musste in den Wald! Natürlich ohne weite Anfahrt, doch das ist ja kein Problem, wenn man wie ich direkt am Rande des Naturparks Schönbuch lebt.

Im Schönbuch gibt es zahlreiche nummerierte und zuverlässig markierte Rundwanderwege zwischen 1,5 und 14 km. Diese kann man natürlich beliebig miteinander kombinieren. Gestern war ich bei frühlingshaften Temperaturen mit meinen „Kindern“ die Nr. 1, genannt die „Kleine Runde“, ausgehend vom Tennisplatz Neuenhaus, abgelaufen. Ein schöner Nachmittagsspaziergang von 3,5 km. Heute durfte es ruhig etwas Ausgedehnteres sein, und am besten als Nordic-Walking-Tour geeignet. Da ab Mittag einmal wieder Regen angesagt war, entschied ich mich (zunächst) für die

Kleine Schaichtalrunde

über 8 km. So würde ich vielleicht nicht ganz so nass werden. Die Temperaturen waren angenehm zum Wandern knapp unter 10°C.

Nach 20 Minuten Fahrt kam ich am Parkplatz „Hofmeistersteige“ (gelegen an der an der B464 zwischen Walddorfhäslach-Walddorf und Dettenhausen) an. Eigentlich wollte ich wie immer vom Parkplatz „Drehscheibe“ aus starten, aber auch heute bin ich – ebenso wie immer – an diesem erst einmal vorbei gefahren, weil ich ihn zu spät gesehen habe. Ist aber egal – beide Parkplätze sind als Ausgangspunkte für die Schaichtalrunden möglich.

Die Kleine Schaichtalrunde ist mit der Nr. 13 perfekt ausgeschildert, wie übrigens alle Rundtouren im Schönbuch, die ich bisher gelaufen bin. An jedem Wanderparkplatz befindet sich eine Informationstafel mit Übersichten über die Rundwanderwege. Diese kann man sich außerdem als PDF von der Homepage des Naturparks Schönbuch herunterladen und ausdrucken. Perfekt! Mehr Kartenmaterial benötigt man eigentlich nicht.

Ich lief zunächst durch ein Stück Wald zurück zum Parkplatz „Drehscheibe“. Schon nach ein paar Minuten spürte ich, wie Leben in mich kam. Die frische klare Luft tat gut! Schön, dass ich mich trotz der Müdigkeit aufraffen konnte…

Vom Parkplatz Drehscheibe aus kann man einige Nordic-Walking-Touren unterschiedlichster Länge starten:

Da hat sich die Gemeinde Dettenhausen richtig Mühe gegeben für die Gesundheit ihrer Bewohner.

Nun verläuft der Weg Nr. 13, wie auch der Weg Nr. 12 – die Große Schaichtalrunde, die ich im letzten Jahr schon einmal gelaufen war, zunächst einige Zeit parallel zur Bundesstraße, doch mit angenehmem Abstand zu ihr.

Hier hat man rechter Hand einen wunderbaren Blick auf den Albtrauf.

Entsprechend viele Bänke stehen links am Weg zur Verfügung und laden Wanderer, Walker und Radler zum Verweilen ein. So geht’s bis kurz vor Walddorfhäslach. Hier wird man nun links in den Wald hinein gewiesen, auf den Waldenbucher Weg,…

… und dieser führt immer bergab hinunter ins Schaichtal. Und zwar teilweise ganz schön steil!

Einige Wanderer und Radfahrer kamen mir entgegen geschnauft, und ich wollte noch nicht daran denken, dass ich die Höhenmeter, die ich gerade leichtfüßig verlor, auch irgendwann wieder zu überwinden hatte.   Ich genoss die Stille, ja es war wirklich besonders still heute, da nur wenige Menschen unterwegs waren. Nur die Piepmätze gaben sich mal wieder alle Mühe, den Frühling wieder zum Vorschein zu motivieren, der sich nach dem gestrigen Tag schon wieder verkrochen hatte. Was mich weniger störte, denn ich habe es lieber etwas kühler.

Nach ca. 2,5 km Abwärtsmarsch trifft man schließlich auf das Waldendorfer Brückle…

… und ist somit im Schaichtal angekommen.

Wenn man erleben möchte, wo es im Schönbuch mit am schönsten ist, muss man ins Schaichtal kommen, habe ich gelesen. Und ich finde, ab hier bis Dettenhausen ist das Schaichtal besonders schön. Man läuft mal links, mal rechts vom Bächlein entlang und hat stets das zarte Plätschern der Schaich im Ohr, die sich durch den Wald windet.

Es gibt zahlreiche Lichtungen, …

… knorrige alte Bäume, …

… moosbewachsene riesige Steine und Wurzeln, mehrere idyllisch gelegene stille Weiher.

In einem hatten Mama und Papa Frosch bereits fleißig für den diesjährigen Nachwuchs gesorgt.

So kann man gemütlich wandern oder wie ich stöckeln und sich irgendwo am Bach für eine Vesperpause niederlassen, was für mich wie immer ein Muss ist.

Inzwischen hatte es tatsächlich ein wenig angefangen zu nieseln, hörte aber immer wieder auf. Störte also überhaupt nicht. Schließlich kam ich an die Kreuzung, an der die Kleine Schaichtalrunde wieder hoch in den Wald über das „Weiße Häusle“ (eine Schutzhütte mit Grillplatz) zu den Parkplätzen „Hofmeistersteige“ und „Drehscheibe“ zurück führte. Ich hatte aber noch gar keine Lust, mich schon auf das letzte Teilstück zu begeben und beschloss spontan, weiter bis nach Dettenhausen zu wandern und meine Tour auf die

Große Schaichtalrunde

auszudehnen. Dies ist  eine Verlängerung von 4,5 km, also kein Problem, es war ja erst früher Nachmittag. Also blieb ich noch weitere 2 km im Schaichtal. Kurz vor Dettenhausen bog ich dann links ab, immer der Nr. 12 nach, der Ausschilderung für die Große Schaichtalrunde.

Nun geht es erwartungsgemäß immer bergan, und schnell hat man einen schönen Blick von oben auf die Schaich und den Radweg nach Dettenhausen. Zunächst wandert man oberhalb vom Schaichtal noch ein Stück Richtung Dettenhausen. Dann muss man scharf links abbiegen auf den Traufweg. Nach ca. 1 km weisen die Schilder wieder nach links, rechts kann man schon die ersten Häuser von Dettenhausen sehen. Es geht nun weiterhin kontinuierlich, aber angenehm gemächlich aufwärts.

Irgendwann kann man das „Weißle Häusle“ sehen. Hier kreuzen sich wieder mehrere Wege. Von  links kommt der Weg der Kleinen Schaichtalrunde hinauf, und nun verlaufen beide Schaichtal-Rundwege wieder gemeinsam, und zwar auf dem Weg, der hier scharf rechts abbiegt. Ich machte noch einmal eine kurze Pause. Auf dem letzten Stück,  ca. 1,5 km lang, gewinnt man nochmals ordentlich an Höhe, aber ich war ja inzwischen munter und fit und lief diese letzten Minuten in für mich ungewohntem flottem Tempo. War aber dann doch froh, wieder bei meinem Auto angekommen zu sein!

Länge: 12,5 km

Quelle: Ausgezeichnete Rundwege im Naturpark Schönbuch als PDF auf www. naturpark-schoenbuch.de unter „Interaktive Karte“

Karte: Freizeitkarte Landkreis Tübingen, Offizielle Karte des Naturparks Schönbuch (ist aber nicht nötig)