Es ist soweit – meine erste Mehrtageswanderung auf einem von Deutschlands Weitwanderwegen ist in Planung. Und zwar MIT Gepäck. Und was ist eines der wichtigsten Anschaffungen? Ein Wander-, oder wie es auch sportlicher genannt wird: Trekking-Rucksack. Zunächst informierte ich mich ein wenig über Marken und vor allem das nötige bzw. höchst (er)tragbare Volumen. Ein Fachverkäufer in einem Sportgeschäft riet mir, nicht mehr als 10% meines Körpergewichts mit mir wandern zu führen. Ok… dann darf mein Rucksack einschließlich seines Eigengewichts nicht einmal 6 kg wiegen (??). Mmmm…
Erstes Kriterium war also: Der Rucksack selbst sollte also schon einmal recht leicht sein. Als Volumen sollten ca. 35 l genügen, wie erfahrene Weitwanderer in einschlägigen Wanderforen berichteten.
Ich schaute mich im Onlineshop campz.de um, welcher eine reiche Auswahl an Rücksäcken und Taschen anbietet. Bald fiel meine Wahl auf 2 Rucksäcke der Marke Osprey, zwischen denen ich mich jedoch zunächst einfach nicht entscheiden konnte:
Und da ich unsicher war, welche spürbaren Vorteile ein Frauenrucksack haben könnte, auch noch den
Osprey Kyte 46 Women’s Gr. S/M
Auf meine Nachfrage hin, ob ich das Modell Kyte auch in der Größe 38 haben könne, welche ich über das Kontaktformular von campz.de versandte, bekam ich prompt und sehr freundlich Antwort. Leider abschlägig. Das Angebot würde jedoch ständig erweitert. Und tatsächlich, inzwischen gibt es den Rucksack, für den ich mich letzten Endes entschieden hatte, sogar in einer anderen Farbe.
In Rekordgeschwindigkeit hatte ich die Rucksäcke. Nun war eine Entscheidung fällig. Oje.. Ich und entscheiden…
Der erste optische und Befühl-Eindruck war schon einmal sehr angenehm. Schöne Verarbeitung, gutes Material, schick…
Ich belud beide Rucksäcke mit ca. 5 kg und trug sie immer wieder längere Zeit durch die Wohnung, beäugte sie immer wieder und maß nach.
Die Länge der Rückenteile ist exakt dieselbe, nur das des Damenrucksackes ist etwas schmaler. Die Rückenlänge ist bei beiden Modellen höhenverstellbar.
Der Damen-Kyte hat dafür in dieser 46-Liter-Variante gegenüber dem Kestrel mit 36 l etwas mehr Stoff, außerdem 2 Seitentaschen mit Reißverschluss über die gesamte Länge, und somit auch etwas mehr Gewicht (1500 gegen 1390 g).
Weiterhin sind die Träger des Kyte-Modelles etwas schmaler und anders geformt, um die empfindsamen weiblichen Formen nicht einzuengen oder gar daran zu scheuern. 😉
Um meinen langen Entscheidungsweg hier kurz widerzugeben: Ich spürte keinen wirklichen Unterschied. Da ich ansonsten ringsum nicht viel auf den Knochen habe, wird mich sicher jeder Rucksack früher oder später irgendwo drücken oder kneifen, dachte ich.
Ich entschied mich für den leichteren und kleineren Kestrel.
Ich belud ihn zu einer ersten Tageswanderung. Natürlich noch nicht mit voller Ladung, aber schon großzügig bepackt mit allem, was man an einem Tag so benötigt, einschließlich 1,5 l Wasser und Wanderstöcken. Das ist nun mein Eindruck:
Das Bepacken war schon einmal eine Freude. Nicht allzu viele Taschen, aber für mich genug. Das Hauptfach hat einen Zwischenboden, den man entfernen kann. Das abgetrennte untere Fach kann man natürlich durch separate Reißverschlüsse öffnen.
Weitere Fächer gibt es im Deckel, eines von außen zugänglich und eines innen im Deckel für Wertsachen.
Alles geräumig genug.
An den Seiten links und rechts gibt es Taschen aus elastischem Mesh.
Da ich gern eine Trinkflasche griffbereit in einer Außentasche trage, steckte ich eine meiner beiden 0,7-l-Flaschen, die ich immer dabei habe, hinein. Dabei stellte ich jedoch ein Mango fest: Diese Taschen könnten schon ein wenig größer sein. Ich füllte eine 0,5-l-Flasche, und für diese Größe waren sie passend. Wobei die 0,7-l-Flasche, wie auf dem Foto, auch gerade noch ok wäre. Eine größere Flasche könnte nach meinem Gefühl beim Wandern abstürzen.
Ein weiteres dehnbares Fach befindet sich auf der Frontseite, geeignet z.B. für die Karte. Darunter befindet sich das Fach mit der Regenschutzhülle – sehr praktisch! Weitere nette Details, die ich momentan noch nicht benötigt habe: Ein paar Schlaufen unterhalb des Rucksacks für z.B. Zelt/Matte. Oder die s.g. „Stow-on-the-Go Befestigung für Trekking-Stöcke“, von der man bequem die Wanderstöcke abnehmen kann, ohne den Rucksack absetzen zu müssen. (Dafür kann man im Notfall aber auch den eventuellen Mitwanderer „missbrauchen“. :-D)
Witzig auch die Pfeife am Brustgurt – um im Falle eines Sturzes oder Verschüttetseins ein Notsignal abgeben zu können… Ok, ich hoffe, dass ich sie nie benötigen werde. Was ebenso das Fach für den Wassersack betrifft, für mich überflüssig.
Dafür schien mir das Rückenteil angenehm geformt und gepolstert, mit Be- und Entlüftungsstruktur und einem Netz ausgestattet.
Ich bepackte das Hauptfach, befestigte die Wanderstöcke außen und passte die Hüft-, die (höhenverstellbaren) Brust- und die Schultergurte an. Der Rucksack saß super bequem, wie extra für meinen Rücken maßgenommen. Anders kann ich es nicht sagen.
Dieses Gefühl ließ auch den ganzen Tag nicht nach. In der Tat- ich spürte den Rucksack kaum. Die Hüftgurte sind recht breit, was für meine wenig abgepolsterten Beckenknochen sehr angenehm ist. Auch die Schultergurte sind weich genug und drückten nicht.
Nun war ich jedoch erst einmal nur ca. 5 Stunden unterwegs mit einem reduzierten Gewicht. Außerdem haben sicher auch die momentan noch benötigten Winterpullover und die gefütterte Jacke einiges abgepolstert. Meinem Gefühl nach wird der Rucksack für mich jedoch auch auf einer längeren Tour und mit deutlich mehr Gewicht ein angenehmer Begleiter sein. Unsere mehrtägige Wanderung ist für den Juni geplant. Ich werde also im Sommer erneut berichten, wie sich mein neuer Rucksack bewährt, und weiterhin immer mal wieder bei campz.de vorbei schauen. Vielen Dank für die Überlassung des Rucksackes zum Testen!
Hallo liebe Katrin,
nun kann es losgehen. 🙂
Ich erinnere mich noch gut an meine erste Mehrtageswanderung.
Ich machte mir eine Liste, was ich „unbedingt“ einpacken muss. Schon am ersten Etappenort stellte ich fest, ich hatte viel zu viel mitgenommen. Aus Fehlern lernt man. 🙂
Ich glaube, du hast eine gute Wahl getroffen. Mit sechs Kilogramm wirst du gut unterwegs sein.
Ich wünsche dir viel Freude mit dem „guten Stück“.
Viele liebe Grüße
von Frieder
Lieber Frieder,
mehr als 6 kg werde ich wohl auch nicht „schleppen“ können. 😀
Da kannst du mir ja noch viele Tipps geben. Dankeschön auch für deine Mails, ich werde dich dann vor der Tour noch ein wenig „ausquetschen“, was man alles barucht, und vor allem, was nicht.
Ganz liebe Grüße an dich
Katrin
Vielen Dank für den ausführlichen Testbericht! Ich gebe den Link gleich weiter an jemanden, der bald auch eine Mehrtagestour unternehmen möchte – deine Erfahrungen und die damit verbundenen Fragen bei den zwei Rucksäcken lassen sich doch gut auf andere Rucksäcke übertragen.
Hallo Georg, dann wünsche ich deinem Bekannten eine gute Entscheidung und viel Spaß mit dem neuen Rucksack! 🙂
Ich habe den Osprey Kestrel schon 2009 in Exeter Uk gekauft. Mit einem
Gepäck Gewicht bis 13 kg konnte man auch als Frau wunderschöne Küstenwanderungen durchführen. Wirklich ein klasse Rucksack
Hey Katrin,
vielen Dank für den Testbericht! Scheint ein wirklich guter und durchdachter Rucksack zu sein. Ich schau mir den auch mal genauer an! Scheint ein echt guter Tipp zu sein, hab an mehreren Stellen von Osprey als gute Marke gehört. Dabei war mir die bisher völlig unbekannt.
Viele Grüße
Hallo Tobias,
ich bin nach wie vor sehr zufrieden und kann den Rucksack empfehlen! Inzwischen habe ich mir noch einen Tagesrucksack von Osprey gekauft und kann nichts Negatives sagen.
Viele Grüße zurück!
Katrin
Hallo Katrin, danke für den Erfahrungsbericht! Der Kestrel 38 wird ja nach wie vor verkauft und ist ziemlich beliebt… Ich möchte den eigentlich auch noch selber mal testen, bin aber bisher nicht dazu gekommen.
Für mich geht es demnächst für vier Wochen mit dem Rucksack nach Vietnam. Da muss es zwar ein etwa größeres Modell sein als der Kestrel, aber ich habe da schon was im Auge.
Ich habe im Alltag übrigens einen mittlerweile sehr betagten Osprey Momentum mit Laptopfach – ein toller Rucksack und abgesehen vom abgeschabten Logo wie neu und unbeschädigt. Rucksäcke bauen können die Jungs und Mädels aus den USA also 🙂
Hallo Lukas,
danke für deinen Kommentar!
Ich habe inzwischen für Tagestouren ein weiteres Modell von Osprey in Benutzung: Stratos 26. Bin ebenfalls sehr zufrieden.
Ich wünsche dir eine spannende Reise!!
Viele Grüße
Katrin