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Seit letztem Jahr bin ich nun ziemlich regelmäßig auf Wanderschaft und habe mich konditionell um einiges gesteigert. Immerhin habe ich im Februar 2011 mit einer kleinen Rundtour von gerade mal knapp 4 Kilometern angefangen. Dieses Jahr habe ich Touren von über 20 km absolviert. Ich bin doch körperlich schon wieder ganz gut drauf!  … dachte ich… Bis ich mir vor 2 Wochen ein Fahrrad kaufte und meine erste Probefahrt im Schaichtal antrat. Ich habe hier berichtet, auch wie es mir dabei erging.   😀

Mir wurde schlagartig klar, dass meine Probleme beim Wandern bergan nicht nur mit meiner eigensinnigen Lunge zu tun haben, sondern dass es mir immer noch an einem kräftig mangelte: An KRAFT, sprich: MUSKELN!

Nun war ich noch nie sonderlich sportlich. In meiner Kindheit und Jugend habe ich intensiv Geige gespielt und Gedichte geschrieben. Im Sportunterricht war ich bis zum Abitur nicht nur stets die Vorletzte im Ausdauerlauf, ich habe auch noch nie in meinem Leben einen ordentlichen Liegestütz hinbekommen. Ich hatte noch nie besonders gut ausgeprägte Muskeln, was sich auch später durch meine Bürotätigkeit nie änderte. Und was mich nie sonderlich unglücklich gemacht hat…

Dass ich jedoch inzwischen bei solch sanften Anstiegen wie im Schaichtal Probleme habe, macht mich schon unglücklich. Da hilft nur eines – TRAINIEREN! Doch nicht nur die Beine, auch die Arme, den Bauch,…. Wie meine Freundin Sabine während unserer gemeinsame Nordic-Walking-Tour am letzten Sonntag feststellte, habe ich ziemlich dünne Arme, die schon etwas Krafttraining vertragen könnten.

Das Gespräch kam auf das Thema Fitnessstudio. Ja, Muskeln sind schon wichtig. Nicht nur, dass es schöner aussieht, wenn man ein paar hübsche Ausprägungen davon vorzeigen kann, gerade jetzt in sommerlicher Garderobe. Und dass zahlreiche Tätigkeiten im Alltag und im Haushalt sehr mühevoll werden können, wenn es an ihnen mangelt. Der gesundheitliche Aspekt ist auch nicht zu unterschätzen – Muskeln stützen und versorgen die Knochen, die Wirbelsäule und Gelenke.

Sabine trainiert in den Wintermonaten in einem Fitnesscenter in Nürtingen. Auch ich habe dies vor 2 Jahren probiert. Zunächst nahm ich jeweils ein Schnuppertraining im PARC-Trainingscenter und im Vita Woman, beide in Nürtingen, in Anspruch. Beides sehr schicke Einrichtungen, gute aufmerksame Einweisung, gepflegt, schöne Duschen und Sauna. Wobei mir die Atmosphäre im Vita Woman noch besser lag. Es scheiterte am Preis. 60 bis über 80 Eur im Monat muss man berappen, je nachdem, was man alles in Anspruch nimmt, welche Vertragslaufzeit man wählt (1 oder 2 Jahre), zu welcher Uhrzeit man kommen möchte usw. Das ist mir einfach zu viel. Ich war mir auch nicht sicher, ob ich es durchhalten würde, ein ganzes Jahr lang 2-3-Mal in der Woche in ein Fitnessstudio zu fahren.

Dann empfahl mir Christiane das Vesalius in Wendlingen, ein Therapiezentrum mit einem Fitnessraum. Ich nahm auch hier ein Probetraining in Anspruch und war begeistert. Gut, die Geräte sind nicht ganz so schick und modern wie in einem großen Fitnesscenter. Es gibt keine abschließbaren Garderobenschränke und nur 2 Duschen. Dafür ist die Betreuung super. Eine schöne Sauna gibt es auch. Es kostete nur 45 Eur im Monat (wenn man mit jemandem gemeinsam kommt, nur 40 Eur pro Person), und man kann monatlich kündigen. Ich schloss einen Vertrag ab und kam Anfang 2010 regelmäßig zum Training.

… Doch auch hier nicht lange. Schien die Sonne, hatte ich absolut keine Lust. Ich lief lieber ein paar Runden an der frischen Luft. Ich hatte in dieser Zeit häufige Infekte und konnte nicht zum Training fahren. Wenn ich erst am späten Nachmittag oder am Abend kam, war es recht voll im Studio, und ich musste immer lange an den Geräten warten. Insgesamt kostete mich ein Training jedes Mal mindestens 2 Stunden Zeit – mit An- und Abfahrt. Das war mir insgesamt einfach zu viel Aufwand – zeitlich und letzten Endes auch finanziell.

Nun wieder die Überlegung: Wie kann ich Muskeln aufbauen für mehr Kraft beim Laufen, Wandern, Radeln und nicht zuletzt für den Alltag? Soll ich einen neuen Versuch wagen?

Nun habe ich leider kein Fitnessstudio in unmittelbarer Nähe. Mein Geld brauche ich gerade auch für andere Dinge – u.a. für Wanderurlaube.  🙂
Das Wetter ist auch nach wie vor meist gut genug für den Wald. Wenn die Sonne scheint, kann es ziemlich heiß werden in so einem Studio. Ich kann mich auch erinnern, dass mich eines maßlos genervt hat in allen 3 Studios, die ich kennengelernt habe: Das ständige Fernseh-Geflimmere vor der Nase. Wenn kein TV irgendwo lief, dann ein nerviger Radiosender. Das brauche ich nicht! Die meisten BesucherInnen wohl doch…

Ich kam zu dem Schluss, es muss auch so gehen. Schließlich habe ich alles zu Hause, was ich brauche – einen Fußboden mit Teppichen, genügend Platz…Ich besitze seit Jahren ein paar 1,5-kg-Hanteln, die ich von Zeit zu Zeit hervor hole.

Ich besitze seit meiner Reha 2009 einen Pezziball, der von mir schon reichlich drangsaliert wurde:

Ich mag das Teil, weil es so vielfältig nutzbar ist. Kraft, Dehnen und Strecken, Beweglichkeit, Balance, Kreislauf – alles mögliche kann man damit üben. Oder einfach die Füße hochlegen und entspannen.  🙂

Und – Achtung!! – ich besitze seit letztem Jahr sogar einen richtig guten Crosstrainer von Kettler!

… Auf den ich, ich gestehe es, nur bei wirklich schlechtem Wetter steige. Der Nachteil ist nämlich, dass das Gerät nur in meinem Schlafzimmer Platz hat. Ich starre also die Dachschräge an beim Training und denke ab der 2. Minute: Wann bin ich endlich fertig? Seit ich eine flotte Musik dazu einschalte, geht es etwas besser. Aber es bleibt eine Schlecht-Wetter-Variante, und bei mir bedeutet schlechtes Wetter: Wirklich sehr sehr schlechtes Wetter. Oder gar keine Lust zum Bewegen. Dennoch denke ich, dass sich der Kauf, im Vergleich zu den monatlichen Raten für ein Fittnessstudio, gelohnt hat.

Und so habe ich letzte Woche angefangen. Arme, Beine, Bauch, Rücken, Popo und Ausdauer – alles kann allein mit diesen 3 Utensilien bestens trainiert werden. Wenn man so ein Teil kauft, erhält man schon ein paar Vorschläge für Übungen dazu. Außerdem gibt es endlos Übungen, für die man gar kein Gerät braucht. Das Internet ist eine wahre Fundgrube für Übungsanleitungen. Es gibt Übungsanleitungen als Buch, DVD, eBook…

Wenn ich zusätzlich zu meinen Outdoor-Aktivitäten 2-3-Mal in der Woche ein paar gezielte Kraftübungen mache, ist das ein guter Anfang finde ich. Selbst wenn ich es nur 1-mal in der Woche hinbekomme, ist das schon mehr als im Moment. Und es tut gut. Ich habe ein richtig gutes Körpergefühl nach meinem Training, so lange ich es nicht übertreibe. Ich kann es morgens tun, und es regt den Kreislauf sanft an. Und ich kann am Abend trainieren, wenn es schon dunkel ist und ich eh nichts anderes vorhabe. Ich denke, wenn ich das Wandern und Walken bisher ohne Club und Kosten regelmäßig hinbekommen habe, dann dürfte ich das doch auch schaffen. Einen Versuch ist es wert!

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3 Kommentare

  1. Hallo liebe Schönbuche,

    na da kann ich nicht mithalten. Sohnemann hatte zwar mal ein Fahrrad so montiert, dass man damit im Kämmerlein trainieren konnte, aber das ist auch wieder weg.

    Mir bleibt nur das regelmäßige gehen.
    Ich werde mich anstrengen, damit ich auch etwas besser in die Gänge komme. 🙂

    Liebe Grüße
    Frieder

  2. Liebe Schönbuche,
    denke daran, dass der Körper für den Muskelaufbau genügend Eiweiß benötigt. Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Erfolg und Kraft zum Durchhalten 🙂

  3. Schönbuche

    Dankeschön für die kraftvollen Wünsche und den Tipp, liebe Elke. Als Vegetarier und aus gesundheitlichen Gründen nehme ich so gut wie nur pflanzliche Eiweiße zu mir. Ist aber gut so. Eine Bodybuilder-Figur will ich aus mir ja nicht machen. 😀

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