Ostermontag – nach einem ausgedehnten Ostersonntagsbrunch in Familie war nun Zeit für eine gemütliche Wanderung. Im Frühjahr zieht es ja viele Wanderer und Spaziergänger mit Vorliebe auf Wege, die reichlich mit blühenden Obstbäumen geschmückt sind. So wanderte ich vor 2 Jahren Ende April eine Runde zwischen Herrenberg und Mönchberg am Schönbuchtrauf entlang.
s. Bucks Blütentour – Geheimtipp mit Frustfaktor
Diese Runde wollte ich in diesem Jahr, etwas abgewandelt, nochmals gehen. Damals waren die Kirschblüten gerade am Starten. In diesem Jahr war die Natur dagegen etwas schneller als sonst – und wir zu spät dran. An den meisten Bäumen zeigten sich nur noch ein paar Reste von Blüten, dafür bereits kleine Kügelchen, welche einmal saftige Kirschen werden wollen.
Bevor wir losfuhren, verabredeten wir uns noch mit Angelika, welche gerade mit einem hartnäckigen Infekt kämpfte, aber trotzdem einen kurzen Spaziergang riskieren wollte.
Es wurde eine schöne Runde… zumindest die erste Hälfte… Am Nachmittag erwischte uns ein heftiger Regen, so dass wir nicht, wie geplant, unsere Runde weiter in den Schönbuch hinein ausdehnen wollten, sondern einen großen Teil der Strecke zurück liefen, wie wir ihn gekommen waren. Leider bekamen wir da reichlich harten Asphalt unter die Wanderschuhe, was mir meine Füße und Knie lange übel nahmen. Die Runde lohnt sich trotzdem, wenn man die Gelegenheit hat, auf dem Rückweg weiter in den Schönbuch hinein zu wandern.
Hier ein paar Fotos:
Wir starteten am Parkplatz „Am Roten Meer“, liefen an der alten beeindruckenden Eiche vorbei (ich habe im o.g. Bericht darüber geschrieben) und hatten schon einmal eine wunderbare Aussicht auf Herrenberg.
Der Weg führt über die Jahnhütte, gegenüber dem Waldseilgarten (auch darüber berichtete ich im o.g. Artikel), wo wir uns unser Mittagsvesper und eine Tasse Kaffee genehmigten. Kurz darauf trafen wir auf Angelika und Erik, die uns entgegen kamen. Wir freuten uns übers Wiedersehen, auch wenn Angelika ziemlich mitgenommen ausschaute…
Hustenderweise und noch ziemlich schlapp zeigte sie uns einen schönen Weg am Schönbuchtrauf entlang. Natürlich waren wir wie immer mehr am Schwatzen statt Schauen, nahmen aber trotzdem die herrlichen Aussichten wahr. Von hier oben hatten wir einen herrlichen Blick auf Gültstein und die A8 – auf der sich gerade der Osterferien-Rückverkehr staute – so weit wir schauen konnten, dicker Stau! Da musste es sicher irgendwo gekracht haben, und wir waren wir froh, dass wir hier oben wanderten und nicht da unten in einem der Autos saßen.
Irgendwann tauchte vor uns Mönchberg auf.
Angelika verabschiedete sich, sie hatte genug und lief über den Schönbuch zu ihrem Auto zurück. Ich wollte gern weiter bis Kayh, dort in den Schönbuch hinauf steigen und über den Grafenberg zurück laufen. Kurz überlegten wir, denn in der Ferne kamen dicke graue Wolken bedrohlich näher. Dann riskierten wir es. Wir liefen weiter bis Mönchberg, durch den Ort hindurch und auf einem Panoramaweg weiter bis Kayh.
Der Blick auf Kayh ist immer eine Augenweide.
Als ich im letzten Jahr hier wanderte, war alles voller weißer Blüten, super schön. Aber auch letztes Jahr hatte uns ein dicker Regen heftig erwischt. So ist das halt im April.
Wir liefen die Treppe hoch in den Schönbuch… besser gesagt: Ich schnaufte und bekam meinen Trainingsmangel deutlich zu spüren. Das letzte Mal waren wir in umgekehrter Richtung gelaufen, und ich muss sagen, abwärts ist mir die Treppe bedeutend sympathischer. 😀
Irgendwann war es geschafft und mir ziemlich warm. Zum feuchten Shirt kam es nun auch feucht von oben – wie erwartet.
Wir genossen trotzdem noch den Blick vom Grafenberg. Mit uns andere WanderInnen auf einer schönen geschnitzten Bank.
Auf einer weiteren Bank mit wunderbarer Aussicht legten wir noch einmal eine Vesperpause ein, bevor es sich endgültig einregnete. Auf dem kürzesten Weg – dies war eben der Weg, auf dem wir gekommen waren, liefen wir zum Parkplatz zurück. Das Eiscafé am Herrenberger Marktplatz hoben wir uns fürs nächste Mal auf – bei hoffentlich trockenerer Witterung…
Hier ist mein Track:
Hallo Katrin,
Euch zu treffen war wirklich das einzigste Highlight meines diesjährigen Osterfestes 🙂 – aber immerhin mal kurz ein bischen frische Luft schnappen das tat schon gut. Und ich hatte das Glück, daß ich genau vor den ersten Regentropfen sicher mein Auto erreicht hatte 🙂
Aber schöne Aufnahmen über unser Gäu hast Du wieder gemacht !
Freu mich schon auf unsere nächste Begegnung – diesmal dann aber ohne Husterei – versprochen !
Liebe Angelika,
schön dass es dir besser geht, und bald wirst du auch wieder so fit sein wie zuvor!! 😀
Ich war im Nachhinein selbst ein wenig überrascht, wie gut die Fotos geworden sind und wie schön die Landschaft am Schönbuchtrauf zur Geltung kommt. Beim Fotografieren mit dem Smartphone sieht man ja doch nicht so viel, je nach Sonneneinstrahlung.
Es klappt bestimmt wieder mit einer gemeinsamen Wanderung, darauf freuen wir uns auch. Im Moment sind wir ziemlich beschäftigt mit Umzügen, aber der Sommer ist ja noch lang, und im Herbst wandere ich am liebsten!
Viele liebe Grüße an euch 2 und noch einen gemütlichen Tag
wünscht euch
Katrin
Hallo liebe Katrin,
ich denke, der Regenschauer konnte die schönen Seiten diese Tour nicht richtig verwischen.
In der Nähe (Holzbronn heißt der kleine Ort, wenn ich es noch richtig weiß) gibt es eine urige Gaststätte, das Krabba-Nescht. Angelika wird diese Gaststätte mit Sicherheit kennen. Da da haben wir mal richtig gut gegessen.
Viele liebe Grüße
von Frieder
Hallo Katrin,
an diesen Schönbuchhang bei Kayh und Herrenberg habe ich verschiedene Erinnerungen. Die schönste – oder wertvollste – ist meine geträumte Erinnerung. Da lag ich in Tübingen, also nicht weit weg, und vermutlich in der letzten Woche des Komas, so um den 10. August 2006 herum. Ich träumte eine Wanderung. Das Monbachtal herauf, dann eine lange Ortsstraße durch Althengstett war dabei, nirgends eine geöffnete Gaststätte!, und wie gesagt diese Schönbuchlandschaft am Rand zum Ammertal bei Kayh. Dann war dort eine Wirtschaft in den Wiesen am Hang. Ich weiß noch, wie die Wirtsstuben-Zimmerecke oben an der Decke aussieht – das war natürlich in Wirklichkeit die Zimmerdecke des Krankenzimmers. Da habe ich sicher schon mal geblinzelt, was ja die Gesundung nicht wesentlich gestört hat. Aber die Landschaft überall, ganz realistisch. Die Entfernung zwischen der Enz und Herrenberg ist zwar sicher zu weit, aber die Richtung über Althengstett, das ist fast eine gerade Linie.
Wichtig dabei ist, dass praktisch die erste spürbare Gedankenarbeit nach der Oberschenkelamputation sich mit Wandern beschäftigt hat, ganz ohne meine bewusste Planung. Ich nehme mal an, dass mir dieser nicht vergessene Traum wesentlich geholfen hat, das Wandern 14 Monate später wieder aufzunehmen. – In der letzten Runde meiner diesjährigen Route der Wanderspirale komme ich dort wieder vorbei. Vielleicht auf dem gleichen Pfad, wie auf deinen schönen Bildern.
Viele Wandergrüße, Roland
Hallo Roland,
das ist ja spannend, was du damals geträumt hast. Da hast du unseren Schönbuch in den Nordschwarzwald verlegt. Und dein Unterbewusstsein hat quasi dir gesagt, was du zu tun hast. Das ist genial! Es ist doch immer wieder spannend und hilfreich, sich mit den eigenen Träumen zu beschäftigen.
Dankeschön, dass du das hier erzählt hast, finde ich klasse!!
Ich hoffe auch, dass es dir inzwischen besser geht und du deine Spirale bald fortsetzen kannst!
Viele liebe Grüße nach Stuttgart
von Katrin