22. Juni 2011 · Kommentare deaktiviert für Ein Filmhaus und die Loreley · Kategorien: Hunsrück, Rhein-Mosel-Dreieck, Wandern
Von

Ich habe mich für ein paar Tage im nördlichen Hunsrück einquartiert, um die Gegend zwischen Mosel, Rhein und Baybach- bzw. Ehrbachklamm zu erkunden. Mein erste Wanderung führte mich gestern von Oberwesel nach St. Goar über diese Route:

Oberwesel – Günderrode-Haus – Loreleyblick Maria Ruh – ST. Goar

Ich bin mit dem Auto nach Oberwesel gefahren und habe es am Bahnhof abgestellt, da ich ja mit dem Zug zurück kommen wollte. Dort schon die erste angenehme Überraschung: Die Tagesparkkarte kam gerade mal 1,50 Eur!

Dann habe ich den Ausgangspunkt der Wanderung gesucht und musste dazu durch ganz Oberwesel laufen. Einen Teil des Weges habe ich auf der alten begehbaren Stadtmaueranlage zurück gelegt und bin auf den einen und anderen Wachturm gestiegen, wo ich schon einmal herrliche Blicke auf den Rhein hatte.

Nun musste ich laut Tourenbeschreibung den Einstieg zum Rheinburgenweg finden, es ging steil hinauf, und ich habe mich erst einmal zwischen den Villen der Oberweseler Millionäre in Toplage – mit Blick vom Swimmingpool aus auf den Rhein, verlaufen, was ja nicht ganz uninteressant war…    😉

Es geht recht lange ganz schön hoch in die Weinberge, schnaufff. Doch dann die Belohnung – das erste Highlight: Das Günderrode-Haus, eine wahrhaft schöne Filmkulisse. Ein wunderschönes restauriertes Fachwerkhaus, liebvoll eingerichtet, mit Terasse und Blick von schon ziemlich weit oben auf den Rhein und auf Oberwesel.

Hier musste ich mich natürlich niederlassen! Ich bestellte Brot mit Frischkäse, danach eine große Tasse köstlichen Kaffee und konnte mich nicht satt sehen. Herrlich, so macht das Leben Spaß. Wenn ich nicht noch nach St. Goar gewollt hätte, wäre ich glatt sitzen geblieben.

Also auf und weiter gewandert. Als nächstes durch den Skulpturenpark mit witzigen Stahlfiguren.

Und immer wieder spektakuläre Ausblicke auf den Rhein – und dann stand ich ihr gegenüber: Der sagenhaften Loreley. Ok, da flatterten – wie schon ein wenig erwartet – keine langen blonden Haare, dafür Fahnen im Wind.

Irgendwann kam ich am Aussichtspunkt Maria Ruh an. Das ist wirklich ein schöner Platz zum Relaxen und Schauen, aber es stehen eigentlich alle paar hundert Meter Bänke mit Top-Aussichten auf den Rhein, die Loreley, die Katzenburg.

Und das Wetter hat sich prächtig gehalten, die Sonne kam immer wieder raus, und ich habe ordentlich geschwitzt.

Was mich ein wenig störte, war der Lärm. Es schallt ganz schön von unten hoch – Autos, Eisenbahnen, Schiffe, Baulärm. Von Naturidylle kann man nicht reden. Aber optisch einfach Wahnsinn.

Dann führte die Beschilderung in einen wilden Wald mit Bächlein, immer steil bergab. Es dauerte eine Weile, ehe ich begriff, dass das wohl nicht die in der Beschreibung vorgesehene Route war, aber da war ich schon zu weit unten und wollte nicht wieder hinauf steigen. Also kam ich dann schon in St. Goar an und bin am Rhein unten lang gelaufen, am Zeltplatz vorbei und in die Stadt hinein. War auch schön.

In St. Goar herrschte gemütliche Urlaubsatmosphäre, Straßencafés, kleine Läden, Hotels…

Da hatte ich die Idee, nicht wie geplant mit dem Zug, sondern mit dem Schiff nach Oberwesel zurück zu fahren. Ich suchte die Stadtinformation und erkundigte mich nach einem Schiff – und tatsächlich, ich hatte Glück – eines fuhr noch um 17:20 Uhr. Das war noch einmal herrlich – Abendsonne, warmer Wind, Beine hoch und fahren lassen – noch einmal an der Loreley vorbei. Leider aber war die Fahrt nach 20 Minuten schon vorbei…

Ein super schöner Tag!

Länge: 11 km

Meine Karte: Hunsrück, Region Kastallaun und Emmelshausen

Die Tourenbeschreibung, Karte, GPS-Daten und weitere Fotos auf www.rhein-mosel-dreieck.de

Diesen Artikel drucken Artikel per Email versenden

Kommentare geschlossen.

↓