Naja, es sind inzwischen sind es 11 Mühlen. Der Name stammt aus aus dem 19. Jahrhundert. Da waren es erst 7, und das schon seit 1383.
Das Siebenmühlental befindet sich südlich von Stuttgart zwischen dem Schönbuch und Leinfelden-Echterdingen. Landschaftlich wunderschön, man spürt in dieser ländlichen Idylle überhaupt nicht, dass man sich bereits sehr nahe einer Großstadt bewegt. Es zieht sich entlang des Reichenbachs von Musberg bis nach Burkhardsmühle/Waldenbuch. Und wo ein Bächlein ist, gibt es oft auch Mühlen. Ursprünglich eben 7 Stück. Von daher der Name.
Das Siebenmühlental ist als „Bundes(rad)wanderweg“ ausgezeichnet, und entsprechend viele Radler sind auch unterwegs, große und auch kleine. Wandermäßig ist dieser Weg, so finde ich, weniger attraktiv, und so bin ich ihn schon 2-mal als Nordic-Walking-Tour abgelaufen. Aber auch nur, weil mir mein Nachbar sagte, dass es auf der anderen Seite des Reichenbachs noch einen Weg gibt, welchen man zurück radeln oder auf Nebenwegen, die fahrraduntauglich sind, erlaufen kann. Dies haben wir im Frühjahr schon einmal getan. Gestern bin ich wieder einmal los, und war wieder begeistert.
Mein Startpunkt war der Wanderparkplatz in Burkhardsmühle, direkt neben dem Biergarten „Café Waldmeister“. (ausgeschildert, wenn man von Aichtal kommend Richtung Waldenbuch fährt, auf der rechten Seite). Und dann geht’s den asphaltierten Weg immer gerade aus.
Wie gesagt, zum Wandern nicht so attraktiv, eher sportlich. Wenn da nicht 7-8 km später ein für mich persönlich sehr attraktives Ziel – die Eselsmühle wäre. Vorher passiert man jedoch alle anderen Mühlen, die man nur durch diverse Hinweisschilder wahrnimmt. In den meisten Mühlen ist Einkehr möglich. Ich kehre jedoch am liebsten in die Eselsmühle ein.
Die Eselsmühle bietet neben einem Mühlenladen für Natur- und Bioprodukte eine gemütliche Vesperstube, eine noch gemütlichere Gartenwirtschaft, Esel und Katzen zum Anfassen, Kinderspielzeug, Schaumahlen – es wird hier sogar noch mit Hilfe des Reichenbachs Getreide gemahlen – und vieles mehr. Kaffee, Kuchen sind absolut lecker, und auch eine abendliche Einkehr lohnt sich, es schmeckt einfach gut und ist gesundes Essen. Am Parkplatz der Eselsmühle befindet sich übrigens auch eine große Tafel mit Wandervorschlägen im Siebenmühlental.
Gestärkt bin ich auf die andere Seite des Reichenbachs gelaufen. Auf diese gelangt man, indem man den Parkplatz der Eselsmühle überquert, unter der Brücke durch, über die Straße Richtung Mäulesmühle (bekannt durch die gleichnamige Theaterscheune, die es beherbergt), an dieser vorbei und dann ein kurzes Stück an der Straße entlang bis zur Seebrückenmühle läuft. An der Seebrückenmühle dann immer links am Reichenbach entlang.
Hier wird es nun richtig idyllisch. Man sieht die in eine wunderschöne sanfte Landschaft eingebetteten Mühlen, Wiesen und Weiden von der anderen und wie finde – viel friedlicheren romantischeren Seite.
Hier sind kaum Radler unterwegs, und der Weg besteht aus Kies bzw. natürlichem Waldboden. Man wechselt zwischen offenen Wegen und urwüchsigem Wald und kann sich nicht verlaufen – immer am Bächlein entlang, den man dann auch 2-mal übersteigen muss.
Und auch von dieser Seite aus ist jede der Mühlen-Wirtschaften für eine Einkehr erreichbar.
Hinter der Oberen Kleinmichelsmühle, kurz vorm Sägewerk Burkhardsmühle ist noch einmal ein besonders stilles Plätzchen, das ich sehr mag.
Obwohl ich hier nur noch wenige Minuten von meinem Auto entfernt war, musste ich mich wieder niederlassen und noch ein wenig genießen.
Wer nun noch Hunger hat, kann es sich vor der Heimfahrt im Cafe Waldmeister gemütlich machen.
In jedem Fall lohnt sich der Besuch des Internetauftritts Siebenmühlental, den ich sehr ansprechend und informativ finde:
oder auch:
Meine Karte (braucht man aber nicht wirklich): Radfahrkarte Filder