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Mundraub zum guten Zweck

Es gibt ihn also doch – den ganz legalen Mundraub. Jedes Jahr, im Sommer und Herbst beobachte ich, wie an so vielen Obstbäumen Früchte vergammeln. Oder sie fallen vom Baum und faulen am Boden vor sich hin. Dem süßlichen „Duft“ kann man gerade im Herbst kaum entgehen. Auch ich habe auf meinen Wanderungen und Spaziergängen hin und wieder irgendwo Äpfel oder Kirschen gemopst. Früher war das auf den Radtouren mit den Jungs eines der Highlights –  Kirschen klauen und futtern mit anschließendem Kischkern-Weitspucken… bis zur Übelkeit.

Doch nie war mir ganz wohl dabei. Gehört der Baum vielleicht doch Jemandem? Ist das nicht Mundraub?

Andererseits tut es mir Leid um die vielen Früchte, die einfach so vergammeln… Ich gebe jeden Samstag auf dem Wochenmarkt recht viel Geld aus für Obst, und ganz in der Nähe liegt es herum, und niemand interessiert sich dafür…

Nun gibt es eine Seite, die sich dieses Themas angenommen hat: mundraub.org

Hier kann man auf einer Karte nachsehen, wo es in der Nähe eine Stelle gibt, an der man – ganz legal und frei – Obst mitnehmen darf. Und man kann selbst eine entdeckte Stelle eintragen.

Klasse finde ich die Regeln:

Wahre Mundräuber…

1. gehen behutsam mit den Bäumen, der umgebenden Natur und den dort lebenden Tieren um
2. lassen beim leisesten Zweifel über die Freigabe eines Baumes die Finger von den Früchtchen,
3. und haben Freude daran, dem fruchtigen Ort etwas zurückzuschenken – sei es einfach durch ein gutes Gespräch rund um kostbares Obst, einen Besuch im nahegelegenen Hofladen oder Café oder sogar durch ein Engagement bei der Pflege von Obstbäumen.

Feine Sache!!