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In silva salus. Im Wald liegt das Heil…

Oft erfahre ich das. Heute war es einmal wieder so. Gegen 17 Uhr zog es mich noch einmal raus. Ich stieg in meine Laufschuhe, zog meine Nordic-Walking-Stöcke fest und stiefelte los – ins Schaichtal. Das brauchte ich jetzt – seit Tagen fühle ich mich total müde, gestresst, niedergeschlagen, frustriert…

Das Schaichtal empfing mich mit saftigen blühenden Wiesen, blühenden Bäumen, riesigen Pfützen und einer rauschenden Schaich…

Blüte im Schaichtal

Es duftete herrlich… würzig, süßlich, feucht… zig Piepmätze zwitscherten und trällerten… Links von mir plätscherte und rauschte die Schaich, rechts von mir plätscherte das Regenwasser der letzten Tage in Bächen und kleinen Wasserfällen den Hang hinab ins Tal.

Wie auf Knopfdruck fiel alles Schwere von mir ab. Ich lief und lief und lief… und blieb immer wieder stehen, wenn ich wieder ein schönes Detail entdeckt hatte… Blümchen, Kräuter, Käfer, Steine… Auf einer Lichtung saß ein Graureiher. Als ich stehen blieb, hob er ab und schwebte davon.

Ich kam zum Schlüsselsee, an dem ich schon so oft auftanken konnte. Ich setzte mich auf die Bank und schaute einfach nur aufs Wasser.

Schlüsselsee

Ich kann beim Yoga nie wirklich entspannen. Meditieren kann ich auch nicht. Am Schlüsselsee komme ich zur Ruhe.

Am Schlüsselsee

Eine Blesshuhnfamilie zog friedliche Runden. Die ersten Teichmummeln bildeten einen losen Teppich. Rotfedern schnappten von unten nach den Blättern. Es blubberte hier und schwabbte da. Ansonsten – Stille. Ich blieb lange lange sitzen. Ach wie schööööööön.

Aber ich konnte ja hier nicht übernachten… Natürlich zog sich auch der Heimweg in die Länge…

HäfnerbrunnenAm Häfnerbrunnen, dem Heilbrunnen, füllte ich wie immer meine Wasserflasche auf. „Kühler Trunk labt Herz und Mund“, lautet die Inschrift. So ist es!    🙂

Sumpfdotterblumen

Meiner Freundin Ilona schickte ich ein Sträuschen Sumpfdotterblumen. Wie kleine Sonnen leuchteten sie im saftigen Grün. Mögen sie ihr Kraft und Zuversicht schenken.

Das Nacktschneckchen auf dem Blatt habe ich aber erst jetzt entdeckt.  😀

Saftige Wiesen

Irgendwann hatte ich links am Wegesrand einmal diesen Stein entdeckt:

In silva salus

In silva salus – Im Wald liegt das Heil. Nach 3 Stunden im Wald war ich wieder bei mir angekommen. Mir gehts wieder gut. Geheilt.

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7 Kommentare

  1. Hallo,
    nachdem ich heute Deinen neuen Eintrag gelesen habe muß ich jetzt doch mal einen ersten Kommentar in so einem Blog schreiben.
    Seit kurzem verfolge ich Deinen Blog und bin auf ihn gestoßen als ich im Netz nach „alleine Wandern als Frau“ gesucht habe. Du hast da einen tollen Beitrag dazu geschrieben.
    Ich bin schon immer gerne wandernd unterwegs gewesen, aber meistens zu zweit oder mehr und erst seit neuestem drängt es mich alleine auf die Wanderwege (was mich erst sehr verwundert hat). Aber „im Alter“ änder sich eben einiges.
    Mir geht es gleich wie Dir: ich komm eher in der Natur zur Ruhe als auf der Yogamatte. Aber das ist ja nicht schlimm – man muß halt wissen, was man braucht. Das eine schließt das andere ja nicht aus.
    Dieser Stein im Wald ist der Hammer! Den würd ich gerne mal suchen gehen…
    Ich wünsch Dir noch viele schöne Stunden im Wald und am See
    Heike

    • Schönbuche

      Hallo liebe Heike,
      schön, dass du zu mir gefunden hast und ab und zu mitliest. Bei mir hat es auch lange gedauert, ehe ich es mir zugetraut habe, allein loszufahren und zu wandern. Ich hätte nicht gedacht, dass mir das so viel Spaß machen und so viel geben würde. Im Moment bin ich ja meist zu zweit oder in Grüppchen unterwegs, das ist natürlich auch sehr schön. Aber ich merke schon, dass ich auch einmal wieder allein losziehen möchte. Allein komme ich eher zu mir, habe plötzlich Erkenntnisse oder Ideen oder kann abschalten.
      Den Stein findest du, wenn du in Aichtal-Neuenhaus, in der Schaichtalstraße ins Schaichtal läufst. Nach ein paar Minuten, nach der Bank auf der rechten Seite steht er rechts etwas oberhalb des Weges.
      Ich wünsche dir weiter schöne Wanderungen mit dir selbst, bei denen du zur Ruhe kommst und es dir so richtig gut geht! 🙂
      Herzliche Grüße
      von Katrin

      • Liebe Katrin,
        danke für die Infos zum Stein-Standort. So werd ich ihn bestimmt finden (zumindest mit Unterstützung…). Und überhaupt: danke für die nette Antwort! Ich bin ganz gerührt und der trübe Sonntag ist nimmer so schlimm…
        Heike

        • Schönbuche

          Liebe Heike,
          ich wünsche dir trotz Regen einen wunderschönen Sonntag. 🙂
          Ja, hier tröpfelt es auch ab und zu, aber es ist nicht wirklich trüb.
          Im Schaichtal ist es aber auch bei Regenwetter schön, es gibt sattes frisches Grün, frische klare Luft, und du wirst auf den einen oder anderen Jogger treffen. 😀
          Liebe Grüße
          von Katrin

  2. Liebe Katrin,
    wie so oft, aber dieses Mal besonders, sprechen mich deine Zeilen an.
    Gerade die vertrauten Wege geben meiner Meinung nach besonders viel Kraft. Bei mir ist es das Grün in Altenberg.

    Ich wünsche dir, dass du dieses Heilmittel immer behalten kannst und zu nutzen weißt. 🙂
    Ganz viele Drücker von mir
    Elke

    • Schönbuche

      Liebe Elke,
      das wünsche ich dir auch. 🙂
      Wir haben es doch gut, dass wir das Grün direkt vor der Haustür haben. Und nun können wir ja auch wieder nach Feierabend noch ziemlich lange raus.
      Ich wünsche dir super schöne Touren an der Mosel und ganz viel Spaß mit deinen Mädels. 😀
      Liebe Grüßle zurück
      von Katrin

  3. Hallo Katrin,

    da muss ich an das Gedicht vom „Dr. Wald“ denken.
    Und in der Tat, es ist so, manfühlt sich gestärkt, wenn
    man nach so einem „Waldgang“ wieder nach Hause kommt.

    Viele liebe Grüß
    von Frieder

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