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Wieder einmal bremst mich mein Körper aus. Ich muss ein paar Tage zu Hause bleiben. Wie gut, dass es noch ein paar Wanderungen gibt bzw. gab, über die ich noch nicht berichtet habe. Einige Berichte liegen seit September vorbereitet im Entwurf, wie dieser hier:

Mein erster Tag in der Vulkaneifel. Gestern war ich von Aachen, wo ich mit Uschi wunderbare Touren auf und am Eifelsteig der Nordeifel und im Hohen Venn unternommen hatte (hier meine Berichte), nach Manderscheid gefahren. In Manderscheid hatte ich mich nun für knapp 2 Wochen im Hotel Haus Burgblick einquartiert – und natürlich in einem Zimmer mit Burgenblick.   🙂

Das ist der Blick von meinem Balkon aus auf die Manderscheider Oberburg.

Nach einer Woche voller Sonnenschein und bei sommerlichen Temperaturen war nun leider etwas ungemütlicheres Wetter angesagt, und dies schien sich heute zu bewahrheiten. Der Morgen begrüßte mich mit strömendem Regen, so dass ich nach dem Frühstück erst einmal in Ruhe Wanderbücher, Kartenmaterial und Tourenvorschläge des Manderscheider Touristbüros studieren konnte. Gegen Mittag zeigte sich dann doch noch ein wenig zaghaft die Sonne, zumindest kam es nicht mehr nass von oben, so dass ich in meine Wanderstiefel stieg, um eine kleine Runde um die beiden Manderscheider Burgen abzulaufen, den

Manderscheider Burgenstieg

Die Runde führt direkt am Hotel vorbei, so dass ich vor der Haustür starten konnte. Ich lief zum Ortsausgang von Manderscheid, wo ich schon einmal einen klasse Blick auf die Niederburg

… und Niedermanderscheid…

… hatte. Zur Niederburg führte ein ziemlich steiler Pfad hinab. Leider waren jedoch heute alle Tore der Burg verschlossen – Dienstag ist der Ruhetag, was ich nicht wusste. Nicht so schlimm, ich kann noch einmal vorbei kommen, und heute stand ja noch eine weitere Burg auf dem Programm.

Ich folgte weiter dem ausgewiesenen Weg über die Lieser…

… und die Turnierwiesen zu Fuße beider Burgen und hatte nun einen steilen engen Pfad bergan vor mir, welcher zur Oberburg führt.

Ich spürte schnell, dass die Beinmuskeln hier doch etwas anders beansprucht werden als im Norden, und meine Wanderstöcke waren gut im Einsatz.   😀

Unterwegs konnte ich immer wieder einen schönen Blick rüber zur Niederburg erhaschen.

… musste mich aber doch auch auf den Weg konzentrieren.

Von meinem Hotelzimmer aus schau ich direkt auf die Oberburg, und hier konnte ich nun von der Oberburg aus beinahe in mein Hotelzimmer schauen. Rechts das große vordere Haus ist das Hotel Burgblick.

Links die Manderscheider Kirche, die ich auch von meinem Hotelzimmer aus gut sehen kann. Und natürlich sieht man von hier oben die wahrhaft schöne Lage der Niederburg in den Eifeler Bergen.

Ich merke gerade, wie oft ich die Burgen abgelichtet habe, aber das waren nun mal wunderschöne Ansichten, und da muss der Leser nun durch.  😀

Auf diesen Bänken mit Blick ins Tal und auf die Niederburg genehmigte auch ich mir eine kurze Pause und verspeiste mein Wandervesper, das ich jeden Tag vom Hotel bekam.

Schmale Pfade schlängeln sich wieder hinunter ins Liesertal. Über eine Holzbrücke überquerte ich die Lieser…

… und stieg ebensolche Pfade wieder hinauf Richtung Aussichtspunkt Belvedere. Auf diesem Weg kam mir ein älteres Ehepaar entgegen. Die Beiden kamen vom Aussichtspunkt und liefen denselben Weg wieder zurück, weil vom Belvedere aus angeblich kein anderer Weg zurück nach Manderscheid führe, erklärte mir die Frau. Ok, das stimmt nicht. Ich zeigte ihr die GPS-Route auf meinem Handy und erklärte ihr den Fortlauf der Rundtour nach dem Aussichtspunkt. Den hatten die beiden wohl nicht gefunden. Die Frau war total begeistert von meiner elektronischen Unterstützung und rief ihrem Mann zu: Sowas will ich auch! 😀

Da kann Ihnen ja nichts passieren, wenn Sie so allein unterwegs sind, stellte sie erleichtert fest. Und fragte fürsorglich nach, ob ich auch genügend Verpflegung dabei habe und die ADAC-Telefonnummer, falls mir unterwegs etwas passiert. Ich beruhigte sie, dass ich für alles gesorgt habe und meine Touren immer gut vorbereite. Dass der ADAC hier, auf schmalen Waldpfaden sicher nicht zuständig sein kann, musste ja jetzt nicht ausdiskutiert werden.  😀

Ihr Sohn toure gerade durch Südamerika und wusste vorher noch nicht, wohin ihn der Weg führen würde, erklärte mir der Mann. Nein, so mutig sei ich nicht, lachte ich. Ich schaue mir vorher gut an, wo ich laufen möchte. Heute waren es ja nur 5 km rund um Manderscheid.

Ich fragte noch, ob man vom Aussichtspunkt Belvedere aus beide Burgen sehen kann. Aber da waren sich die Beiden nicht einig. Der Mann sagte: Ja. Die Frau: Nein, da schaue man nur auf Wald. Nun fragte ich mich wirklich, ob die Beiden vielleicht verschiedene Wege gelaufen waren?

Wir verabschiedeten uns voneinander, und nun wollte ich mich doch selbst von der schönen Aussicht überzeugen. Und sie war in der Tat wunderschön – mit Blick auf beide Burgen.

Und Manderscheid mit meinem Domizil im Vordergrund.

Diese Bank war gerade richtig nach dem steilen Aufstieg, und ich genoss die Aussicht, die Ruhe und die Aachener Schoko-Leckereien, die mir Uschi, in Folie eingewickelt, wohl gestern noch in den Rucksack gemogelt hatte, wie ich gerade feststellen konnte. Uschi, du Schatz, dankeschön!!   😀

Hinter der Bank steht eine verwitterte Säule aus Stein, auf der zu lesen ist:

„HIER STAND FRIDR. WILHELM V. PREUSSEN AM 3. NOV. 1803“

Und heute stehe ich hier und schwitze, aber sicher bekomme ich keinen Gedenkstein dafür. Es war wirklich unglaublich schwül nach dem Regen, mein T-Shirt hätte ich auswringen können. Ein Felsenpfad führte wieder hinunter zur Lieser. Solche Bänke, die bereits dabei waren, sich dem Wald zu übergeben, sah ich hier öfters.  🙂

Noch ein idyllisches Seitenbächlein der Lieser…

… und wieder einmal eine Brücke über die Lieser…

Und dann geht es wieder stramm hinauf, zurück nach Manderscheid.

Am Hotel schob ich nur meine Wanderstöcke ins Auto und lief weiter in den Ort, wo ich im Weincafé de Port eine große Tasse Kaffee bestellte. Gerade hatte ich mich unter den Schirmen an der Straße niedergelassen und meinen riesigen Pott Kaffee serviert bekommen, als der Regen wieder einsetzte. Das hatte ich gut hinbekommen.  🙂

Länge: 6 km

Quelle, Beschreibung und GPS-Track: Eifelsteig – Partnerweg

Karte: Vulkaneifel um Manderscheid, Wanderkarte Nr. 33 des Eifelvereins, 1 : 25 000

Hier geht’s zum Fotoalbum.

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2 Kommentare

  1. Herrlich, wieso kenne ich bloß so ähnliche Gespräche mit anderen Wandererpärchen wie du es mit dem „ADAC-Paar“ beschrieben hast? 🙂

  2. Schönbuche

    Ja, das war wirklich goldig. Die Beiden waren aber so sympathisch, dass ich mich gefreut habe über das Treffen. 😀

    Und nun muss ich endlich mal bei dir nachholen mit dem Lesen. Du hast ja auch wieder neue Berichte…

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