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Einmal wieder Jugendherberge. Auf dem Saar-Hunsrück-Steig von Scheiden nach Weiskirchen

Nach den Unwettern seit gestern Morgen war es mit der großen Hitze vorbei, was wir als sehr angenehm empfanden. Wegen Hitze und Unwetter hatten wir für 2 Tage unsere Wanderung auf dem Saar-Hunsrück-Steig unterbrochen, das Auto nachgeholt und waren gestern in Losheim angekommen. Ab hier wollten wir weiter wandern. Vorerst suchten wir aber zum einen einen Platz, an dem wir das Auto stehen lassen konnten, zum anderen eine Übernachtung.

Für letzteres wollten wir uns aber nur ungern in eines der teuren Hotels hier in Losheim einquartieren. Also riefen wir im einige wenige Kilometer entfernten Gasthof Jungenwald in Britten an. Hier bekamen wir ein Zimmer… Was leider überhaupt nicht so klasse war. Dafür das Abendessen um so mehr. Es standen 4 vegetarische Gerichte auf der Speisekarte, was sehr ungewöhnlich ist. Leider konnten wir nur jeder eines verdrücken, und das war jeweils sehr lecker. Also Empfehlung fürs Essen, für die Übernachtung eher nicht.

Am Abend waren nochmals kräftige Unwetter aufgekommen, und am Morgen regnete es noch leicht.

Blick aus dem Fenster in Britten

Wir waren jedoch guter Dinge und wollten nun die 5. Etappe des SHS in Angriff nehmen. Doch wo lassen wir das Auto stehen? Wir entschieden uns für den Ort Scheiden. Hier hält nämlich der am Wochenende verkehrende Wanderbus, der 3-Seen-Bus, von Weiskirchen kommend. Und hier gibt es etwas außerhalb vom Ort einen Wanderparkplatz, direkt am Felsenweg gelegen, welcher hier zum Saar-Hunsrück-Steig führt.

Zuvor versorgten wir uns in Losheim noch mit Bargeld und neuem Blasenpflaster. Bevor wir jedoch starten konnten, hatte ich zunächst noch ein Problem – meine Füße und Knöchel waren scheinbar noch immer geschwollen, und ich bekam stechende Schmerzen in den hohen festen Wanderschuhen. Auf die leichten Laufschuhe umzusteigen, wäre jedoch in Anbetracht des feuchten Wetters keine gute Idee gewesen. So behielt ich die festen Schuhe an und schnürte sie nur bis über den Spann zu. Ich hatte so zwar weniger Halt und bin auch zweimal leicht umgeknickt, aber ich hatte wenigstens keine Schmerzen beim Laufen.

Uns empfing herrlicher Wald – da hatten wir wieder alles, was das Wanderherz begehrt : Vogelgezwitscher, Geplätscher von Bächlein, viel viel Grün und angenehme frische Luft.

Auf dem Felsenweg

FelsenwegAls wir am Saar-Hunsrück-Steig ankamen, befanden wir uns gleichzeitig auf der Traumschleife Felsenweg, einer der schönsten Wege hier. Er führt bis Waldhölzbach auf dem SHS entlang.

Hier verläuft nun der SHS direkt auf der Ländergrenze zwischen Saarland und Rheinland-Pfalz, was wohl dieser Stein auch kennzeichnen sollte.

Grenzstein

 

 

 

 

 

Da es immer wieder nieselte und regnete, begann nun das, was wir Wanderer so sehr lieben: Regenjacke an (weil es feucht wird von oben) – Regenjacke aus (weil es feucht wird von innen)… Regenjacke an …. usw.

Erstmalig musste sich nun auch die Regenhülle meines neuen Wanderrucksackes bewähren, was sie vorbildlich tat. Und der Wald war wirklich wunderschön, es duftete herrlich frisch und saftig.

Auf dem Felsenweg

Erstmalig kamen uns nun auch Wanderer entgegen. Ein Pärchen, das sich hier in einem Hotel eingemietet hatte und von da aus alle seine Touren startete. Wir schwatzten ein wenig und liefen weiter.

Es ging weiter durch den schönen Wald, am Bächlein entlang…

Weiter am Bächlein entlang

… es sprudelte…

Kleiner Wasserfall

… und musste auch mal überquert werden.

Überquerung des Stromes

Der Regen blieb uns ebenso treu. Wer hier seine riesige Hand verewigt hatte, haben wir nicht heraus gefunden.  😀

Riesige Hand

Als wir gerade wieder einmal damit beschäftigt waren, die Regenjacke an- oder auszuziehen, überholte uns ein sympathisches älteres Ehepaar, das wir in den nächsten 3 Tagen immer wieder treffen sollten. Beim ersten Mal grüßten wir nur. Beim zweiten Mal kamen wir ins Gespräch. Die beiden liefen den ganzen Saar-Hunsrück-Steig ab und wollten heute, so wie wir, bis Weiskirchen kommen. Im Hotel Schinderhannes wollten sie übernachten. Wir hatten wie immer noch kein Bett in Aussicht… Nun hielten wir aber erst einmal Aussicht nach einer Bank zum Vespern. Am Boden war es ja zu feucht.

Nach wie vor war der Wald mir seinen romantischen Bachtälern Idylle pur. Und nach wie vor wechselte sich Regen mit der Sonne ab. Nur das Vogelgezwitscher begleitete uns zuverlässig. Nun stießen wir auf eine weitere Traumschleife, welche hier verläuft, den Zwei-Täler-Weg zwischen Losheim und Weiskirchen, den ich im letzten Jahr auch mit Uschi gewandert war. Ich erkannte einige Stellen wieder. Auch eine Kneippanlage, die im letzten Februar jedoch zugefroren war. Heute plätscherte auch hier das Wasser. Das ältere Paar saß auf einer Bank und vesperte. Wir grüßten nur kurz, wollten nicht stören und liefen weiter

Auch diesen steilen felsigen Weg nach oben, der zum Teufelsfelsen führt, kannte ich bereits.

Weg hoch zum Teufelsfelsen

Ein Pärchen kam uns entgegen (nach unten!), ohne Wanderstöcke. Na das wäre mir nichts… Ihre lägen im Auto, sagte die Frau, und fragte, wie weit es bis Waldhölzbach sei. Ob sie das heute noch schaffen könnten? Aber ja doch, das ist doch ganz in der Nähe.  😀

Oben angekommen hat man eine herrliche Aussicht – und eine wunderbare Schaukelbank, die Uschi und ich schon im letzten Februar reichlich getestet hatten. Wieder kamen Erinnerungen auf.  🙂

Steiler Abstieg

 

Nach einer ausgiebigen Schaukelpause, in der auch Thomas seine Hacken mit Pflaster versorgen musste, stiegen wir wieder hinab. Es ging steil, wirklich steil nach unten, und wir mussten Acht geben, dass wir nicht ausrutschten. Wir stiegen hinab nach Waldhözbach, an dessen Rand wir auf dieses Bäckerhäuschen stießen.

Bäckerhäuschen

 

 

 

 

Route 66

 

 

 

 

Hier hatten wir scharf links abzubiegen. Nein, wir befanden uns nun nicht auf der Route 66, sondern am Kilometer 66.   😉

 

Wieder erwartete uns ein steiler felsiger Anstieg.

 

 

Anstieg

Ein weiterer Felsen war zu erklimmen.Ein weiterer Felsen

Und schon sah ich Thomas aus der Vogelperspektive. 😀

Thomas von oben

Kurz vor Weiskirchen stießen wir auf das Wildfreigehege Weiskirchen, bevor wir wieder in urigen wilden Wald eintauchten.

Wald bei Weiskirchen

Hier wird offensichtlich nicht mehr aufgeräumt und abgesägtes Holz wieder dem Wald übergeben. Wir legten noch einmal eine Pause ein und versuchten nun auch, ein Nachtquartier zu bekommen. Zur Auswahl standen eine Pension in Weiskirchen und die Jugendherberge Weiskirchen. In der Pesnion erreichten wir niemanden. In der Jugendherberge wurden wir freundlich eingeladen – obwohl wir keinen JH-Ausweis besitzen. Also buchten wir dort ein Doppelzimmer – mit eigenem Bad. Ich war gespannt und auch etwas skeptisch, liegen doch meine weniger positiven Erfahrungen mit Jugendherbergen Jahrzehnte zurück.

Zuvor begeisterten uns jedoch weiterhin wunderbar felsige und urige Wege.

Felsige Wege

Stimmen drangen durch den Wald, wir hörten eine Gruppe. Und fanden sie auch kurz darauf. Es waren junge Leute – Bergsteiger, die an den Felsen hoch kletterten oder sich abseilten. Wir gesellten uns zu ihnen, natürlich nur, um ein wenig mit ihnen zu plaudern und zuzuschauen.   😀

Gute Wände für Kletterer

Der Weg wurde hier noch einmal richtig schön… aber natürlich war er das schon die ganze Zeit. Er verlief in einem weiteren Bachtal, dem Holzbachtal entlang, nun direkt in Richtung Weiskirchen. Kleine Wasserfälle, Brücken und ein weiterer markanter Stein, der Iltisfelsen waren zu genießen.

Hier kann man es aushalten! Aber so langsam bekamen wir nun doch Hunger. Schließlich kamen wir zur Kneippanlage Weiskirchen, die ich auch noch von meinem letzten Besuch hier kenne.

Kneippanlage Weiskirchen Kneippanlage Weiskirchen

 

Nun galt es noch, die Jugendherberge zu finden. Der Herbergsvater hatte Thomas am Telefon eine so gute Beschreibung gegeben, dass dies kein Problem war. Wir wurden super freundlich im ebenso freundlichen Foyer der Jugendherberge empfangen, wo wir uns erst einmal auf den gemütlichen Sitzmöbeln niederließen und uns vom Herbergsleiter Thomas Schmidt einen Kaffee zubereiten ließen. Das war doch ein Empfang! Ich war begeistert von unserer nett und gemütlich eingerichteten Unterkunft. Das hatte ich wirklich nicht erwartet… Das Zimmer war auch völlig ok… Naja ungewohnt eng und schlicht, aber völlig ausreichend. Doch wir mussten noch einmal aufbrechen und einen weiteren Kilometer in den Ort laufen, denn unser Hunger musste ja auch noch gestillt werden. In der Pizzeria Rimini verspeisten wir jeder eine große wohl verdiente Pizza, liefen mit müden Füßen den Kilometer zurück zur Jugendherberge und fielen in unseren wohl verdienten Schlaf. Das war doch wieder eine super schöne Etappe!

Hier das Fotoalbum dieser Etappe.

Unsere Karte:

“Saar-Hunsrück-Steig” von PUBLICPRESS

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