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Ein unvergessliches Wandervergnügen – und unvergesslich heiß. Traufgang Hossinger Leiter

Am letzten Samstag hatten wir einmal wieder Lust, nach Albstadt auf der Schwäbischen Alb zu fahren und einen weiteren Traufgang zu wandern. Nach der Ochsenbergtour, der Wiesenrunde und der Wacholderhöhe stand nun die Traumschleife

Hossinger Leiter

auf dem Plan. Eine mit 8,9 km nicht allzu lange Tour, schließlich war für heute wieder ziemlich schwülwarmes Wetter angesagt.

Wunderbare Ausblicke, beeindruckende prähistorische Bauwerke und ein märchenhafter Aufstieg durch eine wildromantische Schlucht machen den Traufgang „Hossinger Leiter“ zum abwechslungsreichen und unvergesslichen Wandervergnügen.

… kündigt Albstadt auf ihren Traufgänge-Seiten an. Wer möchte sich schon ein „unvergessliches Wandervergnügen“ entgehen lassen? Auch wenn man dafür 1 Stunde und 20 Minuten zu fahren hat…

Noch vor 10 Uhr saßen wir im Auto. Die Strecke kennen wir ja nun bereits. Zuvor hatten wir die neu erschienene Traufgänge App der Firma Alpstein Tourismus auf unseren Smartphones installiert. Deren Saarland Touren App hatten wir bereits auf unserer Wanderung auf dem Saar-Hunsrück-Steig getestet und als sehr hilfreich empfunden. Nicht dass man auf den Traufgängen einen GPS-Track benötigt; die Runden sind hervorragend ausgeschildert. Dennoch macht es Spaß, den Weg bzw. den eigenen Standort  während der Wanderung immer wieder mitzuverfolgen und etwas über die Strecke und die Umgebung nachzulesen.

Dass die Tour als „mittelschwer“ eingestuft wurde, liegt eventuell daran, dass auf der eher kurzen Distanz doch recht viele Höhenmeter zu überwinden sind. Ausgehend vom Parkplatz Brunnental (direkt am Gasthaus Traufganghütte Brunnental, Albstadt Laufen) geht es auf den ersten 3 Kilometern erst einmal kräftig nach oben. Ziel ist der 915 m hohe Gräbelesberg. Die Streckenbeschreibung verspricht „kühle Wälder“. Doch davon war heute ganz und gar nichts zu spüren. Schwüle Wärme, um nicht zu sagen „Hitze“, machte uns zu schaffen. Wir stapften dennoch tapfer nach oben, hielten immer wieder an, um unsere Wasserflaschen aus dem Rucksack zu ziehen, tranken reichlich und kamen schließlich endlich oben an. Belohnt wurden wir mit einer wunderbaren, nein sensationellen Aussicht.

Wir hatten eine gigantische Fernsicht. Tief unter uns Albstadt. Der Weg beschreibt nun eine kleine Runde auf dem Gräbelesberg, bevor er auf den Traufgang zurück führt Richtung Hossinger Leiter. Immer wieder blieben wir stehen, um uns an den Blicken ins Tal satt zu sehen. An einem weiteren solchen Platz mit herrlichem Ausblick fanden wir eine Bank und legten eine längere Mittagspause ein.

Mittagspause mit Aussicht

Mein T-Shirt war inzwischen so pitschenass, dass ich es wechseln musste. Es dauerte jedoch nicht lang, da zogen sich über uns bedrohlich graue Wolken zusammen, und es kam nass von oben. Es wurde jedoch kein wirklicher Regenguss. Ab jetzt regnete es immer wieder mal ein paar sanfte Tropfen, die angenehme Abkühlung brachten. Nun ging es auch meist abwärts. Das schlimmste war überstanden.

Wir näherten uns Hossingen, ließen es jedoch nicht links, sondern rechts liegen.

An Hossingen vorbei

Bevor wir wieder in den Wald und tiefe felsige Schluchten eintauchten, genossen wir noch einmal den Blick über weite hügelige Wiesen rund um Hossingen.

Wiesen bei Hossingen

Nun geht es steil hinab über die s.g. Hossinger Leiter. Ein langer, ziemlich steiler Abstieg durch enge felsige Schluchten. Teils erleichtern Treppen und Geländer unsere nicht mehr ganz so jugendlich elastischen Kniegelenke.   😀

Hier sind ein paar Eindrücke von unserem Gang über die Hossinger Leiter:

Schließlich kamen wir im Lauterbachtal an. Gelegenheit, unsere Hände und Arme ins herrlich kalte Wasser zu halten. Es war nach wie vor ziemlich … naja … unerträglich schwül, und wir schwitzten weiter ohne Ende.

Lauterbach

Wir schwitzten umso mehr, als wir nun den schattigen Wald verließen und auf einem offenen Weg, der sich uneeeendlich in die Länge zog, zurück zum Parkplatz liefen. Allerdings hatten wir von diesem Weg aus nochmals einen schönen Blick auf den Gräbelesberg, diesmal von unten.

Gräbelesberg

Nun hatten wir uns eine Erfrischung verdient. Wir ließen uns in der gemütlichen Traufganghütte Brunnental nieder, jedoch nicht auf der Terasse, dort war es zu heiß! Wir suchten uns einen einigermaßen luftigen Platz innen. Ich war nach diesen knapp 9 Kilometern geschafft, als wäre ich 20 gelaufen und benötigte eine ganze Weile, ehe ich einigermaßen das Gefühl hatte, mich zu erholen.

Nun kam der Hunger, und ich schlug vor, auf dem Rückweg in Tübingen Halt zu machen und heute einmal – passend zum Wetter – afrikanisch zu essen. Da einer meiner Söhne in Tübingen lebt, war ich schon öfters in der Africa Bar Tübingen speisen. Hier gibt es (auch mehrer vegetarische) Gerichte aus Äthiopien – sehr lecker, und vor allem seeehr scharf, und so kamen wir heute Abend nochmals kräftig ins Schwitzen. Das störte aber nicht, es war einfach hammer lecker. Als wir uns dann auf den Heimweg begaben, hatte es endlich etwas abgekühlt.

Beschilderung

 

Das war heute ein etwas beschwerlicher Tag, obwohl der Weg natürlich NICHT, wie dieses Foto vermuten ließe, am Baum hinauf führte. Die Beschilderung war wie immer perfekt. Es war landschaftlch wieder eine sehr schöne Runde.

Leider war die Witterung heute weniger angenehm zum Wandern, und leider hat uns auch diesmal, wie schon öfters bei Albstadt, der Fluglärm ziemlich genervt. Wir nahmen uns dennoch vor, nun auch irgendwann noch den Traufgang „Zollernalb Panorama“ zu laufen. Dies soll nämlich nicht nur der schwerste, sondern auch der schönste der Traufgänge sein.

Es blühlt

www.traufgaenge.de

Traufgänge App